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#705 Island - Unendliche Dusche und Vulkane

2. Juli 2023 - Direkte Fortsetzung von Blog #704,  Die unendliche Dusche

  

Hallo zusammen,

 

willkommen zurück. Wir waren gerade an einer Dusche im Nirgendwo angekommen. Die soll warm sein und tatsächlich duschbar sein. Irgendwie schwer vorstellbar...

 

Den KaiMAN stelle ich so hin, dass ich etwas Windschutz habe. Badehose an, Handtuch bereit legen, Kameras postieren und dann, ab unter die heisse Dusche. Die kommt hier echt perfekt temperiert aus dem Boden. Ein Traum. Ich steh hier mitten in Island, 23 Uhr und dusche bei gerade mal 7 Grad Aussentemperatur. Der absolute Hammer! Wer an dieser Dusche vorbei fährt ohne zu duschen, ist echt selber Schuld. Ein Erlebnis, besonders nachts, wenn sonst niemand da ist. Ich glaub ich stehe 20 Minuten unter der Dusche. Der Wind macht es ab und an kalt weil er das fallende Wasser wegbläst. Doch die größte Zeit ist es einfach nur genial. Ich will gar nicht unter der Dusche hervor kommen. 

Zwei Autos fahren auf der Straße entlang…beide fahren weiter. Eine Ablösung kommt nicht, so beschließe ich meine Duschorgie zu beenden. Schnell abtrocknen und in den heissen KaiMAN. In dem hatte ich die Heizung auf 30 Grad gestellt als ich unter die Dusche stieg. 

 

Nach kurzer Erholung von der langen Dusche, fahren wir weiter. An einem fetten Geothermie Kraftwerk vorbei, dann den Berg hoch, an zwei Parkplätzen vorbei bis zum Krater des Krafla. Ein erloschener Vulkan dessen Krater sich mit Wasser gefüllt hat. Niemand mehr hier ausser uns. Das Wetter nun nicht mehr berauschend. Neblig und windig mit Nieselregen. Brrr….

 

So arbeite ich erstmal, werfe die Heizung an und gehe erst gegen 2 Uhr vor die Tür. Kurzer Blick in den Krater. Grau und traurig. Nix wie zurück in den Van. Vielleicht morgen nochmal anschauen bei besserem Wetter….

 

Da ich hier ein Übernachten Verboten Schild gesehen hatte, fahre ich zu dem unteren und größeren Parkplatz. Dort steht auch ein PKW für die Nacht. Ich parke uns auf die gegenüberliegende Seite, arbeite, esse noch ein Brot und gehe gegen halb vier ins Bett. 

 

Uff..langer Tag, einiges gesehen und gemacht. Das Wetter eine Achterbahnfahrt…aber Sonne gab es auch etwas. 

 

Jetzt mal schlafen und schauen wie es morgen aussieht. 

 

Gute Nach und bis morgen


Kai und Team 

 

 






Montag, 3. Juli 2023 Vulkan Krater & Fish n Chips

 

 

Moin Leute, 

 

Na, alles klar bei euch? Könnt ihr noch? Oder wird es zu anstrengend und stressig?

 

Ich erwache um 11 Uhr. Schau raus und es trifft mich schier der Schlag. Erstens sonnig, wo kommt das jetzt her? Und zweitens der Parkplatz voll! Der Teufel los. Wir sind hier nah an der Ringstraße, hier fahren alle hin, die auf eben dieser unterwegs sind. Es wird Zeit für uns, diese zu verlassen und wieder Ruhe und Einsamkeit zu suchen.

Von hier aus kann man zu Geothermie Feldern laufen. Könnte man machen, aber so richtig haut mich das nicht aus den latschen. 

Schauen wir doch mal, was über Solar rein kommt. Wow…meine Wattstunde Solarpanels, 420 WP, ballern mit 300 Watt in die Forster Batterie. Ein Traum! Weiter so!

 

Aus Mangel an Alternativen, packe ich zusammen und fahr nochmal hoch zum Kraflar, dem Vulkankrater mit See. 

Hier stand ich ja letzte Nacht schon, bei grau und Nebel, nun wieder. Doch diesmal geht die Drohne in die Luft. Ob man das hier darf…keine Ahnung. Zumindest ein Verbotsschild seh ich nicht. Also los. Flieg mein kleiner Aufklärer. 

Der starke Wind macht der Drohne wieder etwas zu schaffen. Was bin ich froh, fliege ich eine große und leistungsstarke Drohne. Die Minis von DJI kommen mit Wind glaub nicht so gut zurecht. 

Einen weiteren Spaziergang am Krafla Vulkan erspare ich mir. Hab aus der Luft alles gesehen. Wir fahren ab. Hab noch andere Pläne für heute.

 

Bei der Runterfahrt passieren wir wieder das Kraftwerk und die unendliche Dusch. Das ganze Team schaut sehnsüchtig hin. Selbst Co-Pilot und Friedrich sind Feuer und Flamme und würden sich jetzt wohl drunter wagen. Doch leider ist die Dusche von zwei Mini-Campern belegt. Tja Jungs, ihr hättet halt wie ich, gestern duschen sollen. 

Bedröppelt dreinschauende Glasaugen schauen mich an. 

 

 

               

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Wir kommen wieder auf die Ringstraße, fahren rechts gen Western und am Geothermiefeld von gestern vorbei. Den Berg hoch, dort stoppe ich auf der Passhöhe und lasse nochmals die Drohne in die Luft. Diese Bilder werden in das gestrige Video reingeschnitten. 

 

Im Anschluss weiter und zum nächsten Vulkan Krater. Diesmal ohne Wasser und schwarz. Der Hverfjall Vulkan. Ein Krater wie er im Buche steht. 

Doch bevor es hoch geht, erstmal noch ein paar Kekse. Danach etwas Routenplanung für morgen. Ich möchte die F26 fahren, Querung Islands von Nordost nach Südwest. Das zumindest der Plan. Allerdings soll das Wetter massiv umschlagen. Kalt, in der Höhe sogar Schnee und Wind. So ganz sicher bin ich mir also nicht, ob mein Plan eine gute Idee ist. 

 

Als der Plan steht, schnüre ich meine Wanderstiefel, nehme meinen Camera Rucksack und die DJI Action 3 und will los.

Als ich gerade die Schiebetür zuhauen will, regt sich der Co-Pilot und will mir noch was sagen, doch ich will los und vertröste ihn auf Nachher. Kaum ist die Tür zu, spricht mich ein junger Mann an, auf Englisch. 

Hey, stands du nicht letzte Nacht auf dem Parkplatz unterhalb des Krafla Kraters?

Japp, das war ich… Stellt sich raus, er war der, der dort im PKW genächtigt hatte. So kommen wir also ins Gespräch für 20 Minuten. Danach muss ich los und er will auch weiter. Sollten wir uns nochmal treffen, trinken wir ein Bier zusammen. 

 

Dann mal los jetzt. An den Toiletten vorbei und einem Schild wo man per QR Code zahlen kann…wieder steht nicht dabei wieviel!

Der Weg: Anfangs moderat, dann steiler, dann sau steil. Der Blick dafür immer besser. Als ich oben bin, sagt mein Höhenmesser 380 m. Leider weiss ich nicht, auf welcher Höhe ich gestartet war. 

Der Blick in den Krater und die Ferne genial. Wow. Aufstieg lohnt sich. Viel Farbe sieht man hier oben jedoch nicht. Alles Grau-Schwarz. 

 

Ich laufe den Krater gegen den Uhrzeigersinn weiter. Erst eben, dann bergauf und ende an der höchsten Stelle der Kraterwand. 460 m hoch. Knapp halb rum bin ich. Treffe hier auf etwas Dünengras und kleine Blümeli, genieße den Ausblich in die Ferne. Dahinten dampft ein Kraftwerk, gegenüber liegt der Mývatn See mit warmen Buchten. Am Himmel etwas Sonne, aber mehrheitlich Wolken. 

 

 



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Wenig später mache ich mich auf den Rückweg, bergab geht schnell und so stehe ich wenig später vor den Toiletten am Parkplatz. 200 ISK pro Klogang. 

Auch den QR Code fürs Zahlen des Parkplatzes scanne ich. Zahlung ist freiwillig. 5, 10 oder 15 Eur. Ich wähle 5 EUR. Nun aber zurück zum KaiMAN und weiter. 

Die Strecke zurück zur 848 ist genauso bescheiden wie vorhin. Rumpelig und Wellblech. 

 

Unser Ziel: Kjörbúðin in 5 km Entfernung. Tankstelle, Shop und Restaurant. 

Dort vor Ort erstmal schnell in den kleinen Supermarkt, einkaufen. Es gibt alles…zu Horror Preisen. Immerhin finde ich etwas günstigeres Wasser. 300 statt 500 ISK für 2 Liter. 500 ISK sind 3,33 EUR. 

So kaufe ich ein paar Kleinigkeiten, zahle einen fürchterlichen Betrag und stehe kurz darauf wieder vor der Tür. Bringe alles zu Zottl und gehe dann ins Fish and Chips Lake Mývatn Takeaway an dine in. Wetter mittlerweile kühl, bedeckt und windiger. Von Sonne keine Spur mehr. 

 

Fish und Pommes mit Family Sauce…3000 ISK. Uff….aber die Google Rezensionen sind top. Muss lecker sein. Gezahlt wird mit Karte, Bargeld akzeptieren sie nicht. Ich hab in ganz Island noch kein einziges mal irgendwas bar zahlen müssen. Nix. Überall geht es mit Karte. 

Ich wähle Take away, bekomme eine graue Karton Box und laufe schnell zurück zum KaiMAN. Kalt ist es geworden, Heizung an und dann…wow…ist das lecker! Die Investition hat sich gelohnt auch wenn Friedrich leichte Schnappatmung zeigt. Einkaufen, Fish&Chips und nachher noch Tanken…harter Tag für den kleinen braunen. 

 

Nach dem köstlichen Essen noch schnell eine Story dazu machen und Abfahrt. Vorher noch den Müll entsorgen. Tanken kann ich hier noch nicht. Mach ich später an der 1. 

 

Von hier sind es nun noch 1h Fahrt, 70 km. Erst am Mývatn See entlang der hier vor sich hin dampft, dann eine Hochlandquerung und schon sind wir an der Tankstelle. Fahren im Anschluss nochmal ein paar Kilometer und plötzlich ein Schild. Goðafoss

! Oh…ein Wasserfall. Stoppen wir kurz…mittlerweile schon nach 22 Uhr. Schnell hin, affenkalt und windig…anschauen…schön…das Wasser fällt auf breiter Front aber nur vielleicht 15-17 Meter. Wieder zurück in den Van und weiter. 

 

20 km Piste, Schotter und Wellblech. Zieht sich, am Ende verlassen wir die 842 per Altersschwacher Brücken über den Fluss, fahren ein paar hundert Meter zurück und erreichen: einen Campingplatz. Heute mal wieder ordentlich!

 

Der Platz liegt still da. Gibt hier auch Hotelzimmer und ein Restaurant. Doch alles wie tot. Gut, ist nach 23 Uhr. Ich parke, Tür ist offen…aber niemand zu sehen. Also wieder raus. Zurück in den Van. Ich kann ja auch morgen zahlen. 

 

Bis 3 Uhr arbeite ich noch, dann falle ich müde ins Bett. Draussen alles grau und neblig und grusig mit Wind. 

 

 

Jetzt ab ins Bett und hoffen wir, dass das Wetter morgen nicht allzu schlecht ist…

Gute Nacht und bis nachher.

Kai und Team

 

GPS Koordinaten:

Morgens: 65.713260, -16.773218

Endlose Tusche: 65.681358, -16.774901
Krafla: 65.717558, -16.757587

Abends: 65.502194, -17.456261, Kiðagil Guesthouse

Unsere heutige Route: ca. 101 km

 

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