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#468 Lofoten - Sandöya, wird das was?

Dienstag, 22. Juni 2022, Hovsund - Sandöya, Lofoten

 

 

 Moin,

 

Um 6 Uhr bin ich wach, schaue auf die Uhr und schlafe wieder ein. Die nächste Erinnerung setzt um 9 Uhr ein. Mein Handywerker klingelt. Ich mache ihn aus…und schlafe weiter!

 

Um 10 Uhr bin ich wieder unter den lebenden. Von draußen dringen dumpf Motorengeräusche zu Zottl vor. Scheint irgendeine Art von Betrieb zu sein vor der Tür. Blick raus…huch! Ziemlich zugeparkt alles. Einige PKWs die hier rumstehen. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Gibt es hier doch praktisch nix zu sehen. Nur das Ende der Welt. 

 

Das Wetter: überraschend sonnig aber auch windig. Das hohe Gras wackelt vor sich hin. Ob das hier irgendwann mal geschnitten wird?

 

Dann wollen wir mal aufstehen. Ab in die Senkrechte und vor in die Dinette. Anziehen und Dachluke auf. Lüften und 10 Grad kalte Luft reinlassen. Uff…es sieht immer so schön warm aus. Doch ist es das praktisch nie. 

 

Nach der Runde durchs Bad, Schiebetür auf und vor die Tür. Sieht alles aus wie gestern, nur ne Nuance heller und das PKW kommen, gehen und rumstehen. 

 

Zurück in Zottl stelle ich mit Schrecken fest, dass Co-Pilot und Friedrich im Cockpit sitzen. Wieder auf dem Fahrersitz. Bereit für die Abfahrt. Friedrich hat sogar schon den ersten Gang drin und der Co-Pilot die Tatzen am Lenkrad. Nur gut steckt der Schlüssel noch nicht…der hängt noch hinten an der www.styyle.de Schlüsselhalterung. 

 

Also wieder raus, noch ein wenig die Sonne genießen. Ein neben uns parkender Tscheche erspäht meine zwei Pappnasen im Cockpit und fragt ob er sie fotografieren darf. Aber klar doch! Er hat sichtlich Spaß an den beiden. 

 

Wieder zurück in Zottl sehe ich, dass der Zündschlüssel nun steckt. Sack und Asche, wie schaffen die beiden das nur immer wieder? Rühren im Haushalt keine Tatze, aber können mal kurz von hinten den Zündschlüssel holen. Das gibts doch nicht! Noch bevor die beiden reagieren können, ziehe ich den Schlüssel schnell ab und nehme ihn an mich. Hoffentlich finden sie nicht auch noch den gut versteckten Ersatzschlüssel.

 

 




Nachdem das Wetter überraschend gut ist, und bevor hier jemand ohne mich abfährt, mache ich uns abfahrbereit. Laut App soll es bis frühen Nachmittag ganz ordentlich sein, danach aber übel umschlagen. Sturm und Regen. 

 

Heute…wohin? Als grobes Ziel soll Sandöy dienen. Eine kleine Miniinsel. Vermutlich aus Sand und ziemlich abgeschieden. Vielleicht ist es dort ja ruhige als hier und woanders. 

 

Und als gerade ein andere Kastenwagen anfährt und nach einem Parkplatz sucht, mache ich unsere Lücke frei und haue ab. Zurück auf die E10 auf der Fv862.

 

Landschaftlich düsen wir zwischen Wiesen durch, im Blick aber immer auch schroffe Berge und Meer. Verkehr ist zum Glück nicht viel. 

 

Auf der E10 geht es zügig voran. 80-90 km/h sind drin. Die Strecke in top Zustand. Wir verlassen Gimsöya via Brücke und erreichen die Insel Vestvagöy auf der auch Leknes liegt. 

Kurz vor Knutstad biegen wir auf die Haverringen Straße ab und folgen dieser ans Meer und diesem entlang. Türkisfarbenes Meer erfreut uns, die Strecke einspurig doch nix los. Wir tuckern gemütlich vor uns hin. Links Berge. 

 

Und als rechts der Straße eine Parkbucht mit Schotter kommt, rumpeln wir drauf. Das Wetter sonnig und windig. Zeit für die Drohne. 

 

Die fliegt anfangs gut, gibt dann Windwarnungen und meldet dann Interferenzen und IMU Probleme. Verhält sich seltsam in der Luft und fliegt irgendwie eigensinnig in irgendeine Richtung. WTF….was hat die den heute geritten. Spürt sie, dass ich über eine Neuanschaffung nachdenke?

 

Ich hole sie manuell wieder zurück, fliege noch etwas im Nahbereich, lande und überlege dann: Frühstück oder weiter? 

 

Weiter! Das Wetter wird nicht besser. Essen kann ich, wenn es regnet! Also nutzen wir die Sonne. So rollen wir weiter auf unserer einsamen Straße. Nix los. Sonne-Wind Mix plus immer mehr Wolken. 

 

In Vestersand verlassen wir unsere Straße und folgen der Sandveien. Fahre fast noch falsch, lassen Gegenverkehr durch und enden kurz darauf auf Dirt Road. Dieser folgen wir über geschwungene Wege, kommen an zwei möglichen Schlafplätzen vorbei und überqueren dann einen kleinen, schmalen Damm, der auf Sadöya führt. Da kommt besser keiner entgegen. Es gibt keine Ausweichstelle. 

 

                 

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In Sandöya fahren wir bis and Ende. Kommen noch an zwei Cottage Vermietungen vorbei. An der hintersten, der Sackgasse, wenden wir. Schlafplätze gibts hier nicht. Schade. Müssen wir wohl wieder runter von der Insel und einen der zwei Notplätze ansteuern. 

 

Kurz vor dem Damm fällt mir jedoch noch eine Abzweigung auf. Rechts führt ein gut aussehender Schotterweg ein Stück leicht bergauf. Hm…ich parke Zottl halbwegs aus dem Weg und laufe ein paar Meter zu Fuss. Weg und Steigung kein Problem, auf Google Maps hatte ich gesehen, dass in 300 m ne evtl. Parkmöglichkeit kommt. 

 

Die kommt auch, sieht jedoch nicht sooo toll aus. Sandiger und wenig fester Untergrund. Doch sehe ich nach 200 m schon einen Parkplatz für max. 2 Fahrzeuge, rechts des Weges. Fester Grasboden, recht eben. Keine Verbotsschilder. Keine Privat Schilder. Perfekt. Das geht für uns. 

Man haben wir wieder ein Glück. 

 

Also schnell zurück zu Zottl, nicht das von irgendwo ein andere Camper aus dem Boden schießt und uns den Spot belegt. 

 

5 Minuten später stehen wir sauber auf einem Parkplatz geparkt. Rechts von uns ist noch einer frei. Könnte ja noch n PKW kommen und hier parken wollen. Das sich hierher noch ein weitere Camper verirrt, halte ich für unwahrscheinlich. 

Tja, da liege ich leider völlig falsch!

 

Da die Sonne noch immer scheint, schnell die mobile Solartasche raus und an die EcoFlow anstöpseln. 70 Watt kommen bei trübem Sonnenschein noch rein. Super!

 

Jetzt schnell noch die Drohne in die Luft. Das Wetter wird nicht besser werden. 

 

Als nächstes könnte ich jetzt n Happen essen…oder…Laptop an. Blog zu Ende tippen, schneiden. 

 

 


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Dann schnell noch einen Spendetest mit meiner Externen Antenne und O2. 20 Mbit Download, 10 Mbit Upload. 

Mit iPhone und Swisscom, ohne externe Antenne, im Van: Up- und Download im kbit Bereich. Also völlig lächerlich und unbrauchbar. 

 

Der Nachmittag verrint, das Wetter macht immer mehr zu. Die Wolken drücken rein und gegen Abend beginnt es zu regnen. Erst nur zaghaft, später stärker mit Windböen die Zottl leicht erzittern lassen. Grausiges Wetter. Da geht heute keiner mehr vor die Tür. 

 

Auch Besuch kommt noch vorbei. Drei Autos fahren vom 500 m entfernten Hof hier noch vorbei. Eins kommt wieder zurück, fährt wieder, kommt wieder. 

Ein VW TXY Camper mit Hochdach kommt, setzt rückwärts in die Parklücke neben uns….wendet und fährt wieder. 

 

Ich schneide mein Bunker Video vor mich hin, draußen stürmt es, die Heizung brummt und als Abendessen gibts Kartoffelbrei mit ner Fischdose. Schnell und einfach. 

 

Gegen später kommt noch ein weiterer VW TXY und parkt sich 100 m von uns entfernt an den Weg und bleibt. Auch gegenüber am Damm sehe ich noch 3 weitere Camper. Krass…das zeigt, wie voll es auf den Lofoten derzeit ist. Wenn sogar hier, am Ende der Welt und Straße alle möglichen Spots belegt sind. 

Ein wenig erschreckend wenn ich ehrlich sein soll. 

 

Draußen legt der Sturm im Verlauf des Abends noch etwas zu. Wind in Böen bis 50 km/h laut App. Mich dünkt es mehr. Aber wir stehen gut und sicher. Einzig Friedrich, der im Cockpit sitze und rausschaut, legt sich lieber hin und macht sich windschnittig. Der Co-Pilot, wieder auf dem Fahrersitz, sieht aus, als wolle er gleich losfahren. Doch fehlt ihm zum Glück der Schlüssel. Es sieht aus, als würde auch er nach etwas Ausschau halten…

 

Bis halb zwei arbeite ich weiter. Im Anschluss schnappe ich mir den flüchten wollenden Co-Pilot und den danieder liegenden Friedrich: ab ins Bett mit uns. 

 

Immer wieder schön, draußen Sturm und Regen, drinnen Federbett und Wärme. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

 

 

Kai und der Sturm

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