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#465.5 Abschied und ab nach Svolvear...Untergrund...

Sonntag, 19. Juni 2022, Lofoten, weiter nach Svolvear und in den Untergrund

 

 

Moin,

 

Es knackt…immer wieder. Ein untrügliches Zeichen. Es wird doch wohl nicht…hm…irgendwie auch wärmer im Van als gestern. Eine Spur zu warm… Blick auf die Uhr: uff, 9 Uhr erst. Aber ich bin wach und krieg die Kurve nicht mehr. 

 

Ein wenig chille ich noch im Bett, doch stehe dann bald auf. Meine Nachbarn wollen heute bestimmt weiter, und verabschieden muss ja schon sein. 

Anziehen, Bad…raus. Oh…sonnig…hui…und fast warm mit Sonne.  Ja leck! Und kein Wind. Das kommt jetzt überraschend. Über dem Meer schöner blauer Himmel.

Aber…oh…kurz umdrehen und Richtung Berge schauen: welche Berger? Die sind weg! Geklaut? 

Nee, aber voll in Wolken und Nebel. Ziemlicher Kontrast zu dem Blau über dem Meer. 

 

Meine Nachbarn treffe ich auf der Bank neben dem Hüttli an. Kaffeekocher steht auf dem Tisch und die beiden plus Hund genießen die Sonne. Ich setze mich dazu und genieße mit.

 

Aufbruchsstress hat niemand. So sitzen wir dort, bis der Kaffee fertig ist, trinken diesen, sitzen weiter…bis der Nebel über den Bergen meint, sich ausbreiten zu müssen und die Sonne zu verdecken. Es wird sofort kühl, 10 Grad nur. Die Luft kalt. 

Das stört uns Menschen dann doch etwas. Dexter weniger, der Hüpft weiter wie ein Flummy durchs hohe Gras oder latscht durch n Bach. Er hat Spaß hier.

 

Für Manu und Alex ist dieser Wetterumschwung so langsam das Zeichen für die Abfahrt. So verabschiede ich mich von den beiden. War toll mit euch. Euer Besuch hat mich sehr gefreut und da die beiden aus der Region Lindau kommen, ist ein Treffen in der Heimat sicher auch mal drin. Dann hoffentlich bei ohne Regen. 

 




Ich winke ihnen noch hinterher und sie dürfen den soeben frisch planierten Weg zurück an die Straße fahren. Denn heute morgen, am Sonntag, kam der lokale Bauer und hat hier die Schlaglöcher geplättet, gefüllt und zugeschoben. 

 

Ich setze mich in Zottl…arbeiten…Bananenmilchshake…arbeiten…Autos kommen und gehen…arbeiten…neue Camper kommen…arbeiten…

 

Erst gegen 17 Uhr kommt Bewegung in Zottl. Ich räume auf, fege durch, Co-Pilot und Friedrich erscheinen…huch…an einem Sonntag…? Ich sage nix, Flauschy ist auch ruhig…sollen sie ruhig heute arbeiten. Die beiden sind immer verpeilter, je länger wir unterwegs sind.

 

Unser Ziel…Svolvaer…Bunker! Als ich mit Hurtigruten dort war und auch auf Google Maps…zeigen sich rund um Svolvaer etliche Bunkerstellungen aus dem zweiten Weltkrieg. Da kann man ja mal gucken gehen. 

 

Motor an, los. Entlang der nun deutlich weniger holprigen Zufahrt vor zur Straße und dann auf Asphalt zügig weiter. Berge links, Meer rechts. Alles grün und flauschig. Aber der Himmel weiter grau. Aber trocken. 

 

Nach 15 km, einigen Schafen, etwas Fjord, Seen und Wald treffen wir auf die E10. 10 km noch bis Svolvear. Und hier wird schon langsam ersichtlich, was ich aus verschiedenen Ecken die letzten Wochen hörte: es ist voll auf den Lofoten! Enorm viele Camper auf den Lofoten. Japp…sie kommen uns entgegen, stehen auf Parkplätzen…es ist gut Betrieb. Nach 2 Jahren Corona Mist, sind nun alle wieder on the road. Und so ist selbst in der Vorsaison schon ziemlich der Teufel los. Ich hoffe, alle verhalten sich anständig, stehen den Locals nicht im Weg und Hinterlassen keinen Müll und/oder Fäkalien. Ansonsten gibt es hier bald noch mehr No Camping Schilder!

 

                 

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Ich düse über die E10, top Zustand und bin kurz darauf an einem Mülleimer vorbeigeschossen, Mist, und dann auch schon in Svolvaer. Hier haut es mir kurz den Nuggi raus, als ich die Dieselpreise sehe, über 2,80 Eur/Liter. Auf Vesteralen waren es 2,54 Euro beim letzten Tanken. Leck mich am Arsch…Irgendeiner verdient sich hier doch dumm und dusselig an den Preisen. 

Nur gut ist mein Tank randvoll. 

 

Die Bunkeranlage am Hafen von Svolvaer finde ich problemlos. Immer dem Geruch nach. Denn hier stehen riesige Fischtrocknungsgestelle rum. Teils mit, teils ohne Fisch. Der Geruch stellenweise intensiv. 

 

Parken und parat machen: Kamera, Gummistiefel, Licht, Handy, noch n Licht…los.

 

Ein paar Meter zurück, Weg rechts hoch und praktisch kurz darauf stehe ich vor dem ersten Bunker. Nicht zu vergleichen mit der Anlage auf Senja, aber durchaus interessant. So streife ich über das Kuba-Gelände, finde weitere Zugänge, alles ziemlich verfallen, viel zu entdecken gibt es auch nicht. Die Bunker sind leer. Ich arbeite mich näher an die Fischgestelle vor, werde von Möwen fast angegriffen, finde den Kommando Bunker, Kanonenstellungen und sehe zu guter Letzt auch noch die Nordkapp von Hurtigruten vor meiner Nase in den Hafen von Svlovaer einlaufen. Das ist ja geil!

Cool!

 

Jetzt aber zurück zu Zottl. Und einen weiteren Plan entwickeln. Ist ja schon nach 20 Uhr. Wir wissen noch nicht wo schlafen und was noch tun. 

 

In Zottl checke ich Google und finde 5 km entfernt, vermutlich bei einem Neubaugebiet, einen weiteren Bunker, Kreta genannt. 

Na dann mal los. Zurück zur E10, erst aber kurz in die andere Richtung, zum Mülleimer, danach wieder zurück, an den teueren Tanken vorbei und bis Kabelvag. Nach der Kirche links und dann hinter bis es nicht weiter geht. Wohngebiet. Wendeplatte. No Camping, Parkverbot. 

Ehrlich…I give a shit! Ich parke mich dort hin. Wo ist jetzt der Bunker?

 

 


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Vermutlich hinter mir…also über einen Trampelpfad, der sich hinter mir nach ein paar Metern verliert, ins Gebüsch und zack…da ist er. Kleine Anlage. Auf einem Fels. Angrenzend direkt die neuen Häuser denen man von hier auf die Terrassen schauen kann. Ich erklimmen Bunker und Hügel, stehe dann oben auf dem Bunkerdach. Tolle Sicht. Ein wenig drückt sogar die Sonne raus. In den Bunker gibt es Zugänge von oben, was jedoch nicht so vertrauenserweckend aussieht. Ich laufe über Schutt und Steine zur Bunkertür und trete ein. Niemand da…hoffe ich. 

 

Auch hier, nicht mehr viel zu sehen. Ziemlich verwahrlost, Müll, Zeichnungen, ein Skelette! Also gemalt, an der Wand. Alles in allem wenig einladend. Ich mache meine Aufnahmen und bin kurz drauf wieder draußen und bei Zottl. Was ein Glück…denn schon wieder kommt hier ein Hurtigruten Schiff vorbei. Ja leck!

 

Nachdem alles festgehalten ist, stellt sich nun die Frage: wo schlafen?

 

Hier sicher nicht, No Camping beachte ich. No Parking ignoriere ich hier und da mal wenn es der Sache dient. Nach längere Suche finde ich eine Waldstraße die bei Svolvear Richtung Inland führt. Also wieder zurück, hoffe Friedrich merkt nicht, wie ich heute hier den teueren Diesel verheize durch meine kreuz und quer Fahrerei. 

 

In Svolvear links, durch ein Wohn/Gewerbegebiet, nochmal links und zack…Schotter-Dirt Road. Oha…2 km geht es tief ins Tal und Wald. Strecke gut fahrbar. Dann ein großer Parkplatz. Der erste Teil recht uneben, auf dem zweiten, dem ebenen Teil, stehen schon 4 oder 5 Camper. Die Straße führt noch weiter. 

 

Um es kurz zu machen: ÜBERALL steht schon ein Camper oder mehrere. Alles voll. Ich fahre die Straße bis zum Ende. Klar, ich könnte mich irgendwo in ne Lücke drücken, aber da hab ich nu echt keinen Bock drauf. 

So fahre ich zurück, erkunde linker Hand noch zu Fuss eine steile, schottrige Stichstraße. Mit Allrad und Höherlegung fahrbar, mit Zottl nicht. 

Also wieder die Straße zurück und als ich an dem großen Parkplatz mit den 4-5 Womos ankomme, stelle ich mich auf den schrägen Teil, ohne Nachbarn und es fühlt sich an, als wäre ich alleine. Denn den Rest sehe ich nicht, ein Geräteschuppen verdeckt die Sicht. Gar nicht schlecht. Wir stehen zwar 5° bergab. Aber sowas stört mich schon lange nicht mehr. Das merke ich nicht mal mehr. 

 

Halb 22 Uhr, Zeit zu essen. Induktion raus…oh…die steht schief. Somit unterlege ich die Induktion mit zwei Kork Untersetzern und zwei Holzbrettern. Zack, nur noch 0-1° Gefälle. Perfekt. Ich will echt loskommen vom Gas. Stromkochen ist cooler, schneller, effizienter und flexibler. 

Mein Essen von vorgestern ist schnell aufgewärmt, auch finde ich noch zwei essbare Tortillas in Zottl. Super! Das dürfte reichen. Der Rest der Bärschaft knabbert lieber an Bamsemums rum. 

 

Viel läuft dann auch nicht mehr. Ich sitze am Rechner und schneide, der Rest chillt und draußen herrscht Ruhe. Die Helligkeit endet nicht, doch um 2 Uhr gehe ich dennoch mal schlafen. 

 

Auch die beiden Bamsemumsjunkies nehme ich mit. Ohne Protest sogar. Scheint, sie brauchen auch etwas Wattepause. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai

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