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#566 Marokko, Hoher Atlas - Early Bird, Entscheidung und hoch hinaus, Tizi n'Bou Ikhoudene

BLACK FIRDAY, 25. November 2022 - Hoher Atlas und noch höher, BLACK FIRDAY, Tizi n'Bou Ikhoudene

 

 

 

Schönen guten Morgen,

 

toll, seid ihr wieder mit dabei an diesem Tag, an dieser Location. Das freut uns immer sehr, so viele Menschen die bei uns mitreisen und sich für unsere kleinen Abenteuer interessieren. Vielen lieben Dank, dass ihr uns auf vielen Wegen unterstützt und begleitet und uns so am reisen haltet!

So, das musste jetzt mal raus! :)

 

7 Uhr...wach...draußen noch dunkel, Hirn an....Sonnenaufgang? Black Friday heute! Will ja früh aufstehen, zum Internet fahren und schauen ob es was Gutes fürs Team gibt. An einschlafen somit also auch nicht mehr zu denken. Um 7:30 Uhr stehe ich auf, die Jungs bleiben noch liegen. Watten noch tief und fest, da will ich sie jetzt nicht aus dem Bärenland holen. Zudem ist es besser, wenn Friedrich noch etwas schläft.... Ansonsten gibts nur Diskussionen und Ärger. 

 

Zottl hatte ich gestern Abend schon klar gemacht für die Abfahrt, ziemlich ungewohnt morgens nach vorne zu laufen und alles so aufgeräumt zu sehen. Normalerweise herrscht ja immer ein kleines Kai-Chaos. Aber selbst die Sitze hatte ich schon gedreht. Ich ziehe mir also was an, aber stopp mal! Der Himmel! Die Wolken...Morgenrot...geil...raus vor die Tür bei 1 Grad und Fotos machen.  Dann Motor an, schnell noch ne Kamera aufstellen und ab geht die Post. Die Hochfahrt zur Straße macht mir keine Sorgen, mittlerweile weiss ich ja was Zottl und seine Reifen können.

 

Oben angekommen fahre ich bis dort, wo ich gestern mit dem eScooter Netz fand, fahre rückwärts in die Pampa. Motor aus. Laptop an. Netz!

 

Als erstes durchforste ich die einschlägigen Retailer Webseiten nach Angeboten für die DJI Action drei. Digitec, Brack, Media Markt, Interdiscount...nix. Keine Angebote für das Ding. Aber GoPro Hero 11 gäbe es günstig...doch die würde ich noch nicht mal geschenkt wollen! Ich bereue schon ein wenig, so früh abgefahren zu sein. Doch dann...Melectronics...315 CHF...selbst in Deutschland ist sie teuerer. 

Schnell organisiere ich noch bei Moni eine Anlieferadresse, danke dafür Moni und schon landen 3 Kameras in meinem Einkaufskorb, zahlen per Kreditkarte. Läuft! Naja...zumindest so lange, bis Friedrich die Kreditkarten Rechnung sieht und verbuchen wird. 

Letztes Jahr zu Black Friday kaufte ich 3 GoPro Hero 10. Größter Fehler meines Lebens, ich bereue ihn praktisch jeden verdammten Drehtag. Die Dinger taugen einfach nix!  Warum:

 

- Nicht kälteresistent

- Akkulaufzeit schlecht und extrem Temperatur abhängig

- Kameras stoppen Aufnahme nach 10-13 Sekunden

- starten nicht

- hängen sich auf nach 10-13 Sekunden

- laden nicht

- stellen sich beim Laden an

- Akkuanzeigen ist ein Lotteriespiel und gefühlt Zufall

- Bei 30-50% Akkuladung stellt die Kamera ab und meint: Akku alle!

- lassen sich nicht ausstellen

 

Ich hab die Schnauze voll! Gestrichen. Ich rate jedem ab, sich eine GoPro 10 zu kaufen. Nur Ärger und verpatzte Aufnahmen. Überteuerter Schrott! Mehr nicht! 

 

Zu Weihnachten liegen dann also 3 DJI Action 3 unter dem Gabentisch. Oh wie ich mich darauf freue. Was ich mit den drecks GoPros dann mache, weiss ich noch nicht. Hätte ich eine Waffe und eine Highspeed Kamera, würde ich sie erschießen. Nein, ich bin nicht gewalttätig, aber jeder soll bekommen, was er verdient!

 

Nach erfolgreichem Einkauf...ruft die Arbeit. Videos fertig stelle, Routenanimation mit Netz erstellen. Herrlich!

Gegen 9:30 Uhr kommt Stefan in seinem VW T XY vorbei, ich sehe ihn, winke heftig und er stoppt zum Glück. Ich hatte mich vorhin bei meiner Abfahrt nicht von ihm verabschiedet, war ja noch früh. Daher fuhr ich einfach ab, ohne Tschüss zu sagen. Allerdings mit dem Wissen, dass er hier vorbei kommen MUSS. Und uns stehen sieht. Plan ging auf, er kommt, stoppt und wir sagen noch ordentlich Tschüss. 

Echt ein netter Kerl der Stefan, Herz und Kopf am rechten Fleck. Sollten uns mal in der Schweiz treffen wenn ich in der Ecke Bern bin. 

 

Als wir uns verabschieden, kommt aus der Ferne ein Traktor mit Anhänger und Tieren drauf. Fährt sicher zum Markt...äh...Moment...Tiere? Nee, das sind Menschen! Vollgestopft mit Menschen! Sicher die Dorfbewohner die zum Markt unterwegs sind. Krass!

 

Als Stefan abfährt, winke ich noch hinterher und ziehe mich wieder an den Laptop zurück. 30 Minuten später kommen zwei Geländewagen vorbei...einer mit ZH der andere mit BE auf dem Kennzeichen. Ist das hier little Switzerland? So cool. Sie stoppen nicht, fahren vorbei. 

 

Später kommt noch ein Fussgänger vorbei, sicher auch aus dem Dorf, hat den Traktor Bus verpasst, und fragt, ob ich in Richtung Dorf fahre. Nee, in den nächsten 4 Stunden nicht. Er fragt nach Wasser, ich geb ihm meine letzte 0,5 Liter Flasche. Und dann passiert etwas, das hab ich auch noch nicht erlebt. Ich bekomme etwas zurück! 

Er greift in seinen Beutel und rupft von seinem Brot ein Stück ab und gibt es mir! Wow...ich bedanke mich vielmals, freue mich riesig darüber. Denn: ich hab kein Brot mehr! Auch keine Tortilla mehr. Dieses Stück Brot des Berbers rettet mir mein Frühstück. Hammer! Tausend Dank!

 





 

Somit die nächste Amtshandlung: Drei Eier in die Pfanne, das ergibt ein großes Spiegelei, Kiri auf den Tisch, Wasserflasche und kurz darauf esse ich das leckere Brot mit Kiri und Ei. Lecker!

 

Frisch gestärkt, die Jungs schlafen übrigens immer noch, putze ich mal grob durch. Also zumindest den Boden. Saugen, fegen. Im Anschluss vor die Tür, rasieren, danach unter die Dusche...ahhh...herrlich... Danach alles trocken legen, aufräumen, Jungs wecken, Motor an, den verschlafenen Friedrich auf seinen Teppich, was ihn schlagartig hellwach werden lässt. 

Kurz entleere ich noch meinen BioToi Urin. Ich mache es ungern, lieber wäre mir eine fachgerechte Entsorgung, aber die gibt es hier nicht. Also, gieße ich einige Büsche die hier rumstehen. Guter Urin, keine Medikamente drin. Auch Feststoff muss ich demnächst tauschen. 

 

Nun aber los, Friedrich gibt Vollgas, ich zottl vor mich hin über die 9 km Schotterpiste. Ohne Probleme erreichen wir See und Straße, ich biege rechts ab und schon geht es steil den Berg hoch. Wir kommen über 2.400 m hoch bevor es dann auf der anderen Seite wieder runter geht. Und was für ein Blick mal wieder! Plötzlich stehen da wieder Büsche und Bäume rum. Wie Tupfen in der Landschaft. 

 

Wir bremsen uns also den Pass runter, finden sogar Schilder die Schneeketten Pflicht ausrufen. Scheint hier wohl mal Schnee zu geben. Ob wir das noch erleben werden? Hm....

 

Im nächsten Dorf verlassen wir die R317 in Richtung Taghzout schon wieder, biegen links ab, treffen auf Frauen die an einer Furt sitzen und Waschen. Japp, es gibt hier Wasser. Das erste mal, dass wir einen Bach durchqueren, der Wasser führt. Zottl bekommt also nasse Füße! 

 

Am Dorfrand entlang erreichen wir den Berg und die Steigung. An einer Felswand geht es hier hoch. Kurvig, gewunden, steil, auf Asphalt. Nur ab und an Schotter oder Lehm. Dort, wo Regen die Straße mit Dreck und Steinen überspült hat. Was für eine Strecke! Der Blick ins Tal wird immer cooler. Oben stoppe ich kurz und werfe einen Blick runter. Marokko, Du bist einfach der Hammer! Obwohl hier alles voll Sand und Steinen ist, schafft Marokko es, doch immer wieder anders auszusehen. Einfach gigantisch! Wers nicht sieht, der sieht es nicht!

 

               

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Nun bewegen wir uns weg vom Tal, weiter auf ordentlicher, einspuriger Strecke. Erst etwas eben und bergab, dann nochmal steil hoch. Wegweiser haben sie hier hingestellt, die sind so große wie an der Autobahn. Stehen hier mitten in der Pampa. Wirkt irgendwie unwirklich und etwas fehl am Platz. Aber immerhin stimmen sie, Google sagt auch: hier links!

 

Bergauf...wieder bis auf 2.400 m...für Zottl wird die Luft dünn. Der Leistungsverlust ist gut zu spüren. Oben auf dem Pass pflügt ein Bauer eine Mischung aus Steinen und Erde mit einem Esel. 

Alter, was wächst hier oben noch? Vor allem bei der Bodenbeschaffenheit. 

 

Im Anschluss geht es stetig bergab, wir rollen durch Bauerndörfer, die aussehen wie vor 100 Jahren. Einstöckige Lehmbauten, nur ab und an ein Bau aus Hohlblocksteinen. Die Menschen auf den Feldern oder sitzend vor ihren Häusern. Immerhin Strom haben sie hier oben. Aber wohl auch noch nicht lange. Die Masten und Fundamente sehen alle noch recht neu aus. 

Die Felder teils so grün, dass es schon fast künstlich wirkt und ich mich frage, welchen Dünger sie hier wohl verwenden. Die Bäume im Herbstmodus...japp...auf über 2.000 m stehen hier 10 m hohe Pappeln. Mandelplantagen sehe ich, sie scheinen hier von irgendwo genug Wasser zu haben für die Landwirtschaft. 

 

Auf der gesamten Strecke, 50 km, kommt mir kein einziges Auto entgegen, nix. Ich sehe einen Mercedes Kastenwagen in einem Dorf parken. Sonst nix. Auf dem Feld wird mit Pferd oder Esel gepflügt. Erst gegen Ende des Tals sehe ich noch einen Traktor. Die Leute hier sind arm. Das Leben muss hart sein. 

 

War es heute morgen noch etwas wolkig, so begleitet uns nun schon seit Stunden ein blauer Himmel und die Sonne, Temperatur auf deutlich über 2000 m so bei 15-18 Grad.

 

Immer wieder ändert sich die Landschaft, mal etwas offener als eine Art Hochtal, dann wieder ein enge Schlucht mit fließendem Wasser und Frauen, die dort die Wäsche waschen, Kühe stehen im Bachbett, Pferde transportieren die gewaschene Wäsche mit Frau obendrauf ins Dorf zurück. Die Frau dabei am Handy und telefoniert. Krasser Kontrast!!

 

Die Fahrt auf jeden Fall mal wieder eine Offenbarung. In einem Dorf wird es plötzlich irgendwie leicht violett. Der Lehm hat hier eine andere Farbe, ich muss steil den Berg hoch und durch enge Kehren. Zum Glück auf Asphalt. Überall Kinder, die auf die Straße gerannt kommen und hoffen, dass Zottl stoppt und sie was bekommen. Nee Leute, ohne mich. Erstens hab ich derzeit nix an Bord, zweitens hätte ich eh nicht für alle was, es sind sooo viele und drittens...siehe erstens.

 

Vor und nach den Dörfern immer wieder Felder und grüne Ecken, alles was nicht bewässert wird, bleibt staubig und grau. Und dann kommt, was kommen muss. Das nächste Dorf. Ordentlich Betrieb auf der Straße, scheinen alle frei zu haben. Ne Menge Kinder, enge Durchfahrt und steil. Sau steil im Dorf. Die Straße im Dorf Schotter. An den Steigungen die Straße zwar mit Stahlbeton gegossen, doch muss das schon lange her sein. Denn ich sehe sogar die Stahleinlagen schon.

Im ersten Gang nehme ich die kurze, heftige Steigung in Angriff, die Räder drehen immer wieder mal etwas durch und suchen nach Halt. Ich fahre schon Schritttempo, bloss nicht stehen bleiben, denn Zottl ist umringt von Kindern, die die Hände auf halten, dann läuft auch noch ein Huhn knapp vor uns über die Straße.

Ich sehe mich gleich schon stehen und gebe mehr Gas, die Räder quittieren es mit etwas mehr durchdrehen und Grip Suche. Alter Schwede...neben mir auf dem Beifahrersitz herrscht gespenstiges Wattanhalten. Keine mault oder sagt was. 

 

Ich würge uns die 50 m Steigung zwischen den eng stehenden Häusern hoch, hinterlasse eine Staubwolke im Dorf und habe wieder puren Schotter unter den Puschen. Alter...was war das denn? Halbes Deja-vu wie damals in Agoudal. Langsam rolle ich weiter durch das recht große aber ärmlich wirkende Dorf. Keinerlei Asphalt, es staubt, die Hütten aus Lehm, nicht mal einen Laden sehe ich. Die Straße weiterhin schmal und immer wieder Kinder im Weg. Dass sie sich nicht noch vor den Van stellen und uns zum Stoppen zwingen, ist alles. Immerhin wirft aber auch niemand mit Steinen. 

 

Kurz darauf bin ich raus aus dem, Bergdorf der Schotter bleibt mir aber erhalten. Immer wieder Erdpassagen wo die Straße mal verschüttet wurde. Hier und da Asphalt Reste und ich bin froh, hab ich meine Reifen auf 3 Bar gelassen. Mehr wären im Dorf und hier echt übel. 

Wir folgen der üblen Schotterpiste und sehen irgendwann wieder Asphalt...sogar ziemlich neuen Asphalt. Die Straße kommt den Berg hoch, Google meint, rechts...also Berg hoch. 

 



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Ich versuche also auf die Asphaltstraße abzubiegen, aber irgendwie kommt Zottl im ersten Gang nicht ausm Quark. Ich muss richtig Gas geben, die Vorderreifen scharren, unwillig fährt er an und los. Was'n da los?

 

Der Asphalt ist mit feinem Sand belegt, nicht förderlich für die Traktion. Aber Dank des Co-Piloten Gewicht auf der Vorderachse, kommen wir staubend in Schwung, ich jage Zottl auf 3500 Umdrehungen, dass mach ich sonst nie im ersten und schalte in den zweiten...der tut sich schwer mit Berg und dünner Luft, ich muss wieder in den ersten.

 

Es geht übel hoch, wir erreichen ca. 2.600 m. Im Anschluss steil bergab durch eine Senke nur um danach wieder steil berghoch zu fahren. Mittlerweile 16:30 Uhr und so langsam halte ich Ausschau nach Übernachtungsmöglichkeiten. Da sehe ich eine junge Frau mit Kind an der Straße stehen. Alleine. Im Nirgendwo. Sie winkt. Was ich sonst nie mache: ich stoppe auf ihrer Höhe, lasse die Scheibe am Beifahrerfenster runter und ein Redeschwall auf arabisch weht in unser Cockpit. Ich versteh kein Wort. Vermute aber, sie möchte mitfahren. 

 

Ich versuch es auf Französisch, sie versteht nix. Dann ruft sie irgendwas in Richtung der anderen Straßenseite. Aus den Steinen kommt eine weitere Gestalt auf uns zu gelaufen. Alter, wohnt ihr da?? Da ist ja praktisch nix!

Die Gestalt entpuppt sich als Teenager und er spricht etwas Französisch. Ja, die Frau möchte mitfahren! Wohin? Ein Hin und Her entsteht und am Ende scheint es so, als würde ich nicht dorthin fahren, wo sie hin will. Dennoch bedanken sich die beiden herzlich, sie gibt mir einen Daumen hoch und ein "Bravo", dann fahre ich an und nehme den Berg in Angriff. Oben bin ich wieder auf über 2.500 m und Blicke kurz darauf in eine Hochebene und in der Ferne auf weiter Berge. Alter Schwede! 

 

Langsam rolle ich den Berg runter, als ich vor einer Linkskurve einen Weg abgehen sehe. Das könnte doch gehen...hm...ich kann da sogar parken, halbwegs eben. Ich stoppe also auf der Fläche neben dem Weg und gehe zu Fuss weiter, Weg erkunden. 

 

Zustand okay, eine Mischung aus Erde, losen Steinen, Felsbrocken...und bergauf ca. 50 m. Aus der Entfernung sieht es steil aus, steht man in der Steigung, sieht es easy aus. Seltsam! Ich entscheide: wir versuchen es. Die Luft im Reifen ist perfekt für diese Strecke. Zumal am Ende, nach der kurzen Steigung, eine kleine Senke folgt in der ich mich sogar in eine ausgetrocknete Matschpfütze stellen kann. Harter Untergrund. Und uneinsehbär von der Straße. 

 

Friedrich und Co-Pi sind etwas skeptisch von meiner Entscheidung, den Weg fahren zu wollen. 

Was ist los Jungs, wo ist euer Sinn fürs Abenteuer und Offroad? 

Oh...habt ihr den auf der letzten Offroad Strecke vor Tan Tan verloren?....ja..das war heftig. Aber hier kommen wir hoch...keine Sorge...äh..ja...

 

Motor an, erstmal rückwärts leicht bergauf von der Fläche runter, dann der Weg. Zwei Kameras aufstellen und los gehts. Ich muss gut schauen wie ich fahre, zwei bis drei Felsen ragen aus dem Weg die uns gefährlich werden könnten wenn ich es verkacke. 

Doch zu meiner großen Überraschung, fährt Zottl da hoch, als gäbe es keinen Berg, keine Steine, keine Felsen. Nicht einmal sucht ein Reifen nach Traktion, wir tuckern im ersten Gang mit 5-10 km/h hoch. Ich bin begeistert. Parke Zottl auf die steinharten Matschfläche. Angekommen. Geil!

 

Wattstunde Solartasche raus (TRAVEL5, 5% Rabatt Code bei Wattstunde/Solarkontor), Stuhl raus, Laptop auf den Schoß und Blog tippen. Auf knapp 2.500 m in kurzer Hose und T-Shirt, Ende November. In der Sonne schön warm, wir stehen windgeschützt. Geil! Einfach nur geil! Was für ein Spot. 

 

Wie ich da so sitze, kommt eine verblüfft schauende, riesen Schafherde vorbei. Ich liebe Schafe und filme und fotografiere. Es will kein Ende nehmen, immer mehr Schafe ziehen in 50 m an uns vorbei. Krass! Immer wieder Geblöke und man hört wie die Hufe an die Felsen klackern. Ansonsten: Stille!

 

Natürlich begebe ich mich auch noch an den Abhang und Blicke runter ins Tal, karges Busch und Baumland. Wieder diese grünen-staubigen Tupfen in der Landschaft. Beruhigung fürs Auge. 

Als sich die Sonne verabschiedet, laufe ich nochmal zum Abhang, stelle meine Kameras auf, filme Zottl von dort wie er noch schön beschienen wird als plötzlich einer durchs Bild läuft. Hä? Ein Mensch? Ja...sieht mich, grüsst, läuft weiter, überlegt...kommt zu mir. Wenig Französisch...ich glaub er will mitfahren. Fragt wo ich hin fahre. Er will ins Dorf, das ich zuletzt durchquert hatte. 

Ich mache ihm klar, dass ich a) in die andere Richtung muss und b) heute nirgendwo mehr hinfahre. 

Dann fragt er nach meinen Birkenstock...äh...ja...die kann ich dir leider nicht geben. Ich hab keine anderen dabei. Dann verabschiedet er sich und zieht weiter. Ich seh ihn später den steilen Berg hochlaufen, dann verschwinden. 

 

Als die Sonne weg ist, laufe ich zurück zu Zottl, stelle meine Suppe von gestern auf die Induktion, stecke sie mit Wasser und Nudeln und genieße sie wenig später. Lecker! Und es bleibt sogar noch was über für morgen...*freu*. 

Während ich koche, schauen 4 Esel vorbei, stehen oben auf dem Hügel den wir mit Zottl erklommen hatten, schauen bzw. starren zu uns runter und fragen sich wohl: Was zum Geier steht da in der Senke? Man kann ihnen diese Frage aus dem Gesicht ablesen. Sie stehen da oben minutenlang regungslos und schauen zu uns runter. Bis sie entscheiden: Halbwegs ungefährlich. Wir laufen hinter Zottl in 15 m Abstand vorbei. Oh man...lustige Tiere diese Esel. 

 

Nach meiner Suppe ist vor der Arbeit. Schneiden ist angesagt. Das Internet hier leider sterbenslangsam bis nicht vorhanden. Alles dauert ewig. Ich hatte gehofft, hier auf dem Berg besseres Netz zu haben. Der Videoupload hängt sich bei 12% nach 2 Stunden auf...verdammt!

 

Und als ich gegen 21 Uhr mal meinen Kopf nach links wende, sehe ich Feuer! Ein riesen Lagerfeuer, in vielleicht 200-300 m Entfernung. Alter, was geht denn da ab??? Ich schnappe meine Sony mit 300 mm Objektiv und erkenne Schemenhaft einen Menschen vor den Flammen, der liegt da mit aufgestellten Knien vor dem Feuer. Der Spuk geht ca. 5 Minuten, dann ist das Feuer aus. Ich gebe zu, ein wenig unheimlich ist das schon!

 

Wegfahren ist aber nicht, ich gönne mir lieber noch mein letztes Bier. Somit sind die Vorräte nun auf null. Nur noch 2 Flaschen Glühwein und Gin an Bord. Oh...und ne Flasche Wein müsste irgendwo evtl. noch sein. Wasser ist auch fast alle. Ich muss morgen dringend stoppen und einkaufen. 

 

Um Mitternacht ist dann Feierabend für heute. Langer Tag, wir gehen pennen. Co-Pi und Friedrich sind auch dafür und so schleppe ich uns mal wieder ins Heck. Unsereins scheuert sich noch sein Gebiss, die anderen beiden...naja...Wattzähne müssen nicht geputzt werden. 

 

Jetzt aber mal gute Nacht und bis morgen. Vielleicht erreichen wir ja irgendwann unser Ziel: Die Offroadstrecke zur Kathedrale. 

 

Bis dann und gute Nacht.

Kai und Team.

  

 

 

GPS Koordinaten:
morgens: 32.217428, -5.550510

abends: 32.168067, -5.938320

 

 

Unsere heutige Route: 54 km

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Pia (Donnerstag, 12 Januar 2023 21:04)

    Hi Kai
    Endlich hab ich mal wieder dran gedacht, dass es zu den Videos auch noch Blogs gibt. Immer wieder amüsant zu lesen. Vielen Dank für den riesen Einsatz um uns zu unterhalten.
    Grüsse und viel Spass in Stuttgart.
    (Verschwindibus2021)

  • #2

    Susanna & Thomas, willy_will_weg (Freitag, 13 Januar 2023 10:46)

    Hallo Kai
    Dieser Blog war richtig interessant und unterhaltsam zu lesen. Vielen lieben Dank.