#1211 Schottland - Wir haben einen Plan

4. Juni 2025 Glencoe Mountains

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Hallo zusammen, 

 

schönen kalten Morgen aus dem Hochland bei den Glencoe Mountains. Kältester Morgen auf unserer ganzen Tour. Draußen drei Grad, drinnen 9. Es ist kalt. 

Immerhin: im Bett nicht. Mein Federbett hält mich auch bei diesen Temperaturen schön warm. Die Nacht war ruhig und gut. Doch des Co-Piloten Nase ist erschreckend kalt. Wenn das mal gut geht. 

 

Draußen grau, Regen und Wind peitschen um uns rum Auf dem Parkplatz sind wir noch alleine. Doch wird sich dies bald ändern. 

 

Ich werfe die Heizung an und den Motor. Geht nicht anders, sonst kommen wir heute nie aus dem Bett. Ebenfalls hilfreich: der Himmel reisst immer mal kurz etwas auf und 1 oder 2 Sonnenstrahlen treffen uns. Wir nehmen alles war wir kriegen können. 
Wichtig beim Heizen mit dem Motor: Anfangs die Lüftung ausstellen. Sonst entzieht man dem Motor zu früh seine Wärme und er wird nie warm. Daher...Geduld...noch 15 Minuten frieren...dann Lüftung an...warme Luft...oh....herrlich. 

Glaub die Berge da links würden sich auch über etwas Wärme freuen...sie sind angeweißt. Es hat sie tatsächlich schneeig angezuckert über Nacht. 

 

Mit mehreren Schichten am Körper, setze ich mich nun an den Rechner und arbeite eine ganze Weile. Trinke zwei heisse Kaffee während dessen. 

Mittlerweile fortgeschrittener Vormittag, Touriautos kommen und gehen. Was hier Mietwagen unterwegs sind. Unfassbar! Woran man die erkennt? Nagelneue Autos von Marken, die ein Local hier eher nicht fahren würde. Es ist gut Betrieb. Später gesellen sich auch noch Camper dazu. Doch wir haben grundsätzlich unsere Ruhe. Der Motor tuckert, es ist mittlerweile über 20 Grad warm und irgendwann kann ich abstellen. Das Wetter weiterhin ein Kessel Buntes. Unbrauchbar für jede Outdoor Aktivität. Aber egal, ich hab ja drinnen genug zu tun. Blog von gestern tippen, schneiden, Co-Pi und Frieder irgendwann wecken. Die Nase von ersterem zum Glück nun wieder warm. 

 

Gecheckt wird noch, wo wir einkaufen und tanken können bevor wir auf die nächste und etwas abgelegene Halbinsel tuckern. Denn dort liegt unser Ziel. Wir wollen eine ganz besondere Destillerie besuchen. Von ihr las ich gestern zufällig einen Artikel bei FAZ online. Vorschlag von Google Chrome. Ja, hat gesessen. Nc’Nean Distillery, gegründet und geführt von Frauen, und nachhaltig betrieben. Eine junge Destillerie, 2020 gegründet. Ein spannendes Thema. Und so als Abschluss unserer Tour noch eine spezielle Destillerie nach einigen Tagen Einsamkeit und Hochland...ich finde das passt!

 

 




Denn Freitag beginnt  definitiv unsere Rückfahrt. Vorhin noch mit Mona und Niko einen Videocall gehabt. Wir werden gebraucht vor Ort, es ist wichtig, für sie und für uns.

 

Daher wird aus einer angedacht eher gemütlichen Rückfahrt eine flotte. Plan war, am 16. in der Schweiz zu sein, nun werden wir wohl schon am 10. Juni in Österreich sein. Zum Glück sind wir flexibel. Das Wetter hier oben ohnehin auch die nächsten Tage nicht absehbar besser, daher fällt der Abschied nicht ganz so schwer. Und: wir können ja jederzeit wieder kommen. Winter würde mich mal reizen.....aber nur mit funktionierender Heizung!

 

Gut....13 Uhr...los gehts. Gerade mal Sonne, nutzen wir sie. Fahren wir durch die Glencoe Mountains. Die Stecke kenn ich. Also los. 

Wir ziehen auf die Hauptstraße, rechts, links fahren und geradeaus. Die Strecke stark befahren, LKW, Busse, Touriautos, Camper. Dabei die Straße nicht übermäßig breit, dazu Regen, Sturm von links, breiter Gegenverkehr, filmen, lenken, fahren... Solche Strecken fahre ich in der Regel lieber abends. Weniger los, schöneres Licht, besser zu genießen. 

 

Wir rollen die 18 Meilen durch sagenhafte, bergige Landschaft. Toll...immer wieder. Fahre hier schon das zweite Mal entlang. Letztes Jahr auch schon...bei ähnlichem Wetter, als wir auf dem Weg nach Oban waren.

 

Beil Glencoe halten wir und tanken, 1,39 Pfund der Liter Moscht. Kurz darauf gehen wir in einem Coop für 12 Pfund einkaufen. Milch, Piepmatz, Zwiebel, Karotte, Wasser 2 Liter. Kleiner Einkauf nur. 

 

10 Meilen später erreichen wir den Fähranleger der Corran Ferry (56.721464, -5.234872), die uns auf die Halbinsel bringt. Die Schlange lang, doch das Boot größer als erwartet, wir kommen locker mit. 16,5 Pfund für einen < 6m m Van. Für 5 Minuten Überfahrt. Man könnte es auch schwimmen. Heftiger Preis. Fähre fahren macht hier keinen Spass. Aber immerhin, es ist schön wellig hier im Fjord und der Kahn schaukelt ein wenig vor sich hin.  

 

Das Entladen geht flott, wir fahren als zweite oder dritte an Land...Mülleimer...hier keiner...verdammt. Wir müssen dringend Zeug los werden. Am anderen Hafen stand ne Tonne, aber es war keine Zeit mehr. Also weiter... 

Was nun kommt ist echt ne coole Strecke durchs Hochland. Erst noch etwas am Meer entlang, dann ab in die Berge. Hammer. Wetter halbwegs brauchbar in dem Moment, die Berge schroff-grün und steil, dazwischen das Tal mit unserer Straße. Wow...schon die Anfahrt zur Destillerie ist der Hammer. Und es sind 1,5 h vom Schiffsanleger. Wer weniger fahren will, kann auch über die Isle of Mull fahren. Muss dann aber zwei Fähren nehmen. Evtl. fahren wir so zurück um das auch noch zu zeigen. Mal sehen. 

 

Jezt aber erstmal die Hinfahrt genießen. Und Mülleimer nicht vergessen. Nach der ersten Hochlandpassage erreichen wir wieder Küste und verlassen die Google Maps Route kurz. Mülleimer...vielleicht steht ja einer in Strontian. Auf dem erstem Parkplatz steht nichts, ausser einem No Overnight Parking Schild. So fahre ich ins Dorf....japp...Mülleimer. Alles raus, drehen und zurück auf die Google Maps Route. Nochmal ein Stück auf nun Single Track am Meer entlang und dann ordentlich bärghoch. 

 

 

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Holz scheint in dieser teils bewaldeten Gegen gutes Business zu sein. Ein Holzlaster kam uns schon am Ablegehafen entgegen, einer Stand am Ankungshafen und zwei kommen mir auf der Strecke entgegen. Vollbeladen mit dicken Stämmen. Ich hoffe, sie vergessen das aufforsten hier nicht!

 

Wir düsen den Berg hoch, kommen aus dem waldigeren Küstengebiet hoch, es wird wieder Hochland karg. Und als wir fast oben sind, seh ich links eine Art Schotterweg abzweigen. Eigentlich hab ich ein anderes Ziel zur Übernachtung vor Augen, doch ist das ein Umweg und wir müssen Strecke doppelt fahren. Damit droht mir jedoch wieder Ungemach von Friedrich.

Abbiegen ist nicht mehr, zu schnell, einer auch noch hinter mir. So fahre ich dran vorbei, nutze die nächste Stelle zum anhalten und wenden. Zurück ein paar Meter und nun rechts....unebener Schotterweg leicht bergan. Vorne links scharrt es ganz kurz, dann haben wir Grip und fahren den weg 40 m lang bis er endet. Cool! Hier bleiben wir. Umgeben von grün, fast nicht einsehbar von der Straße. Eben. Und sogar genug Platz zum drehen. Was ich gleich noch mache. Fertig. Feierabend. Wir sind noch 45 Minuten Fahrt vor der Destillerie, die fahren wir morgen. Will dort am frühen Vormittag eintreffen. 

 

Das Wetter weiterhin ein Mix aus allem, allerdings etwas weniger feucht und windgeschützt stehen wir auch ein wenig. Guter Spot. Ich baue mir ein 3Beras Porrdige (KAI12, 12% Rabattcode bei 3Bears). Zimt und Zucker drüber und nix sagen...die Gang bekommt nix mit...ich hab das Porridge mal für mich alleine. Kann mir dafür nachher wohl einen Anschiss abholen. Egal!

 

Draußen ist nix zu machen, also Satellitenkommunikationssystem aufs Dach und an den Rechner. Video hochladen, arbeiten. Und mein Hörbuch muss ich heute noch unbedingt fertig hören. Morgen läuft die Leihe aus. Mord braucht Reklame, spielt in einer Zeit, als die Polizei in London noch U-Bahn  oder Taxi fährt und nicht jeder Telefon hat. Unterhaltsam, nicht super spannend, eher ein Krimi, aber schön sich in die alten Ermittlerzeiten zurück zu versetzten. Ohne Handy, ohne schnelle Kommunikation, ohne Internet und ohne DNA. Cool und old Style. Mir gefällts. Und man könnte was über Cricket lernen...allerdings hab ich nur Bahnhof verstanden. Aber das nur ein Miniteil des ganzen Hörbuchs. 

 

 

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So höre ich auch Hörbuch, als ich später koche. Zwiebel schneiden, Karotte zerlegen, beides in Öl andünsten mit etwas Salz. Dann raus aus der Pfanne, Fleisch anbraten, später das Gemüse wieder dazu, vorgekochten Reise dabei, ordentlich Öl...soll ja nicht trocken werden, ein Schuss Wasser für den Reis und nach 40 Minuten kann ich meine Reispfanne essen. Lecker, schnell und für morgen bleibt auch noch was übrig. Bärfekt.

 

Danach Abwasch und wieder an die Arbeit. Bis 23 Uhr. Dann das Hörbuch ganz zu Ende hören, nochmal kurz an den Rechner und um 1 Uhr liege ich im Bett. Der Motor lief noch eine ganze Weile heute Abend. Die Temperatur draußen einstellig. Auch die E-Heizung war an. Wir hatten es warm. Doch nun wirds kühl, alles aus seit ner Stunde.  Das Federbett ruft. Die Jungs hören es auch und kommen freiwillig mit nach hinten. Hoffentlich morgen früh und heute Nacht so kalt wie letzte Nacht....

 

Und für morgen 14 Uhr haben wir eine Verabredung an der Destillerie. Ich hab vorhin noch für 20 Pfund eine Führung gebucht. Bin gespannt was es zu sehen gibt. 

 

Für heute gute Nacht und bis morgen. 

 

Viele Grüsse

 

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

abends: 56.655265, -5.635772

 

Unsere heutige Route: ca. 70 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ulrike Siebers (Donnerstag, 12 Juni 2025 21:28)

    Hallo lieber Kai���Blogs konnte ich jetzt alle lesen, Videos muss ich noch schauen. Durch deine ausführlichen Berichte und deinen Fotos kann ich sehr gut vorstellen, wie es in deinen Videos ist. ❤️Dank dafür�����
    Was ich nicht verstanden habe ist von deinen gemachten Einkäufen: Piepmatz, was ist dass denn? Habe ich da doch etwas verpasst beim lesen der Blogs???
    Am Samstag fahren wir wieder durch deine Heimat Schwyz. Eine sehr schöne Ecke hast du dir dort ausgesucht���� Wir sind auf der Rückreise von Korsika.
    Dir weiterhin alles, alles Liebe und Gute und für die Allradmesse in Bad Kissingen viel Freude und Spaß mit deinen Freunden. Ich hoffe Dich in Düsseldorf zu Treffen!
    Ganz viele liebe Grüße Ulrike