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#375 Kaputt, im Eimer...ich riesen Idiot!

Samstag, 12.03.2022, Parkplatz kurz vor dem Nordkapp, nochmal ans Ende

 

 

Guten Morgen,

 

Heute läuft nix! Das merke ich gleich schon am Morgen beim Blick raus. Grau! Tauwetter! Knapp über Null Grad. Mitte März!
Und ich dachte, der Winter dauert hier ewig!

Nach der Show gestern Abend und einer eher kurzen Nacht, gerade mal bis 7:30 Uhr gepennt, fühle ich mich alles andere als fit. Somit die Entscheidung, heute wird Pause gemacht!

Was aber nicht gleichbedeutend ist mit nix tun. Es wird zwar an diesem Tagen wenig gefilmt und gemach, aber im Hintergrund läuft natürlich der Rechner heiss. Blog und Videoschnitt stoppen natürlich nicht. Das geht an diesen Tagen mit Hochdruck weiter. 

Allerdings ohne Unterstützung von Co-Pilot und Friedrich. Die gönnen sich ihren Schönheitspelzschlaf. Super Truppe die ich ja dabei habe.

So sitze ich also irgendwann alleine im Cockpit und tippe und schneide vor mich hin. Draußen weiter grau und nicht einladend, vor die Tür zu gehen. 

Touristenbusse kommen vorbei, ATV Gruppen,  alle kommen und gehen, wir bleiben. Die Konstante also hier auf unserem Parkplatz 20 km vor dem Nordkapp. 

 

Paul, der französische Bierbrauer aus Paris kommt noch kurz vorbei und verabschiedet sich. Seine Freundin und er wollen weiter gen Nordkapp. Wir tauschen Adressen aus. Sollte ich es mal nach Paris schaffen, schaue ich bei ihm vorbei. Start-up Craft Bier Brauer unterstütze ich, wo ich kann. Und natürlich bin ich neugierig auf sein Bier (Biere Polichinelle, Insta biere_polichinelle).

 

Wir haben in kurze Zeit einige Gemeinsamkeiten wie fotografieren, Lagerfeuer, Essen, Bier und chillen festgestellt. Das geht doch sicher auch mal in Paris. Wer weiss, vielleicht stoppe ich ja auf dem Weg nach Irland dort…wenn ich noch nach Irland komme…

 

Nachdem die beiden abgefahren sind, bin ich alleine auf dem Parkplatz. Alle anderen Camper waren schon früher los gezogen. Der Besuch von Kreuzfahrt Bussen und ATV Gruppen geht weiter. 

Ich arbeite!

 

Gegen 17:00 Uhr packe ich zusammen, frage Flauschy ob sie gerne vorne mitfahren möchte, weil Co-Pilot und Friedrich ja chillen. Sie scheint mir erfreut und so trage ich sie vorsichtig nach vorne und setze sie neben mich. Ist ja auch nicht weit.

 

Die Fahrt, unspektakulär, fast traurig. Der ganze schöne Schnee der hier vor Tagen noch die Landschaft verziert hat, sieht nun angetaut und hässlich aus. Die Straße ist eine Mischung aus Pfütze, Eis, Wasser und Pappschnee. Grausam!

 




Zu meiner Überraschung sitzt am Parkplatzeingang noch der freundliche Typ der die Einfahrt überwacht. Diesmal, mein dritter Besuch nun hier in kurze Zeit, erkennt er mich sogar. 

Bis halb 7 haben sie heute auf, aber da ich nur parken und nicht ins Center will, ist mir das einerlei. 

 

Auf dem Parkplatz des Nordkapps suche ich mir eine große Lücke, 3 oder 4 weitere Camper stehen hier und 3 Reisebusse. Noch gut was los für 17:30 Uhr. 

 

Im Anschluss, Rechner an und arbeiten. Gegen 19 Uhr koche ich mir mal wieder ein One Pot Meal. Kartoffeln, Karotte, Hühnchen, Knobi, Zwiebel und zum Schluss noch Glasnudeln dazu.
Milch, Wasser, Gewürze, Curry…fertig!

 

Nach dem Essen checke ich immer wieder die Situation draußen. Doch die Wolken wollen nicht verschwinden. Erst um 23 Uhr ein zaghaftes Grün. Anziehen, raus!

Doch ergiebig ist die Jagd nicht, allerdings sehe ich zumindest ein Kreuzfahrtschiff welches nah am Nordkapp vorbei tuckert. Eine Stunde stehe ich draussen, ohne Erfolg. Zurück in Zottl…weiter schneiden…es passiert nix großartiges mehr. 

Mein Jagdglück am Nordkapp beschränkt sich auf die Nacht vor zwei (oder drei?) Tagen. 

 

Um 2 Uhr liege ich im Bett und hoffe, dass ich morgen mal etwas länger schlafen kann. 

 

Gute Nacht

 

 

Kai und Flauschy

 

PS:....runter scrollen...da geht es gleich mit dem 13. März weiter...

                 

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Sonntag, 13.03.2022, Nordkapp, weiter nach Havöysund

 

 

Guten Morgen,

 

7:30 Uhr, wach. Das sind zwei Stunden weniger als ich mir gewünscht hatte. Aber egal!
Draußen bläst ein ordentlicher Wind, doch drückt schon die Sonne durch die Verdunklung. Super Wetter, plus 4 Grad. Das Thema Frost ist wohl durch für die nächsten Tag… Draußen überall Pfützen. Das Wasser weiss nicht wohin, der Boden ist noch gefroren, überall liegt dickes Eis rum.

 

Um 9 Uhr erhebe ich mich mal langsam, Frühstück, Datensichern und dann abfahrt. 

Wir müssten eigentlich noch dringend einkaufen, doch haben die Läden hier sonntags zu. Müssen wir also morgen nach einer Alternative schauen. 

 

Immerhin haben wir einen Plan für heute: 200 km nach Havöysund wollen wir. Das faule Inselleben hier hat also ein Ende. Wir düsen wieder los, es kommt Bewegung in uns. Wird auch Zeit, sonst werden wir hier womöglich noch sesshaft.

 

Um 12:30, deutlich später als gedacht brechen wir auf. Das Datensichern hat heute ewig gedauert. War viel zusammen gekommen die letzten Tage.

Um 11 Uhr klopfte auch noch ein Pärchen an unserer Tür. Sie wollten ein Foto mit mir, nicht für sich, sonder für eine ihnen verwandte Person. Klar, doch, gerne…muss nur kurz aus meiner Jogginghose raus und ne Jeans anziehen. Will ja nicht aussehen wie Karl Napp. Immer wieder schön und lustig solche Begegnungen.

 

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir also das Nordkapp und begeben uns auf eine interessante Fahrt. Vor allem, was den Straßenbelag angeht. Es ist alles dabei, von trockenem Asphalt über Schneematsch, pures Eis, Schnee und eine Mischung aus allem. 

 

In Honningsvag tanken wir noch voll für 2.30 EUR. Anschließend fahren wir zum Parkplatz vor dem Nordkapptunnel, schnell noch BioToi Urinbehälter leeren und neue Kokosfasermischung ansetzten. Der Feststoffbehälter ist ziemlich voll und lässt sich nicht mehr so einfach kurbeln. Ein Zeichen, dass ich ihn leeren sollte. Das will ich heute oder morgen machen, somit auf jeden Fall jetzt schon den Kokosziegel mit ca. 600 ml Wasser auflösen. Dann ist er morgen bereit für seinen Einsatz.

Nach dieser Aktion gehen wir auf Tauchgang. 212 m tief geht es unter dem Meer durch, ca, 6 km lang ist der Tunnel und immer wieder ein Erlebnis. 

 

Auf der anderen Seite erwartet uns auch gutes Wetter und wir fahren bei strahlendem Sonnenschein dem Meer entlang. Wahnsinn! Was für eine coole Strecke! 

Aber es ist Vorsicht geboten, auch hier wechselt der Fahrbahnbelag hinter jeder Kurve, das Lenkrad muss ich gut festhalten, denn hier und da fährt Zottl einer Eisrinne hinterher. Echte Arbeit heute, uns auf Spur zu halten. Aber dennoch, ein riesen Spass. 

 

Bis Olderfjord folgen wir der Küste über Hochebenen, felsige Abschnitten und durch geschwungene Buchten und biegen dann von der E69 auf die 889. Die Präsentiert sich ähnlich wie die E69, nur der Asphaltanteil ist deutlich geringer. 

 

 



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Es geht zügig voran, geht auf 15:30 Uhr zu, und ich beginne nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Bis Havöysund kommen wir heute wohl nicht mehr. 

Die 889 führt ziemlich gerade in Richtung Westen und ohne Kurven können wir gut mit 90 km/h über die Piste brettern. Natürlich alle Augen offen haltend um keinen Elch oder ein Rentier zu übersehen.
Dabei hilft mir heute Flauschy, denn Co-Pilot und Friedrich, es ist Sonntag, haben heute frei. Außerdem langweilte sie das Nordkapp langsam…

 

So düsen wir also vor uns hin bis kurz vor Russlev ein Schild signalisiert, dass gleich ein Aussichtspunkt kommt. 

Flauschy signalisiert mit der Tatze, oder war es nur ein Eisloch durch das wir gerumpelt sind, dass das ein guter Parkplatz sein könnte. Also reduziere ich die Geschwindigkeit und mache mich bereit, den Anker zu werfen.

 

Bei der Einfahrt zum Parkplatz ankommend, minimal abschüssig, empfängt uns eine Eispiste zum Parkplatz. Ups…sollen wir da wirklich lang? 

Hm…sieht aus, als sei hier ein wenig Kies gestreut…das müsste hoffentlich gehen. Also, drauf auf den Parkplatz, sau glatt, pures Eis mit ein paar wenigen Steinchen für Traktion. 


Super, wir packen es sind angekommen auf unserem Kreisrunden Eisparkplatz mit Sicht in Richtung Meer in der Ferne, sonst leichte Hügel und hinter uns ein Berg.
Gar nicht so schlecht, falls es Polarlicht gibt. 

 

Vor unseren Füssen am Rande des Hügels auf dem wir stehen, liegt ein gefrorener Fluss in seinem Bachbett, leichte Plusgrade und fast kein Wind. Top! Selbst Mülleimer stehen hier rum. 

 

Flauschy ist sichtlich zufrieden, ich auch. Der Abend kann kommen. 

 

Kurz nach unserer Ankunft kommt noch Besuch, ein Paar aus Groß-Gerau dreht eine Runde über unseren Parkplatz. Mit ihnen hatte ich schon am Nordkapptunnel kurz gesprochen, dann hatten wir uns auf der Strecke noch zweimal gekreuzt, nun stehen sie ebenfalls hier. Wir unterhalten uns ne Viertelstunde, dann ziehen sie weiter. 

 

Ich setze mich an den Laptop und schneide.

 

Gegen Abend kristallisiert sich heraus, dass wir eine Chance auf Polarlichter haben werden heute. Die Apps zeigen deutliche Aktivität an. Somit, Equipment klar machen und bereit halten, falls es los geht.
Bis 19 Uhr tut sich jedoch nichts, ich esse noch Reste von gestern und schneide. Immerhin ein paar produktive Stunden heute. 

 

Und dann beginnt das Elend…eines, dass mich schon meine ganze Reise über begleitet. Probleme mit meinem Filmequipment. 

 

 

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Immer wieder gehe ich rein und raus aus Zottl um zu schauen, ob Polarlichter am Himmel sind. Ich hatte gerade noch mit der Canon EOS R6 gefilmt, lege sie auf den gedrehten Fahrersitz, gehe raus, schaue mich um, nix zu sehen von Polarlichtern. 

Somit zurück in Zottl, in dem ist natürlich alles dunkel, denn das Licht ist aus um sofort filmen zu können, falls Polarlicht am Himmel ist. 

Also, weiter schneiden, ich setze mich wieder an meinen Laptop auf den Fahrersitz, nicht mit Schwung, eher langsam…und setze mich auf die dort liegende Canon EOS R6.… 

 

Das wäre nicht weiter schlimm…aber irgendwas knackt als ich mich setze.

Erst denke ich, das Knacken kommt vom Objektiv Ring, der eh schon leicht defekt ist, doch dann fällt mir ein, der ist ja gar nicht montiert am Objektiv. Aber was hat dann geknackt?

Kurz darauf, bei eingeschaltetem Licht, sehe ich, dass das Display der Kamera komisch und unnatürlich an der Kamera hängt. Daher das Knacken, es ist abgebrochen. Hm…ich hab Superkleber dabei, könnte ich vermutlich kleben…

Ich schalte die Canon EOS R6 ein…doch das Display bleibt schwarz. Scheisse! Super Gau. Meine einzig wirklich funktionierende Kamera ist im Eimer! 

 

Filmen ohne funktionierendes Display ist möglich, aber nicht durchführbar. Ich kann keine Einstellungen mehr vornehmen, sehe nicht wie, wo, was ich filme. Kann nicht schauen ob alles scharf ist. 

Fuck! Ich Idiot! Ich könnte heulen.

 

Klar, ich hab noch meine schweineteure Sony Alpha 7 SIII dabei, aber bei der kracht es beim Ton. Permanent! Kann ich somit nicht brauchen für das daily vlogging.

 

Fakt ist: ich steh irgendwo am Arsch der Welt und hab keine 100% funktionierende Kamera mehr! Und das als YouTuber. Der Supergau! Ich könnte kotzen! Und bin noch selber schuld!

 

Schnell werfe ich Google an, wo könnte es Hilfe geben…Hammerfest…oder Tromsö. Beides ein gutes Stück weg von uns. Hammerfest aber dann wohl übermorgen unser nächstes Ziel. Die Canon muss irgendwie repariert werden! 

 

Ihr könnt euch vorstellen, nach diesem Vorkommnis, ist die Stimmung komplett im Eimer. Dazu auch noch ein bewölkter Himmel. Alles Scheisse! Und dazu noch alles selbst verbockt. 

 

Der Himmel macht später zwar noch auf, doch viel Aktivität gibt es nicht. Um ein Uhr, ich liege schon im Bett, schaue ich nochmal aus dem hinteren Heki und fange noch eine coole Lightshow ein. Ziehe mich sogar wieder an, gehe vor die Tür…aber das wars! Nix mehr los. Bis 2 Uhr stehe ich noch draußen, um 2:30 Uhr liege ich wieder im Bett.

Was für ein schöner Start in den Tag und was für ein scheiss Ende. Ich bin echt übel frustriert und hab wohl so eben den tiefsten Punkt meines Trips erreicht. 

 

Mit dem Gedanken, wie das nun alles weiter gehen soll mit der Filmerei, verabschiede ich mich in den Schlaf.

 

Frustrierte Grüsse aus dem Irgendwo.

 

Kai und Flauschy, die auch nicht weiter weiss

 

 

Route vom 13. März vom Nordkapp nach Russlev:



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