#1065 Norwegen - Nach Hause kommen auf ein Bier!

1.12.2024 Auf ein Bier nach Vardö

        

Schönen guten Morgen, 

 

Die Nacht war ruhig, der Wind nicht störend und heute morgen auch weniger. Der Himmel sieht etwas klar aus als ich aufwache gegen 9:30 Uhr. Wann geht hier eigentlich die Sonne auf?

Wir sind in Norwegen, hinter Vadsö auf der Varanger Halbinsel auf dem Weg nach Vardö. Quasi unserem Zuhause in Norwegen. Wir lieben es hier oben am Ende der Welt einfach. 

 

Aber kommen wir zu Sonne zurück...wann geht sie auf? Kann ich einen Sonnenaufgang filmen?

Hm...äh...nein. Erstens Wolken am Horizont, zweitens...die Sonne geht hier nicht mehr auf! Polarnacht sagt Wetteronline. Keine Sonne über dem Horizont. Hm...gut...muss ich auch nicht stressen. Kann liegen bleiben...noch ein wenig.

 

Es ist Sonntag, Flauschy Sonntag, da geht es ohnehin gerne etwas gemütlicher zu und her. Flauschy verträgt keinen Stress und zu viel Arbeit sowieso nicht. Ja, ihr versteht schon, nicht gut für den Flausch!

 

Heute heisste es auch, sich leise zu verhalten und den Co-Pilot nicht aus Versehen zu wecken. Heute ist 1. Dezember, sein 3Bears Weihnachtskalender startet (12% Rabatt Code KAI12 bei 3Bears)! Da ist er schon sei Wochen heiss drauf . Doch liegt der Kalender tief im Keller und die Hecktüren des Vans gehen nicht auf. Auf der Stossstange ist das Eis zentimeterdick und die Türen gehen daher nicht auf. Von innen käme ich in der Theorie zwar auch an den Keller, doch müsste ich dafür das Bett abbauen...echt keine Lust drauf. Ich hoffe, dass es morgen tatsächlich kurz Plusgrade gibt in Vardö und wir das Problem so gelöst bekommen. 

Ansonsten läuft aber alles prima im Van. Die Kälte über Nacht hatte keine Auswirkungen auf die Technik oder uns. Die TRUMA Dieselheizung läuft weiterhin super und hält uns am Leben. 

 

Draußen herrscht Ruhe, ein Hund kommt vorbei und ein Toyota. Das wars. Ansonsten genieße ich den Blick über die weite Bucht und aufs Hinterland. Super Spot hier leicht erhöht an der Küste. Doch so langsam sollten wir los, denn wenn die Sonne nicht auf geht, wird es schon bald wieder dunkel. Die Sonne geht zwar auch nicht unter, aber das verhindert die Dunkelheit nicht. Somit...Aufklärer in die Luft und Abfahrt. Zurück, runter zur Straße. Durch die Schneewehe von gestern. Und anschließend auf teils schnee- und eisfreier Straße gen Vardö. Das ist ungewohnt, normalerweise ist diese Strecke deutlich verschneiter und eisiger.

 

Und während wir so fahren, beginnen zwei Dinge: der Wind nimmt zu und die Dunkelheit kehrt zurück. Die Tage hier oben echt suuuper kurz. 

 




Unterwegs stoppe ich nochmals kurz und erzähle einige Dinge zu den Continental Vanco 4 Season Allwetterreifen und meiner Erfahrung damit. Als Neureifen funktioniert er super auf Eis und Schnee. Sehr positiv überrascht ich bin. Dennoch würde ich für eine private Tour hier hoch weiterhin auf einen reinen Spezialisten, also einen Winterreifen, setzen. Damit wäre mir etwas wohler besonders bei eisigen Verhältnissen. Weichere Mischung, mehr Lamellen, die sich ins Eis krallen können. Auch dünkt mir, das meine damaligen Winterreifen weniger Probleme beim Anfahren hatten. Dies aber ein subjektives Gefühl.

Die Allwetter machen ihren Job hier gut, doch glaube ich, im 1:1 Vergleich mit Messdaten, ist ein guter Winterreifen den Allwetterreifen im Schnee und auf Eis noch immer überlegen. Und hier hoch sollte man eigentlich nur mit dem Besten Material fahren was Reifen angeht. Hier ist wirklich WINTER! Nicht wie in Deutschland, wo mal ne Schneeflocke fällt und dann nur noch Regen. Die Winter und die Straßenverhältnisse zwischen D im Winter und hier oben können nicht verglichen werden. Auch ist der Schnee im Norden ein anderer, die Temperaturen dauerhaft kälter. All das wirkt sich auf die Performance von Reifen aus. Für mich, privat: WINTERREIFEN! KEINE FRAGE! In Deutschland tut es aber wohl der Conti.

 

Und weil es langsam immer dämmriger wird...weiter! Doch einen Umweg machen wir noch. Schon immer wollte ich mal durch den kleinen Ort Kiberg fahren, kurz vor Vardö. Heute mache ich diesen kleinen Schlenker. Auf der Hauptstraße eine Baustelle, die Baustellenampel rot...dann können wir auch durchs Dorf fahren. Kurz darauf bereue ich diese Entscheidung schon ein wenig. Die Straße rein ins Dorf, leicht bergab und spiegelglatt. Und geradeaus stehen zwei Schilder und dann kommt Meer. Wer hier ins Rutschen kommt...platsch!

In Schritttempo, wenn nicht sogar noch langsamer, rolle ich das leichte Gefälle herunter, nehme die 90 Grad Kurve und bin wieder auf sicherem Gelände. Zwar noch immer sau glatt, aber nicht mehr bergab und Meer vor der Nase. Dies ist nun rechts von uns. Btw, wir sind ohne Spikes unterwegs. Es gab einige male Situationen, wo ich mir Spikes kurzfristig gewünscht hätte. Doch es geht auch gut ohne. Ich war mehrfach hier und immer ohne Spikes. Wer Autofahren kann, Straße lesen, erfahren ist bei Eis und Schnee, der kommt auch ohne klar. Beutetet aber auch: mehr Konzentration beim Fahren, mehr aufpassen, gute Augen für die Straße, mehr Abstand, früher Bremsen, vorsichtiger sein. Im Notfall, bei Eisregen, rechts ran fahren und aussitzen. 

 

Wir fahren in Richtung Downtown und Hafen von Kiberg. Etwas weihnachtlicher Schmuck, ein Dorf am Ende der Welt. Viele Häuser Ferienhäuser und unbewohnt. Erkennt man an den umgeräumten Einfahrten. Und wie immer, schaffe ich es, mich auch im kleinsten Dorf noch zu verfahren. Denn die Straße, die ich vermeintlich als Ausfallstraße wahrnehme, ist lediglich eine Straße ins Wohngebiet. Unser Aufenthalt wird also um eine Wohngebietsrunde verlängert. Währenddessen wird das Licht immer weniger. Als wir den Hafen wieder erreichen, navigiere ich mit Google aus dem Dorf und wieder auf die Hauptstraße. Jetzt noch über den 125 m hohen Domen Berg und wir blicken auf Vardö. Die Schranke zum Pass offen, die Straße in gutem Zustand. Ruckzuck sind wir oben und wieder unten. Dort, an einem Rastplatz, stoppe ich noch, entsorge Müll und beobachte einen Flugzeugstart auf dem Flughafen von Vardö. Die Flughafendichte hier oben echt eng. Bedenkt man, dass das 70 km entfernte Vadsö auch einen Airport hat. 

 

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Zurück auf die Straße, durch den knapp 3 km langen Unterseetunnel ab auf die Insel Vardö. Am Tunneleingang überrascht uns eine Schneewehe, auf der Ausgangsseite stehen wir kurz darauf vor dem Hallenbad und fahren weiter über die Hauptstrasse zum Inselende. Ein bekannter Ort für uns. Hier geht es nicht weiter. Ende der Straße. Ein Parkplatz, Wendeplatte, Mülleimer, Feuerstelle und Tische und Bänke. Dazu liegt etwas Schnee und ein zügiger Wind weht. Schön hier, Blick auf zwei vorgelagerte kleine Inseln. Fast dunkel. 13:30 Uhr rum. 

 

Als nächstes: Laptop auf den Tisch, Essen von gestern aufwärmen und im Anschluss ein Videocall mit Diana und Kai. 

Nach diesen 45 Minuten Freizeit, weiter arbeiten. Das nächste Video schneidet sich nicht von selbst. Draußen schon lange Nacht, Autos kommen und gehen und als ich eigentlich gegen 20 Uhr so langsam an Aufbruch denke, kommen auch noch Polarlichter. Also raus vor die Tür und filmen. Bis 21 Uhr ist Aktivität, dann ziehen hohe Wolken rein und machen die Polarlichter unsichtbar. Zurück in den Van, aufwärmen und zusammen packen. Wir haben noch was vor. 

 

Um kurz nach 21 fahren wir ab und gen Downtown, an Hafen, Kirche und Hallenbad/Kino vorbei auf die andere Seite des Hafenbeckens. Dort folge ich noch kurz dem Stellplatz Schild, werde aber nicht so ganz Schlau draus, was nun genau der Stellplatz ist. Ich vermute das ungeräumte Gelände hinter dem Vardö Hotel. Unbefahrbar allerdings ohne Allrad. Und für einen Parkplatz Ketten aufziehen? Nope...

Aber egal...zurück auf die Hauptstraße und noch 150 m weiter, drehen, parken, angekommen. Der nördlichste Pub und älteste Pub Finnlands, 160 Jahre alt. Und noch immer in Betrieb. 

Von außen sieht er ziemlich leer aus, von innen ist er es dann auch. Super...ich bestelle ein Jubiläumsbier, 0,3 Liter für 130 NOK, frage ob ich filmen darf, bekomme ein JA und mache schnell ne Runde durch den Pub. Echt schön und so ohne Leute super filmbar. 

Um hier nicht sinnlos rumzusitzen, hab ich meinen Laptop dabei und schreibe somit bis 22:30 Uhr noch kurz einen Blog, genieße mein Bier und die andere Umgebung. Da heute um 23 Uhr Schluss ist, packe ich meine Sachen, verabschiede mich, komm noch kurz mit einem Local und dem Barkeeper ins Gespräch und stehe wenig später wieder vor der Tür. Und weil ich noch nicht weiss wohin und Hunger habe: schnell etwas Brot essen im KaiWINplus. Parallel überlege ich, wo wir heute nächtigen könnten und entscheide: wir gehen auf den Stellplatz. Gibt hier bei der Touristinfo noch einen zweiten, evtl. ist der ja besser geräumt. 

 

 

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Um 1 Uhr fahre ich die 200 m zum Stellplatz...doch...nix da geräumt. Ich bleibe fast stecken bei dem Versuch zu parken. Komme nur mit Müh und Not rückwärts wieder raus und probiere es kein zweites Mal. So fahre ich zurück zum Vardö Hotel, 200 m, und parke mich dort auf einen Parkplatz der geräumt ist.

Wo der Parkplatz zu gehört, ist mir unklar, aber er ist frei, es steht kein Verbotsschild und evtl. ist es ja der Stellplatz...keine Ahnung. Aber auch egal...irgendwo müssen wir schlafen und immerhin sind wir so zumindest dem einzigen Stellplatz Schild auf der Insel gefolgt. 

 

Auf der Zufahrt zu dem Parkplatz, bleibe ich dann auch nochmal fast stecken. Loser, fester Schnee und vermutlich zweiter oder dritter Gang...das passt nicht gut zusammen. Mit Müh und Not würge ich uns irgendwie durch und stehe dann unter einer Straßenlampe auf dem Parkplatz. Feierabend. Bis hierher und nicht weiter für heute. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Und den werden wir hier in Vardö verbringen. Über Nacht kommt Neuschnee, morgen dann Wind und Plusgrade. Es wird also ein spannender Wettermix. 

 

Für heute beschließen Flauschy und ich den Abend und begeben uns ins bequeme Heckbett des KaiWINplus von Reisemobile Melzer. Morgen ist Montag...Co-Pilot und Friedrich wieder am Start. Flauschy verabschiedet sich erstmal für die nächsten 5 Tage.  Erholen von den Strapazen der letzten zwei Reisetage. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und Team

 

 

 

GPS Koordinaten:

abends: Stellplatz Vardö, 70.372446, 31.103689 

 

Unsere heutige Route: ca. 60 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ute Böhne (Freitag, 13 Dezember 2024 12:08)

    Hallo Kai,
    ein kleiner Hinweis: hier ist wohl das Video vom nächsten Blog (Nr. 1066) eingefügt worden.
    Liebe Grüße von einer eifrigen Zuschauerin (seit 2019). ��