
Sonntag, 24./25 Mai 2025 Der letzte Tag und eine Bootsfahrt auf die Shetlands
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Hallo zusammen,
schönen guten Morgen. Um 9 uhr wache ich endgültig auf. Und bin überrascht. Kein Regengeprasseln auf dem Dach. In der Nacht hörte ich es mal kurz, aber auch nicht sehr intensiv. Seltsam....auch kein Wind...blick raus...nass und grau aber kein Regen. Hm...
Im Van 13 Grad, ich hole meinen Laptop ins Bett und schreibe den Blog von gestern. Nebenher schaue ich bei Northlink vorbei und suche nach Fähren. Wie kommen wir von den Shetlands wieder zurück, ist die große Frage. Wir wollen dort ja nicht 2 Wochen bleiben. TJA , aber nach Orkney, Kirkwall, geht die nächsten zwei Wochen Stand heute, nichts. Verdammt....und nach Aberdeen???
Hier habe ich verdammt Glück. Am 29. geht eine Fähre von Lerwick nach Aberdeen. Eigentlich wollen wir da nicht hin, wollten lieber oben an die Nordküste Schottland wieder...aber was solls. Planen wir halt um. Damit kennen wir uns ja aus.
Ich buch das Ding. 189 Pfund, 19 Uhr bis 7 Uhr. Keine Kabine. Keine mehr frei. Egal. Hauptsache wir kommen wieder runter von den Shetlands irgendwie.
Wie es von Aberdeen weiter geht, entscheiden Lust, Laune und Wetter. Ob wir noch Westküste etwas machen, Highlands oder nicht...mal sehen. Äußere Hebriden definitiv nicht. Die standen auch nie auf dem Plan. Dort waren wir vor 6 Jahren und ich denke, da hat sich nix verändert. Skye steht auch nicht zur Debatte. Zu voll.
Nachdem die Fähre gebucht ist, tippe ich den Blog weiter, stelle die E-Heizung der Aquahot an und warte, dass es etwas wärmer wird in Zottl.
Die nächsten Stunden sitze ich in Zottl und arbeite. Schneide Video. Fischer kommen und gehen. Spaziergänger kommen und gehen. Camper kommen keine und gehen somit auch nicht.
Flauschy ist noch nicht aufgestanden an diesem Flauschy-Sonntag. Ich hab also meine Ruhe vor allem und jedem. Allerdings nicht ganz vor der Sonne.
Das Wetter wird immer besser. Wind kommt auf, fegt und zerreißt die Wolken am Himmel. Die Lücken werden größer. Die Sonne scheint immer mal in Zottl, es wird wärmer. Oh..wie schön. Was ein paar Sonnenstrahlen doch ausmachen bei der Innenraumtemperatur. Wir erreichen 20 Grad und irgendwann sogar 22. Juhu....Wärme!

Um 15 Uhr hält es mich nicht mehr im Van und ich stolpere aus dem Van ins Licht. Wow...was ist passiert? Die Luft....der Wind...das fühlt sich anders an.....warm!!!
Ja, nach 4 Wochen NORDWIND hat das System umgestellt auf Südwestwind. Die Luft deutlich wärmer, der Wind nicht schneidend kalt, und mit Sonne ein Träumchen. Der Strand, Ebbe liegt vor uns, ruft: Komm runter! Genieß mich! Lauf auf mir.
Ooooookayyy....seit wann können Strände sprechen....aber egal. Gummis an die Füsse, Stativ mitnehmen, Kameras und los. Über die Slipanlage für Boote runter an den weissen Strand. Herrlich...ihr könnt es euch nicht vorstellen. Nach 4 Wochen kaltem Wind endlich mal warmer Wind. Das ist...einfach geil. Da pfeift keine Kälte durch die Jacke, die Luft fühlt sich an wie ein Federbett so angenehm warm.
Ich laufe eine Runde, genieße es in vollen Zügen, filme und bin ne Stunde später wieder bei Zottl. Das Sonnenloch schließt so langsam wieder, weiteres schlechtes Wetter zieht auf aus Westen.
Somit....weiter arbeiten. Das Wasser kommt zurück, der Himmel wird grauer, später beginnt es zu nieseln. JETZT haben wir echtes schottisches Wetter. Haben wir nicht drauf gewartet, aber es macht es im Van gleich kuschliger, auch ohne Heizung. Zottl durch die Sonne gut aufgewärmt, das hält ein paar Stunde.
Gegen 19:30 Uhr erhitze ich die Suppe von gestern und lasse sie mir schmecken. Besser als gestern. Sau lecker. Und als die Uhr auf 21:30 Uhr zuläuft, zusammen packen und Abfahrt. Wir haben ein Boot zu kriegen in Kirkwall, 12 Meilen von hier. 23:45 Uhr ist Abfahrt nach Lerwick auf den Shetlands.
In schottischem Wetter verabschiede ich mich vom Strand und fahre ab. Unterwegs noch BioTioo aka BioToi Urin entleeren und Müll entsorgen. In Kirkwall für 1,41 Euro tanken und schon stehen wir am Hafen. 22:10 Uhr. Schon eine kleine Schlange am Check-in. Der öffnet in 5 Minuten.
Klappt dann auch alles, die unglaublich nette Dame am Check-in überreicht mir nach Nennung meines Namens mein Ticket und entschuldigt sich noch super höflich, dass ich warten musste. Leute, die Briten, das ist schon ein Volk. Ich wurde noch in keinem Land von wirklich allen so freundlich, höflich behandelt wie hier. Es ist für mich schlicht unfassbar wie die Briten das schaffen. Ich schrieb es ja schon, aber ALLE, wirklich ALLE die Kontakt zu Kunden haben sind einfach sau freundliche, nett, zuvorkommend, höflich. Kein Grummeln, kein Fresseziehen, kein kurz angebunden. Als Kunde hat man das Gefühl, hier noch wertgeschätzt zu werden. Unfassbar in der heutigen Welt. Kein Wunder wollten die Briten raus aus der EU...die wollten nicht so werden wie der Rest des Vereins....oder so.
Anmerkung: dies bezieht sich auf all meine bisherigen Kontakte, andere mögen andere Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück....
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Mit meinem Ticket fahre ich auf Lane 2 und warten. Vor mir zwei Camper, links von mir PKW und ne Old Timer Rallye aus der Schweiz. Berne, Fribourger, Zürcher, Schwyzer....ich komme mir vor wie im Stau vorm Gurbisttunnel bei Zürich. Lustig!
Um 23:15 Uhr...geht es schnell. Vor mit ein Belgier fährt los, ich hinterher und mit kurzem Zwischenstopp bei einem etwas aufgeregten Einweise, den ich kaum verstehe bis er mal Hochenglisch spricht, kann ich aufs Boot. Kleines Boot. Die Einweiser mit Britischer Gelassenheit, weisen entspannt ein. Wenn ich das Vergleich mit Griechenland....WELTEN liegen da dazwischen. War es dort nervös und angespannt, ist es hier....als würde man in einem Pub sitzen, sich unterhalten und nebenher sein Auto parken...oder so.
Kabine haben wir keine, daher schnell einen Platz mit Bank suchen auf der ich mich später etwas ablegen kann. Die Außendecks sind alle gesperrt aufgrund des Wetters, nur das Raucherdeck ist offen. Ein Hoch auf die Raucher! Danke, gibt es euch noch. Sonst käme ich gar nicht vor die Tür zum filmen. So aber stehe ich am Heck des Dampfers und filme kurz darauf unsere Abfahrt. Komme ins Gespräch mit John, einem echten Shetlander der einen Fimmel für Ägypten hat und herausgefunden hat, wie die Pyramiden gebaut wurde. Fragt nicht...ich zieh schon immer lustige Leute an....da kann ich manchmal selbst nur den Kopf schütteln. Aber immerhin etwas Abwechslung.
Nach der Abfahrt noch arbeite ich bis 1:30 Uhr. Dann lege ich mich ab...schlafe ein und wache um 2:30 Uhr gerädert wieder auf und kann nicht mehr einschlafen. Scheisse!
Ich setzt mich wieder hin, lasse aus dem Kaffeeautomaten einen heisse Schoggi raus, 2 Pfund, also 1 Kg für Wasser mit Kakao und Zucker. Rausgeschmissenes Geld. Hätte mir lieber zwei Twix dafür gekauft. Merken für die Rückfahrt!
Gegen 3 Uhr wird es hell. Um 4 Uhr fahren wir an Fair Island vorbei, eine Mini Insel zwischen Orkneys und Shetland. Treffe wieder auf John der zum rauchen kommt.
Wenig später erblicken ich auch den Sonnenaufgang durch Wolken und die Shetland Inseln am Horizont.
Um 6 Uhr erreichen wir den südlichsten Punkt der Inseln und fahren noch ne Stunde bis Lerwick. Der Hauptstadt von 22000 Einwohnern.
Das Frühstück startet, alle kommen aus ihren Kabinen und strömen in meinen Frühstückssaal. Wenig später laufen wir in den Hafen ein und legen an. Ab zu Zottl.
Die Fährfahrt mit Northlink war super. Guter Dampfer, sauber, gut in Schuss, kein Rost. Top Bording und Unbording, alles bestens. Zu den Kabinen kann ich leider nicht sagen...hätte rund 100 Pfund gekostet eine zu haben,,,hätte es noch eine gegeben.
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Zottl finde ich unbeschadet. Gut, war auch kaum Wellengang, doch hat das recht kleine Schiff doch gut geschaukelt, Geradeauslaufen war teils leicht schwierig. Aber weit entfernt von Sturm. Der kommt erst heute Nachmittag hier an.
Als ich um 8:30 Uhr die Northlink Fähre verlasse, beginnt es zu regnen. Na, super Empfang auf den Shetlands. Danke dafür. Aus Regen wird Starkregen und als die Straße in die Berge führt, geht die Sicht auf Null und ich merke wie Tod ich bin. Todmüde und am Arsch. Komplett. Ich fahre wie betrunken gefühlt. Nicht gut...nach 10 Meilen ein Parkplatz....ich halte an. Motor aus, alles zu machen...ich geh pennen.
Um 12 Uhr wache ich mal auf, noch Regen....weiter pennen...bis 14:40 Uhr. Kein Regengeräusch mehr, dafür deutliches Wind pfeifen. Aha, der Sturm ist im Anmarsch. Aufstehen, Motor an, Strom und Wärme generieren. Kaffee kochen. In die Dinette setzen und ne Stunde arbeiten. Aus der Stunde werden zwei. Draußen bekommt das Meer immer mehr Schaumkronen, der Wind schaukelt uns. Gegen 16 Uhr mache ich mir einen zweiten Kaffee und dann gehts weiter. Immer gen Süden. Bis an die Inselspitze.
Müll wegwerfen noch und los. 12 Meilen noch. Aber was für welche. Sturm von rechts, links Küste, wir oben am Berg entlang. Aussichten die einfach der Hammer
sind. Was für eine Insel die Shetlands.... Am Ende rollen wir auch noch über die Start- und Landebahn des Flughafens und kurz darauf auf Single Track Road, die wir uns mit Schafen teile gen
südlichem Ende und Leuchtturm. Parkplatz...kaum was los, kein Overnight Verbotsschild. Zum Leuchtturm gehts steil bergauf. Hab ich da Bock drauf? Nein.
Also eScooter raus. Alles klar machen, Kameras, Objektive etc mitnehmen. Man was ja nie was es so zu sehen gibt. So düse ich die 600 m hoch zum Leuchtturm. Bis vor die Tür. Liebe meinen eScooter.
Das ginge mit eBikes weder besser noch schneller.
Oben mache ich die Sumburgh Head Lighthouse Leuchtturm Runde, unter uns tobt das Meer und um uns der Sturm. Himmel...hier oben geht was. Der Blick gewaltig...aber Puffins seh ich keine. Doch das ändert sich kurz darauf, als ich meine Runde dort oben beende. An einem Hang erblicke ich einen....und noch einen...und da....noch mehr.
Und wie es weiter geht...und der Tag ist noch nicht zu Ende, das erfahrt ihr dann im nächsten Video und Blog. Seid gespannt: nur so viel, die Shetlands lohnen einen Besuch, dass kann ich jetzt schon sagen!
Wir lesen und sehen uns im nächsten Vide und Blog...bis dahin macht es gut und bleibt gesund.
Liebe Grüsse vom TCL Team.
Kai und der Watterest
GPS Koordinaten:
abends: Sumburgh Head Lighthouse
Unsere heutige Route: ca. 300 km
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