
3. Mai 2025 Wenn das so weiter geht...
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Hallo zusammen,
schönen guten Morgen aus England. Alles auf Links. Auch der Morgen. 7:15 Uhr wach. Flauschy auch. Sonne scheint in den Van. Immer noch gutes Wetter??? Krass!
Flauschy ist ganz aufgeregt, will mir was am Handy zeigen. Doch ich muss erstmal wach werden und mein Hirn sortieren. Um 7:30 Uhr stehe ich auf. Anziehen. Vor die Tür. Schnell ein paar Filmaufnahmen. Man weiss ja nie wie lange hier tatsächlich noch die Sonne scheint.
Um 7:40 Uhr bin ich wieder im Van. Flauschy sitz nun auf dem Dinette Tisch und zupft an meinem T-shirt. Oder bin ich gerade irgendwo hängen geblieben. Na egal, sie sitzt vor dem Handy das auf der STYYL Halterung (auch notwendig Magnetfuss ) hängt und schaut gebannt auf Google Maps. Oh...eine Route...15 Meilen...halbe Stunde. Oh....das schaut aber toll aus!
Ah...und jetzt verstehe ich, warum sie es eilig hat. Na dann, sie hat wohl recht, klar machen zum ablegen.
Ein belustigter Blick von Flauschy trifft mich, von hinten kommt Grummeln. Flauschy liebt mein Seemannswortschatz, der Rest eher nicht.
Motor an...piep...AdBlue Dreck spinnt....piep...NOX Sensor spinnt....und los. Kamera aufstellen, abfahrt. LINKS!!!!
Wir ziehen vom Hof. Ruhige Nacht wars übrigens. Nix mehr los gewesen. Niemand wollte was von uns. Der schwarze kleine Transporter hat hier auch mit seinen Insassen gepennt. Sie teilen sich den Parkplatz nun mit einigen PKW. EIGENTLICH darf man hier jedoch nicht nächtigen. Also nicht nachmachen. Vor allem nicht in der Hauptsaison.
Wir düsen gen Skegness und durch. Wenig los. Die Promenade mit Funpark sehen wir nur kurz von weitem. Google führt uns anders. Wir folgen der Küste gen Norden. An zig Mobile Home Parks vorbei. Hunderte dieser Dinger stehen hier auf Parks rum. Wahnsinn! Und ein Park reiht sich an den anderen. Ein riesen Business hier. Auch ein Vergnügungspark liegt noch auf unserer Route. Hier ist Urlaubsregion vom feinsten. In der Hochsaison also vielleicht besser meiden.
Wir rollen links, die Sonne scheint, Zottl läuft, die Stimmung im Cockpit gut. Irgendwann wird die Straße schmaler, wir kommen an den Deich, folgen ihm 4 Meilen, scharf rechts, 500 m und auf die Dünen hoch und auf der anderen Seite teilt sich die Straßen. Links oder rechts...ich wähle rechts...ein Fehler.
Vor mir liegt ein langer Parkplatz mit Betonboden. Darauf einige PKW und kleine Vans. Ich parke uns gegen Ende des Parkplatzes der im hinteren Teil gesperrt ist: Baustelle. Erstmal angekommen. Drei Parkbuchten rechts von mir sehe ich nun einen der Vans...mit drei kleinen Kindern und Eltern...uff.

Nein, ich hab nix gegen Kinder. Aber ich will kein Geschrei und Geheule in meiner Umgebung. Ja, ich weiss das gehört zu Kindern dazu, ich will es dennoch nicht. Daher und aus vielen anderen Gründen, hab ich auch keine eigenen Kinder.
Aber egal..ich kümmere mich ums zahlen. Muss man hier. Per App...A-irgendwas Connect oder so ähnlich heisst die App. In meinem App Store gibts nur ne App die so ähnlich heisst. Runter laden...falsche App. Löschen!
Die eigentliche App finde ich am Handy und am Laptop nicht. Gibts nicht im App Store von Apple. Toll!
Einen Zahlautomat finde ich auch nicht. Und als ich via Webseite zahlen will, kommt ne Fehlermeldung. Parkplatz ist gesperrt momentan...aha...deswegen steht hier dazu auch keinerlei Schild und alles ist beparkt. Hey England, kennt ihr EASY PARK? Das funktioniert wie es heisst.
Und weil ich auf der Suche nach nem Parkautomat die linke Seite des Parkplatzes auch noch sehe...starte ich den Motor und parke um. Schöner dort. Etwas Wind geschützter. Weniger Autos. Dafür schräger. Aber das stört nicht.
So parken wir uns um und ich lasse mal noch schnell die Drohne eine Runde fliegen. Wer weiss, wie lange die Sonne noch scheint...wir sind hier ja in England und nicht in Griechenland. Auch wenn die Temperatur an den südlichen Staat erinnert.
Danach...Solarpanel an Zottl, Etwas Strom für die EcoFlow und unser Satellitenkommunikationssystem Up in the Sky. Das funktioniert hier weiterhin super. Bin happy damit. Und wenn die Europäer irgendwann ein ähnliches System haben, wechsle ich sofort. Versprochen!
Um 9:30 Uhr hab ich schon so viel gemacht und erlebt wie sonst um 15 Uhr. Normalerweise stehe ich um diese Uhrzeit ja erst auf und komm in die Gänge. Ich fühl mich wie ein Dirk in jung und braun..haha....sorry Dirk!
Oh btw...für die Briten scheint meine Hautfarbe echt irritierend. Ich werde hier immer mal etwas schräg angeschaut. Auch im Fish & Chips Shop in Harwich kam die Frage auf, wo ich denn herkäme. Echt lustig. Stellt man mich neben einen Milchweissen Engländer, könnte man meinen ich käme aus dem tiefsten Afrika. Halb-Maximalpigmentierter. Darf man das so schreiben?
So, jetzt erstmal einen Kaffee mit viel Sahne und Schokostreusel. Muss schon sein an einem Samstagmorgen. Danach überlege ich, wie es weiter geht. Evtl. in die Sonne setzen und nix tun...oder so. Wie der Tag heute gesamthaft weitergeht...auch keinen Plan. Wenn es sonnig bleibt, bleiben wir vielleicht sogar hier. Falls nicht...wir werden sehen.
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Doch es blebit nicht sonnig. Bereits als ich vor dem Van Sitze und Nudeln mit Ei schlürfe, ist die Sonne weg und der Wind noch da. Deutlich spürbar pfeift er unter Zottl an meine braunen Beine. Unangenehm kalt. Nordwind vom feinsten. Und wirklich besser soll es nicht werden, eher das Gegenteil.
So treffe ich die Entscheidung, nach dem Essen zusammen zu packen und weiter zu fahren. Weiter gen Norden. Näher an Schottland. Allerdings nicht auf direktem Weg. Denn da ist noch was, was ich sehen möchte. Eine kleine Landzunge mit nem Leuchtturm drauf und der kleinen Hoffnung auf Seeungeheuer...äh Seehunde.
Zu fahrende Strecke: 150 km rum. Allerdings mit der Aussicht, dort anzukommen und nicht zu wissen wo wir schlafen können. Denn beim Leuchtturm scheint es nicht erlaubt. Aber ....fahren wir mal hin. Dann sehen wir weiter.
Als ich gerade den Zündschlüssel drehen will, erscheinen zwei Ticketkontrolleure vor Zottl. Der eine will schon mein Kennzeichen checken, als ich barfuss aus dem Van springe und ihn höflich anspreche und ihm schildere, was ich oben alles schrieb: App geht nicht, Webseite Fehlermeldung, kein Automat...
Darauf meint der nette Herr: Automat funktioniere.
ICH: Hä...ich hab geschaut, da war keiner. Nur so ein grauer, abgedeckter Kasten
Er: ja, genau, das ist der Automat, der ist abgedeckt. Sie hätten ihn aber um 10 Uhr aufgedeckt. Da kann man zahlen.
ICH: ah...ich war schon um 8:30 Uhr da. Danach hab ich dort oben nicht mehr geschaut
ER: jetzt könne ich dort ja ein Ticket kaufen
ICH: Ich bin gerade dabei abzufahren
ER: Okay, dann müsse ich kein Ticket kaufen wenn ich innerhalb der nächsten 15 Minuten weg sei
Ich: Okay...Dankeschön....Auf Wiedersehen!
Ab ins Auto, Motor an und zurück bleibt ein leerer Parkplatz. Wir sind weg.
150 km Landstraße ziehen sich wie bestes Kaugummi. Unterwegs ein Mix aus Sonne, Wind, Wolken, etwas Regen. Britisches Wetter. Temperatur um die 15 Grad. Könnte schlimmer sein.
Mit zunehmender Fahrstrecke die hinter uns liegt, sinkt auch der Dieselbestand in unserem Tank. Doch verpasse ich es, an einer günstigen Tanke zu tanken... Gute bekommt Friedrich das nicht mit, ist ja Samstag. Flauschy mit mir vorne.
Unterwegs stoppe ich nochmal irgendwo an der Straße für ne kleine Pause und etwas Arbeit. Sonst rollen wir bei ordentlich Verkehr vor uns hin. Wo wollen die alle hin? Wo kommen die her?
Einige Camper auch unterwegs, jedoch nix ausländisches. Nur Briten. Seit ich auf der Insel bin, sah ich keinerlei ausländische Kennzeichen mehr. Nicht mal Holländer. Nix! Komme mir vor wir der einzige Tourist hier. Ist aber nicht weiter schlimm.
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Gegen 17:30 Uhr erreichen wir Flamborough und 2 Meilen später den Parkplatz des Leuchtturms. Weiss und groß steht er auf dem höchsten Punkt der Klippen. Daneben direkt der Parkplatz und überall Schilder, die das Übernachten verbieten. Ab 18:00 Uhr kostet der Parkplatz immerhin kein Geld mehr, somit parken wir praktisch gratis. Die Sonne scheint auch mal kurz, der Wind peitscht. Staub wird vom Boden aufgewirbelt. Ungemütliches Wetter. Winterjacke an, lange Hose...zwei Kameras und ab vor die Tür. Viel Lust hab ich nicht, aber wenn wir schonmal hier sind....
Schnell ein paar Aufnahmen vom Leuchtturm und dann weg vom staubigen Parkplatz, hin zu den Klippen. Der Sturm aus Nord, es ist teils schwierig, gerade zu laufen so drückt der Wind von der Seite. Da wäre sogar der Co-Pilot gefährdet, davon zu fliegen. Nicht zu reden von Fliegengewicht Friedrich.
Ich kämpfe mich durch den Wind, stehe an den Klippen, schaue auf eine tolle Bucht, raues Meer und Möwen die in Zeitlupe gegen den Wind fliegen.
Als ich genug vom Sturm habe, laufe ich auf die dem Sturm abgewandte Seite der Klippen und entdecke unten auf dem Steinstrand Seehunde im Wasser. Wow...ENDLICH mal Wasserbewohner vor der Kamera. In der Regel hab ich mit denen ja eher wenig Glück. Heute aber...cool! Ich filme, fotografiere, seh wie sie an Land kriechen, sich ohne Sonne sonnen, putzen, kratzen oder faul rumliegen. Praktisch sehe ich ein ähnliches Verhalten wie beim Co-Pilot. Ob die irgendwie verwandt sind?
Lange stehe ich oben und Blicke auf die kleine Kolonie von vielleicht 20-20 Tieren. Sonne mal an, mal aus. Wind daueran. Auch die Landschaft sehenswert. Fischerboote kämpfen mit Sturm und Wellen. Die Anfahrt hierher hat sich gelohnt. Die meisten Touristen bleiben auch am Leuchtturm, so hab ich die Robbenaussicht sehr lange für mich ganz alleine. Schön! Wirklich schön!
Doch auch kalt. Die Temperatur einstellig, der Sturm geht durch die Klamotten und ich entscheide gegen 19 Uhr...es reicht. Zurück zu Zottl. Raus aus dem Sturm.
Wie ich ihn erreiche, schaut nochmal kurz die Sonne raus. Episches Bild: Hinter dem Leuchtturm über dem Meer schwarze Wolken, davor der weisse Leuchtturm und Zottl von der Sonne angestrahlt. Ein Anblick den ich wohl nicht vergessen werden. Und, ich könnte es immer wieder schreiben, tu es aber selten: Borbet CW7 Felgen und Raptor Lack stehen dem alten Kamerad einfach sehr gut. Sein Anblick erfreut mich immer wieder wenn ich ihn sehe.
Jetzt aber nix wie rein und was essen. Gurkensalat und restliche Pommes von vorgestern. Schnell, warm und die aufgewärmten Pommes super. Müll fliegt auch noch in einen der großen Mülleimer. Wir sind also wieder etwas leichter. Die Sonne verschwindet, ich telefoniere noch mit Mona und Niko und gegen 22 Uhr, draußen fast dunkel, starte ich Zottl's Motor. Hier dürfen wir nicht schlafen, wir müssen weiter. Stellplätze gibts keine, Campingplätze um die 30 Pfund, also 15 kg. Deutlich zu teuer für unser Budget. Müssten wir täglich auf Campingplätze gehen, wären wir bald arm...und genervt.
Daher fahren wir noch 25 Meilen nach Scarborough. Großstadt am Meer, über 60.000 Einwohner und hat nen Berg. Und auf dem Berg gibts nen Parkplatz. Kostenfrei und scheinbar ohne Verbotsschilder. Die Fahrt dorthin dauert und zieht sich. Miese Straßen, dunkel, zweimal fahre ich falsch. Flauschy leicht unflauschig weil müde. Ich auch...aber hilft nix. Wir müssen das Ziel erreichen. Andere gescheite Plätze gibts keine.
Um 23:00 Uhr erreichen wir die Großstadt, fahren auf den Berg, finden den Parkplatz und keine Schilder. Wir können also bleiben für ne Nacht. Gegenüber ein Kaffee, schräg daneben eine Kriegsgedenkstätte. Wo genau der Parkplatz dazu gehört, ist unklar. Dennoch stelle ich den Wecker auf 8 Uhr. Um 9 Uhr öffnet das Kaffee. Bis dahin will ich weg sein. Nicht, dass wir hier noch Menschenmassen im Weg stehen oder so.
Das wars dann auch für heute. Müde falle ich ins Bett...bis morgen und Gute Nacht.
Viele Grüsse
Kai
Die
GPS Koordinaten:
abends: Scarborough auf dem Berg bei Olivers Cafe
Unsere heutige Route: ca. 0 km
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Puffy the Puffin (Donnerstag, 08 Mai 2025 19:43)
Hej Kai
Weiter nördlich unbedingt einen Bootsausflug zu den Farne Islands einplanen.
Meine ganze Puffin Familie ist dort versammelt und würde Dich gerne begrüssen.