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#385.5 Wir suchen uns was Neues...Bergprüfung

24.03.2022 Donnerstag, Alta, Einkaufen und Bergprüfung

 

 

Schönen guten Morgen,

 

Wir haben neue Nachbarn. Die kamen schon gestern Abend. Ein Dickschiff aus Frankreich. Parken mit einigen Metern Abstand neben uns. Gesehen hab ich niemanden, nur hier und da heute morgen was gehört. Und plötzlich sind sie wieder weg….

 

Geschlafen hab ich in frischer Bettwäsche und sauber geduscht wie ein Braunbär. Herrlich! 



Ich penne heute nach dem Waschmarathon gestern etwas länger und lasse es geruhsam angehen. Wir können ja ohnehin nicht weiter fahren, warten ja auf zwei Pakete, also warum dann Stress haben?

 

Gegen 10 Uhr aus’m Bett und an den Laptop. Die Arbeit ruft natürlich, auch wenn wir keinen Stress haben. Ich bringe den Blog up to Date, heisst ich schreiben heute für zwei Tage. War ja etwas hinterher. 

Immer wieder ein gutes Gefühl, aktuell zu sein und ich bin sehr stolz auf mich, dass ich es durchhalte. Mehr als zwei Tage Verzug hatte ich noch nie. 

Dafür gibt mir sogar Friedrich ab und zu eine Tatze hoch. Dankeschön!

 

Nach dem Blog, Frühstück und Einkaufszettel schreiben. Wir müssen heute mal wieder unter Menschen und einige Lebensmittel aufstocken. 

 




Ich könnte hier auch noch Wasserfüllen über den Wasserhahn im im WC des Hafengebäudes. Aber praktisch hab ich darauf heute voll keine Lust. Zudem hab ich noch halb voll. Das reicht mir locker noch ne Woche. Mehr Wasser ist nur mehr Gewicht hinten. Und heute, so scheint mir, ist Druck vorne wichtiger. 

 

Denn nach einiger Sucherei finde ich einen schönen Spot…aufm Berg. Mal wieder weg von Wasser und Salz. Hin zu den Bergen und der Ruhe. Die Anfahrt dürfte aber spannend werden.

 

Gegen Mittag verlasse ich bei leichtem Sonnenschein und Plusgraden die Marina von Alta. Schön wars, wenn auch nicht ganz billige. Aber dafür haben wir wieder vieeeeel saubere Wäsche an Bord. 2 Monate Ruhe mit Waschen. Geil! Was bin ich froh, hab ich so viele Klamotten.

 

Die Abfahrt, trotz Schnee auf der Zufahrt zur Marina und ner kleinen Bergaufpassage ist problemlos. Wir erreichen die Strasse und haben Asphalt unter den Puschen.

 

Co-Pilot und Friedrich sind auch mit am Start im Cockpit. Der Co-Pilot strahlt noch immer wie ein Honigkuchenbär und freut sich riesig über sein neues blaues T-Shirt. Es steht ihm aber auch einfach tierisch gut!

 

Nach 5 Minuten sind wir am Rama 1000, holpern in die Parkplatz Einfahrt und ich gehe einkaufen. Nach meinen Paketen muss ich hier heute noch nicht fragen. Die sind noch nicht angekommen. 

 

Einkauf, im Rema 1000 kenn ich mich mittlerweile gut aus, läuft gut. Nur bei der Sahne…da suche ich mir wieder einen Elch. Auch wenn ich nun durch eure Hilfe weiss, wie sie aussieht und wie sie heisst. Ich suche ewig. Ich bin aber auch seehehr schlecht im Suchen!

Letztlich, nach praktisch 2 Monaten ohne Sahne, finde ich sie. Eine kleine Tetrapack Packung etwas versteckt im Kühlregal. Welche Freude! Endlich!!!!! Sahne!

 

Dann mal noch schnell ein Sixpack Bier, ne Flasche Wasser und ab zur Kasse. 40 EUR kostet mich der heutige Spass, und morgen und die nächsten Tage gibts Bolognese. Das mag Friedrich gerne, der Co-Pilot hasst es…Pelz und so, ne, is klar, oder?

 

In Zottl wird alles schnell verstaut, ich mach es besser selber, geht schneller und schon sind wir wieder on the Road.

Das Ziel knapp 20 km Ausserhalb in Richtung Karasjok. Die Straßen gut geräumt, es taut schon wieder, überall fließt Wasser über die Straße.

Wir folgen erst der E45, biegen dann aber auf eine Nebenstraße ab,  genannt Gargiaveien

Wir folgen ihr durch lichten Tannenwald. Ganz ungewohnt, mal wieder Bäume zu sehen, also richtige Bäume nicht nur so komische Birken. Die Straße eisig und schneeig. 

 

Über eine schmale Brücke überqueren wir den Gammelbollo und halten uns nun rechts. Sofort beginnt eine Steigung, deren Ende nicht absehbar ist. Ein ganz klein wenig Asphalt finden Zottls Räder noch und wir können noch ein wenig die Traktion nutzen und beschleunigen. Dann ist vorbei und wir fahren auf…ja, auf was eigentlich. Mehrheitlich ist es glaub vereister Schnee. So das Übelste, was man sich für eine Bergaufpassage wünscht. 

 

Doch immerhin ist die Straße breit genug, dass zwei Fahrzeuge auch mit gut Geschwindigkeit aneinander vorbei kommen. Hier anhalten, auf dem Belag, wäre das Ende von allem. Somit ist klar für mich, ich muss uns in Schwung halten mit Reserve zum langsamer werden. Da ist 60 kmh ne gute Hausnummer. Hab ich in Inari auch so gemacht. Hat funktioniert. Nur ist die Strecke heute deutlich übler. 

 

Der Speed stimmt also, wir fliegen den Hang hoch, bei Gegenverkehr werde ich etwas langsamer, drücke danach aber sofort wieder auf die Tube. Die Räder kämpfen allerdings mit dem Grip. Was für eine Eispiste!

 

Hinzu kommen immer wieder üble Bodenwellen die uns zum Schaukeln bringen, beim Ausfedern verliert Zottl dabei Druck auf den Boden und die vorderen Räder drehen durch. Doch sobald er wieder einfedert, haben wir wieder genug Traktion um die Geschwindigkeit zu halten. 

Neben mir ist es ruhig geworden, noch nicht mal Friedrich traut sich, etwas zu meiner wenig materialschonenden Fahrweise zu sagen. Ist wohl auch besser so, denn Ablenkung jeglicher Art wäre nicht gut. Ich muss hier schon filmen, fahren, und den Van in Schwung halten. Das reicht!

 

 

                 

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Zu guter Letzt, wie könnte es anders sein, noch eine Kurve, immerhin nicht mehr so steil wie am Anfang, wir meistern diese also auch mit weniger Schwung und müssen nun rechts, bergauf ums Eck auf eine einspurige Strecke. Die flacht dann wenigstens ab doch sehe ich noch rechtzeitig, dass gleich noch mal ein heftiger 50 m langer anstieg kommt. Oben ein Schild dass man langsam fahren soll…leck mich langsam…wenn ich hier nicht schnell hochfahre, dann schaffen wir das nicht. 

Ich trete Zottl’s Gaspedal durch und wir werden nochmal schneller, jagen die Steigung hoch, müssen uns oben rechts halten, von vorne kommt zum Glück niemand auf der einspurigen Piste und dann ist das Ende vor unseren Augen. Ein riesen Parkplatz der wie aus dem Nichts vor uns liegt! Fast leer!

 

Links von mir sehe ich ein Polizei Auto am Ende des Parkplatzes, sicher 50 m weg von uns. Ansonsten ein paar wenige Autos mit Anhängern für Schneemobile. Ich stoppe erstmal irgendwo, schnaufe durch, beobachte die Cops die zum Glück den Abflug machen und parke mich dann genau dort hin, wo die standen. Ganz am Rand des Parkplatzes, der sicher 50 auf 200 m große ist…oder so…auf jeden Fall echt RIESIG! Dafür das wir hier eigentlich am Arsch der Welt sind ne Menge Platz mit Lampen.

 

Cooler Spot…schnell mal die Drohne noch in die Luft. Die meldet Sturm von oben und warnt mich, dass ich aufpassen soll. Mach ich! Also nicht zu weit und nicht zu hoch. Tiefflugaufnahmen könne auch ihren Reiz haben, meint Friedrich immer. Wobei es ihm dabei hauptsächlich um das Flugrisiko an sich geht….eine Drohen die abhaut, muss neu beschafft werden…

  


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Das Wetter schwächelt, die Sonne verschwindet, ich ziehe mich in Zottl zurück und beginnen meine alltägliche Arbeit. Video schneiden, Thumbnail Bilder bauen, usw. 

Ein wenig wundert es mich ja schon, dass ich es nach über 4 Jahren noch immer gerne mache. Schneide ich mal 1-2 Tage nicht, juckt es mich übelst in den Fingern und ich muss wieder an den Rechner. 

Und mit dem MacBook und Final Cut komme ich nun auch schon ziemlich gut zurecht, so dass wir auch wieder schneller werden. 

 

Gegen 20 Uhr, ja, ich gebe zu, ich hab um 16:30 Uhr ein paar Kekse eingeworfen, mache ich mir meine Reste von vorgestern warm und geniesse sie kurz darauf. 

Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber ein Curry ist am zweiten bis dritten Tag am Besten. Wenn die Kartoffeln so richtig schön durchgezogen sind. Der Curry Geschmack auch immer deutlich intensiver dann. Einfach geil! Dazu Reis…die Mischung die mich Glücklich macht.

 

Polarlichter gibt es heute nicht für uns. Wie schon viele Tage lang. Das Wetter einfach zu scheisse. Während ihr in Mitteleuropa unter einem riesen Hoch den Frühling in vollen Zügen genießt, sitze ich hier am Rand dieses Hochs in der Wolkensuppe.

 

So arbeite ich bis 23 Uhr, chatte noch etwas mit Timo und liege um 23:30 Uhr wieder dort, wo es mit am schönsten ist. In Zottl’s Heck. 

 

Mit dabei auch Co-Pilot und Friedrich. Draußen minus 4 Grad, so kalt wie schon lange nicht mehr, daher auch mal wieder die Project-Camper Matte für die Frontscheibe montiert. Links und rechts an den Cockpit Türen hängt der Vorhang, so sind wir gut geschützt und die Heizung muss weniger arbeiten. 

 

Wir wünschen euch allen eine gute Nacht, sagen herzlichen Dank, dass ihr alle mit uns reist. Das bedeutet uns sehr viel und macht uns sehr glücklich. 

 

Auch auf diesem Weg allen Unterstützern die uns via PayPal, Amazon Link oder per Bankkonto supporten, ein riesen Dankeschön! Das ist ein fantastische Sache und erleichtert uns die Finanzierung diese Trips enorm und lässt uns auch ein wenig träumen für den Rest des Jahres…und 2023. Es ist gut möglich, dass wir noch ein Jahr dran hängen….

Viele Grüsse und gute Nacht.

 

Kai und die Planungsbären.

 

 

Unsere heutige Route: ca. 20 km

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Gleiches Video wie in Blog 385.

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Kommentare: 1
  • #1

    Böller (Sonntag, 01 Mai 2022 19:44)

    Beide Blogs wieder super geschrieben - könnte man auch ein Buch draus machen, also aus der ganzen Reise ����