Die ersten vier Nächte - 27.10.2017 - Frankfurt

 

Die erste Nacht im Gewerbegebiet neben Eschborn überlegt. Die Autobahn zwar in der Nähe, aber für mich nicht störend. Aufgewacht von einem hupenden Mitmenschen. 

 

Was macht man dann erstmal? Genau, Ohropax raus aus den Lauschern. Als nächstes aufstehen. Die Heizung hatte ich über Nacht auf 16 Grad gestellt. Bei Aussentemperatur von ca. 10-12 Grad war das etwas wenig. Gegen morgen war es recht frisch geworden in Zottl. Erinnerung an mich: nächste Nacht Heizung höher stellen. 

Die Dieselheizung macht auf jeden Fall einen top Job. Kein Geruch im inneren. Aussen nur in der Warmlaufphase. Von der Pumpe vernimmt man ein Summen, Anfangs stärker, gegen später leiser. Da ich mit Ohropax penne, hab ich von der Heizung nachts nix gehört. Für mich weiterhin eine der besten Entscheidungen mit Diesel zu heizen.

Der erste Handgriff nach dem Aufstehen ging zur Heizungssteuerung. 20 Grad und warm Wasser bitte! Heizung reagiert flott und schon bald wurde schöne warme Luft eingeblasen.

Das Morgenritual ging weiter mit Kaffee kochen. Zottl ist mit einer Bialetti Mokka ausgestattet. Wasser rein, Kaffee rein, Gas an...Moment...Warum kommt da kein Gas? Verdammt, Flasche noch zu. Also raus aus dem wärmer werdenden Zottl, ans Heck gelaufen, Tür auf, Gasflaschenfach öffnen und Ventil öffnen. Schnell zurück in den Kasten.

Jetzt aber, Gasabsperrventil im Küchenbereich noch mal geprüft ob offen. Dachte, in der Horizontalen ist es offen. Knebel der Kochstelle gedreht...nix. Hm...

Gasabsperrventil in die senkrechte gedreht. Wieder den Knebel der Kochstelle gedreht, Feuerzeug Starthilfe und siehe da: FEUER! Juhu...hey, aber was ist das, kurz brennt der Brenner, dann geht er langsam aus! Ist es zu früh? Arbeitet der BRenner erst ab 08:00 Uhr? Steht gleich die Gewerkschaft vor der Tür? Gasflasche leer? Steh ich im Wald?

Dann dämmert es, also jetzt nicht draussend, sondern in meinem Hirn. Das war ein Gasrest vom Endline-Test in der Fabrik. Hatte ich ja vor Ort sogar gesehen wie getestet wird. Also einfach mal noch ne Weile den Knebel der Gaskochstelle gedrückt gehalten und plötzlich hörte ich es leise zischen. Gas! Juhu...Feuerzeug dran und alles war gut. Das Ding brannte und zwar wie das Olympische Feuer. Freute mich wie der erste Neandertaler der soeben ein Feuerli entzündet hatte.

Somit konnte es endlich weiter gehen mit Kaffee kochen.Auch das Heißwasser für mein Porridge war nur noch Formsache. 

Frühstück und Kaffee ließ ich mir in Ruhe schmecken und freute mich darüber, dass bisher alles mehr oder weniger reibungslos lief.

 

Ich bin übrigens jemand, der einen voll ausgestatteten Kastenwagen gekauft hat und auch alle Funktionen verwenden will. Es soll ja Leute geben, die z.B. ein vollwertiges Bad an Bord haben, jedoch das WC nicht benutzen. Oder halt nur für kleine Geschäfte und für große gehen sie in den Wald oder sonst wo hin. Keine Ahnung wie das dann funktioniert. Aber zurück zu mir: ich hab mir das Zeug gekauft um es zu benutzen. Dafür ist es da! Dafür fahr ich es durch die Gegend.

Ich hatte natürlich auch so meine Bedenken was das WC angeht. Entschied mich ja auch extra gegen ein Raumbad und für ein abgetrenntes Bad. Worüber ich noch immer sehr froh bin. 

Der erste Gang auf den Tron war auch jeden Fall königlich. Ob man nun zu Hause tront oder im Kasten, es funktioniert gleich. Zu Hause: aus den Augen aus dem Sinn. Im Kasten: aus den Augen, aber noch etwas im Sinn. Denn die Kassette muss ja irgendwann entleert werden.

Der Erfahrene Camper fragt sich nun: welches Toilettenpapier wird verwendet? Billiges einlagiges aus dem Handel oder teures und sich schnell zersetzendes Papier aus dem Campingzubehör. Weder noch: 3-lagig von dm ist angesagt. Das ist aber nicht alles. 

Ich habe zu Hause bereits Dusch-WC's von Geberit. Und wer das mal hat, will es entweder sofort wieder loswerden oder er liebt es. Letzteres ist bei mir der Fall.

Und so hatte ich mich in den tiefen des Internets informiert und ein portables "Dusch-WC" gefunden. Gefüllt mit 250 ml Wasser, eigentlich für "on the go" gedacht, bei mir aber nun fest in Zottl im Einsatz. Erzeugt genug Druck für Sauberkeit. Getrocknet wird mit 3-lagigem von dm. Das kommt nicht in die Kassettentoilette, sonder in einen Plastikbeutel der später ordnungsgemäß entsorgt wird. Für mich die beste Lösung. Super sauber und in der Kassettentoilette kein Toilettenpapaier jeglicher Art das die Kassette oder Toiletten verstopft.

Aber jetzt genug der Abhandlung über dieses Thema.

 

Der Freitag verlief, wie ein Freitag halt so verläuft. Meeting, ärgern; mehr Meeting, mehr ärgern und irgendwann ist der Nami rum und es ist Wochenende. Juhu!

 

Ab zu Zottl, abfahrtbereit machen, Checkliste durchgehen. Dennoch flog in der ersten Kurve eine 1,5 l Flasche Wasser durch Zottl. Nicht mehr voll und aus Plastik. Nur ein Schreck, kein Schaden. Erinnerung an mich: Checkliste erweitern, besser prüfen!

 

Wenig später war ich in Schwalbach, ehemalige Arbeitskollegin und gute Freundin von der Arbeit abholen. Im Anschluss sollte es mit Zottle nach Downtown Frankfurt zum Dinner gehen. 

Die Fahrt nach Downtown verlief gut, für einen Freitag erstaunlich flüssig. Dann ging jedoch die Parkplatzsuche los. Den Platz welchen ich ansteuerte, sollte für Camper geeignet sein. Hatte ich in einer App gefunden. Allerdings gab es den nicht mehr, stattdessen klaffte dort das große Loch einer Megabaustelle. Toll, plan im Eimer. 

 

Wir folgten dem Parkleitsystem. Parkhäuser waren natürlich ein No Go. Immerhin sind wir so 2,63 m hoch. Die Hoffnung war, dass wir bei einem unüberbauten Parkplatz landen. Allerdings kam uns sowas nicht vor Augen. Und so kurvten wir mit Zottl und seinen 6,4 m durch die City. Ging erstaunlich gut. Hielten die Augen offen nach Parkgelegenheiten und fuhren an etlichen Parkhäusern vorbei. Und wie so häufig, wir waren kurz davor abzubrechen und die Innenstadt zu verlassen, war plötzlich ein parallel zur Strasse angelegter Parkplatz frei (Berliner Straße). So lang, dass Zottl locker reinpasste. Ein absoluter Glücksfall. Und dazu noch in Gehdistanz zur Dinner Location. MEINER! Noch besser wurde es, als wir feststellten, das der Parkautomart defekt war. Danke Frankfurt!

Das Essen im Eschenheimer Tor war gut. Bedienung sehr freundlich und die Toiletten möglicherweise ein kleine Herausforderung an manche Beine. Die (also die Toiletten, nicht die Beine) liegen oben im Turm, hoch geht es über eine enge Wendeltreppe.

Im Anschluss an den schönen Abend ging es zurück zu Zottl. Er war noch da, weder ein Ticket noch eine Parkkralle verunzierten ihn. So ging es weiter nach Sachsenhausen. Übernachtungslocation klar machen.

 

Aber wo jetzt parken und übernachten? In Frankfurt selbst hab ich trotz vorheriger Recherche keinen offiziellen Stellplatz gefunden. Geschweige denn in Sachsenhausen. Somit musste eine andere Lösung her. Aber welche? Da half mir nur noch Google Maps und der eigene Kopf. Wo kann man ein 6,4 m langes Mobil abstellen wenn es keine offiziellen Stellplätze gibt, so dass es nicht im Weg steht und niemanden stört?

 

Kurzes Brainstorming:

- bei Friedhöfen oder Kirchen (die Toten stört es nicht, die Kirche nachts außer Betrieb.

- bei Sportplätzen (nachts wird eher selten gekickt, alles frei)

- in Wohngebieten (etwas kritischer, keine Einfahrt blockieren, keinen Besucherparkplatz belegen)

- in der Nähe von Parks (Nachts auch eher nix los, aber möglicherweise "komische Gestalten" unterwegs)

- Schrebergärten Anlagen (im Herbst/Winter eher verlassen, im Sommer das Gegenteil)

- Hallen- oder Freibädern (Nachts gut geeignet da geschlossen)

- auf Wald- oder Wanderparkplätzen (ruhig, abgelegener, morgens evtl. busy mit Joggern, Wanderern und Hundebesitzern)

- Restaurants wenn man dort konsumiert und nett fragt. Also fragen natürlich vor dem Konsumieren!

 

So begann meine Recherche schon deutlich vor dem Besuch in Frankfurt und ich schaute mir auf Google einige Möglichkeiten an. Wo sind Grünflächen? Wo ist genug Platz für einen Kastenwagen?

Zur Not, falls meine Ideen nicht durchführbar wären, auch Plätze deutlich außerhalb von Frankfurt gesucht. Dies waren Parkmöglichkeiten die schon in Apps notiert waren und Rezensionen hatten.

 

Meine Recherchen hatten sich gelohnt und ich stellt mich mit Zottl an eine wenig befahrene Wohngebietsstraße die an einen Park angrenzte (50°05'43.0"N 8°42'13.2"E). 

Die Heizung stellte ich ind dieser Nacht auf 17 Grad. Ungestört verbrachte ich die Nacht. Allerdings fuhren doch mehr Autos vorbei als ich erwartet hatte. Lag an einer Verkehrsumleitung die über diese Straße führte. Aber dank meines treuen Begleiters Ohropax, kein Problem. Einfach etwas tiefer ins Hirn...äh...Ohr schieben.

 

Wie der Trip zu Ikea verlief und welche Herausforderungen an die Parkeigenschaften von Zottle gestellt werden, lest ihr im nächsten Blog. Zudem gibts einen Tip für einen tollen Übernachtungsplatz in Frankfurt Sachsenhausen. 

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