17. Juni 2023 - Insel und Strand in Dänemark
Moin zusammen,
9 Uhr...dafür, dass ich an einer Straße penne, ganz schön lange geschlafen. Draußen etwas nebelig, aber der sollte sich bald verziehen.
Erstmal noch etwas im Querbett liegen bleiben. Liege gerne hinten und freue mich schon auf kalte Wintertage an denen ich hier noch mehr Zeit verbringen kann, weil mich nix weiter treibt.
Doch heute...habe ich noch was vor. Mit am Start Flauschy und Monty. Die beiden Samstagsarbeiter. Sitzen ohne maulen flott im Cockpit und sind bereit für ihren Einsatz. Flauschy tippt die Koordinaten in Google Maps...wir haben einen Plan.
Unser Ladebooster ist übrigens noch immer ausgeschaltet. Die Batterie fast immer voll. Die Solarzellen von Wattstunde funktionieren super auf dem Dach. Ballern immer schön Strom in unserer 500AH Forster Batterie. Ein Traum! Beides!
Nu aber los...20 km...einmal verfahren...war ja klar....oh...dann nochmal falsch fahren. Plötzlich steh ich am Deich, aber dort, wo nur noch Trecker weiter kommen durchs Watt. Also drehen, zurück, zweimal links und wieder richtig. Unser Ziel ein Kaffee auf der Insel Mandö. Da ich noch kein Frühstück hatte, soll es dort Kaffee und Kuchen für mich geben. Flauschy und Monty verzichten freiwillig. Vermutlich fallen die lieber über unser 3Bears Porridge her. So kennt man sie ja auch.
Es ist 10 Uhr, Ebbe war um 8:30 Uhr rum. Warum das wichtig ist? Die Insel Mandö ist keine Insel, sondern ne Hallig. Man kann über einen Schotterdamm der kaum übers Wasser ragt, auf die Insel fahren. Klingt spannend.
Wir finden den Damm und kurz drauf jagen ich mit 30 km/h über groben Schotter. Geil! Pfützen stehen noch rum...was ein Spass. Filmaufnahme....Fahrszenen...Kamera holen und platzieren...ne Menge Arbeit. Zum Glück wenig Verkehr.
Der Damm ist lang, 4-5 km, bei Flut kann er überspült werden. Nach viel stoppen und anfahren und oh...der Diesel ist bald alle. Nur noch 90 km Restweite...huch...sind wir auf der Insel. Überfahren zwei Dämme und erreichen Downtown. Ein verschlafener kleiner Ort empfängt uns. Ich freu mich schon richtig auf Kaffee und Kuchen. Vielleicht auch ein Sandwich...mal schauen. Kaffee gefunden, parken...hm...sieht recht tot aus.
Aussteigen...verdammt. Closed! Geschlossen. Ja so ein Scheiss! Und nu? Hinter Hecken sehe ich ein anderes Kaffee/Restaurant. Latsche hin, doch gefällt es mir nicht und somit...kein Kuchen, kein Kaffee. Stattdessen schaue ich mich im Dorf um. Kleiner Laden, ein Second Hand Laden, noch einer, Campingplatz und die Watt-Traktoren mit langem Anhänger für Besucher, stehen rum.
Nach der Runde noch auf den Deich und n Blick auf den Strand. Watt und dann weisser Sand. Aber zu weit für mich jetzt. Ich hab Hunger! Zurück zum KaiMAN....3Bears Porridge....und zack...kaum ausgesprochen, schauen Flauschy und Monty ums Eck. Oh man....muss ich meine Exotischen Früchte wieder teilen! Mist!
Dank Induktion ist die Milch super schnell heiss und wir können essen. Im Anschluss schnell den Abwasch machen. Parallel überlege ich die ganze Zeit: wohin jetzt?
Ich hab gerade die Entscheidung getroffen und will los, als ich im Augenwinkel ein Ehepaar 20 m vom KaiMAN stehen sehe. Am Foto machen. Hm....ich glaub....wir werden gerade erkannt.
Also wieder raus aus dem Van und ne nette Unterhaltung mit dem Schweizer Ehepaar genießen. Auf der Rückreise von Norwegen sind sie, habe noch 2 Wochen Zeit und schauen sich nun noch ein wenig Dänemark und Deutschland an.
Nach 10 Minuten verabschieden sie sich....bringen aber dann noch das Thema Flut und Damm an. Oh....ich bekomme große Augen...voll vergessen! Und als er meint, es sei nun Flut....sehe ich schon all meine Felle wegschwimmen. Wenns n ordentliches Hochwasser ist, dann kommen wir nicht runter von der Insel. Kurz geschaut....1,5 m nur...das müsste reichen. Dann mal los und schauen ob wir runter kommen.
180 Pferde beginnen ihren Dienst, wir rollen aus dem Dorf über die zwei Deiche, haben schon bald Schotter unter den Allradpuschen. Wasser keins zu sehen. Doch das ändert sich schon bald.
LInks und rechts steht das Wasser bis an die Straße. 10 cm mehr und die Straße würde überspült. Doch die 10 cm sind nicht da, so kommen wir trockenen Fusses über den Damm. Schwein gehabt!
Zurück an Land wieder über den Deich und nun über 200 km dem Asphaltband irgendwie folgen. Möglichst, ohne falsch zu fahren.
Wobei...weit kommen wir nicht...erstmal noch tanken. 11,79 Kronen...1 Euro sind 7 Kronen...Siri meint so ca. 1,68 Euro kostet Friedrich der Liter Diesel. Nur gut, bekommt er von all dem heute nix mit. Er hat ja frei.
Die nächsten Kilometer sind unspektakulär. Wir lassen einige Strände und Sehenswürdigkeiten aus, haben ja auch nicht ewig Zeit. Gegen 17:30 Uhr erreichen wir endlich Röthus, den mega langen Sandstrand an der Nordsee. Über 20 km kann man hier direkt am Wasser fahren.
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Und genau das machen wir jetzt. Flauschy und Monty sitzen neben mir, machen große Augen. Ich fahr durch ein Weichsandfeld auf den Strand, weiter gen Norden.
Und was soll ich sagen. Ihr findet Römö groß? Nun, Röthus und die angrenzenden Strände sind noch genialer. Ewig lang, man fährt nah am Meer entlang. Aber auch enorm was los. Alles was rollt, ist hier. Autos, große wie klein, bei weitem keine Allradler, selbst Wohnwagen stehen rum. Die Dänen haben schon ein interessantes Verhältnis zu ihren Stränden. Ich finds cool. Wer es nicht cool findet, muss ja auch nicht hin fahren.
Wir cruisen über die Piste, erst ein wenig als Geisterfahrer...bin mir nicht sicher wo ich fahren muss. Gibts hier Verkehrsregelen?
Eine kleine harmlose Bachdurchquerung kommt noch und dann weiter auf Sand. Meist festgefahren. Nur selten etwas weicher. Nach einigen Kilometer sehe ich schon die Zufahrt des nächsten Strandabschnittes und stoppe. Ziehe nach links, durch etwas weichen Sand und dann...stopppppp! Sonst stehen wir gleich im Meer!
Keine 10 m von den Wellen halte ich. Unfassbar wie nah man hier ans Wasser kommt. Der Knaller! Fotos, Stuhl raus, hinsetzen...Pause. Okay, nicht ganz, Laptop auf die Knie und arbeiten. Später gibts Maultaschen mit Gurke und Tomate. Lecker, die Dänischen Maultaschen.
Nach dem Essen schaue ich etwas durch den Instagram Chat und finde Messages von Claudia. Sie ist auch auf dem Weg nach Dänemark. Hatten wir schon auf der Abenteuer & Allrad besprochen. Sie will nach Süd Norwegen, von Hirtshals aus. Und so schicke ich ihr mal die Koordinaten von meinem Standort, schnappe meinen Laptop und starte die Niederschrift dieser ersten Zeilen.
Ne Stunde später....ist Claudia hier. Parkt neben dem KaiMAN. Jo, das ist ja jetzt mal echt cool. Wo man Claudia immer so trifft. Vor nem runden Jahr trafen wir uns am Unstad Beach auf den Lofoten. Nun also hier in Dänemark am Strand. Das wird ja fast ein Ritual. Was wohl nächstes Jahr dran ist?
So sitzen wir zusammen, sie isst noch n Happen. Ich nicht. Ich hab mittlerweile erfahren, dass man am nächsten Strand, Blokhus, sogar nächtigen darf. Wir stehen vielleicht 2 km davon entfernt. Hm....umparken oder hier bleiben und so tun, als stünden wir schon an besagtem Strand?
Oh...erstmal Sonnenuntergang!
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Der Sonnenuntergang misslingt ein klein wenig. Wolken zeigen sich im letzten Moment, doch gibt die Sonne alles und verschwindet rot-rosa im Meer. Geil!
Bis 23 Uhr sitzen wir noch zusammen, noch immer gut Licht. Dann entscheiden wir: wir bleiben hier, parken aber etwas weg von der Wasserlinie hin zu den Dünen. Also quasi einmal 100 m rückwärts.
Claudia versucht es, gibt aber zu zaghaft Gas und bleibt prompt hängen. Versucht es vorwärts....gräbt sich immer mehr ein. STOPP! Aufhören. Bleib wo du bist.
Ich starte den KaiMAN und fahre mit der Schnauze zu ihrem kleinen Opel Vaneo. Wäre doch gelacht, wenn der starke KaiMAN den nicht aus dem Sand bekommt. Abschlepphaken, Bergegurt, alles befestigen und dann: Feuer frei.
Rein in den KaiMAN, Gut spannen und dann sanft im Rückwärtsgang ziehen. Völlig problemlos bekommt der KaiMAN den Opel wieder frei. Es hat noch nicht mal ein Rad durchgedreht oder war eine Anstrengung zu spüren. Der KaiMAN kanns halt! Seine zweite Rettung nun schon!
Im Anschluss suche ich Claudia einen sichereren Weg durch das Weichsandfeld und folge kurz darauf ebenfalls auf diesem Weg. Keine Experimente heute. Feierabend.
Wir stehen nun dicht an den Dünen. Deutlich windstiller und wärmer. Stühle wieder raus und bis 1 Uhr gemeinsam draußen sitzen und genießen. Um Mitternacht nicht dunkel, auch um 1 Uhr nicht. Es wird hier nicht mehr ganz dunkel. Wie schon gestern, doch heute deutlich heller.
Um 1 Uhr gehen wir in unsere Vans. Ich schreib noch genau diese Zeilen. Der Co-Pilot erholt sich von seinem Fotoshooting am Strand auf dem coolen und kompakten wie leichten Front Runner Stuhl. Den liebt er. Will jetzt seinen eigenen, so dass er öfter draußen sitzen kann, ohne Gefahr zu laufen, mit der Nase in den Sand zu fallen. Auch Aufmerksamkeit erregt er so, kam doch ein dänisches Pärchen mit Hund vorbei, das mich gleich auf ihn ansprach.
Jetzt aber gute Nacht und. bis morgen.
Viele Grüsse
Kai und die Retter
GPS Koordinaten:
morgens: 55.153973, 8.707053
Mandö: 55.274117, 8.536404
abends: 57.239454, 9.558157
Unsere heutige Route: ca. 355 km
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