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#652 Roadtrip Irland - Galway und Connemara und Schokolade

15. April 2023 - Tschüss und Hallo Conemara

  

Moin,

 

Wo sind wir? Ah...in Galway, mitten Downtown aufm Parkplatz des Bahnhofes. 9 Uhr, draußen grau und nicht so einladend. Daher auch kein Stress mit Aufstehen. Das passiert so gegen 10 Uhr. Erste Maßnahme: Heizung an und Blog schreiben von gestern. 

Die Heizung läuft übrigens täglich. Es gab bisher noch keinen Tag ohne. Also ohne Heizung nach Irland? Für mich ein No Go. 

 

Die Nacht aufm Parkplatz war ruhig, keine Vorkommnisse, gut gepennt. Kurzer Blick vorne raus...Vorhang auf...huch...FLAUSCHY?! Was machst du denn da....oh...was machst du da mit der Hazel Mountain Chocolate Tasche??? Sie schaut mich große an, wirkt ein klein wenig ertappt. Hm...ich vermute, sie will drauf aufpassen...oder so?! Vorsichtshalber nehme ich die Tasche an mich und stelle sie auf den Kühlschrank. 

 

Und da heute Sonntag ist, gibts auch n ordentliches Frühstück: Tortilla mit Ei, Käse und Schinken. Wäre der Schinken nun also auch Geschichte. Sehr gut. 

 

Im Anschluss....vor die Tür und nochmal ne Runde in die Stadt. So wirklich die Mörder Lust hab ich zwar nicht, aber etwas Bewegung und Luft tut ja auch nicht schlecht. Außerdem muss ich noch das Ziel von gestern zu Ende ansteuern. Diesmal klappt es auch mit der Navigation super, Flauschy hatte mir vorher Google Maps entsprechend eingestellt, selbst mit wollte sie nicht: Regen droht irgendwann! Nicht gut für den Flausch!

 

10 Minuten später, in der Stadt ist wieder ein Trubel als wäre Volksfest, stehe ich wieder mal vor einem grauen Gebäude aus Stein mit ner Menge Parkplätzen drum rum. Die Iren lieben es glaub, mit dem Auto bis vor oder wohl noch besser, bis IN die Kirche zu fahren. Gibts sowas hier? Drive-in Kirche? Keine Ahnung...in Amerika sicher!

 

Dann wollen wir mal einen kurzen Blick reinwerfen in die alte Hütte. Die Kirche steht hier sicher auch schon ewig. Wie lange, keine Ahnung. Innen...das ist schön...Ruhe. Durch die dicken Mauern kommt kein Verkehrslärm von draußen rein. Absolute Stille. Sehr angenehm. Ich streuner etwas durch die Gegend, fotografiere und filme. Ein Mann spricht mich an, ob ich ein Bild von ihm machen könnte. Klar doch...wir kommen kurz ins Gespräch, dann ziehen wir unserer Wege.  
Nach 10 Minuten steh ich wieder vor der Tür und bekomme die ersten Regentropfen ab. Alter...was soll der Mist denn jetzt? Regen weil ich in der Kirche war? Hm....was hat das nun wieder zu bedeuten?

 

Die Parkplätze rund um die Kirche für Camper übrigens verboten. Noch nichtmal tagsüber darf man parken, so sagt ein Schild. Camper in der Christlichkeit also keine willkommene Klientel. Jo, dann ohne mich, ich bin weg hier. 

 






Unsereins macht sich auf den Weg zurück zu Zottl. Wir sind fertig in Galway. Eine umtriebige Studentensstadt mit für meinen Geschmack zu viel Rummel und Leuten. 

 

Bei Zottl, Tür auf...sehe ich gerade noch, wie der Co-Pilot seine Nase in die Hazel Mountain Chocolate Tüte steckt. Er ist kurz davor, richtig anzugreifen...ich schnappe mir mal schnell die Tüte und bring sie in Sicherheit vor dem Bandit. Der Co-Pilot, wenig erfreut über das Vorgehen, bleibt beleidigt auf meinem Bett liegen und pennt wieder ein. Na toll!

 

Ich mache Zottl und uns startklar, rolle vom Parkplatz auf die Hauptstraße und raus aus Galway. Entlang der Küstenstraße finde ich beim Aquarium noch große Mülleimer in die ich bei Regen mein Zeug entsorge. Erstmal wieder zwei Tage Ruhe mit Müllentsorgungssuche. 

 

Im Anschluss fahren wir noch an einer Destillerie in Galway vorbei, doch stoppe ich nicht. Keine Lust, kein Parkplatz und genug von Stadt und Leuten. Heute brauchen wir etwas Ruhe und Einsamkeit. Außerdem muss ich dringend mal wieder was arbeiten. 

 

Der Regen begleitet uns auf unserer Fahrt. Ziel ist die Region Connemara, ein einsamer Strand von Park4Night. Mit extra schmaler Zufahrt, parken auf dem Strand. Wir sind gespannt ob der Plan aufgeht. 

Die 70 km Fahrt sind mal wieder anstrengend. Schmale Straße, eigentlich guter Belag, aber übelst wellig. 50-70 km/h, mehr wäre lebensgefährlich für Zottl. Es zerlegt ihn mir so schon fast zweimal. Verdammte Bodenwellen!

Connemara zeigt sich etwas anders als die Burren. War dort alles grau, ist hier der Fels braun und nicht plattenförmig. Wir rollen an hohen Bergen vorbei, über Ebenen und am Meer entlang. Alles dabei...alles verregnet. Schade!

 

Nach 1,5 h Fahrt kommt endlich der Abzweig auf einen schmalen Weg zum Strand. Dann wollen wir mal unser Glück versuchen. Es ist eng, breiter wollte ich hier auf keinen Fall sein. Länger auch nicht. Einige Stellen, inkl. Kurve, sind sehr eng. 

 

Gegen Ende wird der Weg zu einem festgefahrenen Sandweg und am Ende...werden wir ausgespuckt und stehen auf festem Sand am Strand. Wer hier parken oder wenden will, muss dies auf dem Strand machen. Ich stehe erst links vom Weg, jedoch sehr schräg, setze also nochmals zurück in den Weg und fahre rechts vom Weg hin, besser. Weniger schräg. Weit auf den Strand kann man nicht fahren, der Sand wird weicher und Felsen liegen rum. Die Wasserlinie ist vielleicht 30 m Weg von uns. Wann ist die nächste Flug? 02:30 Uhr heute Nacht, sagt meine App. Dann ist jetzt Ebbe werdend...hm...

 

               

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Die entscheidende Frage ist: Wie sicher ist dieser Spot vor der nächsten Flut? Droht uns das Wasser einzuholen? Algen liegen bis zu uns hoch, was bedeutet, hier steht schon mal das Meer rum. 

Die Wasserlinie der letzten Flut aber ca. 20 m weg von uns. Hm....

 

Traktorspuren am Strand zeigen, dass ich nicht der einzige bin, der hier Spuren im Sand hinterlässt. Scheinen öfter mal Fahrzeuge vorbei zu kommen. 

 

Nach einigen Fotos und Videoaufnahmen ziehe ich mich in Zottl zurück und setze mich an den Laptop. Immerhin schon 17 Uhr. Nicht viel gelaufen heute, ist halt Sonntag. Und die letzten Tage haben wir ja auch viel erlebt, da darfs auch mal wieder etwas ruhiger sein. 

 

Um 19 Uhr denke ich an Suppe....yes....machen wir sie mal schnell warm. Strecken muss ich heute noch nicht, noch genug da. Und wie immer, ist die Suppe noch besser als gestern. Warum ich so gerne Suppe esse?
Unterwegs einfach unschlagbar! Alles drin, halbwegs gesund. Kann man gut für mehrere Tage machen und auch immer wieder Strecken. Schmeckt hervorragend, wärmt und der Rest der Bande mag sie nicht. Perfekt! Ich liebe Suppe! Daher gibts auf langen Trips gerne Suppe. 

 

Nach dem Essen nochmal vor die Tür. Was macht das Wasser? Oh...weit weg, 100 m zurück gegangen! Ebbe. Dann kann es ja nun langsam Schwung holen und schauen, ob es uns erwischt. Zur Not müssen wir halt die Flucht ergreifen. Doch ist die See heute ruhig, kein starker Wind. Es dürfte nix passieren. 

 

Dann mal wieder rein in Zottl und weiter schneiden. Im Lauf des abends beginnt es wieder zu regnen. Es schüttet ordentlich auf uns nieder. Ich mache mir mehr Gedanken über den vielen Regen als über die drohende Flut. Es pladdert ordentlich auf uns runter. 

 

Ein letztes mal schaue ich um 1:30 Uhr nach draußen. Das Wasser nun wieder präsent am Strand. Ungefähr dort, wo wir es vorhin schon hatten als wir ankamen. In einer Stunde ist Hochwasser. Das kommt nicht bis zu uns. Es ist fast windstill, auch der Regen ist durch. 

 

So entscheiden Flauschy und ich: wir bleiben! Ist sicher. Wir können schlafen gehen. Dann mal flott. Müde sind wir beide ziemlich. Paar Stunden Schlaf werden uns gut tun. 

 

Wir sagen also mal gute Nacht für heute uns sehen uns hoffentlich morgen früh wieder. Falls nicht, war die Flut doch höher und hat uns mitgezogen. 

 

Viele Grüsse

Kai und Team

 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens53.272930, -9.047355

abends: 53.304449, -9.794272

 

 

Unsere heutige Route: ca. 74 km

 

 


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