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#500 Deutschland Tour - Zottl bleibt zurück!

10.08.2022, STYYL, Autohaus Melzer und Zottl bleibt zurück

 

 

Schönen guten Morgen,

 

alles wie immer! Die Sonne scheint, es ist verflucht warm und ich steh in meiner zweiten Heimat, beim STYYL Imperium, aufm geschotterten Hof. Könnte schlimmer sein!

 

Erste Amtshandlung heute: aufstehen und Co-Pilot vor die Tür setzen. Der muss mal wieder etwas den Pelz durchlüften. Und da heute ein schöner Wind geht, darf er auf dem STYYL Vanlett Platznehmen und ne Runde an Zottl chillen. 

 

Unsereins geht am späteren Vormittag gen STYYL Gebäude, dort warten noch ein paar Dinge auf mich. Pakete! Jedoch von mir selbst!

Nein, ich bin noch nicht so verzweifelt, dass ich mir selbst Pakete schicke, die kommen alle von Amazon. Somit beginnt ein kleiner Auspackmarathon. Zum Vorschein kommen:

 

Besonders auf den kleinen WMF Toaster freue ich mich, hab ich doch auf meiner Skandinavien Tour immer in der Pfanne toasten

 

müssen, was auf Dauer irgendwie nervig wurde. Ab jetzt, können wir jeweils eine Scheibe in dem kompakten WMF Mini Toaster rösten. 

Das neue Sony Mikro hilft hoffentlich dabei, den Ton auch bei Wind zu verbessern. Zudem hab ich noch ein zweites in Bestellung, als Backup. Wenn ich was gelernt habe, dann genug Backup Zeug auf einem langen Trip dabei zu haben. 

 

Nachdem die Spielsachen verräumt sind, schnappe ich mir meinen Laptop, setze mich in die STYYL Küche und arbeite noch 2 Stunde. Im Anschluss dann lecker Mittagessen und gegen 15 Uhr heisst es: Abschied nehmen! Naja...hört sich jetzt dramatisch an, ist es aber nicht. Denn heute am späteren Abend bin ich wieder vor Ort. Allerdings nicht mehr mit Zottl. Warum?

 

Nun, mein Händler in Jestetten hatte da so eine lustige Idee. Mit dieser konfrontierte er mich vor vielleicht 4 Wochen. Ich fand sie gut und dachte mir: Könnte witzig werden! Tauschen wir also Zottl ein...mal was anderes fahren ist ja auch nicht schlecht. 

 

Und so kommt es, dass ich heute um 15 Uhr die Biege mache bei Julia und Timo und zurück nach Jestetten zottl. Co-Pilot und Friedrich nicht ganz so entspannt wie sonst. Ich spüre da eine gewisse Nervosität. Habt ihr Angst, dass ich euch in Zottl zurück lasse? Ohne euch abhaue im neuen Fahrzeug? So was würde ich doch nieeeee tun...wobei...Friedrich...also manchmal würd ich ihn ja schon gerne aussetzen wenn er wieder anfängt mit Budget und Reporting und Bilanz und roten Zahlen. Er kann da echt ne Nervensäge sein. 

Aber egal...euch kann ich es ja hier schon schreiben: natürlich kommen beide mit. Evtl. benötige ich sie ja fürs Schieben falls ich es übertreibe. 

 

An der Schweizer Grenze lassen sie uns wieder ohne Probleme passieren. Noch immer sind wir ohne Vignette unterwegs. Wenn das mal nicht noch schief geht. Ich sollte mir dringend eine kaufen...hey Friedrich, haben wir Budget für ne Vignette? 

Kopfschütteln...da seht ihr was ich meine....!!!!




Bei etwas über 30 Grad erreichen wir die heiligen Hallen vom Autohaus Melzer in Jestetten. Zottl wird geparkt und ich schaue mich kurz um. Wo steht er denn...ahhhh....da ist er ja. Jö ist der schnuckelig klein. Mit dem können Co-Pilot und Friedrich auch mal alleine losziehen wenn sie größer sind. 

 

Bevor ich aber einladen und einsteigen kann, bekomme ich eine ordentliche Einführung in den Van. So lerne ich gleich mal, dass es sich um einen Van im VW Bus Segment handelt, einen Citroen Spacetourer mit 136 PS und Aufstelldach. Im Heck findet sich eine Campingbox, die Stauraum, Waschbecken mit Frisch- und Grauwassertank, einen mobilen Gaskocher und ne Kühlbox beinhaltet. Cool! 

 

Die Box dient auch als Unterlage für das untere Bett. Zwei Bretter müssen dazu noch aneinander gesteckt werden, vorher die Sitzreihe nach hinten geschoben und dann noch ein Tisch in den nun freien Bereich gestellt werden...zack...riesen Liegefläche. Wow! Auch für große Leute. Bei aufgestelltem Dach kann man in dem Van sogar stehen. 

Eingeklappt ist der Van gerade mal 1,99 m hoch. So passt er in jedes Parkhaus und auch unter Höhenbeschränkungen durch. Praktisch! Vorsicht mit der Radioantenne, die ist ein paar cm länger als 1,99 m!

Baut man alles raus, also Sitze und Camping Box, so ergibt sich eine RIESEN Ladefläche. Das Fahrzeug also super flexibel und kann gut einen normalen PKW ersetzen, plus den Vorteil, dass man campen gehen kann und darin schlafen und kochen. 

 

Der Clou aber: der Vanster benötigt weder Diesel noch Benzin! Es handelt sich um einen eVanster! Der Fährt mit Strom aus seiner  Batterie. Reichweite ca. 350 km, rein elektrisch. 

Der Van ist also nicht nur super flexible und kann einen PKW übertrumpfen, er fährt lokal auch noch emissionsfrei und sauber. 

Und außer mit Gas, kann ich auch mit dem verbauten Induktionskochfeld kochen. Allerdings nur, wenn der eVanster an Landstrom hängt. Also auf Camping- oder Stellplatz. WC und Dusche sucht man übrigens vergebens. 

Eine Standheizung ist leider auch nicht verbaut. Dafür das Aufstelldach und die Liegefläche riesig. Ich freu mich schon auf meine erste Nacht da oben. 

 

Nach der Van Einweisung noch kurz Infos wie zu laden ist. Über Schnelladesäulen der EnBW zum Beispiel. Via App sehe ich, wo es welche gibt. Aber auch per Wallbox oder 16A Anschluss zu Hause kann ich laden. Dann halt langsamer.

Mein Ziel ist es jedoch, meine angepeilte Route, so ca. 270 km ohne Zwischenladung zu bewältigen. Und falls der Strom nicht reicht...eben...dann müssen Co-Pilot und Friedrich schieben!

 

 

               

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Nach der Einweisung beginnt die Umladerei. Technisches Zeug muss aus Zottl in den eVanster. Co-Pilot und Friedrich natürlich. Die EcoFlow kommt mit, ein paar Klamotten, Zahnbürste, Handtuch, Bettzeug. Alles was man halt so unterwegs benötigt. 

 

Gegen 18:30 Uhr sind wir endlich abfahrbereit. Motor an...äh...welcher Motor? Schlüssel rein, umdrehen, gasgeben...wir rollen los. Leise, absolut lautlos, im ECO Modus mit eingeschalteter Klimaanlage...ein geiles Gefühl. Kein Diesellärm, nix. Einfach nur leise. Ich genieße es so sehr, dass ich sogar das Radio nicht einschalte. Selbst Co-Pilot und Friedrich sind so geflashed, dass sie keinen Ton rausbringen. Dennoch schauen sie immer wieder kritisch rüber um zu sehen, ob noch Strom in der Batterie ist.

 

Ja Jungs, wir haben genug Strom. Die Batterie ist voll, die Restweite liegt bei 350 km. Läuft! Und wohin soll es gehen? 

Nun, in der Ebene rumeiern kann ja jedes Auto...wir wollen den eVanster etwas fordern und nehmen als Ziel den Feldberg. Das müsste noch bei Tageslicht zu schaffen sein. Natürlich wollen wir nicht gemächlich über die Bundesstraße gondeln, sondern lieber Nebenstraßen fahren. 

Die Strecke führt uns somit erst ein Stück in die Schweiz, dann durch hügeliges Vorschwarzwaldland, immer wieder hoch und runter. Runter Fuß vom Gas und rekuperieren. Das macht so richtig Bock. Und über die "B" Taste am Ganghebel kann die Rekuperation noch verstärkt werden, da erspart man sich fast das Bremsen so haut der Generator rein. Geil! Ich liebe die B Taste, schön wäre, wäre sie am Lenkrad. 

Wirklich so richtig moderne eAutos können das auch sicher besser und schöner, doch kosten die vermutlich auch ne deutliche Stange mehr...und man kann nicht in nem Aufstelldach in ihnen pennen. 

 

Irgendwie und -wann erreichen wir endlich die letzte Steigung. Die dann nur noch hoch und nicht mehr runter führt. Kurz vor Schluchsee erreichen wir die Bundesstraße. Vorher noch kurz Drohne fliegen, doch ist das echt schwierig mit Verkehr auf der Strecke. Ich breche das Vorhaben nach wenigen hundert Metern ab. Zu viel los hier auf der Nebenstraße. 

 

Auf der Bundesstraße geht es zügig voran, wenig los. Die Sonne steht schon schräg am Himmel und taucht die Landschaft in ein zartes Orange. Nach etwas ebener Strecke kommt im Anschluss der letzte Anstieg und wir sind oben. Parken etwas verkehrswidrig vor dem Haus der Natur und machen Pause.

 

Das Team völlig entspannt, die Restweite zeigt noch 220 km nach dieser langen Bergstrecke. Das reicht uns noch locker an unser heutiges Ziel. Jetzt erstmal jeder einen Muffin einwerfen, noch etwas filmen und die Frage beantworten: was kostet so ein eVanster eigentlich?

Zufällig finde ich das Verkaufsschild im eVan liegen und bin ziemlich überrascht. Für ein PKW ähnliches Fahrzeug, das voll alltagstauglich ist, auf jeden Parkplatz passt, in jedes Parkhaus und in dem man penne, wohnen und kochen kann und das komplett elektrisch fährt, steht hier nur ein Preis von 52.000 Euro. Dieser Preis beinhaltet jedoch schon alle staatlichen Prämien. Tiefer geht also nicht, es sei denn, ihr könnt gut verhandeln. 

Selbst Friedrich hebt bei diesem Preis kurz die Augenbraue...oder war das nur ein Lichtschatten der untergehenden Sonne auf seinem Pelz? Egal, mir scheint, er überlegt gerade, ob er nicht für sich und den Co-Pilot einen anschafft. Glaub dem spinnts!

 

Bevor hier jedoch Streit ausbricht, starte ich den Motor...äh....ja, genau...und wir rollen leise und elektrisch zurück auf die legalen Straßen. 

 


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Wie gesagt, 220 km Restweite, die nächsten Kilometer bis zur Autobahn Auffahrt Geisingen geht es mehrheitlich bergab, das dürfte uns auch wieder Reichweite in den Tank spülen. 

 

So haben wir, als wir nach ca. 60 km die Autobahn erreichen noch 222 km Restweite im Tank. Krass! Was der eVanster im bergab Betrieb an Strom generiert, ist schon sehr geil. 

 

Langsam wird es dunkel und ich müde...fahre im Tran auf die falsche Autobahn, jene Richtung Konstanz, merke es viel zu spät, rolle über Land und Berg rüber auf die A98, dort noch ein paar Kilometer und am Ende nochmals den Berg hoch...bis wir wieder am STYYL Imperium ankommen. Uf...21 Uhr durch...ich bin platt. Der eVanster nicht, er zeigt noch entspannte 140 km Restweite an. Heute haben wir ihn also nicht platt bekommen. Vielleicht ja dann morgen. 

 

Gesamthaft sind wir heute ca. 200 km gefahren. Gestartet mit Restweite von 350 km, jetzt noch 140 km. Ziemlich akkurat die ganze Geschichte. Ich bin beeindruckt. Dazu muss ich aber auch sagen, ich hab keinerlei Erfahrung mit eAutos. Hatte nur einmal ein Hyundai als Ersatzwagen, fuhr damit jedoch nur 10 km. Das heute war meine erste richtige Erfahrung und es hat richtig Spaß gemacht. Einzig das Fahrwerk trübt den Fahrspaß ein wenig. Es neigt etwas zum hoppeln. Vielleicht muss man das Auto aber auch stärker beladen um das Fahrwerk zu glätten. 

 

Der Rest vom Abend verläuft dann zusammen mit Timo vor dem Highfire. Ich darf noch Holz schleppen und bekomme als Gegenleistung ein Butterbrot mit Käse zu essen. Vor lauter eVanster Test und Verfahren, hab ich es nicht mehr zum Döner Laden geschafft...der hatte schon zu. 

 

Je später der Abend, desto kühler wird es und mir wird schmerzlich bewusst, dass ich meine langen und warmen Klamotten in Zottl vergessen habe. Sitze hier noch immer in T-shirt und kurzer Hose....blöd! Auch der Rum wärmt nicht genug, das Feuer nur von einer Seite, da hilft nur eins: ich hole mein Federbett raus, wickle es um mich und setzt mich wieder auf meinem Stuhl ans Feuer. Geil...fühlt sich an als würde ich im Bett liegen mit nem Lagerfeuer vor mir. Sollte ich öfter machen. Und so ein wenig Rauchgeruch am Bettzeug tut ja nicht weh. Nach ein paar Tagen verfliegt das wieder. 

Gut, Co-Pilot und Friedrich werden es nicht mögen, aber so liegen sie schon nicht dauernd auf meiner Bettseite. Praktisch! Gibt es eigentlich Waschmittel mit Räuchernote?

 

Irgendwann nach Mitternacht beschließen wir den Abend und ich begebe mich mit den anderen beiden in den eVanster. Das Dach ist schnell aufgestellt, flott das Bettzeug hoch und die anderen beiden. Zack...liegen wir im Bett. Meine erste Nacht in einem Aufstelldach. Und was ich sogleich feststelle, ganz schön hellhörig...und on top bemerke ich, dass ich meine Ohropax nicht dabei habe. Scheisse....hellhöriges Aufstelldach und keine Ohropax...das kann ja was geben. Entsprechend schwer tue ich mich beim Einschlafen. Ich höre Schafe blöken, die entfernte Straße, ein beknackter Hahn kräht...und dann bin ich irgendwann eingeschlafen...

 

Gute Nacht und viele Aufstelldachgrüsse

Kai und die Aufstellbären

 

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