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#682.2 Albanien - Nicht mehr als ein Versuch!

22. Mai 2023 - Die Berge Albaniens und das Meer

 

 

Hallo zusammen,

 

hört ihr auch den Kalender ticken? Äh...ja...das fragt der Co-Pilot heute Morgen. Seit wann ein Kalender tickt? Fragt mich nicht...aber das der Co-Pi manchmal nicht ganz richtig tickt, ist ja wohl schon bekannt, also hinterfrage ich die Frage lieber nicht. 
Was er meint: Der Island Countdown  ist gestartet. Heute in einem Monate setzen wir das erste Mal einen Reifen auf isländischen Boden. Passend dazu, höre ich derzeit einen isländischen Krimi, "DNA". Gar nicht schlecht....

 

Bis 8 Uhr schlafe ich, stehe auf, bespaße die BioToi, vollende den Schnitt eines Videos und ziehe mich im Anschluss an. Die Sache mit dem Hubbett gefällt mir recht gut. Ein paar Handgriffe, schon ist es oben und aus dem Weg. Klar, ich kann darunter nicht aufrecht stehen, aber muss ich das? Sitzend in der Lounge hab ich genug Platz nach oben. Es fühlt sich nicht beengt an. Nur ein klein wenig dunkel, weil das Dachfenster natürlich vom Hubbett verdeckt wird. Aber durch die Heckfenster und das Seitenfenster im Aussteller kommt ja auch Licht rein. Doch hab ich da momentan meist die Rollos geschlossen. 

 

Um 10 Uhr vor die Tür. Eigentlich wollten wir um 10 Uhr los, doch das verschob sich dann auf 10:30 Uhr. Halbe Stunde hin oder her...was solls. Es ist Montag, wir sind in Albanien und Stress haben wir keinen. 

 

Jetzt erstmal innen und außen aufräumen und um 10:45 Uhr fahren wir vom Hof. Schön war es hier. Ein wunderschöner Freistehplatz am Meer auf Klippen. Noch ein Tag länger und ich hätte begonnen Wurzeln zu schlagen und wäre heimisch geworden. Wäre es nach Tino gegangen, hätte das auch durchaus passieren können. Glaub, er will hauptsächlich den Streuner nicht verlassen. 

 

Dennoch: wir fahren ab, schmaler, gewundener Weg vom Berg runter, eine Passage mit heftiger Schräglage. Im Anschluss hinter dem Berg her und dann wird gestoppt. Die Drohne muss in die Luft. Die Sandpassage will ich aus der Luft filmen, ebenfalls die Fahrt über den Strand. 

 

Für die Sandpassage kommt die Hinterachssperre rein und wir geben etwas mehr Gas. Mit Schwung geht besser als ohne. So kommen wir problemlos durch, müssen nur einmal etwas vom Gas weil sich plötzlich ein Loch im Sand auftut. Das war auf der Hinfahrt noch nicht dort. Sabotage? Oder ist da jemand stecken geblieben und musste graben?

 






Nach der Sandpassage, die unglaublich Spass macht...ich glaub ich muss mal wieder nach Marokko mit nem 4x4...sind wir am Strand. Der Sand gefühlt weicher als auf der Hinfahrt. Wir jagen am Wasser entlang, wie geil ist das denn?! Ich liebe es am Strand zu fahren...ich glaub ich muss mal wieder nach Marokko.... Die Drohne filmt aus der Luft. Ich glaub, das werden epische Aufnahmen!

 

Leider kein riesen Strand, somit nimmt die Fahrt viel zu schnell ein Ende und wir erreichen den Zufahrtsweg zum Strand. Tino stoppt, ich lande die Drohne, verräume sie und weiter. Nochmal Rumpelpiste bis vor zur Straße. Eben dieser folgen wir dann bis zu einem Abzweig. Dort stehen Mülleimer. Wird Zeit, unseren Müll loszuwerden. Zwei große Tüten sind voll. Und während Tino Luft in seine Reifen pumpt, esse ich schnell ein paar Toasts mit Tomate und checke im Anschluss meine Felgen an der Vorderachse. Hab ja noch immer ne heftige Unwucht drin ab 80 km/h. Rechts ist eigentlich gut...aber links! Da hängt noch der halbe Berg drin. Mit einem kleinen Stück Holz entferne ich so gut es geht den Dreck der innen in der Felge klebt. Kommt gut was zusammen. 

 

Wenig später reisen wir weiter. Unser Ziel: die Berge östlich von Tirana. 160 km. Die Fahrt dorthin über Autobahn und unspektakulär. Wenig Verkehr. Erst als wir Tirana erreichen, wird es voll. Und am Himmel zeichnen sich immer mehr dunkle Wolken ab. Die Sonne ist weg. Einige Male blitzt es über den Bergen. Ob das gut kommt?

Aber erstmal durch Tirana. Da ist schon anstrengend genug. Der Verkehr dicht, die Fahrweise ganz okay bis auf ein paar Vollidioten. Einer schert  mit einem Affenzahn direkt vor mir knapp ein, dass er nicht ins Schleudern kommt, ist ein Wunder. Was ein Depp!

 

Nach Tirana Zentrum, fahren wir links ab, wollen zu einem Supermarkt. Doch den erreichen wir nicht. Schwierige und enge Parkplätze. Lassen wir das mit dem Einkaufen, muss auch nicht unbedingt sein. Vorräte haben wir noch. Wir fahren zurück auf die Schnellstraße in Richtung Berge. Doch stoppt Tino kurz darauf auf dem Pannenstreifen und meldet: Da kommt keine Tankstelle mehr bis zur offroad Passage. Wir müssen wenden, zurück zu dem Supermarkt Gebiet, dort war ne Tanke. Also los....

20 Minuten später stehen wir an der Tanke und ein Tankwart füllt guten Diesel ein. Höflich, freundlich, gut gelaunt...und schon ist der Dieseltank wieder voll

 

               

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Zurück auf die Schnellstraße, ab in die Berge. Nach 10 Minuten verlassen wir die Straße und suchen uns den Weg zur SH57. Ab hier geht es dann gut bergauf. Der Blick auf Tirana gewaltig , doch das Wetter macht uns Sorgen. Gewitterzellen am Himmel mit Starkregen und Hagel. Zu allem Übel genau über dem Gebiet, in das wir wollen. 

 

Wir schrauben uns den Berg hoch, der Himmel grau, es regnet. Oben angekommen kommt auch noch Wind dazu. Ob das gut kommt?

 

Wir fahren noch 2 km weiter, dann stoppt Tino und fragt, ob mein Beifahrersitz frei sei. Ich schaue Co-Pi und Friedrich an....äh nein, gebe ich über Funk zurück. Da sitzen zwei. 

 

Tja, die zwei müssen dann kurz auf meinem Schoß, Tino kommt im Regen angelaufen, nimmt neben mir Platz und wir erörtern die Lage. 

Offroad, Regen, Schlammpiste, Starkregen... Wir kommen beide zu der Erkenntnis, dass das nicht sein muss. Wir wollen unser Glück nicht zu sehr strapazieren. Und auf heftige Schlammwege haben wir beide keine Lust. Hatten wir schon, ist heftig für Mensch und Material und die Gefahr, stecken zu bleiben ist immens. Die vernünftige Entscheidung also: ABBRUCH! Kein Offroad heute und auch morgen nicht. Das Wetter bleibt in den Bergen instabil. Ab nachmittags kann es zu Gewittern und Starkregen kommen. So auch die Prognose von Christian, unserem Team Meteorologen. 

 

Für uns bedeutet das: kein Offroad mehr in Albanien. Macht keinen Sinn unter diesen Wetterumständen in den Bergen abseits der asphaltierten Straßen unterwegs zu sein. Wir verlassen die Berge heute wieder und auch ein Ziel für heute Abend ist schnell gefunden.

Und wie Tino so neben mir sitzt, gesteht er: er weiss nicht wer, wer ist! Und wie sie jetzt genau heißen! Für alle, die es auch nicht wissen oder es sich nicht merken können: 

Der große, dicke weisse mit den riesen Ohren und der langen Nase: das ist der Co-Pilot!

Der kleine, braune, der immer böse schaut wenn ich was kaputt mache: das ist Friedrich!

 

Morgen frage ich Tino ab und schaue mal, ob er es sich gemerkt hat. Sage ich ihm heute aber noch nicht! 

 

Jetzt aber drehen, den Berg wieder runter, durch Tirana bei beginnender Rush Hour und dann in Richtung Norden auf der SH1. Strecke ziemlich langweilig, viel Verkehr, ich widme mich meinem Hörbuch und bekomme es sogar fertig. Überraschende Wendung am Ende. Damit hätte ich nicht gerechnet. 

 



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Eine Stunde später erreichen wir unser heutiges Ziel: Bar Ledh, Kune Shëngjin

Ein Ort, an dem wir schon vor 1,5 Wochen waren. Heute also wieder. Es geht auf 18 Uhr zu, wir haben einen Bärenhunger, werden von Mario dem Besitzer freundlich begrüßt, finden noch Parkplätze auf dem Gelände und sitzen kurz darauf in der Bar. Bier und Essensbestellung laufen. 

Lecker Fisch und Tsatsiki für mich und das Gleich plus Pommes für Tino. Freu!

 

Das Essen wieder richtig gut. Toller Fisch und das Tsatsiki ein Traum. Und auch gut: das Wetter. Die Sonne steht am Himmel. Der Regen ist vorerst Geschichte.

 

Dann mal an den Strand nach dem Essen. Der ist nur 50 m weit weg....zack...stehen wir an der Wasserkante und blicken auf eine Sonne, die jetzt nicht mehr da ist. Wie immer halt. Wolken...kurz schaut sie nochmal tief stehend orange raus, dann ist sie weg. Schade. 

 

Die Location heute besser besucht als beim ersten Stopp. Auch der Parkplatz voll mittlerweile. Wir verweilen noch etwas am Strand, setzen uns dann nochmal in die Bar und gegen 22 Uhr, nach vielen Mückenattacken, begeben wir uns in unsere Vans. Ich arbeite noch bis halb eins und gehe pennen. Draußen bellt immer mal wieder eine der steunenden Wauzis. Das ist leicht nervig und ich hoffe, sie halten irgendwann die Schnauze! 

 

Jetzt aber erstmal gute Nacht und bis morgen.

 

Viele Grüsse

Kai und Team

 

PS: Leider kein Video. Die Daten zum Trip befinden sich auf einer defekten externen SSD Festplatte. 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 40.533266, 19.378309

Ende Offroad: 41.340491, 19.956696

abends: 41.776115, 19.602712

 

 

Unsere heutige Route: ca. 280 km

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Edith Räbiger (Donnerstag, 06 Juli 2023 18:33)

    Keine Videos? OK, Blogg lesen macht auch Spaß. Und die Hoffnung nicht aufgeben, dass später jemand die Daten von der SDD-Karte retten kann ;-))

  • #2

    Marion Brandt (Balu) (Freitag, 07 Juli 2023 01:04)

    Hallo Kai, ehrlich, es geht auch mal ohne Video (nicht das sie etwa fehlen würden....), denn mit der richtigen Vorstellung ist man live dabei. Vorschlag: "Hörbücher" über Deine Reisen könnten wir uns gut vorstellen ! LG von uns und Balu �

  • #3

    Joachim H. (Freitag, 07 Juli 2023 19:50)

    Du hast Recht, die Drohnenaufnahmen von der Strandfahrt sind wirklich episch geworden!