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#557 & 558 Marokko Rundreise - Merzouga, La Gazelle Bleu und Offroad

Donnerstag, 18. November 2022 - Merzouga, Camping Gazelle Bleu und Offroad

 

 

Moin,

 

erstmal, aus aktuellem Anlass:

 

Wir wünschen euch allen ein gutes neues Jahr! Bleibt gesund und habt weiterhin viel Freude mit uns, unseren Reisen, Videos und Blogs. Es ist schön, dass es euch gibt und wir freuen uns darauf, ein cooles Jahr 2023 mit euch zu verbringen. 

Jetzt aber weiter mit Marokko...

 

...uh...frisch hier drin...Uhrzeit: kurz vor acht Uhr! Oh...so rund um 8 Uhr geht momentan die Sonne auf. 

Dann muss es jetzt schnell gehen. Raus aus dem Bett, rein in die Klamotten, vergiss den Gang durchs Bad, Kamera, raus....nix wie auf die Dachterrasse des Campingplatzes. Doch alles zu spät, die Sonne schon 3 cm breit über den Dünen. Egal, trotzdem schönes Licht, kann man was mit anfangen.

 

Um halb neuen bin ich zurück bei Zottl, laufe an ihm vorbei und filme noch etwas vor dem Camping. Da hat ne ganze Herde Dromedare gepennt, zwei haben gerade ziemlich Stress miteinander. Raue Sitten hier am Rand der Wüste.

Im Anschluss: Sitzkissen raus, Laptop raus und wie man das so macht, vor den Camper setzen. Arbeiten. Blog tippen von gestern. 

 

Brot und Crepes, beides vom Campingplatz und inklusive sowie frisch, stehen schon auf meinem Tisch. Auch Silvio setzt sich dazu und so frühstücken wir schon bald. Im Schatten recht frisch, Pullover und kurze Hose ist grenzwertig. 

 

Gut gestärkt schnappe ich mir nach der Futterzufuhr meine volle Spülbox und laufe zu den Waschbecken des Campingplatzes. Ums Eck daneben auch die Toilettenentsorgung. Grauwasser Entsorgung gibt es nicht. Damit kann man hier die Wüste füttern, die freut sich über jeden Tropfen, hab ich den Eindruck. 

Das Wasser ist lauwarm, kommt mit ausreichend Druck und so ist die Schüssel schnell voll und ich wasche munter vor mich hin ab. Unterbrochen von Silvio, der auch noch dazu stößt und einer Engländerin mit kleiner Tochter die ihr trockenes Geschirr wegräumt. 

 

Als die Hausarbeit erledigt ist: Duschen! Die Duschen, wie auch die Toiletten, sauber und gut in Schuss. Ich gönne mir eine schöne, warme Dusch, mit toll Wasserdruck. Herrlich! Alleine hierfür und für das Essen gestern Abend hat sich der Besuch hier schon gelohnt. Ich dusche etwas länger als vielleicht nötig, aber hey, die scheinen hier noch Wasser zu haben, denn sie putzen damit auch ihre Autos, was hier mal echt komplett sinnlos ist. 10 m fahren, schon ist wieder alles staubig. 

 





Nach all den Wasserspielen, Zottl klar machen und vom Platz rollen. Oh, aber da war noch was: wir müssen noch zahlen.

 

Für jeden von uns kostet es 18 Euro. 13 Euro das Abendessen gestern und 5 Euro die Übernachtung. 

Jede Nacht wollte ich das nicht zahlen, aber so alle paar Wochen sich mal was gönnen, ist drin im Budget. Problematisch ist allerdings der Zahlvorgang an sich. Kartenzahlung: NO! Nur Cash. 

Okay....kein Problem...hier sind 200 DH, also 20 Euro. 

Doch, das Problem: er kann nicht rausgeben! Hat keinerlei Wechselgeld! 

Alter, das glaub ich ja jetzt nicht! Kein Wechselgeld? Willst du uns veräppeln. Der Typ an der Rezeption zeigt auch keinerlei lösungsorientiertes Verhalten. Nix!

 

Ich beginne zu rechnen, 360 DH zusammen....hm...ich kruschtel rum und bekommen 259 DH zusammen. Silvio legt noch n Hunderter drauf. 359 DH. 1 DH fehlt. Den könnte ich noch aus Zottl holen, doch der Mann an der Rezeption meint: Sei ok! 359 DH. 

Eine Quittung gibt es auf Rückfrage von Silvio nicht.

 

Also alles in allem ein etwas komische Verhalten des Mitarbeiters an der Rezeption. Falls ihr hier her kommt, habt also genug Kleingeld um passend zahlen zu können. 

 

Als ich das meinen Fellfüssen erzähle, schüttelt Friedrich nur den Kopf. Schnappt sich sein kleines Handtuch, bindet es sich um den Bauch und tappt rüber zu den Duschen. ALTER...wo willst du hin??? WIR WOLLEN LOS! 

Friedrich egal...bei dem Preis und Verhalten, geht er jetzt noch duschen! Ich schaue den Co-Pilot an, er mich...ALTER...komm du jetzt bloss nicht auch noch auf die Idee, duschen gehen zu wollen. Dann ist die Wüste wirklich trocken und wir stehen hier übermorgen noch.

Er schaut mich große an, lässt sich wieder in seinen Sitz sinken und pennt ein. Puh...Schwein gehabt. 

 

Wenig später ist ein lockig aussehender Friedrich wieder zurück. Hohe Luftfeuchtigkeit oder Wasser lassen seinen Pelz lockig werden. Wehe es lacht jemand! Dann ist die Hölle los und das Taschengeld für die nächsten 2 Monate gestrichen. Und wenn man ganz viel Pech hat, bekommt man noch eine Mobbing Klage an den Hals. 

Also bloss nicht lachen!

 

Nachdem wir nun komplett sind, Abfahrt! 4 km liegen vor uns.

 

 

               

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Während dieser 4 km schaffe ich es, Silvio abzuhängen. Er fährt ECHT langsam oder lag es an Fotostopps?

 

Ich bin schon lange am Automuseum angekommen, hatte schon die Befürchtung es ist geschlossen, doch dann kommt jemand und öffnet die Tür. Ich bin drin und rede mit dem Türöffner, als Silvio dann mal endlich eintrudelt. Fotostopps gemacht....aha...

 

Was nun folgt ist eine kleine 4x4 Ausstellung, genauer gesagt, das Morocco National 4x4 Auto Museum. Hier findet sich von der Replik eines Ford T1 über feinen doppelten Jeep Wrangler bis hin zur G Klasse alles, was so in der Wüste funktioniert. Teils modifiziert mit riesen Reifen und fetteren Kotflügeln. Toyota, Suzuki, Nissan, zwei chinesische Fahrzeuge. Alles leider hinter Gittern, man kommt nicht ran oder rein in die Fahrzeuge. Schade!

Nach 30 Minuten sind wir durch, der Guard schliesst die Tür wieder und wir machen uns vom Acker. 

 

Als nächstes Folgt nun ein Versuch, hinter die Wüste zu kommen, ohne in den Dünen stecken zu bleiben. #mansiehtsichunterwegs hatte uns hier von einem verlassenen Dorf und einem Bergwerk erzählt, welches sie mit einer Jeep Tour besichtigt hatten. Meinten zu uns aber, ein Jeep sei nicht unbedingt nötig. Ja, und daher wollen wir es nun mit unseren Vans probieren. Erstmal zum verlassenen Dorf. Na, wenn wir wüssten....

 

Wir folgen meinem Plan, fahren ans Ende der Erg Chebbi Wüste, dann links. Stoppe, kurze Besprechung. Silvio hatte da noch einen anderen Weg gesehen. Wir verwerfen seine Idee jedoch, fahren 600 m weiter über Stein, Lehm Mischung kommen an einen hellen und sandig ausschauenden Abschnitt. Sicher 1000 m lang. Stoppen, checken, begehen, entscheiden.

 

Wie sich herausstellt, ist der Boden fest, Lehm mit etwas Sand/Staub. Nach Regen würde ich hier keinesfalls lang fahren. Aber heute, alles easy. Ich starte den Motor von Zottl und begebe mich aufs Eis...äh...den Lehm. Hinter uns staubt es wie die Hölle, Silvio lässt Abstand. Ich gebe über Funk durch: Alles easy! Top zu fahren. Kein Sand!

Zack...1000m später bin ich wieder auf Schotter-Kies und warte auf Silvio, der auch angestaubt kommt. Geil! Das müsste laut Satellitenkarten das übelste Stück gewesen sein. 

Weiter!

 

Wir fahren an verlassenen Gebäuden vorbei, entlang der Wüste, zwei Sattelschlepper kommen uns entgegen. Zum Glück an einer Stelle, wo ausweichen easy möglich ist. Mit der Strecke haben unserer Vans keinerlei Mühe. Wir kommen gut voran. Verlassen irgendwann die Wüste, biegen gen Algerien ab und folgen der Piste, leicht ansteigend immer mal wieder. 

Die Sandwüste nun im Rücken, kommen wir an den Abzweig zu einem Bergwerk, entscheiden über Funk aber, dass wir erst das verlassene Dorf anrollen. Dann mal geradeaus weiter.

 

Wenig später erreichen wir das verlassene Dorf, doch schnell wird klar, es ist gar nicht sooo verlassen. Das zeigen auch die Stromleitungen. Am Ortseingang stoßen wir auf den ersten Menschen der gerade an einer der Lehmhütten baut. Ich parke, Silvio fährt rein ins Dorf. Ich dachte, hier parken, reinlaufen und anschauen....Silvio scheint heute lauffaul zu sein. Kurz darauf kommt er zurück gefahren. Meint, man könne drinnen parken. Dann fährt er allerdings geradeaus weiter und der Local kommt gelaufen und meint: da geradeaus gehe es zum Militärposten. Nicht hin fahren! Ich gebe die Info über Funk an Silvio weiter. Er stoppt, setzt zurück und wir fahren ins Dorf. Nix verlassen. Hier wäscht sogar jemand gerade sein Auto. Vieles ist runtergekommen und verlassen, doch einige Häuser auch bewohnt und wirken renoviert. 

 

 

Schade, in einem verlassenen Dorf wollten wir eigentlich pennen, in einem bewohnten...nö...Danke! Wir parken und entscheiden flott, wir bleiben nicht hier. Besteigen aber einen kleinen Hügel, den zu erklimmen Silvio gerade mit Curly abgebrochen hatte und schauen von oben in die Ferne, aufs Dorf, auf viele Lehmhäuser ohne Dach. Nur noch die Wände stehen. 

 



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Kaum stehen wir dort, nehmen wir aus dem Augenwinkel eine Person wahr...ein fliegender Händler mit Bauchladen. Beide schon leicht genervt beim Anblick, ruft dieser uns nun irgendwas zu. Wir antworten mit No, merci! Eigentlich ja eine klare Antwort, oder?

 

Doch diese Antwort kennen sie hier wohl nicht, der Händler kommt zu uns den kleinen Hügel hoch und breitet auf dem Boden seinen Bauchladen aus. Wir erklären ihm, das wir wirklich nichts möchten, auch nicht schauen, wir haben das Zeug alles schon überall gesehen. Sie verkaufen es hier an jeder Ecke, an jeder Tourisehenswürdigkeit. Nach so vielen Wochen im Land weiss ich 1000%: brauch ich nicht! Will ich nicht! Silvio geht es nicht anders.

Doch der Händler gibt nicht auf, streckt uns irgendwelche Armreifen hin. Alter...NO! Merci! Wir wollen nicht! Merci! Der ander gibt nicht auf...wir wieder: No! Merci! Auch nicht schauen! Wir kennen es! 

 

Wir wollen hier nur kurz beraten wie es weiter geht und in kein unnötiges Verkaufsgespräch, was ohnehin vertane Lebenszeit ist, hereingezogen werden. Beim fünften NO! Merci! versteht es der Händler dann endlich. Packt seine Sachen wieder zusammen und zieht grummelnd ab. Man, man, man! Das nervt manchmal schon in Marokko. Das und die Fliegen. Aber: beides gehört zu diesem Land. Also müssen wir da immer wieder durch. 

 

Unser Plan steht dann auch, wir verlassen das Dorf Richtung Steinwüste und suchen uns dort irgendwo einen Spot. Den finden wir auch nach 2 km, ein paar Akazien stehen rum, wir stellen uns dazu. Akazien bedeutet: Holz! Und das benötigen wir heute.

Abendessen Raclette unter dem Highfire.

Doch nach dem Parkprozess, der bei mir schnell verläuft: hinfahren, Motor aus, da bin ich. Geht es bei Silvio: hinfahren, etwas zurücksetzen, nochmal rangieren, nochmal ein wenig, Steine suchen, hinlegen, drauf fahren, zu weit, Stück zurück...Oh man. Und alles nur, weil er Querschläfer ist und nur an einer Seite mit dem Kopf liegen kann.

 

Nach der Parkorgie, Kaffee und norwegischer Kuchen plus Pause im Schatten von Zottl. Mit dabei: 30 nervige Fliegen. Im Anschluss, große Bosch Säge holen und Holz organisieren. Tote Äste abschneiden, kleine Äste einsammeln, alles zu Zottl schleppen. All das in der Sonne bei 27 Grad und mit vielen Fliegen. Super!

 

Nächster Programmpunkt: Sonnenuntergang, ziemlich geil heute, tolle Verfärbung am Himmel. Danach...Pause...nervige Fliegen...es dunkelt ein...Fliegen verschwinden...ah...herrlich...angenehme Temperatur....hm...etwas frisch...Pullover und Jogginghose...Feuer an!

Kartoffeln habe ich auf meiner Induktion gekocht. Wechselrichter und Kochen funktioniert weiterhin genial. Die Induktion nicht windanfällig, leicht zu reinigen, Strom ist immer genug vorhanden, es entsteht keine unnötige Hitze im Van. Einfach geil! Die Hersteller sollten sowas ab Werk anbieten!

Das Feuer brennt ruckzuck und wir legen los. Leider hab ich ja das STYYL Blech für Raclette für unter dem Highfire nicht dabei, so stapeln wir flache Steine und stellen darauf unsere Raclette Schäufeli. Läuft! Wir essen wie die großen, bis wir kurz vor dem Platzen sind! Uf....schnell ein Branntwein hinterher. Hilft bestimmt! Begleitet werden wir beim Essen von Sand und Faltern. Letztere kommen, sobald man irgendwo Licht macht. Ersteres ist in der Luft und legt sich gerne auf den Käse. So knirscht es etwas...aber egal. Trotzdem sau lecker!

 

Danach ist nix mehr los mit uns. Über uns ein toller Sternenhimmel, das Feuer brennt länger als gedacht und um 22 Uhr sind wir beide so durch und müde, dass wir pennen gehen. Zur Zeit könnte ich schlafen ohne Ende. Bin zwar wieder fit, aber dennoch müde. Verdauung auch noch nicht wieder 100% normal. Aber immerhin meine BioToi kommt mit dem Scheiss gut zurecht. 

 

So, Jungs, 22 Uhr, ab ins Bett! Große Augen schauen mich an. Ja, mal etwas früher, wir brauchen Schlaf. Ihr auch. Ist ja Winterzeit, eigentlich seid ihr bald im Winterschlaf. 

RIESEN Augen schauen mich an! Ups....das hatten sie voll vergessen und ich Idiot erinnere sie auch noch dran. Jetzt bekomme ich sicherlich bald ein Schreiben der Bärengewerkschaft...oh je....ich Depp!

Naja, ab ins Bett mit uns.

 

Gute Nacht und bis morgen!

 

Viele Grüsse
Kai
 

 

 

GPS Koordinaten:
morgens: 31.090968, -4.004781

Auto Museum: 31.072280, -4.011725

abends: 31.051561, -3.940972

 

 

 

Unsere heutige Route: 55 km

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    HorstChris (Dienstag, 03 Januar 2023 18:32)

    ����� ... ein lockig aussehender Friedrich ����
    Stark,will ich sehen �

    Lieben Gruß, Christine ��‍♀️�