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#728 Island - F35 ins Hochland

Freitag, 29. Juli 2023, F35 Wahnsinn und ein Nachtbad

 

 

Moin Leute, 

 

Um 10 Uhr wach, um 10:30 Uhr klopft es von außen an die Tür. MOMENT!

Schnell was anziehen, Tür auf, ältere Dame mit Zahlgerät vor der Tür. Sie möchte 1.500 ISK kassieren für den Stellplatz. Sie ist freundlich, überrascht, dass ich alleine unterwegs bin. Manchmal hab ich das Gefühl, die Leute glauben mir das nicht. Denken wohl, ich hab noch ne zweite Person im Bad versteckt oder so. Dabei sitzt der Co-Pi doch immer gross und breit rum. Naja, egal. 

 

Wenn ich nun schon auf bin, schnell noch den Blog von gestern in den Lapi hacken. 1,5 h Zeit beansprucht die Rohfassung. 

 

Danach kurz vor die Tür, paar Fotos- und Filmaufnahmen. Die nervigen, weissen Vögel gehen mir wieder auf den Geist. Die sollten doch gewohnt sein, dass hier Leute sind. Aggressiv fliegen sie mich wieder an. Wären hier nicht so viele Leute…da liegen Kiesel auf dem Boden. 

Meine Campingwiese zwar fast leer, aber auf der nebenan steppt der Bär. Scheint n isländisches Familientreffen oder ähnliches zu sein. Viele Leute die sich scheinbar alle kennen und komische Spiele spielen. 

 

Viel ist sonst nicht zu sehen, somit wieder zurück in den KaiMAN, Abfahrt. Jedoch kommen wir nicht weit. Muss noch Ent- und Versorgen. Frisch- und Abwasser schön getrennt, Bodeneinlass für Grauwasser gibt es. 

Platz unter dem Strich recht okay. Vor allem ruhig. Keinerlei Verkehr und direkt am Fjord. 

 

Dann mal los. Auf die 68 die wir gestern kamen. Kurz bis vor an die 1 und dann, mit ordentlich Verkehr, 80 km 1. Das reicht mir auch ehrlich gesagt. Viel los, das bin ich nicht mehr gewohnt. Da bricht bei mir sofort wieder die Sehnsucht nach Abstand aus. Aber den bekommen wir heute auch wieder. Das Hochland ruft. Vermutlich ein letzte Mal. Dafür aber intensiv. 

 

 






In Blönduós tanke ich nochmal randvoll, folge der langweiligen 1 noch etwas und biege später auf die 731 ab und nach einer Brückenquerung auf die F35. Hier wartet ein Parkplatz auf mich, der wie gerufen kommt. Pause. Hunger. Noch kein Frühstück gehabt. 

 

Brot und Käse raus und kurz darauf sitze ich in der Lounge und kaue vor mich hin. Schaue mir nebenbei auf Google Maps die Strecke an und plane so grob die nächsten Tage. Da die Uhr tickt, bedarf es nun doch ein wenig der Planung. 

 

Nach ausgiebiger Pause starte ich den Motor und folge der F35. 81 km Piste liegen vor uns. Doch 65 km davon sind echt öde. Die Piste top, die Landschaft Grasland mit ein paar Seen. Das Wetter grau. Nach etwas Sonne heute Morgen also ein Rückfall. 

Vermutlich werden sie hier wohl bald Asphalt verlegen. Vorbereitetet ist eigentlich alles. Auch Schafe stehen noch rum, auf der Fahrbahn wie auf dem Grasland. 

Und als der Nieselregen mal kurz stopp, lasse ich, trotz gut Wind, noch die Drohne hoch. Immerhin Rückenwind! Einmal muss ich zwischenlanden, der Gimbal der Drohne spinnt. Ich brauch dringend eine neue!

 

Nach 65 km ändert sich die Piste dann mit einem Schlag. Kein ACHTUNG Schild, nix. Plötzlich übel schlottrig, uneben, Wellblech. Gut hatte ich es kommen sehen und konnte zeitig von 80 auf 15 km/h runter bremsen. Der Co-Pilot ächzt dabei, drück sich in den Sitz, Friedrich krallt sich in den Pelz des Co-Pi. Der ist davon wenig erfreut und jammert.

Ich schau mir die beiden nur an und meine: Wenn ihr euch anschnallen würdet, hättet ihr jetzt auch kein Problem. Böse Blicke von beiden zu mir rüber! 

Ihr könnt auch gerne laufen!

Ruhe herrscht!

 

 

               

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15 km, oder waren es 10 km, quälen wir uns über heftige Wellblechpiste. Dann sehen wir die ersten Gebäude im Nirgendwo. Und Rauch. Viel Rauch! Hier liegt auch ein Geothermie Gebiet wo es blubbert, stinkt und qualmt. 

 

Es gibt zwei Parkplätze. Der erste ist für PKW, der weiter hinten für Camper. Es steht auch schon ne Menge an Zeug rum. Ich geselle uns dazu. Angekommen. Puh!

 

Als nächstes schnell der Gang zur Rezeption und zahlen. 2.200 ISK, Toilette und Dusche inklusive. Und Poolnutzung auch. Japp, gibt n Hot Pot. 

 

Im Anschluss ne Runde durch das Geothermie Feld. Naja…also nur dafür hier her zu fahren…eher nicht. Ist man eh auf der Durchreise, kann man durchaus stoppen. Besuch kostet nix. Pool auch nicht. Der ist momentan aber gut belegt, ich gehe später rein. 

 

So latsche ich ne Runde über Holzsteg durch das Geothermiefeld. Schwefelgeruch, überall heisses Wasser, kein Schlamm. Es blubbert und qualmt. Man kann auch eine größere Runde laufen, ich erspare sie mir. Komme noch an einem kleinen Hüttli mit Bänken drin vorbei und stehe danach wieder auf dem PKW Parkplatz. Zurück in Zottl. Gerade mal 18 Uhr, der Tag noch jung. Da kann ich noch etwas schneiden. 

 

Das mache ich bis 22 Uhr. Genau beobachtet von Co-Pi und Friedrich. Was denen dabei wohl immer so durch den Kopf wattet wenn sie mich schaffen sehen und sie selbst nur Tatzen drehen? 

Naja, egal…Hunger…Rest von gestern schnell aufwärmen. Etwas Wasser in den Topf mit Tortellini und Tomatensoße, auf Stufe 1 der Induktion erwärmen. Funktioniert super. Nix brennt an. Braucht kaum Strom und es schmeckt. 

 

 



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So arbeite ich weiter bis Mitternacht. Dann: Badehose, Handtuch…es regnet. Oh man…aber egal. 

 

Ab zum Pool. Drei Jungs sitzen drin und trinken Bier. Isländer. Ich geselle mich dazu, doch beachten sie mich nicht. Später kommen noch 6 weitere Personen dazu….doch um halb zwei hab ich den Pool noch etwas für mich. Bin alleine. Endlich!

 

Das Wasser top, schön warm und angenehm. Einfach perfekt. Die isländische Badekultur gefällt mir gut. In die großen und kostenintensiven Bäder gehe ich hier allerdings nicht. Das ist es mir nicht wert. Der Eintritt in die berühmte Blue Lagoon bei Reykjavik kostet runde 100 Euro. Das ist der Wahnsinn. Von mir sehen die kein Geld.

 

Heute bin ich allerdings nicht alleine im Pool. Drei Locals sitzen schon im Pool und trinken Bier. Später kommen noch zwei Paare…doch niemand sitzt länger als ich! Denn alle gehen irgendwann raus aus dem warmen Wasser…und ich sitze alleine im Pool. 

 

Blöd ist, das es regnet. Denn als ich zurück zu meinen Klamotten komme, die hatte ich oben auf ne Bank gelegt, sind die ziemlich nass. Die Kamera ebenfalls, aber die muss das ab können. 

 

So latsche ich zurück zum KaiMAN, genieße eine schöne Dusche in ihm und liege gegen halb drei im Bett. Herrlich!

 

Die Jungs, nicht im Pool gewesen, liegen neben mir und sind sofort eingepennt. Gut so, morgen wird ein anstrengender und langer Fahrtag. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai

 

 

Morgens:Camping Borðeyri: 65.211574, -21.096946

Abends: Hveravellir blue geothermal pool: 64.866694, -19.552338

 

Unsere heutige Route: ca. 201 km

 

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