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#446 Tschüss Senja....war cool! Hallo Vesteralen!

Mittwoch, 1. Juni 2022,   Gryllefjord Strand - Andöya

 

 

Moin,

 

8:40 Uhr, zwanzig Minuten vor dem Wecker, erwache ich zum Leben an diesem Mittwoch Morgen. Schon wieder gut warm in Zottl. Blick raus: aha…der Zeltler ist weg und die Sonne scheint. Wow! Tatsächlich gutes Wetter heute. Ich laufe Gefahr, mich daran zu gewöhnen!

 

Doch als ich wenig später vor die Tür trete…uh…es sieht wie so häufig, warm aus, doch alles nur Fake. Kurz umschauen, bin echt total alleine hier, vor zum Strand…japp…noch da…das Wasser aber nicht! 

Der Wind kalt und treibt mich schnell wieder zurück in Zottl. Heute wird auch nicht lange rumgetrödelt. Wir müssen um 11 Uhr in Gryllefjord sein um unser Boot nach Andenes zu bekommen. Und ich vermute, bei der Menge Camper die ich gestern hier schon entlang der Strecke sah, wird es voll. Also besser etwas früher da sein. Die nächste Fähre fährt erst wieder um 19 Uhr. 

 

Um 9:15 Uhr sind wir bereit für die Abfahrt. Auch Co-Pilot und Friedrich sind halbwegs wach. Der Co-Pilot immerhin so wach, dass er gleich wieder seine M&Ms an sich nimmt und bewacht. Das wird ein hartes Stück Arbeit, ihm die abzuluchsen. Vermutlich muss ich ihn wohl betrunken machen….

 

Die Fahrt nach Gryllefjord ein Traum. Schon so oft hier lang gefahren, immer bei schlechtem Wetter…und heute, ENDLICH mal Sonne! Wir schieße durch den Tunnel, auf der anderen Seite, über die Brücke und dann dem Fjord folgend in Richtung Downtown. 

 

Dort schon richtig was los. Vor zwei Wochen, war das hier noch ein verschlafenes Dorf am Ende von allem. Heute: der Wartebereich zur Fähre 3/4 voll. Menschen, Autos, internationale Community die hier auf die Fähre wartet. Krass! Nicht wieder zu erkennen. 

 

Ich stelle mich in Line und bin somit sicher, dass wir auch mitkommen. Und ich bin noch nicht mal ausgestiegen, da werden wir auch schon von den ersten erkannt. Ein Paar aus Basel mit einem Robeta kommt auf Zottl zugelaufen. 

Ich beende etwas überrascht meine Videoaufnahme, schalte alle Kameras und Mikros aus und trete raus in die Sonne. Weniger Wind hier, deutlich wärmer. Sommer! Kein Scherz!

 

 




Wenig später fährt ein schwarzer H3 Pössl neben Zottl. Ein weiteres Pärchen aus Fürth steigt aus und ja, auch sie kennen mich. Ist ja n Ding. Wir sind irgendwie bekannt in der Kastenwagen Szene….

 

Die Fähre fährt erst in einer Stunde, so bleibt Zeit für etwas Unterhaltung. Allerdings muss ich dann doch noch ein paar Videaufnahmen machen und entschuldige mich. Ich muss mal etwas arbeiten…

 

So laufe ich vor zum Anleger, die Fährfahrt kostet ca. 160 Euro, mit  www.autopassferje.no nur die Hälfte. 

Dennoch, ziemlich teuer für 1,5 h Bootsfahrt mit nem 6,40 m Kasten. Aber: das hier ist eine Touristenrennstrecke, Einheimische sieht man hier eher weniger. Wer will schon, wenn er auf der wunderschönen Insel Senja wohnt, nach Andöya rüber. Eben. Keine Sau!

 

Und so zahlen halt die Touristen einen saftigen Preis. Wenn ich bedenke, dass ich von Hansnes nach Vannöy 45 Minuten Bootsfahrt für 8 EUR erhielt…kleiner Unterschied.

 

Aber, nicht falsch verstehen, ich beschwer mich hier nicht und Jammer auch nicht, ich gebe nur meine Gedankengänge wieder. 

 

Kurz vor 11 Uhr kommt die Fähre, legt rückwärts an und entlädt ihre Fracht. Nicht voll der Kahn, lag auch nicht tief im Wasser wie mein geschultes Wasserauge gleich erkannte als die Fähre anschwamm. 

 

Dann mal zurück zu Zottl und klar machen fürs Boarding. Alle Kameras an, Mikro an…Motor an…Handbremse lösen…und ein paar Minuten später rollt unser Team aufs schwimmende Transportvehikel. 

 

Und kaum ist der Kahn voll…wird abgelegt. Wir schippern durch den Fjord, dann raus aufs Meer. Bilder, Videos, und Gespräche mit den am Kai getroffenen, begleiten eine ruhige Überfahrt. Nur leicht schaukelt es. Ich hätte mich über etwas mehr Wellen gefreut. Andere hingegen sind froh, ist das Meer ziemlich ruhig. 

 

                 

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1,5 h später erreichen wir Andenes, der nahe Flughafen begrüsst uns mit einem durchstartenden Flugzeug und kurz darauf  mit schwarzem Rauch. Wobei es da wohl keinen Zusammenhang gibt. 

 

Der Rauch scheint aus einem Gebäude zu kommen…alter…das brennt…mit meinem 50-250 mm Canon Objektiv komme ich nah genug ran, um die Flammen zu sehen. 

Kurz drauf rückt die Flughafenfeuerwehr aus und ein Krankenwagen kommt. Wow…da geht ja mal gut die Post ab hier. 

 

Als wir in den kleinen Hafen einfahren, ist das Feuer am Flughafen gelöscht und ich darf zurück zu Zottl. Dort ist alles ruhig und friedlich. Zottl zeigt 27 Grad an…aha…zu warm für die Jungs…da können sie keinen Scheiss anstellen. Ihre Wohlfühltemperatur liegt bei 15-22 Grad. Da sind die Biervorräte am gefährdetsten. 

 

Einige Minuten später haben wir wieder Asphalt unter den Puschen und rollen durch das beschauliche Andenes. Kurz Stopp ich vor einer Zahnklink und checke, wo wir jetzt hinfahren. Bisher besteht kein Plan. 

Naja…wir entscheiden mal gen Bleik zu fahren. Irgendwo wird schon ne Parkbucht kommen, an der wir stoppen können. 

 

Während der Fahrt fällt enorm auf, wie viel weiter die Natur hier ist im Vergleich zu Senja ist. Alles sau grün, das Gras sprießt, die Butterblumen stehen in voller Blüte, die Birken grün. Wow! Eine echte wohltat fürs Auge so viel Grün! Sehr geil!

 

Und so folgen wir der Küstenlinie bis zu einem ersten größeren Parkplatz. Die Parkbuchten voll, also fahre ich links in einen Schotterweg rein der vor einer Felswand entlang führt. Das wird ja hoffentlich wohl alles halten da oben. Der Co-Pilot schaut etwas erschrocken und Friedrich eher tadelnd…ja, ja….ich zahl es wenn was passiert!

 

3 h arbeite ich, esse zwischendurch was…und als ich aus meiner Trance erwache:

HÄ?! Was ist passiert? Erstens steht da vorne jetzt n Holländer! Zweitens…WTF…wo ist die Sonne hin! Und warum sind da kleine Regentropfen auf Zottl’s Scheibe. Da läuft doch was falsch.

 

Raus vor die Tür…Blick auf die Bleik Bucht und den Puffin Felsen auf dem Hunderttausende von Papageientauchern brüten sollen. Man kommt dort mit dem Boot hin. Umrundet die Insel. Aber vermutlich taugt das nicht für ruhige Videoaufnahmen…Boot, Meer, Wellen…

 

Zurück zu Zottl, weiter!

 

Wir folgen der Küste bis Bleik und stoppen am Parkplatz des Golfplatzes. Links davon ein Camping mit Seeblick. Gut gefüllt, es ist  sowieso enorm viel los. Camper ohne Ende. Und das in der Vorsaison. Wahnsinn! Was ist hier erst im Sommer los…ich glaub, ich wills gar nicht wissen. 

 

Parken bei den Golfern, niemand da, und ab an den weissen Strand mit türkiesem Wasser und Blick auf Berge. Wow! Sehr cool. Aber auch…leck…was ist das denn…kurz mal heftiger Wind, fliegender Sand…uh…und dann wieder Ruhe. So geht das im Minutentakt. Wirklich witzig!

Eine rumliegende Palette erinnert mich an Silvio. Die sieht auch schön trocken aus, könnten wir gut zerlegen und verfeuern. Allerdings hab ich die Holzbox voll und derzeit keine weiteren Transportkapazitäten frei. 

 

Dann halt etwas am Strand entlang laufen, bis ich auf einen Austernfischer stoße, den ich nicht verjagen will. Der ist hier sicher auf Nahrungssuche für die Familie. Ich schaue ihm aus der Entfernung etwas zu und drehe dann um, laufe zurück zur Palette, setzt mich und genieße den scheuen Sonnenschein der immer mal wieder die Erde trifft. Allerdings, hier am Boden, bin ich etwas nah am fliegenden Sand, was auf Dauer etwas nervt. Also…aufstehen und zurück zu Zottl.

 


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Und da nun die ersten Golfer anrücken, es ist um die 17 Uhr, mach ich lieber mal den Abflug. Will hier ja niemanden verärgern. 

Wir düsen durch Bleik und wieder raus aus dem Dorf in Richtung Berge. Und wie wir so die Strecke über eine mit Birken bepflanze Straße fahren, sehe ich rechts im Augenwinkel einen kleinen Schotterweg abgehen…sehe ihn aber zu spät und fahre somit erstmal daran vorbei. Aber…ich merk ihn mir. 

 

Kurz darauf sind wir oben auf dem Baugtua Parkplatz, neu und groß. Ein großer Integrierter aus Belgien steht oben und ne Handvoll PKW. Ich überlege, zu bleiben…aber entscheide mit dem Co-Pilot: wir fahren nochmal 800 m zurück zu dem Schotterweg. 

Friedrich wird nicht gefragt, der würde eh nein sagen. Außerdem versucht er gerade, die M&Ms Tüte zu öffnen. Er nutz die Gelegenheit, in der der Co-Pilot gerade abgelenkt ist. 

Im Augenwinkel sehe ich aber, wie er es nicht schafft…puh…ansonsten wäre hier aber Wattekrieg ausgebrochen. 

 

800 m runter vom Berg, links der Schotter weg…rein und runter. Geil! Etwas oberhalb eines Sees, mit freiem Blick gen Meer, ohne es jedoch zu sehen. Dafür am linken Bildrand noch der Puffin Fels. Und niemand hier. Die Zufahrt ne ziemlich Rampe und mit langem Überhang bekommt man hier ein Problem. Aber ein Zottl meistert das easy. Kurz noch drehen. Fertig. Spot für die Nacht. 

Die Straße verläuft leicht oberhalb, man hört sie, aber nachts ist hier alles tot. Von der Straße sieht man uns praktisch nicht. 

 

Die Sonne scheint, es windet..ich hänge noch schnell die mobile Solartasche raus und sitze dann am Rechner und arbeite.

Muss dringend noch etwas schneiden und ein Video hochladen. 

 

Gegen 22 Uhr mache ich mir einen Salat mit Hühnchen. Gekocht wird auf der Induktion. Gas ist ja nicht so dicht und Strom haben wir momentan im Überfluss. 7% Punkte Strom verbrauche ich um 3 Hühnchenfilets durch zu braten. Nicht viel, wie ich finde. Mit einem besseren Topf wäre es wohl noch weniger. 

 

Die Sonne steht noch hoch am Himmel und so entscheide ich um 23 Uhr, mal einen Drohnenflug zu wagen. Trotz Sturm fliegt sie, doch bekomme ich wieder eine Windwarnung nach der nächsten. Ein schöner Flug ist anders. 

 

Bis halb zwei arbeite ich weiter, wasche sogar noch meine Geschirrberge ab und beschließe dann den Tag. Die Sonne ist hinter dem Berg neben uns verschwunden und kommt wahrscheinlich irgendwann wieder dahinter hervor. Echt cool!

 

Um 2 Uhr geht dann das Licht aus. Schlafen…die letzte Nacht war kurz. Ein paar Stunden werde ich wohl nachholen heute. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai und die Krieger

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