#1182 England - Huch...Schottland!!!!

5. Mai 2025 Strandleben und plötzlich in Schottland

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Hallo zusammen, 

 

schönen guten Morgen. Gestern strandeten wir aufgrund von heftigen Kopfschmerzen und Hochwasser auf dem Parkplatz von Holy Island. No Overnight Parking daher ignoriert und dennoch hier genächtigt. Ging nicht anders. Unter anderen Umständen wäre ich weiter gefahren. Aber so...nein...alles was Recht ist. 
Und wer meint, mir unterstellen zu müssen, die schlechte Gesundheit sei vorgetäuscht gewesen, um hier zu nächtigen, dem sei gesagt: Nope! Sowas hab ich nicht nötig! 

 

Um 7:15 Uhr klingelt mein Wecker. Aufstehen, parat machen. Draußen mehrheitlich wolkig, kurz etwas wenig Niederschlag als ich vor der Tür stehe. Der Parkplatz leer. Ab 8 Uhr wird der Parkplatz kostenpflichtig, um 7:50 Uhr starte ich den Motor. Das Wetter lädt nicht ein zu bleiben, Kopf wieder okay, also los. 

 

Aus dem Augenwinkel sehe ich ein öffentliches Fahrzeug und einen Mensch an einem Zahlautomat. Der wird wohl gerade geleert. Ob der Herr auch kontrolliert, finde ich nicht mehr raus. Wir sind dann mal weg. Danke Holy Island, dass ich mich hier kurz ausruhen durfte, auch wenn es normalerweise über Nacht nicht erlaubt ist. Also macht das bitte nicht nach, wenn ihr gesundheitlich fit seid um zu fahren. 

 

Wir rollen mit Flugbegleitung von der Insel. 15 Meilen liegen vor uns. Für ein ruhiges Frühstück hab ich mir einen nahen Strand ausgesucht. Schöner als ein Parkplatz für den ich zahlen muss. 

 

30 Minuten später rollen wir auf das Meer zu. Der Himmel noch immer bewölkt. Keine Ahnung ob das heute noch schöner wird. Wir werden sehen. Auf dem Strand, bald Hochwasser, weckt Strandgut meine Aufmerksamkeit. Da liegt...ein Boot am Wasser. Sieht aus wie angespült. Klein, aber ein Boot. Das ist ja seltsam. Scheint auch, dass es da noch nicht ewig liegt. Schauen wir uns später aus der Nähe an, jetzt erstmal parken oberhalb des Strandes mit grandioser Aussicht auch bei nicht so tollem Wetter. An einem Schild, dass hier sämtliches campen und zelten verbietet, kamen wir auch noch vorbei. Friedrich sah es auch, hob sofort die Tatze, was heissen soll:  wir müssen woanders übernachten!!! Ja, ja mein kleiner brauner Freund...machen wir auch!

 




Parken, vor die Tür, kurz Boot checken mit der Canon aus der Distanz. Liegt da am Ende der Brandungszone, wackelt leicht mit den Wellen hin und her. Seltsam!

 

Jetzt aber erstmal n Kaffee und Frühstück. Dann lange Zeit Arbeit und draußen ein kommen und gehen von Autos und Menschen. Gut besucht der Strand, ein Eiswagen parkt sich neben uns. Später merke ich, dass heute Bank Holiday ist, also Feiertag. Daher sind hier Hinz und Kunz unterwegs, oder heisst das in England Smith and Mille? CO-PILOT...raus aus meinem Kopf!!! 

 

Das Wetter überzeugt bis 15 Uhr nicht. Sprühregen, auch mal stärker, Wind und grau. Erst dann kommt aus Norden blauer Himmel. Der Wind schläft ein und ich kann endlich bei schönem Licht vor die Tür und an den Strand. Ja, meine Aktivitäten richten sich hier und da tatsächlich nach dem Wetter. Macht ja keinen Sinn, euch einen grauen Strand zu zeigen wenn 2 h später die Sonne scheinen soll, oder?

Ich laufe ein kurzes Stück bergab durch die Dünen und steh dort, was ich bisher die ganze Zeit betrachtete. Geiler Strand, schöne, schäumende Brandung. Mittlerweile allerdings Niedrigwasser.  Der Strand gross und breit, das Boot im trockenen. Laufen wir mal hin. 

 

Co-Pi und Frieder wollten nicht mit. Zuviel Sand. Zu viele Menschen. Und Friedrich traut dem eingeschlafenen Wind nicht über den Weg. Ich kennt ja seine Angst vor Wind. 

 

So stapfe ich in Gummistiefeln durch den festen Sand zum Boot. Kleines Fischerboot. Liegt hier schräge am Strand. Ein dünnes Seil führt zu einem 50 m entfernt liegenden Anker, halb im Sand vergraben. Das Boot selber liegt hier wohl noch nicht lange. Sieht aber alt und mitgenommen aus. Zeigt Löcher an Deck. Wurde aber noch nicht geplündert. So hängt im Cockpit noch ein neu wirkender Erste Hilfe Beutel und ein FOR SALE Schild liegt rum. Na, das mit dem Verkauf wird wohl nix mehr. 

 

Der Anker nur halb im Sand steckend, das andere spitze Stück schaut gen Himmel. Wenn da einer drauf fällt ist er wohl gepfählt. 

 

Ganz vorne am Wasser traue ich mich dann, und laufe das erste mal auf diesem Trip ins Meer. Wassertemperatur sehr angenehm...hm... ob es daran liegt, dass ich Gummistiefel anhabe? Na egal, ist auf jeden Fall gut auszuhalten.

 

Ein wenig folge ich noch der Küste, setze mich dann auf einen der vielen Felsen hier und genieße die Sonne. Praktisch windstill hier unten am Strand. Traumhaft! Wieder mal alles richtig gemacht heute. Aber übernachten können wir hier nicht...wohin also für die Nacht? Ich suche auf P4N und finde was. Abseits des Meeres. Innland...hm...könnte cool sein. Aber geht der Plan auch wirklich auf? 

 

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Um 17 Uhr verlasse ich meinen kleinen Fels. Der Surfer, der sich die letzten 45 Minuten im Meer mit der Brandung rumgeschlagen hat, gibt auf und entsteigt dem Meer. Er hatte es echt schwer. Die Wellenfolge kurz und heftig. Viel zum surfen kam er nicht. 

 

Ich stapfe hoch zu Zottl und denke mir...Co-Pi....Drohne? Mal links fliegen? 

Ja, macht er heute. Gutes Wetter, kaum Wind, geringes Risiko. Also los. Zur Gewöhnung.

 

25 Minuten später landet er strahlend und happy. Alles gut gelaufen auf links. Jetzt ist er wieder im Thema und fliegt wieder. Freut mich auch. 

 

Gegen 18 Uhr, ich koche gerade Ravioli, werden wir von einem Abschleppfahrzeug blockiert. Steht hinter uns und lädt einen älteren Opel Corsa auf, der hier heute gestrandet war. Massiver Ölverlust...wird huckepack aufgeladen und abtransportiert. Der Fahrer, ein älterer Herr, hört laut Radio und pfeift vor sich hin. Bei so gutem Wetter schleppt er wohl selten ab. 

 

Nach dem Essen, mittlerweile 19 Uhr, beginne ich uns fahrfertig zu machen. Friedrich schaut schon etwas genervt, will hier weg, hat Angst, dass wir doch hier nächtigen. Aber nein....wir hauen ab. Auch wenn es schwer fällt. So eine tolle Bucht. Und was für ein geiles Wetter! Einfach ein Traum. Schön wars hier am Cocklawburn Beach. Außer mir standen hier ne Menge PKW und zwei weitere Camper. Einer steht noch jetzt hier, als ich den Motor anlasse. Ein Brite. 

 

Dann mal los, 60 Meilen, 1,5 Stunden. Die Sonne nun tief am Himmel. Ich halte noch an einem Mülleimer, entsorge was weg muss und verlasse  die schöne Bucht. Das Meer sehen wir heute nicht mehr.

 

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Zurück zur Hauptstraße, rechts und 10 Meilen folgen. Später lins und ins Hinterland. Die Starßen werden schmaler, der Verkehr nimmt ab. Die Landschaft hügelig, der Raps steht saftig gelb auf den Feldern. 

Hasen, Rehe, komische Hühner, anderes Federvieh...einiges noch unterwegs und plötzlich ein Schild: Willkommen in Schottland!!

WHAT!!!!! SCHOTTLAND!!!?? HIER!!?? 

Ich hau die Bremse rein, zum Glück direkt nach dem Schild eine Parkbucht. Drehe um, fahre 100 m, rechts...gut kommt keiner von vorne, drehe wieder und filme die Schilder. Das muss ja schon irgendwie festgehalten werden der Grenzübertritt. HALLO SCHOTTLAND! Das kommt überraschend...aber freut uns sehr. Zielland erreicht. Genial!

 

Doch für uns geht es noch viele Meilen weiter. Durch kleine Dörfer, an Schafen und Feldern vorbei. Immer etwas ansteigend. Es sieht alle gleich etwas schottischer aus. Es geht durch Wald, an Bächen entlang und an gelben Ginster Feldern. Hammer!

 

Als wir das Whiteadder Reservoir erreichen, verabschiedet sich die Sonne. Nur noch 5 Grad. Kalt im Lowland. Nach dem See geht es rechts über einen Hügel, dann verpasse ich fast die Abbiegung zum Schlafplatz, hau die Bremsen rein, fahre rechts und schon sind wir da. Kleines Tal, mit Bach, Parkplatzwiese. Niemand hier. Seit Meilen kein Auto, kein Mensch. Einzig am Talende steht erhöht ein Bauernhof. Die Dämmerung läuft. Bald ist hier Nacht. Das stört den vorbeiplätschernden kleine Bach und die Schafe in unserer Nachbarschaft jedoch nicht weiter, vermute ich. 

 

Ich setze mich an den Rechner und arbeite. Beginne den Schnitt des heutigen Videos bis Mitternacht. Draußen herrscht fast Ruhe. Nur eine Sache ist seltsam: um 23 Uhr kommt ein Pickup die Straße runter, mit beweglichem Suchscheinwerfer. Kurz strahlt er uns an, fährt jedoch weiter, wieder bergan und leuchtet mit seinem Licht die Berge ab. Verschwindet dann in der Nacht und ward nie mehr gesehen. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt. Ein Farmer auf der Suche nach seinen Schafen? Grenzschützer auf der Suche nach Illegalen? Jemand der ein neues Licht hat und es einfach testen will? Keine Ahnung. 

 

Um Mitternacht ist für mich Feierabend. Ich begebe mich mit den Jungs nach hinten. Ab ins Bett. Morgen...schauen wir mal was passiert. 

 

Gute Nacht und bis morgen. 

Kai und Team

 

Die

GPS Koordinaten:

abends: Schottland, Lowlands

 

Unsere heutige Route: ca. 90 km

 

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