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#412 Flugverkehr und Lockenbildung

Sonntag, 24.04.2022,   Vannöy Sandstrand - Seeadler Bucht

 

 

Moin zusammen,

 

Schöne ruhige Nacht an unserem privaten Sandstrand verbracht. Auch wenn wir nur 20 m von der Straße weg stehen, stört das null. Kaum ein Auto das hier fährt. 

 

Als erstes nutze ich das trockene Wetter und gehe mit Stativ vor die Tür und mache noch ein paar schöne Aufnahmen von Strand, Zottl und Dünen.
Im Anschluss, für die Video Story noch einen kurzen Shot mit dem Co-Pilot und mir in Zottl. Spass muss ja sein an einem grauen Sonntag. Das Wetter nämlich nicht ganz so auf unserer Seite.

Das Fotoshootings mit Friedrich, Co-Pilot, Zottl und mir bekomme ich gerade noch fertig. Gegen Ende nieselt es leicht und ich sehe schon wie der Co-Pilot unwillig dreinzublicken beginnt. Höchste Zeit, ihn ins Trockene zu bringen. Bei Friedrich wellt sich schon das Fell. Der bekommt bei Feuchtigkeit ja immer Locken….

Doch just in dem Moment als ich abbrechen will, fährt ein Elektro Wägelchen mit 3-4 km/h von der Straße auf unseren Sandweg. Ein älterer Herr sitzt drin, Gehhilfen am Heck. Der kommt sicher aus der Kirche…der fuhr hier vor 1,5 Stunden schonmal in die andere Richtung vorbei.

Schade ist, dass ich kein norwegisch spreche und er kein Englisch. Keine Chance für eine Unterhaltung. Mein Handy liegt in Zottl, so kann ich auch nix übersetzen. Wir verständigen uns kurz mit Händen und Füsse, dann besteigt er wieder sein Wägelchen und rollt von dannen.

Ich schnappe mir einen feucht werdenden Co-Pilot und einen lockigen Friedrich. Nix wie in Zottl mit euch. Heizung hoch drehen und trocknen. 

 

Nebenher frage ich mich: und jetzt? Was fangen wir mit diesem Tag an? 

Ich glaub, wir fahren mal noch die Insel weiter bis ans nördliche Ende. Vielleicht ergibt sich da ja noch was.

Und als alle Reisefertig und trocken sind, fahren wir ab. Was mich wundert: Co-Pilot und Friedrich, heut ist Sonntag, eigentlich ihr freier Tag. Doch sie sind voll am Start. Sehr seltsam! Führen sie was im Schilde oder haben sie einfach verpeilt, dass heute Sonntag ist.
Naja….ich werd sie sicher nicht daran erinnern, dass sie heute eigentlich frei haben. Da müssen sie schon selber drauf kommen. 

 

Abfahrt. Rückwärts, drehen, nicht im Sand festfahren und ab auf die Straße. Nase nach Norden, nach Torsvag.
Einen Teil der Strecke fuhren wir gestern schon. Erst ab dem Abzweig nach Buröysund befahren wir Neuland. 

 

 




Die Strecke führt die ganze Zeit am Meer entlang, an Rentieren vorbei, immer wieder nieselt es etwas…oder auch nicht. Viele Unebenheiten, Senken, Wellen und Schlaglöcher später erreichen wir den Damm der auf die Insel Torsvik führt. Einspurig. Aber da nix los ist, düsen wir drüber, stehen kurz darauf vor einer Fischfabrik, fahren an Fischköpfen entlang und fühlen uns etwas wie im Horrorkabinett.

Kurz darauf rollen wir wieder über den Damm und biegen dann sofort links ab, fahren eine Stichstraße bis zu einer Wendeplatte, finden im Grasland einen Parkplatz und sind erstmal angekommen. 

Zeit für Mittagessen. 

 

Wieder baue ich mir einen Tortilla mit Ei, Käse, Salami, Philadelphia und Fischpaste. Sau lecker! Dazu ein paar Salatblätter. Das gibt die Power für meinen nächsten Ausflug. 

 

Der muss allerdings kurz warten, denn meine Kamera und ich werden von riesen Vögeln abgelegt. Wie sich später herausstellt, sind hier Seeadler beheimatet. Eine ganze Kolonie. Und die fliegen hier rum, liefern sich Luftduelle untereinander und mit Möwen. Riesige Vögel und ich hoffe, mit der Sony ein paar schöne Aufnahmen hinbekommen zu haben. Vermisse nun schmerzlich meine Canon und ihr 600 mm Objektiv. 

Nachdem die Adler etwas Thermik gefunden haben und über die Berge sind, mache ich mich langsam parat. 

 

 

                 

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In Regenhose und Regenjacke mache ich mich auf den Weg zur Umrundung, nein, nicht der Insel, aber des Kaps. Will einen Blick in den Fjord hinter unserem Bergen werfen. So stapfe ich los, durch Matsch, über Wiesen, Steine und Geröll. Erst trocken, später wieder Nieselregeln, komme ich an verlassenen Gummistiefeln vorbei, Körben und einem mysteriösen Hinweisschild und einem Zaun mit Öffnung. Seltsame Ecke! Am Ende meines Weges liegen dann auch noch zwei Ruderboote rum. Schräge Geschichte hier!

Da der Nieselregen zunimmt, halte ich mich nicht lange dort auf, sondern drehe dem starken Geruch nach Seetang, Algen und Meer den Rücken zu und stapfe zurück zu Zottl.
   

Dort empfangen mich zwei trockene Mitreisende ohne Locken und ein Laptop der dringend mal wieder genutzt werden will. 

So schneide ich die nächsten Stunden an Video #390. 

 

Aber halt, eine Sache schiebe ich zwischendurch mal kurz ein: ich ändere mein Kücheninnenleben: Die Abwaschbox geht mir je länger je mehr oben im Hängeschrank auf die Nerven. Zu eng, ich kann nicht gut stapeln, ist sie voll, geht sie kaum aus dem Schrank raus. Ist sie übervoll, wie praktisch immer, geht sie gar nicht mehr raus. Ein ewiges Gewürge!
Jetzt kommt sie unten in die Große Schublade des Küchenblocks und alles was dort drin ist, wandert in den Hängeschrank. Mal schauen, ob das nun besser ist. 

 

 


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Um 22:30 Uhr stelle ich zwei Dinge fest: 

  1. draussen ist es noch immer hell und der Himmel weist Lücken ohne Wolken auf! Wow!
  2. Ich sollte vielleicht mal zu Abend essen. Vor lauter schneiden ging das ganz vergessen.

Zum Glück hab ich von gestern noch Soße und Spaghetti übrig. Da die Spaghetti aber knapp bemessen sind, koche ich nochmal frische. So kann ich das Essen vielleicht noch strecken und morgen auch nochmal davon leben. Wäre ganz praktisch. 

 

Um 1 Uhr klappe ich den Laptop zu. Video fertig und gerendert. Morgen noch Korrektur schauen und dann hochladen. Internet ist top auf dieser Insel, das dürfte also gut funktionieren. 

 

Jetzt aber mal ab ins Bett und schauen, was das Wetter uns morgen so zu bieten hat.

Mit Co-Pilot und Friedrich unterm Arm gehts in Zottl’s Heck und ab ins Bett. Beide haben noch immer nicht gemerkt, dass heute Sonntag ist. Nur Flauschy blinzelt mir gefühlt zu als ich nach hinten laufe…sie hats gemerkt und nix gesagt. Danke Flauschy!

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai und die Sonntagsarbeiter

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