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#399 Tromsö - der erste Mittlefinger & der Hausberg

08.04.2022, Freitag, Tromsö, Hausberg, Mittlfinger, Sony Fall, Silvio

 

 

Moin zusammen,

 

Ausschlafen in Tromsö, funktioniert…nicht so richtig. Um 7 Uhr bin ich irgendwie schon halbwegs wach und krieg die Kurve nicht mehr. Bis 8 bleibe ich liegen, stehe dann mal auf und hänge mich kurz etwas an den Laptop, sichere Daten und checke Emails. 

 

Und einen Plan für heute benötige ich noch. Plan ist momentan noch, in die Innenstadt von Tromsö zu fahren und sich dort etwas umschauen. Doch irgendwie….hm.

Das Wetter…ist heute einfach irgendwie zu herrlich um sich in einer Stadt aufzuhalten. Blauer Himmel, ziemlich windstill und Sonne, Sonne, Sonne!
Morgen, also Samstag, soll es nicht mehr sooo schön sein. Hm…was fange ich mit diesem Input nun an?

 

Irgendwann steht mein Entschluss, der Plan wird geändert. Nix Innenstadt. Berg!

 

Bevor wir aber los kommen, drehen wir noch „kurz“ ein Emma Video. Zusammen mit Katha und Christian ein echter Spass und der Truck echt der Hammer! Das Video mit allen Infos zum Truck seht ihr schon in Kürze auf unserem YouTube Channel.

Gegen Mittag brechen wir auf, Co-Pilot und Friedrich ob der vielen Sonne schon fast in Frühjahrsmüdigkeitsstimmung, bleiben hinten liegen, dafür fahren Katha und Christian mit bei uns. Dafür räume ich mal wieder in Zottl auf und um, so dass auch Platz ist für Mitreisende mit langen Beinen. Willkommen ihr beiden in Zottl. 

 

Die beiden möchten gen Downtown und ich fahre sie kurz rüber. Einmal schnell über die Brücke, aussteigen lassen und dann wieder zurück zur Talstation der Gondel die auf den Tromsö Hausberg führt, den Fjellheisen.

 

Für 68 Mio NOK wurde die Anlage im Winter 2015/2016 modernisiert und nahm ihren Betrieb 2016 wieder auf. Bin also zuversichtlich, dass ich den Trip überlebe. 

 

Wir finden an die Talstation, ohne uns zu verfahren, parken auf dem gut freien Parkplatz, zahlen für zwei Stunden per Easy Park knapp 6 EUR. Co-Pilot und Friedrich bleiben aufgrund ihrer Müdigkeit im Van, ich laufe über den rutschigen Parkplatz zur Talstation und löse ein Ticket für 26 Eur. Zu spät sehe ich, dass ich auch hochlaufen könnte. Mist! Ticket schon gekauft. Jetzt zu laufen wäre ja echt bescheuert und würde auf völliges Unverständnis bei unserem Budgetmeister Friedrich führen. 

 




20 Minuten darf ich in der Sonne auf die Gondel warten, sie fährt im Halbstundentakt. Heute am Freitag jedoch nur bis 16 Uhr. Wir schreiben jetzt 13:10 Uhr. 

 

Die Fahrt in der 28 Personen fassenden Kabine verläuft ruhig. Die Sicht wird mit jedem Meter Höhe grandioser. 359 Meter überwindet die Seilbahn mit einer Streckenlänge von 747 m. Also eine eher kurze Fahrt. Aber der Blick Leute….der Hammer.

 

Oben angekommen erwarten mich ein paar Souvenirs, ein Café und dann der Schritt raus in die Sonne und den Schnee. Kurz darf überblicke ich von hier die gesamte Region. Die Tromsö Insel, die Berge, das weite Meer…einfach alles. Hammer! Ein Blick für die Götter! Und das bei dem herrlichen Wetter! Ein echter Jackpot mal wieder. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. 

 

Weil nicht viel los ist, kann ich in Ruhe filmen und mich umschauen, die Aussicht genießen, Schiffe beobachten die unter der Brücke durch kriechen, Flugzeuge die auf dem Flughafen landen und starten beobachten und die Wärme der Sonne im Gesicht geniessen. Aber Vorsicht…sau glatt hier oben! Nicht aus versehen den spärlich abgesperrten Abhang 300 m runter segeln und hart aufschlagen unten!

 

Um 15 Uhr begebe ich mich wieder zur Gondel mit der ich kurz darauf runter schwebe und zack…wieder bei Zottl stehe. 

 

Schnell ein paar Kekse und etwas Milch gegen den aufkommenden Hunger einwerfen. Und dabei passiert es: meine Sony Alpha 7S3 steht auf dem Joby Stativ auf der Küchenzeile, Schiebetür offen, die Sonne scheint so schön rein in Zottl. 

Ich filme mich wie ich esse…und als ich mal kurz rausschaue, die Augen schließe, die Sonne genieße und nicht in die Kamera schaue, gibt das verdammte Joby Stativ nach, die Kamera fliegt vermutlich auf Zottl’s Boden und dann raus vor die Tür. Zumindest liegt sie dort, als ich wieder hin schaue.

 

Herzinfakt….erste Gedanke…FUCK…zweite Highend Kamera auch im Arsch! Ich hab es geschafft, innerhalb von 1 Monat, zwei richtig teuere Kameras zu schrotten….. Nochmal Herzinfarkt!

 

Schnell hole ich die Sony wieder rein. Checke sie…das Display hat zum Glück nix abbekommen…aber warum stellt sie nicht scharf? Oh, oh….

 

                 

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Ich stelle sie AUS, Akku raus, wieder rein, und wieder AN…scharf. Puh…auch sonst scheint noch alles zu funktionieren. Nur das Mikrofon Kabel ist hinüber. Die Kamera scheint direkt auf den Klinke Stecker gefallen zu sein. Naja, das geht noch, von den Kabeln hab ich noch welche. 

 

Nach dem Schreck, erstmal noch ein paar mehr Kekse. Im Anschluss werden Friedrich und Co-Pilot aktiviert, vorne mitfahren! Macht euren Job Jungs, heute ist Samstag und nicht Sonntag. Nur gut hat Friedrich von dem Sony Sturz nix mitbekommen. Der wäre durch die Zottl Decke gegangen und dann hätten wir auch noch ein Loch in eben dieser….natürlich wäre ich schuld an diesem Loch!

 

Auf der Rückfahrt zu unserem Parkplatz, wir bleiben hier noch eine Nacht mit den anderen, bekommen wir von einem Norweger noch einen wütenden Mittelfinger gezeigt. Warum? Weil ich zu spät sehe, dass wir links müssen und somit die Linksabbiegerspur, die übrigens nicht aufgezeichnet ist am Boden, nicht 100% treffe und Zottl's Heck nun leider die Spur für die Rechtsabbieger blockiert. Wobei die auch rot haben, wie wir. 

 

Hinter mir ein fetter Nissan Patrol älteren Baujahrs. Er fährt mit zwei Reifen über den Gehweg, auf meine Höhe, dann fährt ein Mittelfinger aus und ein wutverzerrtes Gesicht an mir vorbei um einige Meter vor mir an der roten Ampel der Rechtsabbieger zu stoppen. Huch….was nimmt der denn für Drogen? Evtl. sollte er etwas weniger davon einwerfen!

 

Ich bin kurz versucht, auszusteigen, die paar Meter zum Nissan zu laufen, und mich für mein überaus unkorrektes und frevelhaftes Verhalten zu entschuldigen. Entscheide mich dann aber dagegen und wünsche ihm, dass er irgendwann mal mit seinem Auto in einer Schneewehe fest hängt. Ich denke, das reicht!

 

Dann wird’s bei ihm grün…und kurz darauf bei uns auch. 

Manche Leute haben einfach nicht alle Tassen im Schrank, denke ich mir, und setze die Fahrt fort. 

 

Am Camp angekommen, alles wie immer. Die Trucks stehen noch dort und kaum geparkt, treffe ich auf Katha und Christian. 

Nur um 20 Minuten später glücklich vorne in Emma zu sitzen und mit Christian zusammen einkaufen zu fahren. Mein erstes Mal in einem 13 Tonner. Ich bin schonmal 7,5 Tonner gefahren…aber noch nie in so einem gewichtigen Wohnmobil. Echt cool! Die Sitzposition der Hammer, die wackelnden Sitze ersetzen die limitierte Federung des Trucks. Alles sieht….alt aus…sitzen wir doch in einem Oldtimer. 

 

Emma zieht mit ihren 210 PS gut los und ich hab richtig Spaß, mitzufahren. Da kann man schon verstehen, warum sich viele für Trucks entscheiden. Einfach coole Fahrzeuge!

 


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Das Parken beim Rema 1000 funktioniert auch prima. Dumm nur, hab ich mein Handy vergessen, auf dem mein Einkaufszettel gespeichert ist. Christian erinnert mich immerhin an das Wichtigste: Klopapier! 

Die anderen Dinge versuche ich im Kopf mir wieder zusammen zu reimen. Klappt halbwegs.

Das verlassen des Parkplatzes verlangt etwas gekurbel an Emmas Lenkrad, doch schafft Christian es gekonnt wieder auf die Straße und wir rollen erhaben zurück zu unserem Parkplatz. Lieben Dank Katha und Christian, dass ich in diesen Genuss kommen durfte. Ein tolles Erlebnis! Eure Emma ist klasse!

 

Und da es schon auf 18 Uhr zu geht, alle Hunger haben, wird sogleich die Küche in Emma in Betrieb genommen. Nudeln, Brokkoli, Hühnchen, Sahne, Weisswein…alles überbacken. Läuft!

Ich darf nebenher immer mal Abtrocknen. Dafür bin ich ja bekannt, das kann ich. 

 

Nach dem Essen und zweimal abtrocknen, wechseln wir das Fahrzeug und steigen in die Waffe von Mike und Regina ein. Ein Scania, mit riesen Aufbau, alles aus Zierbenholz, Hubbett, ausschwenkbares Dach über dem Bett und 14 Liter Hubraum, V8. Verbrauch 30-40 Liter. Preis…den wollt ihr nicht wissen. 

 

Ein Wahnsinn der 6x6 Truck! Und selbst ein kleiner Schwedenofen ist mit an Bord und verbreitet mit seinem Feuer wohlige Wärme. Im Heck die Sitzgruppe ist einfach nur der Kracher. Rundum riesen Fenster, draußen ein Sonnenuntergang, so rot, dass er auch das Ende der Welt ankündigen könnte, und innen Luxus und Platz. Krass…ich fühle mich nicht mehr unbedingt in einem Camper, sondern eher in einer luxuriösen „Almhütte“. Wow…da haben wir schon eine spannende Mischung an Fahrzeugen vor Ort. 

 

Der Abend rollt dann so dahin, Bier, Rum, Eierlikör, Chips, Smash…und Silvio! Ja, der Silvio, unser alter Kumpel aus Schweizer Vanlife Tagen, der hier schon seit über 2 Jahren unterwegs ist, der kommt auch noch vorbei und bleibt ne Nacht. Endlich treffen wir uns mal wieder!

 

Mit ihm hatte ich die letzten Tage gechattet und da er ebenfalls rund um Tromsö unterwegs war…ist er heute über die Insel gekommen und nun auch hier! Geil! Ewig nicht mehr gesehen…und nun stehen wir hier plötzlich zusammen in Tromsö und sitzen in einem Truck der ein Vermögen wert ist und sau cool aussieht. Völlig surreal…aber toll! 

Prost!

 

Der Abend rennt, die Drinks schmecken, aber wie immer, alles in Maßen. 

 

Um Mitternacht is Feierabend. Die Runde verlässt den 11 Meter Truck und jeder macht sich auf den Weg nach Hause. Keine weiten Wege zum Glück. Und jeder glücklich, mit dem was er hat. 

 

Auch der Co-Pilot ist wieder happy. Hatte ich ihm doch gestern seine Bamsemums abgeluchst, bekam er heute eine super frische, neue Packung. Schön, wenn das Team glücklich ist. 

Nur Friedrich ist etwas grummelig ob der 26 Euro die ich für die Gondel ausgegeben habe…wo ich doch auch hätte laufen können….

 

Jetzt aber erstmal eine Runde schlafen und dann schauen wie das Wetter morgen ist.

Viele Grüsse aus Tromsö.

Kai, ein grummeliger Friedrich und ein glücklicher Co-Pilot.

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