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#735 Island - Vulkane & Eis

4/5. August 2023 - Laki Runde Ende und Eis

  

Hallo zusammen,

 

willkommen zurück. Hier nun die direkte Fortsetzung vom gestrigen Blog. Wir fahren die Laki Runde, stehen an einem 360° Aussichtspunkt. Und fahren nun weiter.

 

Als wir weiter fahren, wird es landschaftlich noch genialer. Immer wieder fahren wir durch Rabenschwarze Landschaften, nochmal biege ich rechts ab zu einem kleinen Parkplatz am See. Kleine Kekspause mit der Truppe auf einer Bank. Mehr für Foto und Filmzwecke als zum Genuss. Es ist sau kalt. 

 

Weiter geht es. Hoch, runter, Lavagestein oder Lavaasche als Untergrund. Schwarz oder vertrocknetes Moos. Es ist gewaltig. Und wer diese Landschaft langweilig oder eintönig findet, der hat wohl kein Auge für sowas. Ich find es sagenhaft schön!

 

Es ist auch nix mehr los hier. Mittlerweile geht es auf 20 Uhr zu. Den Land Cruiser sehe ich nochmals bei Kratern stehen als ich die Drohne in die Luft lasse. Doch spinnt der Gimbal, das Bild wackelt und ich muss landen, wieder starten…noch immer Probleme…nochmal landen, dann funktioniert alles wieder. Ich brauch nen neue Drohne. Nach der DJI Mavic 3 Pro schon geschaut….1.800 bis 2000 CHF. Friiiiedrich!!!! Ich brauch Budget. Dringend! Meine Mavic Pro ist echt am Ende!

 

So düsen wir weiter, die Drohne folgt uns noch ein wenig und wieder wünschte ich, der KaiMAN wäre weiss. Der Kontrast weiss auf schwarz einfach besser als Lichtgrau auf Schwarz. 

 

Einige Kilometer später die letzte Furt für heute. Als wir anfahren steht der Landcruiser dort und fährt durch. Dann wir. 

 

Drohne in die Luft und los. Eine schmale, wegähnliche Zufahrt in die Furt, dann 15 m Furt und auf der anderen Seite steil raus. Kein Problem für den KaiMAN. 

Aber: als ich drüben bin , sehe ich, dass ich nicht Aufnahme gedrückt hatte bei der Drohne. Scheisse!!!!

Drehen und zurück? Keine Chance, kein Platz zum Drehen….hm…bleibt nur rückwärts. Da nix mehr los ist, fahre ich also ganz langsam rückwärts durch die Furt, wieder auf Anfang. Und dann das Ganze nochmal…was macht man nicht alles für Videomaterial. 

 

Kurz darauf kommen wir wieder an Kratern vorbei. Zu einem führt eine Treppe und man kann direkt rein schauen. Das geht zum Glück auch mit der Drohne. Eingang zur Hölle sozusagen. Hier bitte mal alle Arschlöcher der Welt herkommen. Tür auf, alle rein, Tür zu. 

 

 






Die nächsten Kilometer führen uns erst am Lavafeld vorbei dann mitten rein. Kurvig geht es durch bis wir an einen Abzweig kommen. Rechts gehts zur Ranger Station mit Campingplatz. Unser Ziel. Es geht auf 21 Uhr zu. Noch komplett zur Ringstraße fahren wäre zu viel des Guten. Wir bleiben hier. 

 

Die Rangerstation besteht aus 4 Hütten. Zwei scheinen zu den Rangern zu gehören, eine das Klo und Duschhaus. Und n Schuppen. 

So stoppe ich am Klo und Duschhaus, treffe auf die Land Cruiser Besatzung. Französische Familie dir hier wohl im WC Gebäude nächtigt. Scheint ne Wohnung zu haben. 

Ich frage kurz, ob der Ranger da ist und ob noch offen ist. Ja, ist da, offen bis 22 Uhr. Ah…super…danke!

 

Klopfen an der Ranger Hütte, ein junger Mann öffnet. Sehr nett und freundlich und offen. Gibt noch ein paar Tips für die östliche Ringstraße und teilt mir mit, wo ich parken kann. 2.000 ISK kostet mich die Nacht. Geht noch. 

 

Ab auf den Parkplatz und Feierabend. War ne anstrengende Tour. Zum Ausruhen den Laptop auf den Tisch und schneiden. Bis 23 Uhr. Dann: Hunger! Bratkartoffeln und Spiegelei ala Kai. Direkt aus der Pfanne. Immer wieder ein Genus. 

 

Bis 1 Uhr schneide ich noch, danach penne ich kurz vor dem Rechner ein. Zeit fürs Bett Jungs. Die sind auch geschafft. Co-Pilot sortiert noch seine Watte, Friedrich schaut raus und beobachtet den weniger werdenden Mond. Alle zufrieden und glücklich. Das ist schön. So soll es sein. 

 

Um 2 Uhr liege ich endlich im Bett und mache das Licht aus. 

 

Gute Nacht…und bis morgen. Ein paar Tage haben wir noch auf Island.

 

Viele Grüsse

 

 

Kai und Team 

 

 

 

SAMSTAG, 5. August 2023, Island’s Gletscherwelt

 

 

Moin Leute,

 

Gegen 9:30 Uhr purzle ich aus meinem Schlaf. Kurzer Wetter check, gar nicht sooo schlecht. Wolken mit ein wenig Sonne, trocken. 

 

Auf dem Parkplatz nix los. Wir stehen hier alleine. Der Land Cruiser der Franzosen steht noch vor der Hütte. Sonst…nix. Hauptsaison in Island. Es gibts sie dennoch, die einsamen und ruhigen Camping Spots. Herrlich. Es brauch halt einen 4x4 Camper. Und nach all dem was ich nun so erlebt habe in den letzten Wochen, ist für mich weiterhin klar: Island nur mit 4x4. Alles andere ist zwar auch schön, würde aber für mich persönlich keinen Sinn ergeben und mich wahnsinnig machen. An der Ringstraße ist einfach in der Hochsaison zu viel los für meinen Geschmack. 

 

Heizung an, aufstehen, alles sortieren, abwaschen, aufräumen, duschen. 

 

Gegen 12 Uhr hab ich alles so weit fertig, selbst der Blog von gestern schon getippt. Kann also los gehen. Co-Pilot und Friedrich nehmen bereitwillig vorne Platz. Erst am Abend soll ich merken, dass da was nicht stimmt….

 

Dann mal los. Der Land Cruiser der Franzosen weg. Wir sind hier mal wieder die letzten. So ist das halt, wenn man den Tag etwas in die Nacht verschiebt. 

 

Wir rumpeln zur Piste, links und rechts von uns vertrocknetes Moos. Da bräuchte es dringend etwas Regen. Kurz darauf kommen wir an den Abzweig wo gestern die Laki Runde begann. Heute verlassen wir sie wieder. Die Runde selbst: der Hammer! Die Anfahrt….naja…geht so. Nicht hässlich aber etwas langweilig. 

 

Wir düsen zurück. Einiges kommt uns dabei entgegen, immer wieder stoppen und vorbeilassen. Bei den zwei größeren Furten lasse ich nochmal den Aufklärer in die Luft, ansonsten filme ich nicht groß. Ist ja die gleiche Strecke wie gestern nur anders rum gefahren. 

 

 

10 Km vor Ende der Piste, an einer Mini-Schlucht mit etwas Wasserfall, stoppe ich. Zeit für ein spätes Frühstück. Bock auf 3Bears Porridge. Heute gibts was mit Kokosnuss. Der Inverter befeuert zusammen mit der FORSTER Batterie die Milch. Die ist ruckzuck heiss. Porridge rein, rühren und genießen. 

 

               

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Natürlich kommt die Bärenbande auch dazu und will mitessen. Verfressene Bande. 

Flauschy schaut dabei etwas gelangweilt und grummelig. Was ist los? Ist der Flausch heut nicht flauschig genug?

 

Nach einer entspannten Pause, düsen wir weiter. Riesen Staubwolke hinter uns. Die Prärie aber grün, Schäfli hier und da. 

 

So erreichen wir ohne Probleme wieder die Ringstraße und folgen ihr in östlicher Richtung. Aber wohin jetzt?

Das Wetter bewölkt mit hier und da ein paar Regentropfen. Die Spots hier entlang der Ringstraße alle stark besucht laut Google. Nach Menschenmassen ist mir heute nicht so sehr. 

 

Kurz vor dem angedachten Ziel, stoppe ich auf einem Parkplatz mit Gletscherblick und gehe in mich. Worauf hab ich heute eigentlich Bock. Wasserfall und Gletscher stehen mehr oder weniger zur Auswahl…hm…Wasserfälle hab ich echt schon viele gesehen…und der letzte war so cool, das wäre ein gebührender Abschluss der Wasserfall Serie Islands. Und Gletscher ist irgendwie cooler…im wahrsten Sinne des Wortes. Also…Entscheidung gefallen..:Gletscher. 

 

Los. Auf die 1, nochmal 18 km, dann links…scheisse…Straße gesperrt. Nicht mehr in Betrieb. Zurück auf die 1, 2 km weiter, links und Schotterpiste bis zum großen, aber ziemlich leeren Parkplatz des Svínafellsjökull Gletschers (63.999848, -16.893624). Kamerarucksack packen mit Drohne drin und los. Gletscher gerade wolkenfrei. Jetzt muss es schnell gehen bevor er wieder zuzieht. 

10 Minuten laufen und ich stehe vor einem riesen Gletscher. Bei der Zufahrt schon gesehen, doch wie er nun vor mir liegt mit Gletschersee und Eisbergen, ist es einfach nur ein gewaltiger Anblick. Meine Herren! Wahnsinn. Schnell ein paar wolkenfreie Bilder und dann die Drohne in die Luft. Das Licht wird auch nicht besser. Schon 19:30 Uhr. 

Als die Drohen schon flugbereit auf dem Boden steht, merke ich…wo ist das Kabel? Das Kabel vom Controller zum Handy. Das hatte ich vorhin noch kurz in der Hand im Van….verdammt! Das liegt auf dem Bett. Ich nahm es kurz aus dem Rucksack um alles neu zu sortieren, dachte dabei noch: vergiss nicht das Kabel….und hab es jetzt nicht dabei. SCHEISSE! Verdammte Scheisse! Ich Idiot!

 

Naja, hilft nix. Dann Plan B. Runter ans Wasser, erstmal Gletschereis berühren und mal dran lecken. Ein kleines Eisstück liegen nah am Rand, das klappt also. 

Und jetzt: Ein Drohnenflug ohne Handy. Also ohne Videobild. Hab ich noch nie gemacht. Für ein paar Nahaufnahmen fliege ich über den Gletschersee, nah an den Eisbergen entlang. Keine Ahnung was ich filme, ob es scharf ist. Ich hoffe einfach mal, irgendwas Brauchbares ist dabei.

 

30 m über mir fliegen zwei Jungs ebenfalls ihre Drohnen. Hört sich auch nach DJI an. Doch nach Kabel will ich nicht fragen…ich mach die anderen Aufnahmen nachher vom Parkplatz aus. 

 

 



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Nachdem mein Aufklärer wieder gelandet ist, noch kurz auf eine Kleine Halbnsel im See für ein paar weitere Aufnahmen. Im Gletscher kackt und kracht es immer mal. Wenn jetzt was abbricht und ins Wasser fällt, bekomme ich nasse Füße. Leider…passiert nichts. 

 

Dann mal zurück zum KaiMAN und ne Runde fliegen. Das mache ich 15 minuten später vom Parkplatz. 500 m hoch, über 2000 m weit weg. Und ich seh die Drohne immer noch…meine Augen sind echt der Hammer. Ohne Sichtkontakt darf man ja nicht fliegen! Nur der Co-Pilot hat noch bessere Augen im Team. Der Sieht über Kilometer messerscharf. Daher fliegt er eigentlich immer. Momentan kann er aber gerade nicht…er ist zu müde…von was auch immer. Versteh ich gar nicht. 

 

So, und nun? Wie weiter? Auf Google Maps finde ich noch einen Gletscher Parkplatz, 40 km weiter die Ringstraße entlang. Licht haben wir noch 2 Stunden. Dann mal los. 

 

Um 21 Uhr rolle ich dort auf den Parkplatz nach 2 km übler Offroad Piste. Zwei PKW stehen hier. Sonst nix los. Wohl der Anfahrt und der späten Stunde geschuldet und der Tatsache, dass der Hauptparkplatz zu diesem Gletscher eigentlich erst in ein paar Kilometern links ab geht. 

 

Jetzt aber flott…Kamerarucksack mit Kabel…und los. 5 Minuten später verschlägt es mir die Sprache. Alter Schwede…Wahnsinn. Ein riesen Gletscher mit gewaltigen Ausmaßen, ein fetter Gletschersee mit riesen Eisbergen. Wow! Sowas hab ich noch nie gesehen. Besser als jeder Wasserfall. Einfach der absolute Wahnsinn. 

 

Schnell die Drohne in die Luft, so lange noch Licht da ist. Die fliegt wieder klasse, doch sind die Wege weit. Der Verdammte Gletschers3ee ist 1 km im breit. Nach Augenmass hätte ich mit deutlich weniger gerechnet. Wirklich auf und über den Gletscher komme ich nur wenig, zumal die Videoverbindung zur Drohne immer wieder abbricht, starke Interferenzen gemeldet werden und ich mit der Verbindung kämpfe. Dabei bei diesem Flug nur 1600 m weg und 500 m hoch. Dennoch, Einsberge und Gletscher ein Traum! Und ich steh hier mittlerweile komplett alleine. Die zwei PKW sind weg. Niemand mehr hier ausser mir. 

 

Auf letzter Rille lande ich die Drohne und laufe zurück zum KaiMAN. Kalt hier, am Van waren es 8 Grad, am Gletscher aber sicher nochmal 2 weniger. Und ich steh hier in kurzer Hose. Wer mich sieht, muss meinen, ich bin Isländer. 

 

Im KaiMAN, Heizung an und schön warm, checke ich die Campingplatz Situation und falle aus allen Wolken. In Richtung Osten erst wieder einer in über 1 h Fahrzeit. Dabei würden wir aber einige Spots auslassen, die ich unbedingt noch sehen will. 

 

Zurück….40 km der nächste Platz. No Way! Alles was Recht ist Island. Aber ich fahre hier nicht 40 km durchs Land, und morgen wieder 40 km zurück, für einen verkackten Campingplatz den ich nicht mal brauche. Eure Regel, das Freistehen zu verbieten, hin oder her…aber heute steh ich frei. Und zwar genau hier. Alles andere macht für mich null Sinn. Und der Gletscher wird ja wohl kaum heute Nacht kollabieren und uns wegspülen. Naja, und wenn doch…was solls. 

Dennoch an dieser Stelle die Empfehlung: Nicht freistehen auf Island. Ist verboten. Es drohen Geldstrafen. Ich habe mich die letzten Tage auch brav dran gehalten und immer Campingplätze angefahren…nur heute….war die Planung halt etwas anders. 

 

Jetzt aber erstmal kochen. Bratkartoffeln mit Spiegelei. Kommt euch bekannt vor. Ja, gabs gestern schon. Die Kartoffeln müssen weg. 

Im Anschluss arbeiten bis 2 Uhr. Es kommt niemand mehr auf unserem Parkplatz, nur wir und der Gletscher hier. Cool!

 

Mit der Hoffnung auf eine ruhige Nacht geht das Team dann mal pennen. Und morgen…morgen geht es weiter mit Eis. 

Und wie ich so im Bett liege…merke ich: scheisse, es war ja Samstag!!! Das erklärt alles. Co-Pi und Frieder hätten heute eigentlich frei. Haben aber gearbeitet. Deswegen der Co-Pi so müde und Flauschy etwas unflauschig. Oh man…aber keiner hat was gesagt. Naja, auch egal jetzt. Gute Nacht. 

 

Schöne Grüsse und bis morgen.

 

 

Kai und das Eisbärteam

 

 

Unsere heutige Route: ca. 140 km

 

 

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