
Sonntag, 4. Mai 2025. Das endet nicht gut heute! Nicht nachmachen!
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Hallo zusammen,
es ist noch nicht 8:15 Uhr. Ich bin schon wach. So deaktiviere ich die Weckfunktion meines Handys. Heizung wärmer, aufstehen. Wir stehen in Scarborough auf dem Berg, bei Olivers Cafe. Wobei der Parkplatz da wohl nicht zu gehört. Zumindest deutet kein Schild darauf hin. Und kostenfrei war er auch. Gehört eher zum Kriegsdenkmal das 200 m von uns steht.
Egal, Wetter bewölkt, das Kaffee macht um 9 Uhr auf. Vorher will ich weg sein. Sicher ist sicher, man weiss ja nie. Will hier auch niemandem im Weg stehen. Bisher sind wir alleine hier oben.
8:50 Uhr, Motor an. Abfahrt. Kurzer Stopp am Denkmal, tolle Sicht auf die City mit über 60.000 Einwohnern. Windig, kühl und weiter.
Runter vom Berg, durch die Stadt, am Hafenbecken entlang und rüber zur anderen Bucht der Stadt. Dort gibts eine V&E. Und die gibt es tatsächlich. Nebst ganz vielen Parkplätzen entlang der Straße und einem wilden Meer. Das schäumt und spritzt. Vom Strand nix zu sehen. Die ganze Bucht voll Wasser. Hochwasser!
Ich entsorge schnell BioToi Urin, Grauwasser wird man heir leider nicht los. Eigentlich nirgendwo. Dafür extra auf nen Camping? Vielleicht fahren wir irgendwann mal ne Waschbox an, wenn wir eine sehen. Etwas Zahncreme und Duschgel ist auch nicht schlimmer als ölige Autos.
Nach der Entsorgung parke ich uns noch ordentlich hin und genieße ein wenig die Sicht und das wilde Meer. Doch müssten wir hier zahlen wenn wir bleiben wollen. Jedoch zieht es mich weiter. Flauschy auch. Paar Kilometer machen heute.
Als Ziel wähle ich Holy Island. Eine Gezeiteninsel, erreichbar nur, wenn wenn das Meer es will und zulässt. Oh...tanken wäre auch ne gute Idee. Kurz vor Reserve. Sonst wirds bald kalt und wir können irgendwann nicht mehr weiter fahren. Beides wäre irgendwie blöd.

Kurz hinter Scarborough finde ich die teuerste Tanke des ganzen Tages. Voll machen. Immerhin alles sehr sauber. Keine Dieselgriffel nach dem Tanken. Liter 1,42 Pound, also rund 0,71 Kg.
Nun aber weiter...viele Kilometer Landstraße. Durch ein Hochmoor, an gelben Büschen entlang. Viel Verkehr. Wir kommen durch Whitby, später an Middlesbrough, Sunderland und Newcastle vorbei. Überall enorm viel los. Das Wetter wechselt von sonnig bis regen und zurück. Einzig der Wind bleibt konstant.
Klar, ich hätte mir die Städte auch anschauen können. Aber nee...heute nicht. Ich muss auch nicht alles sehen. Sonst kommen wir nie vorwärts. Wollen ja auch mal Schottland erreichen!
Vor dem Tyne Tunnel kurz Stau, einige male fahre ich auch etwas falsch, so dauert die Fahrt gefühlt ewig.. Gegen 14 Uhr sind wir 5 Meilen vor dem Ziel. An praktisch gelegenen Läden kamen wir nicht vorbei auf unserer Tour, so stoppe ich nun an einer Tanke. Diesel 1,38 Pfund...ups...gut sieht Friedrich das nicht.
Ich kaufe noch schnell zwei Liter Milch und zwei Twix. Eins für Flauschy, eins für mich. 7 Pfund, also 3,5 Kg wechseln den Besitzer.
Bis 17 Uhr bleibe ich nun hier. Sehen Regen und später immer sonnigeres Wetter. Und Kopfschmerzen beginnen leicht in meinem Schädel.
Holy Island ist ein Touristenmagnet, tagsüber sicher viel los, viel Verkehr, daher arbeite ich hier und warte bis es Abend wird und alles etwas ruhiger. Besonders der Verkehr von und zu der Insel über die Gezeitenstraße
Um 17:30 Uhr und bei mehrheitlich Sonne, starte ich den Motor und wir düsen los. Kurz werden wir von einem Zug ausgebremst, dann stehen wir am Meer und der Gezeitenstraße. Derzeit...alles gut. Wir können drüber.
Aufklärer in die Luft und ab geht die Post. Rund 2 km ist die Straße lang, gut befahren, nur eine Engstelle, sonst kommen Fahrzeuge gut aneinander vorbei. Links und rechts hauptsächlich Sand und nur an einer Stelle, der Engstelle, ne Brücke.
Der Wind heftig, was den Drohnenflug etwas zu einem Abenteuer macht. Zweimal haut sie mir gefühlt fast ab. So bin ich froh, als ich auf der anderen Seite ankommen und die Drohne wieder einfangen kann.
Nun noch etwas auf der Insel, entlang der Dünen, bis links ein grober Schotterweg abgeht. 200 m später erreiche ich einen Parkplatz. Die Schilder sagen sofort: keine Drohnen, kein übernachten, kein Feuer und nicht querfeldein durch die Dünen latschen.
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Winterjacke an, Kamera, Funkmikro und ab durch die Dünen an den Strand. Der ist riesig und total einsam. Niemand hier. Nichtmal Vögel. Sandgeister jagt der Wind über den Strand. Frisch an den Fingern und um den Kopf rum. Die Temperatur nur noch einstellig. Aber immerhin teils sonnig und trocken. Das ist ja auch schon was.
500 m latsche ich, bis ich vorne an der Wasserkante stehe und auf Leben treffe. Ministrandläufer oder sowas ähnliches rennen hier munter durch die Gegend auf der Suche nach Futter. Das Meer wild, die Flut kommt. Ab 19:45 Uhr ist es nicht mehr sicher, die Rückfahrt anzutreten. Stand vorhin auf nem Schild.
Der Sturm bläst mir durch die Klamotten, so trete ich alsbald den Rückweg zu Zottl an und bin froh, als ich wieder windstill in ihm bin. Was eine Kälte mit dem Wind.
Und nun? Ab nach Downtown. Es geht auf 19 Uhr zu. Die Sonne da und immer tiefer. Nutzen wir das schöne Licht noch etwas für ne Runde durchs Dorf und zur Burg auf dem Fels am Ende der Insel.
2 Meilen später erreichen Flauschy und ich den offiziellen Parkplatz. Kostet ab 18 Uhr nix mehr. No Overnight Parking steht gleich mal an der Einfahrt. Der Parkplatz praktisch leer. Heisst also, wir können hier nicht bleiben heute Nacht. Mist. Die Flut rollt an, ich will noch den Rest der Insel sehen. Das wird knapp mit 19:45 Uhr.... Zudem merke ich immer mehr meinen Kopf...aber ich zieh das jetzt noch durch. Besser wäre, hinsetzen und ruhig verhalten.
Um rund 19 Uhr laufe ich an Schafen vorbei gen Dorf. Sind nur ein paar hundert Meter. Ein paar Touris kommen mir noch entgegen. Auf dem Parkplatz standen nur ein paar Autos und noch ein weiterer Camper. Auch im Dorf die Gehsteige schon hochgeklappt. Von jährlich 500.000 Touristen ist hier nix zu sehen. Ich bin alleine. Cafes zu. Ein offenes Restaurant finde ich und schon laufe ich zur Burg auf dem Fels. Werde aber vorher noch vom Hafen und einer Bank mit schönem Blick abgelenkt.
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Nach einer kurzen Sitzpause, weiter zur Burg. Die ist natürlich zu. Bietet aber immerhin kurzzeitig einen Windschutz. Kurz vorher verabschiedet sich meine Sony Kamera. Der Akku ist alle. Und ich hab keinen Ersatzakku dabei. Hatte in Zottl noch den Akku gewechselt, aber wohl einen leeren gegen einen leeren getauscht. Ja, bin echt ein Profi! Scheisse! So muss ich mich mit Handy und Canon irgendwie durchwurschteln. Mein Kopf durch Bewegung und Wind nicht besser werdend.
Am Ende von Holy Island gib es nicht viel zu sehen, die Insel ziemlich baumfrei und bis auf das Castel sehr flach und überschaubar klein.
So drehe ich nach einem Blick auf die Bucht und das Inselende wieder um, laufe mit Gegenwind zurück zu Zottl. Drei Bären mache ich, als ich zurück bin. Uff....Hunger und Kopfschmerzen jetzt heftig pochend. Die Uhrzeit: 20 Uhr. Ich brauch dringend ne Pause und was zu essen.
Ne halbe Stunde dauert das Aufwärmen des Essen. Letze Suppe meiner Mutter. Ein ordentlicher Topf voll. Lecker und heiss. Draußen verschwindet die Sonne, der Wind bleibt. Um 22 Uhr entscheide ich, ich bin zu platt um heute noch eine Nachtfahrt zu machen. Ab 23:30 Uhr ist das Wasser wieder so tief, dass wir runter von der Insel können. Mit meinem Schädel hab ich da aber keiner Elan zu.
Also...bleiben wir wohl hier. Nächtigen hier, obwohl Overnight Parking nicht erlaubt. Tja, da haben wir es, kein Vorbild. Aber wäre es vorbildlich, angeschlagen durch die Nacht zu fahren? Was soll man machen in einem solchen Fall?
Ich entscheide: ich parke um, ans Ende des Parkplatzes und aus dem Weg. Wir bleiben über Nacht. Wen soll das jetzt noch stören? Hauen morgen früh vor 8 Uhr ab. Ab dann kostet der Parkplatz und
Personal könnte auftauchen. Und wenn es einen Strafzettel gibt, ja mei, dann gibt es einen.
Kurz setze ich mich noch an den Laptop und um 23:45 Uhr mache ich Feierabend. Ziemlich im Eimer und kaputt. Ich muss mich dringend hinlegen und schlafen. Hoffe, der Schädel ist morgen wieder besser.
So eiern Flauschy und ich nach hinten in Zottls Heck. Schluss für heute. Gute Nacht.
Viele Grüsse
Kai und Flauschy.
GPS Koordinaten:
abends: Holy Island
Unsere heutige Route: ca. 270 km
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