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#781 Norwegen - Wir ziehen weiter gen Westen

Samstag, 28. Okt. 2023 - Tachüss Russland

 

 

Schönen guten Morgen,

 

9 Uhr am Samstagmorgen. Das geht in Ordnung. Wach. Blick raus. Oha…gar nicht sooo grau. Blaue Lücken am Himmel. Das erfreut!

Ich werfe mich zurück in die Kissen und genieße den Blick raus. Schön hier! Aber…heute gehts weiter für uns. 

 

Daher: Heizung an. Temperatur hochfahren und irgendwann aufstehen. Abwasch machen. Bett und Bären sortieren. Heute ist Flauschy Samstag. Co-Pi und Frieder können hinten chillen. Flauschy kommt willig mit nach vorne. 

 

Als ich vor die Tür trete, ist das Wetter noch immer gut. Sonne kommt jedoch keine zu uns. Die Berge zu hoch. Schnell noch ein paar Fotos. Dann Motor an und los. Wir verlassen diesen etwas seltsamen Ort an der Grenze zu Russland. Auch heute morgen treffen wir hier niemanden an. Keine anderen Camper, keine Touris, kein Militär. Es fühlt sich an, als wäre ich der letzte Mensch auf diesem Planet. 

 

Rückwärts vom Fels runter, zurück zur Schotter-Schnee-Eis Straße und los. Kurzer Stopp  noch an der Kapelle und später eine kleine offroad Einlage vor an einen Grenzpfosten der Norweger. Fotos. Weiter.

3 km später stoppe ich wieder. Die Straße führt direkt am Fluss entlang. Kein Gebüsch. Nix. Die Grenze, mittig im Fluss, vielleicht 7 m entfernt. Krass….der Bereich zwar Videoüberwacht…aber egal. 

 

Ich stoppe, filme, fotografiere. Auf der russischen Seite sehe ich einen grün-weissen Grenzpfosten. Sonst nix. Der Fluss nicht tief, man könnte hier durchwaten und wäre in Russland. Ich verkneif es mir lieber. Aber schon irgendwie verrückt, dass es hier keinen Zaun oder sonst was gibt. 

Motor an…weiter. 

 

 






Wir lassen die Grenze hinter uns, fahren auf Schnee bergan und dann durchs Hochland. Kurz darauf wieder bergab, am Meer entlang, wieder ins Hochland. Schnee überall ein wenig, 3 Autos kommen mir entgegen. An manchen der verstreut stehenden Sommerhäuser sehe ich Fahrzeuge, an zwei sogar Menschen. Richtig was los hier heute. Wochenende.

 

Und auch die Sonne beehrt uns ein ganz klein wenig. Und irgendwann  kommt Norwegens ältester Fels. Der Co-Pilot will ihn unbedingt sehen. Aber nur aus dem KaiMAN, aussteigen ist ihm zu heikel bei dem Schnee. 

Aha…ja…bei den 3 cm Schnee…da steigt der feine Herr natürlich nicht aus. Ich schon!

Bei Sonne laufe ich etwas gen Fels. 2.9 Milliarden Jahre ist der Trümmer vor uns alt. 155 m hoch. Unvorstellbar diese Anzahl Jahre! Wow. Wer wohl alle anderen Steine Norwegens überprüft hat um festzuhalten: DIES ist der Älteste? Hm…muss auf jeden Fall viel Arbeit gewesen sein…. Oh man…ich denke schon wieder wie der Co-Pilot….hör auf damit Hirn!

Weiter!

 

Aber stopp: erst noch schnell ein 3Bears Pocket Porridge einwerfen. Dreierlei Nuss….wow….sau lecker! Jetzt: weiter!

 

45 Minuten später erreichen wir den Großraum Kirkenes. Unterwegs noch Müll entsorgt und nun fahren wir einen Rema 1000 an. Nicht zum Einkaufen, nein, zum Dosen und Flaschen wegbringen. Bis auf eine Dose nimmt der Automat alle an…die eine Verweigerte ist aus Finnland. 

 

Kirkenes selber schauen wir diesmal nicht an. Ich denke, in zwei Jahren hat sich dort nicht sooo viel verändert. Auch den südlichen Abschnitt Richtung Nationalpark lassen wir diesmal weg, auch dort war ich vor zwei Jahren im Winter schon. 

Also weiter auf der E6 gen Westen. Die Strecke erst gut zu fahren, später in Abschnitten wieder glatt, allerdings abgestreut mit Sand. Besser zu fahren als vorgestern. Verkehr…praktisch keiner. Alle 10 Minuten kommt mir ein Auto entgegen. Von hinten kommt gar nix. 

  

               

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Gegen 14:30 Uhr, irgendwo im Hochland, zweigt links ein Weg ab…zack…offroad. Ein Stück hoch und schon haben wir einen super Spot für ne Pause. Schon schön mit Allrad. Einfach mal was wagen…den Rest macht der Allrad in Verbindung mit der Höherlegung von THE GREEN MONKEY.

Ich bau mir schnell ein 3Bears Porridge, draußen beginnt gefühlt schon die Dämmerung. Es schneit leicht unmotiviert vor sich hin. Grau, die Sonne die uns vorhin noch begleitete, ist Geschichte. 

 

Ne Stunde später, nun ist es wirklich dämmrig, fahren wir weiter. Zurück auf die E6 und immer weiter gen Vardö. Wir wechseln irgendwann von der E6 auf die E75. Im entsprechenden Kreisverkehr ist es schon mal sau glatt. Wir rutschen beim einfahren. Auch die nächsten Kilometer muss ich höllisch aufpassen. Die Strecke eine Eisbahn. Immer wieder bremse ich zum Test und bemerke: kaum Verzögerung! Die Traktion dagegen ist top. Da merkt man den Allrad. 

 

Wir eiern also durch die Gegend, als ich 3 Autos hinter mir sehe, die sicher schneller können als ich, fahre ich links einen Parkplatz an. Verfehle jedoch die Einfahrt weil ich nicht zum Stehen komme. Das ABS regelt sich nen Elch, der KaiMAN schlingert leicht. Unter uns ist pure Eis. Da wünscht man sich dann doch mal ganz leicht Spikes!

 

Das Anfahren nach diesem Stopp wiederum problemlos. Der Allrad auf Eis ne Wucht. Ich glaub, mit Zottl wäre ich hier schier nicht mehr in Schwung gekommen. 

 

Später ist die Strecke mal wieder trocken und wir können etwas schneller fahren. Mittlerweile ist es stockdunkel. 16:30 Uhr. 

 

In Vadsö holt uns wieder ganz übel das Glatteis ein. Wieder will ich abbiegen, bremse schon echt früh, doch gibt es praktisch keine Verzögerung, ich verpasse wieder die Einfahrt auf einen Parkplatz. Man, man, man…ich hoffe, das geht jetzt nicht so weiter auf den nächsten 100 km. So setze ich zurück, fahre auf den Platz und checke kurz ein paar Dinge am Handy. Dann weiter. 

 

Nächster Stopp: tanken! Tank zwar nur halb leer, aber man weiss ja nie was hier als nächstes passiert. Diesel haben ist besser als Diesel brauchen. Und Friedrich bekommt es heute nicht live mit. Auch von Vorteil. 

 

Von der Tanke gehts weiter gen Vardö. Am Flugplatz von Vadsö vorbei und in die Dunkelheit. Jetzt kommt nicht mehr viel außer mal glatten und mal weniger glatten Straßen. Unser Ziel, das verlassene Fischerdorf Hamningberg, erreichen wir heute nicht mehr. Die Strecke will ich nicht bei Dunkelheit fahren. Dafür ist sie zu schön. 

 

 



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Daher steure ich nach 30 km einen alten Steinbruch an der direkt am Meer liegt. Leicht verschneiter Weg, keiner da. Unser Steinbruch für die Nacht. Juhu! Ich liebe Oktober. Hier ist nix mehr los! Seit Tagen keinen anderen Camper mehr getroffen. So darf es gerne weiter gehen. Dagegen war auf den Lofoten echt noch der Teufel los, obwohl es dort, im Vergleich zum Sommer, ja auch schon extrem ruhig war. 

 

Ich parke uns gerade hin, Motor aus, Licht aus…die Landschaft recht hell. Der Vollmond scheint durch den Hochnebel und an den Wolken vorbei. Der Schnee reflektiert und so gibt es gut Licht. Doch zieht es mich nicht vor die Tür. Ich setze mich an den Rechner und schneide bis 19 Uhr. Mache nun meine Suppe warm und genieße sie. Und da ich sie nicht leer bekomme, gibts morgen nochmal welche. Juhu!

 

Bis Mitternacht sitze ich am Rechner und arbeite. Jetzt aber fallen mir langsam die Augen zu und ich muss ins Bett. Ich läge wohl schon lange drin, doch hab ich keine Lust auf Umbau….Tisch runter, Bären aus dem Weg, Lapi weg….es sind wenig Handgriffe, aber zu viele wenn ich hundemüde bin….

Naja…hilft nix. Ich mach mich mal an die Arbeit. Wünsche euch eine gute Nacht und bis morgen.

 

 

Viele Grüsse

Kai und Team

 

GPS Koordinaten:

morgens: 69.789623, 30.793790

abends: 70.137453, 30.340842

 

Unsere heutige Route: ca. 247 km

 

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