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#623.5 Irland Roadtrip - Duisburg nach Calais nach UK

17. März 2023, einiges zu tun bis England

 

Moin zusammen

 

um 8:30 Uhr ist eine kurze Nacht zu Ende. Um 9 Uhr stehe ich auf, der Rest pennt weiter. Schnell noch ne Insta Story zum Amazon Creator Summit bauen und ins Weltall schießen. Dann noch schnell ein Post. Leider geht das alles nicht so schnell wie es sich anhört. So öffne ich erst gegen 10 Uhr meine Schiebetür. Um diese Uhrzeit hatte ich gedacht, sitze ich eigentlich schon abfahrbereit am Steuer. Doch nix da, Tür auf, raus, moin Nicole. Die sitz schon draußen, Kaffee in der Hand und geniesst das überraschend warme Wetter. Milchiger Sonnenschein von oben. Kein bis wenig Wind. Dafür, dass wir vorgestern noch Schneefall in Berlin hatten, ist es heute ziemlich frühlingshaft. 

 

Nach Essen ist mir nicht, aber Kaffee geht schon. Und weil stehen auf Dauer doof ist, hol ich meinen Hocker aus dem Keller. Stelle ihn an Zottl, setze mich, lehne mich an Zottl....und trinke Kaffee. Herrlich! Ein gute Start in den Freitag. Und da ich jetzt nicht in Hektik verfallen will, lasse ich es weiter ruhig angehen. Schön hier auf dem Parkplatz, wenig los, das Wetter schön. So laufe ich noch ne Runde um die alten Gebäude, in den eigentlichen Landschaftspark schaffe ich es jedoch nicht. Sooo viel Zeit ist dann doch nicht. 

 

Ruckzuck ist es 12 Uhr. Für uns wird es Zeit. Co-Pi und Frieder sitzen schon gespannt auf ihrem Beifahrersitz. Ich verräume noch schnell ein paar Sachen, wasche ab und und gegen 12:15 Uhr verabschieden wir uns von Nicole und rollen vom Hof. 

 

Was nun noch vor uns liegt sind nervige Stopps.
Naja...einer weniger als geplant...IO Hawk schaffe ich heute nicht mehr. Dafür hab ich heute morgen zu sehr rumgetrödelt. Also...dann halt Einkaufen und tanken. 

 

Einen Lidl finden wir, ne Tanke die uns Diesel für 1,62 Euro verkauft auch. Kurz überlege ich, meine O2 Max Karte für Irland aufzuladen. Google jedoch kurz und stelle fest: 5G Flatrate für 28 Tage Prepaid bei Three kostet nur 20 Euro. Die 02 Max Karte schlägt mit 70 EUR zu buche. Da versuche ich doch lieber vor Ort eine lokale Three SIM zu finden. Das also wohl unsere erste Tat in Irland. SIM Kaufen...wie damals in Marokko. 

 






Nachdem alle zeitraubenden Aufgaben abgeschlossen sind, ruft die Autobahn und wir düsen weiter durch die Niederland, Belgien bis Frankreich. In Antwerpen stehen wir in der Rushhour im Stau. Dauert ewig eh wir dort dann durch diesen verdammten Tunnel sind. Danach läufts wieder. 

 

Und als wir kurz vor Frankreich sind, beschäftigen sich Friedrich und Co-Pilot mit unserem Fährticket. Zumindest jenes für Calais - Dover sollten wir noch buchen. Via www.aferry.de finden wir die Verbindungen. Preise 200 oder mehr Euro. Das ist heftig. Friedrich der alte Fuchs, findet dann noch eine Verbindung für 124 Euro. Der Haken: Der Dampfer fährt um 03:15 Uhr ab. Also mitten in der Nacht. Semi geil...aber billig. Somit buchen die beiden Wattebäusche das schnell, bevor ich merke was los ist. 

 

So kann ich also auch etwas den Gang raus nehmen. Bis 3:15  Uhr ist es noch ne Weile hin. Sparen wir Diesel. Gestern fuhr ich mit 8,6 Liter von Berlin nach Duisburg.  Heute vermutlich ähnlicher Verbrauch. Das bei 95-100 km/h.

 

Den Hafen von Calais erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang. Die Himmel färbt sich leicht orange und es ist nix los. Wirklich nix. Ich bin der Einzige, der auf das Hafenterminal zu fährt. Kein anderes Auto weit und breit. Auch auf dem Hafengelände bewegt sich nix. Bin ich irgendwie der letzt Mensch auf Erden? Hab ich was verpasst?

 

Ich suche nach der Irish Ferry Line, fahre zum ersten Checkpoint. Dort sitzt ein junges Mädel und begrüsst mich freundlich auf Englisch. Sie will meine Buchungsnummer sehen, fragt wieviele Leute an Bord sind. Nur einer, antworte ich....naja...und die zwei da neben mir. Ich deute auf Co-Pilot und Friedrich. Da muss sie doch tatsächlich schmunzeln. 

Kurz drauf sind wir hier fertig. Unser Ticken ist ausgestellt, Line 137 müssen wir. Nächster Stopp, Grenze Frankreich. Dort wird nochmal kurz der Pass gecheckt, dann dürfen wir weiter. 

Als nächstes, Grenze UK. Dort sitzen zwei im Häusli. Keine anderen Autos die ganze Zeit, nur wir rollen hier über das Hafengelände. Es ist echt schräg!

 

Der Grenzer will wieder den Reisepass sehen. Vergleicht das Passbild mit mir, ich meine so: japp, das bin ich! Er grinst....

Danach scannt er den Pass, fragt ob noch andere Passagiere dabei sind....nein...nur die zwei neben mir noch, wieder deute ich auf Co-Pilot und Friedrich. Er lacht, fragt was ich in UK mache, wo ich hin will. 

Ich antworte, dass ich nach Irland will, England nur Transit für mich ist. Er fragt, was die Pläne für Irland sind. Ich antworte, dass ich Videos für YouTube produziere und daher nach Irland will. Sein jüngerer Kollege wird hellhörig, fragt wie mein Kanal heisst und in welcher Sprache ich die Videos erstelle. So kommen wir kurz ins Gespräch bis ich schließlich meinen Pass zurück erhalte und weiter kann. 

Echt nette Grenzer und angestellt von Irish Ferries. Einzig die Dame der französischen Grenze war etwas...naja...sagen wir reserviert. 

 

               

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 Jetzt noch ne Runde durch den halben Hafen und schon stehe ich als zweites Fahrzeug in Reihe 137. Und erst da merke ich, dass ich auf das Boot um 22:30 Uhr gebucht bin und nicht auf jenes um 3:15 Uhr. Cool! Da ist die Nacht doch nicht ganz im Eimer! Ha, Friedrich! Nix wars! Da hab ich dich jetzt aber über den Tisch gezogen, wah?!

 

Schnell noch vor die Tür, mit der untergehenden Sonne im Westen ein paar Fotos machen und anschließen mit brennender Lichterkette ein entspanntes Abendessen in Zottl. Allerdings gibts nur Brot und Käse und zwei gekochte Eier.  Schnelles Abendessen. 

Danach: dringend Blog schreiben. Bin schon wieder zwei Tage hinterher. Das ist nicht gut!

 

Bis 22 Uhr tippe ich auf meiner Tastatur rum, gehe im Anschluss nochmal vor die Tür für ein paar Aufnehmen. Die Reihen haben sich etwas gefüllt. Wir sind nicht alleine auf dem Boot. Und als ich auf die Anzeige schaue...steht dort, dass unser Boot Verspätung hat. Mist....

 

Ab 22.30 Uhr sitze ich im Cockpit und warte, dass es losgeht. Doch erst um 23:15 Uhr kommt Bewegung in die Reihen. Unser Boot war kurz vorher angekommen und entladen, jetzt ist Platz für uns. Nix wie drauf. Wir parken auf Deck 5. Das merken wir uns mal gut, so dass wir Zottl in UK auch wieder finden. 

 

Um 23:45 Uhr rum legen wir langsam ab und verlassen Calais in Richtung Ärmelkanal. Das Wetter jetzt regnerisch aber Windstill. Wellen wird es wohl keine geben. Schade! 

Kurz schaue ich mich noch auf dem Dampfer um, finde den Duty Free Shop, finde allerdings, dass die Preise alles andere als günstig sind. Der Rum kostet hier mehr als in der Schweiz. Hab immer öfter das Gefühl, dass man in den Duty Free Shops hauptsächlich verarscht wird, die Sachen also nicht wirklich günstig sind. Ich kaufe daher...nix. Haben auch kein Budget und Geld für irgendwas. Hatte mir Friedrich vor verlassen von Zottl nochmal eingebläut. Zudem war sein Tag auch schon hart genug heute: Tanken, Einkaufen, Fährticket...er hat heut wieder ordentlich Watte gelassen. Reisen kostet.

 

Die Zeit auf dem Boot nutze ich zum Blog schreiben und schaue noch auf P4N nach Schlafplätzen. Einen hab ich vorhin schon gefunden, doch ist der recht weit weg. Nun suche ich einen knapp hinter London gelegenen. Denn an London will ich heute Nacht noch vorbei und erst dahinter, irgendwo weg von der M4, nächtigen. Nach etwas Sucherei finde ich einen Spot an einem Kanal. Das könnte klappen. Loggen wir ihn mal als Ziel bei Google Maps ein. 

 

Die Bootsfahrt verläuft im Dunkeln und völlig unspektakulär. Der Kahn ganz gut in Schuss, um Welten besser als das was zwischen Spanien und Marokko so vor sich hin dümpelt.



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Um 00:15 Uhr local time erreichen wir Dover. Nix zu sehen, etwas Regen, ab zu Zottl, warten und um 00:30 Uhr berollen wir UK, England. 

 

Nun beginnt wieder mein Mantra: Links fahren, links fahren, links fahren!

Kreisverkehr...nach RECHTS schauen bei der Einfahrt! 

 

Die ersten Meilen, ja wird sind in England, die haben hier Meilen, Yards, Schlaglöcher, wellige Straßen und ne Menge Baustellen. Das alles merke ich auf den ersten...genau...Meilen. Mal etwas Regen mal nicht. Wir jagen durch die Nacht. Nicht viel los. Noch bin ich fit. Wir haben auf der Uhr zwar eine Stunde gewonnen, doch meinem Körper ist das ziemlich egal. Ich will noch 144 Meilen fahren bis zum Schlafplatz. Einer ohne Verbot oder Höhenbegrenzung.

 

Die Meilen ziehen sich enorm, ich werde immer müder. Leider haben die Briten beim Bau ihrer Autobahn komplett vergessen, auch mal Rastplätze zu montieren. Ich kämpfe mich mit Musik irgendwie durch die Nacht. Co-Pilot neben mir kämpft auch mit dem Schlaf, hält aber durch und begleitet unsere Fahrt durch die Dunkelheit auf der linken Seite. 

 

Als wir nach 135 Meilen endlich die Autobahn verlassen, mache ich drei Bären. Alter...viel länger wäre nicht gegangen. Ich bin echt komplett durch für heute. Jetzt noch 8 Meilen Landstraße, nix los, wir sind die Einzigen. Könnten wohl auch rechts fahren...aber ich verkneif es mir. 

Wir kommen durch Hungerford, ich bin versucht etwas Brot aus dem Fenster zu werfen, nicht dass hier tatsächlich jemand Hunger leidet... Nun wird die Straße einspurig, waldiger, die Strecke hat ein Baumdach sozusagen. Nix los...4 Uhr....bitte jetzt keine bösen Überraschungen. 

 

Auf der rechten Seite erscheint ein Kanal...aha...und dann ein Parkplatz. Wir sind da. Ein Camper steht dort plus ein PKW. Sonst alles frei. Puh...sehr gut! Dann mal rückwärts rein in die Parkbucht, Motor aus...stockdunkel. Keine Beleuchtung, Nieselregen. Angekommen. 

 

Im Anschluss...läuft nix mehr! Ich schnappe mir einen total erschöpften Co-Pilot und Friedrich und wir machen uns auf den Weg direkt ins Bett. Wir schauen uns hier morgen um. Für heute ist Feierabend. 

 

Gute Nacht aus England und viele Grüsse

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:
morgens: 51.482322, 6.786661

abends: 51.402557, -1.570788

 

 

 

Unsere heutige Route: 670 km

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Joachim H. (Dienstag, 04 April 2023 17:24)

    Du musst doch in Hungerford kein Brot aus dem Fenster werfen, der Hunger ist doch ford�