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#718 Island, Westfjorde - Erster Sonnenaufgang

Montag, 17. Juli 2023, Westfjorde

 

Moin,

 

10:10 Uhr ist es als ich endgültig aufwache. Irgendwann heute Morgen hörte ich Autotüren schlagen, schlief jedoch nochmal ein. 

Jetzt trifft mich ein wenig der Schlag. Thomas sagte gestern, er wolle etwas früher los als die letzten Tage. Hm…ist er überhaupt noch da?

 

Verdunklung in der Küche hoch…ja…Van steht noch. Also mal schnell durchs Bad und anziehen. Tür auf. Beim Nachbar geht auch die Tür auf. Thomas noch alles andere als abfahrbereit. Er hat völlig verpennt, gleicht sich immer mehr meinem Rhythmus an. Spät ins Bett und spät los morgens. Somit also keine Hektik. Er ist gerade erst beim Kaffee angekommen. So mache ich mir auch mal schnell einen. 

Doch so schnell klappt das dann nicht. Erst verschütte ich Wasser, dann Milch und am Ende bin ich leicht genervt über mich selbst und die doofe Milchtüte.

Der marokkanische Kaffee schmeckt immerhin noch. 

 

Im Anschluss erstmal Pause. Die Sonne scheint, der Wind weht, dennoch leicht warm. Das gute Wetter geht also weiter. 

 

Erst gegen Mittag ist Thomas soweit abfahrbereit. Ich noch nicht. So sagen wir also auf dem Campingplatz, der mittlerweile fast leer ist, Tschüss. Er fährt nun gen Nordosten, ich gen Nordwesten. Das lässt sich nicht mehr unter einen Hut bringen. War ne sehr coole Zeit mit Thomas, hat echt Spaß gemacht, Island zu zweit etwas unsicher zu machen. Hoffe sehr, wir fahren uns irgendwo mal wieder über den Weg in den nächsten Monaten. 

 






Das Bärenteam ist traurig, ich filme Thomas hinterher und mache mich daran, auch uns fahrfertig zu machen. Die Wattefraktion ist dazu nicht in der Lage. Zu wehmütig macht sie der Abschied. Aber…mit Bamsemums bekomme ich zumindest den Co-Pilot wieder einsatzbereit. 

 

Gegen 12:30 Uhr starte ich den Motor. Müll weg bringen, BioToi entleeren, Kurz noch ein Blick in die WCs und Duschen. Sauber und neu schauts aus. Wasser füllen. 

Waschmaschine oder Trockner gibt es übrigens nicht. 

 

Unser Weg führt uns auf die Utnesvegur Straße, zwischen Lavafeldern durch und an der Küste entlang. Links noch ne begehbare, enge Schlucht als Sightseeing Spot. Mir ist nicht danach, so fahr ich weiter.  Stoße auf die 54, fahre links übers Hochland und komme auf der anderen Seite der Halbinsel wieder raus. Rechts und späte auf grober Piste immer der Küste entlang in Richtung 60. 

An einem in etwas Entfernung liegenden kleinen Schiffswrack stoppe ich kurz. Fahr aber schon bald weiter. Zu viel kommen und gehen. 

 

10 km später ein Wendeplatz links, schöner Blick aufs Meer mit Sonne. Mein Platz für die nächsten Stunden. Mir ist nach Schneiden. Wird mal wieder Zeit. Sonst kommen hier bald keine Videos. Und da parallel auch Hunger erscheint, baue ich mir schnell einen Eier Tortilla, esse und schneide. Um 15 Uhr. 

 

Als ich wieder auf die Uhr schaue ist es 19:30 Uhr. HUCH! Was ist passiert? Wo war ich?

Von vorne höre ich Gegrummel. Ich glaub, da wollen zwei weiter. 

 

               

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Aufräumen, abwaschen und weiter. Wir reiten quasi in den Sonnenuntergang. Wenig Verkehr, die Strecke ruppig. Doch auf der 60 treffen wir wieder auf ordentlichen Asphalt und fahren entspannt gen Norden und Westfjorde. In Budardalur tanken, sehr zur Unfreude von Friedrich. Aber hilft ja nix, ohne Diesel kommen wir auch nicht weiter. Gegenüber der Tanke ein Campingplatz…hm…nee…ich will noch weiter. Da wartet noch ein Hot Pot in ein paar Kilometern Entfernung. Bei nem Hotel und Campingplatz.

 

Um 21:30 Uhr bei schwindender Sonne, erreichen wir den Campingplatz und Hotelkomplex. Gudrunarlaug heisst der Hot Pot. Ich parke und laufe kurz hin. Belegt aber warm. Somit trolle ich mich erstmal wieder. Solange da was los ist, kann ich nicht filmen. Also erstmal zurück in den KaiMAN und etwas arbeiten. 

 

Ruckzuck ist es 00:30 Uhr. Ich ziehe meine Badehose an, schnappe mein Handtuch und die Sony. Ab ins heisse Bad.

Und das ist ordentlich heiss. Sicher 40 Grad. 30 Minuten halte ich aus, dann muss ich raus und die kühle Luft umhüllt mich angenehm. 

 

Zurück zum Lounge 600, trocken legen und jetzt? Wir stehen vor nem Hotel. Pennen können wir hier nicht. Auf den nahen Camping? Keine Lust drauf so richtig. Ich gebe als Ziel den Camping ein, den Thomas mir empfahl, 60 km noch. Stunde Fahrt. Bin noch fit. Schaffen wir locker. Co-Pilot nickt…oder wars n Schlagloch?

 

Wir begeben uns wieder auf die geteerte Hauptstraße, jagen über den nächsten Hochland Pass. Kommen wieder runter ans Wasser. Sind auf der 60 unterwegs. Nix mehr los. Landschaft der Hammer. So im halbdunkel sehr mystisch und einsam und gewaltig.

Als wir auf den Abzweig zur 608 zu rollen, zuckt der Co-Pilot wieder komisch. Hm…will er die 608 fahren? 

Okay, Blinker, rechts und ab auf Schotter. Gut steil den Berg hoch. Nix los, wir düsen mit grober Staubwolke hinter uns den Berg hoch. Was ein Spass. Das Navi mault, weil wir nicht mehr gen Campingplatz fahren. Auch scheiss drauf…ich düse den Berg hoch. Als wir oben sind, sehe ich den rosa farbenen Himmel und weiss: Das gibt heute einen coolen Sonnenaufgang. Somit auch nix mit Campingplatz heute. Wir bleiben hier in der Höhe und beobachten den Sonnenaufgang. 

 



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Nach etwas Suchen und nix finden, stoppe ich einfach mitten auf der Straße. Hier fährt heut Nacht eh keiner. Alle anderen schlafen. 

Noch ist es etwas Zeit, also Abendessen um 2 Uhr. Gegen 3 Uhr mache ich die Kameras startklar und dann gehts los. Der Himmel wird immer orange-rosaner und dann ist sie da, die Sonne. Selbst die Kiesel auf der Straße leuchten nun Lava-orange-rot. Ist das geil! Was für ein Schauspiel. So geht das ne Stunde. Die Sonne schleicht sich über den Horizont und langsam höher. Ich stehe bei 7 Grad in kurzer Hose und Winterjacke vor der Tür des KaiMAN. Filme, fotografier. Was für ein geiles Licht. 

 

Das mit dem Campingplatz hab ich mir für heute Nacht auch ans Bein gestrichen. Freistehen verboten hin oder her. Is mir heute ziemlich wurscht. Die Nacht ist praktisch rum, die Sonne scheint. Der nächste Camping über ne Stunde weg. Ich bleibe hier oben im Hochland. 500 m weiter führt ein 20 m geschotterter Weg zu einem kleinen See. Ich fahre rückwärts rein. Bin null müde, die Sonne scheint, dennoch: es ist 4 Uhr durch, ich sollte pennen. Schließlich geht es hier ja nachher weiter. 

 

Was für ein cooler Tag. So war das alles heute morgen nicht „geplant“. Und morgen, kann ich euch jetzt schon schreiben, wird genauso verrückt…die schönsten Geschichten schreibt das Reisen. Und ich bin sooo froh, kann ich diese Geschichten mit euch teilen und momentan reisen, arbeiten und genießen. 

 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai und die Sonnenaufgangsbären

 

GPS Koordinaten:

GPS Punkte heute: 

 

Camping: 64.552248, -21.908956

 

Unsere heutige Route: ca. 247 km

 

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