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#242 Solo Tour - Beklaut über Nacht

Schönen guten Morgen,

 

Sonntag... wieder mal... schon so häufig gewesen... Das Ritual wie immer: aufwachen, Handy, Social Media. Parallel Co-Pilot und Friedrich beobachten...mögen sie gar nicht wenn sie noch schlafen...aber sie bekommen es ja nicht mit. Aber wehe ich schau sie an, wenn das erste Glasauge sich öffnet...ui, ui, ui...

Draußen herrscht noch Ruhe, allerdings zwitschert es rum. Und irgendwie wirkt es hell. Ob wohl die Sonne scheint? Schönes Wetter heute? Eine kleine Wetterentschuldigung für den miesen Samstag vielleicht? Wäre schön.



Das finde ich nur heraus, wenn ich mal die Dachfensterverdunklung öffne...doch just als ich das mache, erwacht Kollege Co-Pilot und schaut ganz verstört.


Was ist mit dem jetzt schon wieder los? Hat er gerade ein Gespenst gesehen? Er benimmt sich, als würde ihm was fehlen? Hm...aber was soll das sein....oh...ach je, da bemerke ich es auch. Wir wurden über Nacht bestohlen. Der Blick aufs Handy bestätigt es. Verdammte Axt! Und der Co-Pilot, sensible wie er ist mit seiner riesen Nase, hat den Braten gleich gerochen.


Uns wurde über Nacht eine Stunde gestohlen. Von 2 Uhr auf 3 Uhr wurde vorgestellt. Und Diebstahl findet der Co-Pilot abscheulich und ist entsprechend aufgebracht. JEDES Mal wenn es passiert.... Somit also auch heute. Sitzt steil im Bett und will sich sofort auf die Suche nach der gestohlenen Stunde machen.

Ich wünsch ihm viel Glück und lass ihn machen. So ist er immerhin beschäftigt und geht mir nicht auf den Keks.

 

Friedrich lässt all das kalt. Obwohl er ja der Jüngere von beiden ist, hab ich manchmal den Eindruck, er ist heller, obwohl er ja eigentlich dunkler ist. Seltsame Konstellation!

 

Nun gut...wo war ich? Genau, Verdunklung öffnen. Lieber vorsichtig, dann kommt die eventuelle Enttäuschung langsamer....doch...ich bin enttäuscht, keine Enttäuschung...blauer Himmel...geil!!!!

 

Und blauer Himmel ist häufig wie weißer Schnee, er schafft es, mich aus dem Bett zu katapultieren. So auch heute, schnell irgendwas anziehen, Kamera, vor die Tür. Die schöne Luft einatmen, die Sonne genießen und die Ruhe. Doch wie ich sehe, sind wir schon nicht mehr ganz alleine. Ein PKW steht hinter uns. Und wie ich so vor Zottl stehe, kommt ein weiteres Auto angefahren. Düst ohne Probleme durch das Schneefeld von gestern und hält auf meinen Parkplatz zu. Ein älteres Ehepaar parkt und steigt aus.
Der Mann schaut sich Zottl an und kommt kurz darauf auf mich zu und spricht mich an. Ich finde raus, dass er ebenfalls Camper ist, allerdings dies Jahr bisher kaum unterwegs war. Freundlich gibt er mir noch den Tipp, doch Zottl umzuparken. Nicht quer auf den Parkplatz, sondern längs. Das sei platzsparender, es würden sicher noch einige PKW heute kommen.
Ich bin dankbar für den Tipp, hatte ich doch nicht damit gerechnet, dass hier heute viel los ist. Und natürlich will ich nicht im Weg stehen. Somit drehe ich Zottl um 90° und parke dann wie ein normaler PKW. Etwas schräger als vorher aber für über Tag passt das schon.

 

                

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Die nächste Aktivität: Vanlett an Zottl und Frühstück draußen. In der Sonne warm genug. Dazu meinen kleinen Hocker. Diese Verbindung ist perfekt. Sieht nicht nach Campingverhalten aus, ermöglicht es aber, draußen zu essen und zur Not alles mit zwei Handgriffen zu verräumen.

 

Nach dem Frühstück verziehe ich mich erstmal noch wieder in Zottl. Einige  Sachen müssen am Laptop erledigt werden. Das macht sich ja schließlich nicht von selbst.

Auch den Co-Pilot höre ich weiter durch Zottl traben...auf der Suche nach der verlorenen Stunde. Junge, junge, wenn er sonst mal auch so ausdauernd wäre wie bei dieser Geschichte.

 

Gegen Mittag hab ich genug von PC und Arbeit. Ab in die Sonne, raus an die Luft. Und da es von hier aus ja noch weiter und bergauf geht, nutze ich gleich mal meinen IO Hawk Excit-Cross. Mal schauen wie der Weg bergauf weiter geht.
Einige Autos haben heute schon versucht den zu fahren, mussten aber allesamt umkehren. Selbst ein Subaru Forester musste kapitulieren. Und das heißt schon was!

Mal sehen ob der eScooter weiter kommt als der Subaru. Bin gespannt!

Bis ich aber mal fertig bin für die Abfahrt, dauert immer. GoPor Hero 7 muss mit, Rucksack mit Canon R6, Objektive und Joby Stativ, Helm, Handschuhe, wärmer anziehen, Wasser, Snack, Batterien, Power Bank, USB Kabel, DJI Osmo Action. Oh, und der eScooter muss noch aus'm Keller raus. Nicht, dass ich den noch vergesse und zu Fuß gehe!

Irgendwann hab ich dann alles, schmeiße die Tür zu, hoffe, dass der Co-Pilot in Zottl ist und nicht draußen rumturnt, stelle die Kameras auf und ein und fahre ab.

 

Die ersten Meter auf schönem, glattem Asphalt, doch kurz darauf fahre ich schon wieder zwischen Schnee rum. Wie gestern, zwei Fahrspuren die bis auf den Asphalt gehen....zumindest die ersten Meter. Dann kommt ein komplett zerwühlter Bereich, quasi dort, wo alle PKW aufgegeben und gedreht haben. Absteigen, kurz schieben, danach gehts wieder. Aber der Schnee liegt hier noch echt hoch. Da braucht es schon einen Traktor um hier hoch zu kommen....oder nen eScooter. Denn solange ich die Spur halte und treffe, ist alles gut. Die Steigung packt er und ich komme voran.

 

300 m später kommt jedoch ein Problem auf mich zu. Die Spur geht nicht mehr runter bis auf den Asphalt! Es liegt nun Schnee und Eis in der Spur, was ein Weiterkommen schwierig macht. Ich muss mit dem Fuß helfen, versuchen die Balance zu halten, der Schnee ist hoch und eisig. Gar nicht so einfach, aber ich komme durch. Der Weg wird kurz etwas waldiger, weniger Schnee...ich kann wieder normal fahren.


Einige 100 Meter weiter bergauf macht der Weg einen Linksknick und ich sehe mich im Anschluss mit "Massen" konfrontiert. Kein Schnee, dafür Menschen. Die stehen da am Berghang und warten...dauert ne Sekunde bis ich schnalle was die da treiben. Gleitschirmflieger die das gute Wetter für die Ausbildung und zum Fliegen nutzen.

Da packe ich doch mal schnell meine Kamera aus und halte ein paar Starts und Flüge fest. Die Sicht ist der Hammer, gesamter Blick über die Linthebene bis fast nach Zürich. Wow! Da kann man schonmal abheben. Auch wenn die Flugschüler bei dem ein oder anderen Start etwas zu kämpfen haben.

Nach 15 Minuten Rast, packe ich zusammen und fahre weiter. Der Weg führt fast schneefrei den Berg hoch. Das packen wir. Allerdings dauert es nicht lange, bis wieder Schnee die Strecke versperrt. Ich muss schieben, komme aber im Anschluss wieder auf Asphalt und fahre weiter...an einer Grillstelle vorbei, bis Schluss ist. Die Spuren im Schnee hören auf, 40 cm Schnee liegen im Weg. Ende! Zudem sehr matschig, die Sonne geht dem Schnee an den Kragen und verwandelt ihn in Wasser und das produziert Matsch am Boden.  


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Also, dann mal zurück. Die Grillstelle an der ich vorbei kam, sah schneefrei aus. Dort kann ich mich noch ein wenig sonnen und filmen.


Auch begegnet ist mir seit den Gleitschirmfliegern niemand mehr. Der eScooter hat berghoch einen guten Job gemacht, runter geht ja immer gut.

Und so stehe ich kurz darauf vor der Grillstelle, vom Winter etwas mitgenommen, aber soweit in Betrieb, dass ich mich setzen, und die Umgebung in Augenschein nehmen kann. Hohe Berger hinter mir, durch Bäume Blick ins Tal, zig Gleitschirmflieger am Himmel, Flugzeuge, Segelflieger...am Himmel mehr los als am Boden!

Doch bevor ich mir hier noch einen Sonnenbrand hole, packe ich alles wieder zusammen, besteige meinen eScooter und rolle die ganze Strecke wieder bergab. Immer schön vorsichtig, den wenn ich hier in den Schneefeldern von der Spur abkomme und mit dem Vorderrad im Schnee hängen bleibe, dann ist es vorbei und ich mach den Abflug. Daher lieber etwas langsamer fahren.

Bei den Gleitschirmfliegern ist noch immer gut was los, ne ganze Horde kommt mir bergauf auch noch entgegen. Die fliegen also noch ne Weile.
Und wie ich fast unten bin, einen Subaru Impreza, der versucht berghoch zu kommen, passiere, Zottl sehe, mich  freu auf eine Pause, da passiert es. Ich bin zu schnell, das Vorderrad kommt im letzten Schneefeld, das vielleicht noch 5 m geht, in den seitlichen Schnee nach recht ab...ich verliere die Kontrolle über den Roller und mache einen üblen Abflug. Bei gefühlt 20-25 km/h. Mich schmeißt es nach links vom Roller runter, der Helm schlägt im Schnee auf, ich fliege schräg über den Weg, lande auf den letzten Metern Schnee der hier mittig auf dem Weg liegt. Uff....

Rutschend auf dem Boden komme ich zu einem Stop. Kurzer System Check...scheint alles noch zu funktionieren bei mir. Nix kaputt gegangen. Ich rappel mich hoch, schaue mich um...niemand hier...puh...wenns keiner gesehen hat, ist es nicht passiert, würde Friedrich jetzt sagen.
Doch es ist passiert, ich fühle den Schnee überall an mir. Ich klaube den Exit-Cross vom Straßenrand, auch der tut noch, steige auf und rolle die letzten Meter vorsichtig zu Zottl.

 

Erst bei Zottl fällt mir ein: Meine DJI Osmo Action, tut die noch. die hatte ich am Stativ in der Hosentasche und auf diese Seite war ich gefallen. Ich ziehe das Stativ raus, doch die Osmo Action ist nicht mehr in ihrem Gehäuse. Da klafft ein Loch. Die Kamera ist weg. Sie muss bei meinem Sturz aus dem Gehäuse gefallen sein und liegt jetzt wohl noch an der Sturzstelle. Und wie ich das realisiere, sehe ich, wie der Subaru Impreza langsam rückwärts den Weg zurück rollt auf dem ich geflogen war. Oh Shit! Wenn der an meine Absturzstellen kommt, dann überrollt der womöglich meine Kamera.

 

 

 

 

Da hilft nur eins! Ich renne los. Wie ein gestörter bergauf. 150 m Vollgas bis ich dort bin, wo ich vorhin im Schnee lag. Suchend schau ich mich um, lasse meine Augen über den Schnee gleiten...wo liegt das Ding....? In solchen Situationen neige ich dazu, die offensichtlichsten Dinge nicht zu sehen....der Subaru hat mittlerweile gestoppt, der Fahre ist ausgestiegen und check sein Auto. Irgendwie hat er sich was kaputt gefahren. Der Ton härt sich an, als wäre da was am Auspuff verrutscht.

Ich suche weiter...und sehe die graue Kamera endlich. Schnappe sie mir und laufe zurück zu Zottl. Kurzer Check: sie springt an, scheint noch zu tun. Leider hab ich während des Sturzes nicht gefilmt...niemand wird es je sehen...es ist nie passiert...

 

Erst später sehe ich, dass mein neues Mikrofon etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ein Stecker ist verbogen... ich krieg auch alles kaputt. Aber was solls, Kabel hab ich genug.

Nach all diesen Schrecken brauche ich dringend eine Stärkung. Kekse tunken. Mit dem Vanlett, in der Sonne...herrlich!
Im Anschluss läuft erstmal nicht mehr viel. Ich sichere Daten, arbeite noch etwas an einem Video und genieße die Wärme in Zottl. Die Heizung hat Pause, es wird sogar so warm, dass ich die Fenster öffnen muss um nicht zu schmilzen.

 

Der Nachmittag zieht ins Land, am späteren Nachmittag geht noch kurz die Drohne in die Luft. Allerdings kein großer Flug, nur ne kleine Platzrunde. Habe bedenken, einem Gleitschirmflieger in die Quere zu kommen, zudem dreht da auch noch ein riesen Vogel seine Bahnen. Ich will es nicht herausfordern. Ein Absturz reicht.

 

Die Sonne sinkt immer tiefer und so auch bald wir. Abfahrt! Problemlos questen wir das Schneefeld von gestern. Die Sonne hat ihm heute etwas zugesetzt und die Fahrzeuge die hoch und runter fuhren auch. Alles easy.

Doch einen Stopp gibt es noch: ich versuche nochmal den Sonnenuntergang einzufangen an einem kleinen Parkplatz mit Blick runter ins Tal. Das kostet mich nochmal ne Stunde Zeit, aber war es wert. Auch wenn die Aufnahme mit der Canon durch meine Dummheit nicht geklappt hat...nächstes Mal dann hoffentlich mit den korrekten Einstellungen.

 

Und mit einbrechender Dunkelheit, begebe ich mich in Richtung Autobahn Zürich, Entsorgung und nach Hause. Wochenende ist rum. Morgen wieder Home Office.

Doch die nächste Tour ist schon geplant und bringt eine große Überraschung.

 

Bis dann und viele Grüsse

 


Kai

       

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