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Nordkap #23 - Zurück nach Deutschland mit der Fähre

Ein letztes mal GUTEN MORGEN aus Skandinavien.

 

Um 08:30 Uhr soll der Wecker klingeln. Ich bin jedoch schon vorher wach, denn die sich entwickelnde Wärme im Kasten lässt mich langsam und sanft aus dem Schlaf erwachen. Interessantes Gefühl. Hatte ich im Kasten noch nicht häufig. Da ich noch Zeit habe, bleib ich ein wenig faul liegen, gehe durch, was ich alles noch machen muss heute und stehe dann so langsam mal auf. 

Natürlich öffne ich als erstes ein Verdunklungsrollo, mit wenig Überraschung stelle ich fest, die Sonne scheint. Toll! Als ich eines der Fenster öffne, nehme ich aber auch Ostwind wahr, aber Wind bin ich ja gewöhnt nach dieser Tour. 

 

Wie sonst auch, erstmal frühstück. Das Blog schreiben schenke ich mir heute, hab ich gestern noch erledigt.

Es siegt mal wieder die Faulheit, ich hole keinen Stuhl aus dem Keller, sondern laufe draußen etwas auf und ab während ich Frühstücke und meinen Kaffee aus meiner Nordkap Tasse genieße. Man, ist das Nordkap schon wieder weit weg. Fühlt sich nicht wie Tage sondern eher wie Wochen an. Seither soviel erlebt und gesehen. Verrückt aber toll.

 

Da ich keinen Stress habe, Check-in für die Fähre geht bis 12 Uhr und die Fähre soll um 12:30 Uhr ablegen, kann ich alles in Ruhe machen und auch nochmal kurz vor ans Meer laufen. Da  ist schon ordentlich Betrieb um 10 Uhr.  Gegen 10:30 Uhr bin ich abfahrbereit. Etwas früh, aber da ich diesmal keinen online Check-in Link von TT-Lines erhielt, bin ich mal lieber etwas früher da. Man weiß ja nie was da los ist.

 

10 Minuten später bin ich am Check-in im Hafen Trelleborg, nix los, kann direkt an den Schalter fahren. Was mich etwas verwirrt: es ist nur der Schalter auf der ganz rechten Seite offen. So dass eigentlich nur der Beifahrer mit der Schalter-Dame Kontakt haben kann, der Fahrer jedoch aussteigen muss.

Mein Co-Pilot weigert sich mit der netten Dame zu kommunizieren, tja, er ist halt schüchtern. Dann muss ich wohl ran. Raus aus Zottl, alle Papiere in der Hand laufe ich zum Fenster des Schalters. Keine Minute später habe ich das Bording Ticket in der Hand. Reihe 51, gleich da vorne links.

 

Gefunden, geparkt. Doch schon einige vor mir hier. Motor aus...und jetzt? Ich hab noch mindestens ne Stunde bis 12 Uhr. Ich überlege, mache natürlich noch Fotos und filme...bis ich sehe, fotografieren nicht erlaubt...ups...dann hör ich mal lieber auf. Und jetzt?

Ich beginne Daten zu schaufeln. Runter von meinem Laptop, rauf auf die externe Harddisk um Platz auf dem Laptop SSD Speicher zu machen, so dass ich gleich auf der Fähre Video #9 bearbeiten kann. Das dauert natürlich ne Weile, müssen doch knapp 100 GB hin und her geschoben werden. Sehr spannend, dem Statusbalken zuzuschauen. 

      

Irgendwann gegen 12:30 Uhr kommt Bewegung in die Gruppe vor mir. Ein Einweiser steht bereit und gibt Zeichen, dass es los geht. Auf die Fähre geht es wieder ohne Probleme, kein Aufsetzen oder Fremdkontakt mit meinen 6,4 m. Alles easy. Allerdings geht es wieder die alles los vibrierende Rampe hoch....auch mein Co-Pilot wird dabei gut durchgerüttelt. Seinem Grinsen nach, fühlt es sich für ihn jedoch eher wie eine Massage an. So scheint wenigstens einer Spaß dran zu haben.

 

Diesmal stehen wir am Heck der Fähre, wieder im offenen Bereich. Da können die Solarzellen wieder schön arbeiten. Jetzt aber schnell in die Lounge, muss nur noch Lapi-Tasche und Rucksack schnappen und ab gehts. Nach kurzem Umschauen finde ich einen prima Platz mit Steckdose. Meins!

Ich lasse mich nieder, hab einen schönen Überblick über die Lounge und schaue zu, wie sich die größeren Reisegruppen ihre Plätze zusammen suchen. Die meisten zieht es ohnehin nach draußen ans Deck. 

Ich gehe später, kurz bevor wir ablegen, auch noch nach oben, filme etwas und schaue mich um, verschwinde jedoch recht schnell wieder in der Lounge, ich möchte mein Video #9 angehen. Die 6 Stunden Überfahrt dürften damit ausgefüllt sein. 

 

Auf dem Schiff kann man sich für kostenloses Wifi einloggen, allerdings gibt es nur 50 MB. Große Sprünge erlaubt das nicht. Dennoch: besser als gar nix.

Die Überfahrt ist komplett langweilig. Kein Wellengang, kein Schaukeln...ich überlege kurz, ob ich mein Geld zurück verlangen soll...lasse es dann aber lieber. :)

 

Ich komme gut voran mit dem Video und als wir in Rostock einlaufen, habe ich Grob- und Feinschnitt durch. Alles rennt wieder zu den Autos, nur um dann doch nochmal 15-20 Minuten in den Autos rumzusitzen und zu warten, bis es runter von der Fähre geht. 

 

Zottl hat alles gut überstanden, wir rollen wieder die Vibratorstrecke runter und schwups haben wir Deutschen Boden unter den Puschen. Ab zur nächsten Tanke, für 1,19 EUR/Liter wird vollgemacht, noch kurz gegessen und gegen 20 Uhr mache ich mich auf den Weg gen Süden. 

 

Ab auf die Autobahn, an Berlin und Leipzig vorbei soll es über Bayreuth nach Nürnberg gehen, weiter gen Ulm, Lindau, Bregenz, Pfäffikon SZ und dann nach Hause. Natürlich nicht mehr alles heute Nacht.

Meine Kondition diese Nacht ist top, zwei kleine Pausen lege ich ein, in der letzten um Mitternacht besorge ich mir noch eine Tüte Kraftfutter in Form von M&M's. Das hält mich weitere 3 Stunden am Leben. Gegen 3 Uhr rolle ich auf einen mir schon wohlbekannten Platz. Ich bin wieder in Herrieden. Eigentlich viel weiter als ich vor hatte zu fahren. Aber wenns läuft, läufts. Wenig Verkehr aber auch wenig Datenempfang. Da kurvt man knapp 3 Wochen durch Skandinavien, parkt zum Teil am AdW und hat überall guten und schnellen Handy Empfang. Aber kaum aus Rostock raus, nix geht mehr bei EPlus und O2. Was für ein Saftladen! Armutszeugnis würde ich mal sagen. Als ich an Berlin vorbei fahre, wird es mal kurz besser, um dann wieder abzusacken. Zum Hörbuch hören nicht brauchbar. Und auch für sonst eigentlich nix.

 

In Herrieden putze ich mir nur noch kurz die Zähne und fall müde ins Bett. Wer nachts mehr fährt, brauch am nächsten Tag nicht mehr so weit. Es trennen mich noch so 350-400 km von zu Hause. Das wird also ein einfacher Ritt nach Hause morgen.

Ich bin dann mal im Schlummerland....gute Nacht!

 

Viele Grüsse

Kai

 

 

GPS Koordinaten:

Schlafplatz Trelleborg: 55°22'28.2"N 13°03'53.2"E

Tankstelle beim Hafen: 54°08'16.0"N 12°06'49.9"E

Schlafplatz Herrieden: 49°13'54.3"N 10°29'45.5"E


Meine Route heute:

 

 

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