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#185 Treffen mit Sonja & Dirk - Unwetter auf einem Pass

Hallo zusammen,

 

es ist Montag, am nächsten Wochenende steht keine Treffen, kein Termin, kein Trip im Kalender. Ich habe frei und mir überlegt: ich bleib mal wieder zu Hause. Denn an mein letztes Wochenende zu Hause erinnere ich mich schon nicht mehr. Muss während des Lockdowns in der Corona High Season gewesen sein im März/April.

Könnte das Wochenende zu Hause zum intensiven Schneiden nutzen. Bin schon wieder etwas zu weit hinterher mit Videos. Zudem muss ich auch noch meine Steuern machen...uff...

 

Mittwoch, der gleichen Woche:

Hm….eigentlich ist es ja egal, wo ich schneide. Ich könnte ja auch mit Zottl und dem Team wegfahren und dann in Zottl schneiden. Steingletscher oder so, parken, schneiden, alles ohne Kamera. Fokus auf die Arbeit und einfach mal wieder alleine mit dem Team ohne alles abhängen. Und die Steuern...ach...drauf gesch***en.

 

Ein Tag später, Donnerstag:

Hm…Kontakt mit Dirk und Sonja von Avanti on Tour. Die kreuzen die Schweiz am Freitag auf dem Weg nach Italien und planen hier irgendwo zu nächtigen.  Da könnten wir uns am Freitagabend ja irgendwo zu einer gemeinsamen Freistehnacht treffen. 

Hm…aber eigentlich wollte ich ja konzentriert schneiden…hm…ach…egal…Treffen mit Freunden geht vor. Ich sage also Dirk und Sonja zu. Treffen am Freitagabend auf dem Gotthard Pass.

Aber soll ich filmen oder nicht…hm….?!

 

Freitag Mittag:

Die Entscheidung ist gefallen. Ich filme. Also nix mit Schnittwochenende…oder doch nicht? Wer weiss…

 

Tja, so ist das hier mit den Entscheidungen, sie werden einfach der jeweiligen Situation angepasst. Und auch mal komplett über den Haufen geworfen.

 

Allerdings sitze ich nun an diesem Freitag um 17:30 Uhr noch immer in einem Bergwerksmeeting fest. Es ist zum davon laufen!

Erst um 18:30 Uhr ist das Meeting endlich durch, bis ich in Polarbear sitze ist es 19:00.

Um 20 Uhr, nach Einkaufsstopp, komme ich entnervt zu Hause an. Jetzt schnell noch Zottl laden und los.

 

Um 20:30 Uhr sitze ich auf dem Kutschbock und will los. Aber: CO-PILOT…gopferdamminomol…beweg Deinen Sandarsch hier nach vorne! FRIEDRICH….DU AUCH!

Zwei verpennte Fellfüße sitzen im Anschluss an den Ausruf neben mir…aber glaubt mal nicht, sie wären selbständig gekommen!

Abfahrt! Mittlerweile hatte ich diverse Male Kontakt mit Dirk und Sonja. Gotthard Pass ist überraschend gesperrt. Wohl wegen des Unwetters mit Sturm und Starkregen das aus dem Tessin nach Uri und in die Deutschschweiz über die Alpen zieht.

Wie es aussieht, ist der Oberalppass aber offen. So dirigiere ich sie dorthin.

 

In Schwyz unten tanke ich Zottl noch voll und dann Vollgas gen Gotthard und Andermatt. Doch das ist gar nicht so einfach. Auf der Autobahn von Flüelen nach Wassen stürmt es wie doof. Dazu Starkregen der Zottl im Nu säubert.

Eigentlich wollte ich bei Altdorf auf der Autobahn noch Wasser bunkern. Es schüttet aber dermaßen, dass ich mir das schenke. Tank ohnehin noch ¾ voll. Das reicht locker fürs Wochenende.

Kurz vor dem Gotthard Tunnel verlasse ich die Autobahn und wende Zottl’s Kuhfänger gen Andermatt. Kaum Verkehr. Wir kommen gut vorwärts. Ein wenig irritieren aber die Bäche die quer über die Straße laufen. Es schüttet weiter wie doof. Dazu Sturm. Was für ein Wetter!

Co-Pilot und Friedrich beginnen schon wieder, sich tief in den Sitz zu drücken. Haben wohl Angst, dass ihr Pelz nass werden könnte. Entspannt euch Jungs, Zottl ist dicht. Wir fahren ja keinen La Strada! Über diese Aussage ist der Co-Pilot extremst erschüttert und distanziert sich davon soweit es geht. Ich meine zu ihm, sei ja nur ein Scherz….das beruhigt ihn ein wenig. 

                

Nach der Querung von weiteren Bächen erreichen wir Andermatt, queren es und fahren kurz darauf den Oberalppass hoch. Auch hier: Wasser wohin man schaut. Wind, Bäche, Starkregen…alter Schwede, das hab ich auch noch nicht häufig so erlebt. Wir kämpfen gegen die Extreme, immerhin besteht keine Gefahr das Zottl überhitzt, gerade mal noch 6°C Grad. Fehlt nur noch, dass es Schnee gibt, sage ich so vor mich hin.

Als Friedrich diese Aussage hört, hüpft er schier vom Sitz….oder war das die Bodenwelle…na egal, er sieht ein wenig erschüttert aus, weiss er doch über den Zustand unserer abgefahrenen Allwetterreifen Bescheid.

 

Nun denn, weiter geht es. Irgendwann erreichen wir den Tunnel am Pass See entlang. Herrlich! Kein Regen…so schön kann also ein Tunnel sein…Ruhe! Die Scheibenwischer können kurz mal durchatmen. Zottl sich kurz den Pelz schütteln. Doch das Glück währt nur kurz. Auf der anderen Seite gehen Sturm und Regen mit gleicher Intensität weiter. Dafür ist aber das Ziel in Sicht. Doch sehen tu ich nix, stockdunkel! Was bin ich mal wieder froh über meine ORC LED Lampen! Hammer die Dinger!

 

Wir fahren bis zum Bahnhofe, dann links, schmale Straße mit riiiiiiiesen Pfütze und erreichen dann einen unebenen Schotter/Gestein Platz. Der offizielle Stellplatz auf dem Oberalppass. Zwei Dixi Klos sehe ich…aber wo steht der Avanti? Findet mal ein schwarzes Auto in einer sackschwarzen Regennacht. Trotz ORC Lampen nicht so einfach.

 

      

Ich taste mich vorsichtig auf den Platz, überall Wasser, aber wo steckt der Avanti? Sind die doch woanders  hin? Ist das hier eine Falle? Werden wir überfallen? Hüpfen hier gleich lustige Trolle um uns rum? Sind wir am falschen Ort.

Doch dann zuckt der Co-Pilot….oder war dass das fette Schlagloch, dass ich erwischt habe? Egal…meine ORC Killer Lampen die bei diesem Mistwetter ein echter Segen sind, leuchten ein schwarzes Auto an. Man könnte jedoch meinen, der Avanti ist ein schwarzes Loch so absorbiert er die Strahlen.

Doch mir scheint, Dirk hat gemerkt, dass wir kommen. Plötzlich geht seine hintere Osram Funzel an und Leuchtet uns den Weg als wären wir ein anfliegendes Flugzeug auf dem Züricher Flughafen. Wunderbar! Wo ist noch gleich meine Sonnenbrille????

 

Wir parken uns hinter den Avanti. Und jetzt? Soll ich etwas vor die Tür und zu denen vor laufen? Bei DEM Wetter?

Nun, aber darauf läuft es hinaus. Glaub mal nicht, dass uns Dirk bei dem Wetter einen Schritt vor die Tür macht. Die Frostbeule bleibt wo sie ist. Dafür lockt er mich mit einem Bier…und dafür bin ich heute sehr empfänglich! Kann ich brauchen nach dem Tag/Abend.

 

So schnappe ich mir meine Gastgeschenke, ne Tafel Ritter Sport und GIN Schokostängeli aus Graubünden und kämpfe mich durch Bäche, Regen und Sturm zu Dirk und Sonja.

Der macht auch bereitwillig die Tür auf, nimmt die Gastgeschenke in Empfang und haut mir die Tür wieder vor der Nase zu.

Ja, so kennen und lieben wir den Dirk!

 

Doch, ich sehe wohl sehr beregnet und bemitleidenswert auf und die Tür öffnet sich dann doch noch und ich darf rein ins Warme. Danke schön der Herr! Vermute, Sonja hatte da interveniert!

Der Rest des Abends verläuft bei nem Bierchen und meinen Mitbringseln sehr schön. Toll, dass das Treffen so kurzfristig geklappt hat.
Der Avanti schaukelt leicht vor sich hin im Wind. Der Regen plattert gegen Dach und Wände…doch alles dicht, wir sitzen im Trocknen.

 

Gegen 23 Uhr verabschiede ich mich. Stolpere durch Pfützen, Regen und Wind zurück zu Zottl. Füße wieder Nass! Ich hasse es. Ich brauch dringend Gummistiefel! So geht das nicht weiter.

 

Wünsche eine gute Nacht…

Viele Grüsse
Kai

GPS Koordinaten der Übernachtung: 46.662504, 8.670063




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