#1179 England - Richtung Norden...aber langsam

Freitag, 2. Mai 2025, Auf nach Gibraltar

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Hallo zusammen, 

 

guten Morgen. Irgendwo in England. Ich höre keinen Regen. Hm...Blick raus...ziemlich sonnig. Kein strahlend blauer Himmel, aber da ist irgendwo Sonne und Licht am Himmel. Wetter besser als gedacht. Super! Daher auch recht warm schon im Van. Auch die Nacht war nicht kalt, die Heizung sprang nicht an. Freut Friedrich, spart er Diesel. 

 

Um 9 Uhr stehe ich auf. Wir sind hier komplett alleine, irgendwo am Meer in der Ecke von King's Lynn. Schotterparkplatz am Ende einer Straße. Ruhe herrscht. 

 

Ich setz mich in die Dinette und starte den Rechner. Bis 11 Uhr bleibe ich dort. Zwei drei Autos kommen und gehen. Gassiegeher. 

Als ich ne Pause benötige, trete ich vor die Tür, gerade niemand hier, also Drohne in die Luft. Wir stehen hier zwar am Rande einer Militärzone, aber eben nur am Rande. Fliegen darf ich hier in gewissen Bereichen. Also los. 

 

Co-Pilot will lieber nicht fliegen, diese Linksfliegerei...da muss er sich erst wieder dran gewöhnen. Er knabbert momentan aber noch an der Linksfahrerei. Dieser nahe Gegenverkehr macht ihm immer Sorgen. 

 

So fliege ich also ne kleine Platzrunde. Viel zu sehen gibts nicht. Flaches Land, Felder, etwas Fluss und Meer. Recht unspektakulär. Begleitet wird der Flug von Motorenlärm aus der fernen Luft. Im Militärgebiet fliegt gerade einer wie bescheuert durch die Gegend mit seinem Kampfjet. Meist höre ich das Ding nur, sehe es aber nicht. Auch kommt es nicht näher, dennoch fliege ich lieber nicht so hoch und lange. Bei denen weiss man ja nie. Aber wichtig: ich darf hier fliegen! Habs gecheckt vorab.

 

Nach kurzem Flug, Drohne wieder einpacken, Co-Pilot hat genau zugeschaut, bald hat er es wieder im Griff mit Linksfliegen. Bin mir sicher. Er sich auch. 

 

Schnell noch ein paar Sachen am Rechner erledigen, Nudelsalat von Dagmar einwerfen (sehr lecker!) und dann: Motor an. Kameras aufstellen. Abfahrt über den Deich und an Farmen vorbei zurück in die Zivilisation. Und immer schön links!

 




2 Stunden, 60 Meilen. Landstrasse. Das zieht sich. Viele Kreisel, einige male abbiegen in komische Richtungen. Der MegaMobil Hund der auf dem Armaturenbrett sitzt, bekommt irgendwann einen Vogel und dreht sich um. Dieses Linksfahren macht ihm wohl noch zu schaffen. Er braucht ne Pause. Vielleicht muss ich ihn ab und zu mal durch den Offroad-Kai entlasten. 

 

So ziehen wir unsere Runden, ohne im Kreis zu fahren. Enorm viel Verkehr, zig Traktoren. Wetter bleibt gut, 14-17 Grad, aber recht windig. 

 

Nach 1,5 h Fahrt bin ich reif für ne Pause. Hundemüde...könnte mich jetzt auch ablegen und ne Runde schlafen. Doch probiere ich es lieber mit nem ordentlichen Kaffee mit Sahen. Hilft auch...nach 30 Minuten Pause können wir weiter düsen. Immer schön links. 

 

Unser Ziel übrigens Gibraltar. Doch eh wir dort sind, müssen wir noch durch Boston. Verwirrt? Ja, kann ich verstehen. Friedrich auch! Er fragt sich, wie wir so schnell durch Frankreich und Spanien gedüst sind ohne tanken. Und dann noch über den Teich in die USA...naaaa...da wird er stutzig. Das kann nicht sein. Zu den Amis, dass weiss der kleine Braune, würde ich jetzt im Leben nicht fahren, fliegen oder schwimmen. So lange deren Regierung ziemlich komplett spinnt, bin ich da raus und werfe denen nicht noch mein Geld hinterher als Tourist. 

 

Und als der Frieder dann auf Google Maps blickt, weiss er auch, dass wir noch immer in England sind und kurz vor Skegness. Wo uns, nach Boston, nochmal etwas Stau erwartet. Die Engländer müssen heute auch irgendwie Brückentag haben, es ist überall der Teufel los. 

 

Wir würgen uns durch Skegness und rollen weitere 3 Meilen über mal wieder rumpelige Straße zum Gibraltar Point, Natural Reserve. Großer Parkplatz, wir parken. Angekommen! Wo zahlt man hier?

Ich finde einen Automaten, der wohl schon genauso alt ist, wie sich viele Straßen hier anfühlen. Sicher 30+X und nur Münzen frisst. Keine Scheine, keine Karte, kein PayPal. Oh England....wo soll das mit euch enden. Immerhin finde ich ein Schild: wer kein Münz hat, kann im Visitor Center zahlen. Super! 2 h kosten 2 Pfund, also 1 Kilo und ALL DAY kostet 5 Pfund, also 2,5 kg. 

 

An der Kasse erkläre ich mein Anliegen, die Dame weiss sofort Bescheid, ich zahle mit Karte und bekomme einen handschriftlichen Zettl, dass ich um 3:15 pm 5 Pfund gezahlt habe. Komischerweise lässt sie die Umrechnung in Kilo weg. Die MwSt auch. Da wird sich unser kleiner brauner Freund aber wieder nerven. Ein komischer Beleg für seine Buchhaltung. 

 

Den handschriftlichen Zettl hänge ich bei Zottl in die Beifahrerscheibe, da also, wo der Co-Pilot gerade sehnsüchtig gen Süden schaut. Glaub, er träumt von seiner Lena... Wie soll das nur weiter gehen mit ihm, wir stehen am Anfang von 6 Wochen UK/Schottland... 

 

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Ich packe nun meinen Rucksack und laufe ne Runde durch das Natural Reserve Ding. Fliegen darf ich hier nicht, so bleibt der Aufklärer gleich im Van. 

 

Auf asphaltiertem Weg stromere ich zum Strand, komme an ein paar Wildgänsen vorbei und erreiche über einen Dünenstreifen den großen Sandstrand. Links in weiter Entfernung ein riesen Windmühlenpark, Vögel oder Seegetier ist hier keins zu sehen. War ja klar. 

 

Die Wege tiefer ins Reservat sind gesperrt. Brutzeit bei den Vögeln.  So bleibt am Ende ein 2 km Rundweg übrig. Quasi ein kleiner Spaziergang bei schönem Wetter. 

 

Um 16:30 Uhr bin ich zurück am Van und habe dezenten Hunger. Somit ne Suppe von meiner Mama auf die Induktion und auftauen. Das dauert und dauert. So lange, dass ich hier den gesamten Blog bis JETZT tippen kann. Wobei der Eisblock auch jetzt noch nicht voll aufgetaut ist. HUNGER!!!!

 

Internet haben wir hier übrigens per Mobilfunk kein gescheites. Aber dank unserem Satellitensystem sind wir voll online. Einfach prima sich keine Gedanken über Netz machen zu müssen. 

 

Jetzt aber, der Eisblock ist weg, ich kann essen. Suppe mit Kürbiskernöl, lecker. Und der riesen Topf gehört mir ganz alleine. Keiner der Fellfüsse will was ab haben. Draußen steht die Sonne schräg am Himmel, auch der Mond zeigt sich schon seit einer ganzen Weile. Ich löffel und schneide.

 

 

 

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Gegen später kommt dann noch etwas mehr Flugverkehr auf. Eine Eule jagt, andere lustig Vögel landen, der Mond steht hoch und die Sonne macht den Abflug. Unsereins überlegt sich: bleiben oder fahren? Und entscheidet sich für bleiben. Denn ich wüsste nicht, wohin wir sollten. Ein ausdrückliches Übernachtungsverbot gibts auf dem Parkplatz auch nicht. Ein anderer, kleinerer, britischer Van bleibt hier auch über Nacht und PKWs kommen und gehen auch bis 23 Uhr. Keine Ahnung was die hier treiben, ist eine Gruppe die sich hier auf dem Parkplatz um 18 Uhr traf und seither hier durchs Gelände streift. Evtl. versuchen sie Eulen zu beringen. Ganz sicher bin ich mir da jedoch nicht. 

 

Gegen Mitternacht fahren noch drei halbstarke Autos auf den Hof. Gelaber, hupen, Motor an und aus. Was die kleinen Kerle halt so machen. Nach 30 Minuten ziehen sie ab und es herrscht wieder Ruhe. Die haben mehr Lärm hier gemacht als wir die ganze Nacht machen werden, während wir hier stehen und schlafen!

 

Und genau das mache ich nun auch. Ab ins Bett. Genug getan und gesehen für heute. Zeit für etwas Augenpflege. Finden Co-Pilot und Friedrich auch. Haben sie doch jetzt Wochenende und ab morgen übernimmt Flauschy. Doch...naja...in UK ist alles anders, hier fahren sie ja auch falsch...also seid gespannt, was hier morgen passiert. Mitfahren lohnt sich!

 

Gute Nacht und bis morgen. 

 

Kai und Team frei

 

 

GPS Koordinaten:

abends: Gibraltar Point

 

Unsere heutige Route: ca. 100 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Schmidt Jutta (Donnerstag, 08 Mai 2025 08:36)

    Guten Morgen Kai,
    ich freue mich, dass du nach längerer Zeit wieder unterwegs bist. So wünsche ich dir und dem Team eine spannende, erlebnisreiche Reise ohne große Probleme. Bleib gesund, viele Grüße von Jutta, die schon lange mitreist.