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#742 Färöer Inseln - Erste Erkundung

Samstag, 12. August 2023, Das erste Mal auf den Färöer Inseln

 

 

Moin,

 

Wir sind auf dem Schiff von Island auf die Färöer. Die Jungs chillen im Van, ich penne in meiner Kabine. 

 

Als ich aufwache, steht plötzlich eine Frau in meiner Kabine an der Eingangstür. Das Licht ist an, okay, das hatte ich angelassen und ich hab gerade mal knapp 2 h geschlafen. Es muss noch vor 3:30 Uhr sein. Denn auf diese Zeit hatte ich meinen Wecker gestellt. 

 

Die Frau ist vom Putzteam und will wohl sicher stellen, dass ich nicht verpenne. Denn eine offizielle Durchsage, dass wir bald da sind, gibts um diese Uhrzeit nicht. Um 4 Uhr muss ich aus der Kabine sein, um 5 Uhr sollen wir anlegen. 

 

Ich weiss nicht mehr, was die Frau sagte, ich gebe ihr aber zu verstehen, dass ich meinen Wecker auf 3:30 Uhr gestellt habe. Daraufhin verlässt sie meine Kabine wieder. 

Alter…was war das denn, denke ich mir noch. Ich hatte kein Klopfen oder sonstiges gehört. Schlief nicht mal mit Ohropax. 5 Minuten später scheppert mein Handwecker, aha, 3:30 Uhr. 

Da ich in Klamotten auf dem Bett liege, sich für knapp 2 h Schlaf umziehen schien mit nicht logisch, bin ich schnell auf, gepackt ist auch schon alles, so stehe ich 10 Minuten später auf dem Flur und laufe zum Duty Free Shop Bereich, setze mich dort in den Sitzbereich und warte. Draußen dunkel. Das Schiff noch ein gutes Stück vom Hafen der Färöer weg. Wir sind doch niemals um 5 Uhr da!

 






So ist es dann auch. Es wird hell, draußen grau und nebelig, ich sehe Land, es ist fünf Uhr…ich sitze noch immer auf dem fahrenden Dampfer. Erst um 5:30 Uhr können wir zu den Fahrzeugen, diesmal finde ich den KaiMAN auch sofort. Keine Sucherei wie auf der Hinfahrt. Die Jungs fit und munter…ich alles andere als das. Der gestrige Abend steckt mir noch in den Knochen und 2 h Schlaf ist ein Witz. 

 

10 Minuten sitze ich noch unnütz im Van, Esse zwei Kekse, dann geht die Klappe des Eisbärdampfers auf und wir können rückwärts von der Fähre fahren. Als zweitletzter drauf, als zweiterste runter. Somit kein Verkehr vor uns. Vom Hafengelände, links, berghoch, irgendwann wieder links und gleich darauf rechts: Parkplatz. Das Ziel. Gerade mal 900 m gefahren und schon stehen wir wieder. 

Keine 5 Minuten später liege ich im Bett und schlafe wieder. 

 

Um 12 Uhr wache ich auf….schlafe wieder ein bis 15 Uhr. Im Anschluss, bloss kein Stress, bleibe ich noch liegen, arbeite am Laptop im Bett und die Zeit verstreicht. Erst um 17 Uhr stehe ich auf, esse was und mache mich dann auf den Weg. Der Parkplatz eng, mit 6 m geht das so gerade, 8 h darf man hier parken. Wir standen etwas länger, doch hat das niemanden interessiert. Mir wars auch egal. 

 

Und was machen wir jetzt? Wohin? Ich suche einen Campingplatz für die Nacht raus…stelle aber fest, der ist auf ner Insel, die nur mit Fähre erreichbar ist. Dann lieber doch nicht… Alternativ gibts im Norden einen Camping, der nix kosten soll. Schwer zu glauben, aber das will ich sehen. Also los, Stunde Fahrt plus tanken.

 

Die Tanke ist n Kilometer von uns weg, Diesel kostet 10,38 Dänische Kronen. Ziemlich günstig im Vergleich zu Island. Friedrich bekommt also mal keinen Wattekaspar beim Tanken. 

Zahlen mit Kreditkarte und weiter. Durch dicken Nebel. Null Sicht. Das kann ja heiter werden. 

   

               

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Wenig später finden wir uns viele Meter unter dem Meer wieder, auf der 10. Durchfahren den 10 km langen Unterwassertunnel der hier zwei Inseln verbindet. Und nach so ca. 7 km kommt auch noch ein unterirdischer Kreisverkehr. Alter Schwede…das sieht mal imposant aus. Mittig eine riese Steinsäule, welche die ganze Höhle trägt. Der Tunnel übrigens kostenpflichtig, Kennzeichenerfassung. 

 

Wir nehme die zweite Ausfahrt und verlassen nach einigen Kilometern den kostenpflichtigen Tunnel. Übertage nun schönes Wetter. Sonne und blauer Himmel. Ich sollte öfter mal durch lange Tunnel fahren bei schlechtem Wetter. 

 

Wir folgen der 25 entlang der Küste bis wir diese verlassen und durch Innland düsen. Gute Straßen, kein Schotter, und jetzt rechts, auf die 60. Wenig später geht es nochmal rechts in Richtung Elduvik. 

Bei jedem Abbiegen wurden die Straßen schmaler, nun fast einspurig mit Ausweichbuchten. Erst unten am Fjord entlang, dann ansteigend und oben mit grandioser Aussicht dem Fjord folgend. Wow…nicht hässlich hier. Alles schön grün, hohe Berge, alles grün, steil abfallend ins Meer. Hammer! Dazu voller Sonnenschein und 14 Grad. 

 

Für uns geht es vorne um die Landspitze und schon blicken wir auf Elduvik hinunter. Ein einsames Fischerdörfchen in einer Bucht, eingerahmt von Fels mit schmalem Steinstrand. Und genau dort auch der Campingplatz. Naja, eher ein Parkplatz für 10 Fahrzeuge. Und er ist voll. Mit PKW, Womos und Wohnwagen. Kurzer Fotostopp, dann fahre ich runter ins Dorf und parke auf dem Parkplatz am Dorfeingang. Hier sind die Toilette für den Campingplatz. 

Da der Platz voll ist, bleibe ich erstmal hier oben stehen, von 9-18 Uhr darf man hier 8 h parken. Hmmm…und nachts?

 

Ich latsche ne Runde durch das Dorf, verlasse es auf der anderen Seite, folge einem Grasweg und ende an einer Treppe die ans Meer runter führt. Dort finde ich die lokale Badestelle, denn man kommt hier per Treppe ins Wasser. Und kann dann entweder in den Fjord raus schwimmen oder in eine Schlucht die links ein Stück ins Inland führt. Leider nicht einsehbar ist vom Land aus. 

 



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Kurz nach meinem Eintreffen verschwindet hier die Sonne hinter den hohen Fjord Bergen. Doch, oh Wunder, es wird nicht sofort kalt. Auch ist kein Wind oder kommt keiner auf. Es ist…irgendwie angenehm. Das hatte ich nun schon länger nicht mehr abends. 

 

Auf meinem Rückweg die Treppen hoch und zurück durchs Dorf überlege ich, wo ich jetzt heute Nacht penne. Checke P4N, finde in der Nähe aber nix, der nächste Camping ist sicher 25 km Weg und kostet 40 Euro. Darauf hab ich keinen Bock. 

 

Zurück am Van setze ich mich auf die Bank die da rumsteht und suche weiter. Leider erfolglos. Und wie ich mal wieder aufschaue, sehe ich, dass auf dem Campingplatz da unten eine Lücke frei geworden ist. Ein PKW muss weggefahren sein. Unsere Chance!

 

Schnell rein in den Van, Motor an und nix wie den restlichen Berg runter bis zum Camping. Lücke noch frei, rückwärts den KaiMAN reinzirkeln. YES! Platz für die Nacht. Nicht sonderlich toll und der Nachbar rechts nah. Aber egal. Für ne Nacht geht das gut. Und es kostet nix, Friedrich ist begeistert. Der Co-Pilot genießt den Ausblick und ich geh kochen. Tortellini mal wieder. Alternative wäre Wüstli… Macht aber zu viel Sauerei. Ich hab keine Küchenrolle mehr an Bord für den Abwasch. Notstand seit zwei Tagen schon. Die Überteuerten auf Island wollte ich nicht mehr kaufen, daher momentan ohne am Überleben. 

 

20 Minuten später sitze ich in der Lounge des MegaMobils, esse und tippe Blog nebenher. Und als der Topf 3/4 leer ist, klopft es an der Schiebetür. Oh…wer ist das denn?

Stellt sich raus, ist der Nachbar von schräg gegenüber. Will kurz Hallo sagen, parkt hier mit Pickup mit Zürcher Nummer. Nachbar in der Schweiz sozusagen. Ich komme ja aus Schwyz, dem Nachbarkanton. Er hat Island noch vor sich, so kommen wir ins Gespräch und quatschen sicher ne halbe Stunde. Hat mich sehr gefreut!

 

Viel mehr passiert heute nicht. Um Mitternacht, draußen alles ruhig, lege ich mich wieder ins Bett und hoffe, dass ich morgen wieder richtig fit bin. Heute war irgendwie der Wurm im Fitnesslevel. 

 

Gute Nacht und bis morgen

 

 


Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 62.010576, -6.768652

abends: Camping Elduvik, 62.282531, -6.911248

 

 

Unsere heutige Route: ca. 41 km

 

 

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