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#793 Norwegen - Silvar Canyon & ein Elch...äh...zwei!

Mittwoch, 8. November 2023, Rein in die Sackgasse und wieder raus & der Elch Jackpot

 

Moin,

 

8 Uhr wach. Nacht war nix. Schlecht geschlafen. Kurz einen Insta Post einplanen, dann aufstehen, durchs Bad, anziehen, noch ein paar Dinge am Handy machen und Dachfenster vergleichen. Japp, ihr lest richtig. Im Vorderen hab ich kein 3 cm Armaflex drin. Im hinteren schon. Auf dem vorderen kaum Schnee. Auf dem hinteren deutlich mehr. Was sagt uns das. Hinten, mit Armaflex, ist besser isoliert. Mein Plan funktioniert also. Cool.

 

Um 10 Uhr trete ich vor die Tür. Etwas kälter als gestern. Wir noch immer alleine und auf verschneitem Terrain. Auch der KaiMAN hat einen minime Schneeschicht auf der Haube. Steht ihm.

 

Mit meiner Kamera bewaffnet, man weiss ja nie wer einem hier im Wald begegnet, laufe ich los in genau eben diesen. Ich folge einem Trampelpfad der mich hoffentlich zum Silfar Canyon führt. 

 

Japp, tut er, wenig später, stehe ich am Abgrund. Der Canyon noch nicht gefroren aber leicht verschneit. Ich stehe am Ausgang des Canyon, das Wasser rauscht hier weiter gen Meer. In die andere Richtung der anfangs S-förmige Canyon, der später gerade verläuft. Ich folge etwas dem Rand, bis der Trampelpfad endet. Da ist auch für mich genug. Wir haben heute noch was vor. Ich drehe um und laufe zurück zum KaiMAN. 

Lasse von dort noch die DJI Mavic 3 Pro in die Luft. Gewaltiger Anblick in Schwarz-Weiss, die Sonne fehlt. Schön hoch kann ich nicht fliegen, weil ich dann bei 300 m in den Nebel komme. Blöd. 

 

 






20 Minuten später landen und klar machen für die Abfahrt. Co-Pi und Frieder müssen auf ihre Plätze. Bei diesem grauen Wetter fällt ihnen das Aufstehen morgens enorm schwer. Friedrich muss ich mit Ausgaben ködern um ihn wach zu bekommen, beim Co-Pilot reicht die Erinnerung an Bamse Mums. 

 

Motor an, Abfahrt! Zurück auf die Straße, 98, und gen Lakselv. Kurz stoppe ich noch an einem Rastplatz. Will dort Müll entsorgen. Großer Mülleimer und eine Infotafel über Eichen. Hier ist die weltweit nördlichste Eichenwald Population. Über diese Info vergesse ich voll, meinen Müll zu entsorgen. Schmeisse nur die DJI Verpackung weg, meinen Müll lass ich im Van. Wie bescheuert kann man eigentlich sein auf einer Skala von 1-10? Bemerken tu ich dies allerdings erst am Abend. Oh man….

 

Weiter gehts. Irgendwann knickt die 98 nach links ab, wir fahren rechts. Tankstelle. Nö…Diesel müsste reichen. Ein Schild warnt: die nächsten 154 km keine Tankstelle. Soweit ist es bis ans Ende und hierher zurück. Kurz überlege ich zu drehen und zu tanken…aber wir haben noch knapp über halb voll. Das reicht locker für 150 km. Der KaiMAN meint, wir können noch 350 km fahren. Also weiter. Wird schon klappen.

 

Eine gefühlte Ewigkeit verläuft die Straße nun der Küste entlang. Anfangs kurvig, später sehr viele gerade Abschnitte. 

Im kurvigen und leicht bergigen Bereich kommt die Drohne nochmal zum Einsatz. Fliegt top, bis ich plötzlich ne Vollbremsung mache und mit stotterndem ABS am rechten Fahrbahnrand zum Stehen komme. Warum? 

 

DA STEHT EIN ELCH! 50 m von uns. Auf der linken Spur. Mitten drin. Schaut zu uns rüber. Ich weiss im ersten Moment gar nicht was ich machen soll. Halte noch den Drohnen Controller in der Hand. Die Drohne knapp hinter uns. 

Am liebsten würde ich die Canon schnappen und mit der filmen. Aber wohin mit der Drohen und dem Controller. So entscheid ich mich für das, was schon in der Luft ist und lasse die Drohne den Job machen. Eigentlich wäre all das ja Co-Pi’s Aufgabe, doch bei ihm liegt die Watte heut nicht gut, irgendwie verlegen, daher muss ich ran. Der kleine Braune kann nicht mit der Drohne fliegen und seinen fliegenden Teppich haben wir zu Hause gelassen. 

 

Während ich vor mich hin überlege, verschwindet der Elch im linken Straßenrand Dickicht. Ich seh ihn nicht mehr aus der Luft. Alles die gleich Farbe. So ein Elch ist super getarnt im Busch. 

 

Ich warte ne Minute. Fahre nicht weiter. Die Drohne steht still in der Luft. Und siehe da, der Elch kommt zurück. Oh…nein…es sind zwei. Mutter und Kind! Ja leck. Sie spazieren über die Straße auf die andere Seite ins Dickicht. Dank Zoom Funktion der Mavic 3 Pro komme ich näher ran, ohne hinfliegen zu müssen. Dennoch scheint den Elchen das Geräusch der Drohne unbekannt und sie machen sich recht flott vom Acker. Ein wenig kann ich sie jedoch noch aus der Luft verfolgen. 

 

               

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Ich bin ziemlich aus dem Häuschen nach diesem Erlebnis. Was ein riesen Zufall. Am Drohne fliegen im Auto und plötzlich ein Elch vor der Haube. Gewaltig geil! Hammer! Schon allein dafür hat es sich gelohnt, diese Strecke zu fahren. Geil, geil, geil!!

 

Nachdem ich mich von der Freude etwas beruhigt habe, fahre ich weiter. Hole die Drohne einige Minuten später wieder ein und düse ohne Luftunterstützung weiter. Wir sind hier wieder auf Eispiste unterwegs. Temperatur knapp über 0 Grad. 

 

Nach 50 km biegt die Straße gen Inland ab. Wir kreuzen die Halbinsel in Richtung Osten. Die Straße nun weniger vereist, dafür mit Schnee versehen. Leicht schneit es auch. Verkehr? Praktisch keiner! Die Welt hört hier gleich auch wieder auf. 

 

Das Hochland spuckt uns wieder aus, wir kommen an die Küste und nach Veidnes. Ein Kaff am Ende von allem. Die Höfe stehen verstreut in der Landschaft. Etliche sind verfallen. Kirche, Friedhof, Post mit Fremdenzimmern und Kaffee. Ich fahre einmal durch, bis die Straße an einer Wendeplatte endet, drehe und fahre wieder zurück. Biege „Downtown“ rechts ab und rolle über einen Damm zum Hafen. Die Berge im Hintergrund, verschneit und etwas beängstigend grau, lassen das alles hier sehr mystisch erscheinen. Was eine Kulisse. Hier könnte auch ein Horrorfilm spiele. 

Am Hafen einige PKW, Wohnwangen die vor sich hin gammeln. Ein paar Fischerboote, das wars. Ich dreh ne Rund und bin wieder weg. Es wird schon wieder dämmrig, 13 Uhr.

 

Ab auf auf den Rückweg. Durchs Hochland und 40 km am Meer entlang. Windig von Osten. 7 km vor der Tankstelle abbremsen ,drehen und jetzt links in einen schmalen Weg 

Sehr schlanker Weg, kurz steil bergab, anschließend am Wasser entlang bis zu einer Landzunge vor. 

Es ist jedoch so steil, dass ich mir das erst zu Fuss kurz anschaue. Doch stelle ich fest: Dunkelheit und Schatten verzerrten das Bild. Kriegen wir ins. Dann mal los. 

 

Der Weg mit Schnee und Eis versehen, zum Glück nicht tiefer Schnee. Rechts Büsche, links, scharfer Abgrund, dann das Meer. Hier auf dem Schnee ins Rutschen kommen, könnte echt zu einem Problem führen. Also langsam und vorsichtig. Fokus aufs Fahren. Dunkle ist es bereits, ein Drohnenflug ausgeschlossen.

 

Wir kommen gut runter, fahren auf welliger Strecke 200 m am Meer entlang, nochmal hoch, wieder etwas runter, wieder am Meer entlang, nochmal ein Absatz…da. Uff…ne Hütte…und n Haus! Die Norweger bauen auch überall. Zum Glück beides nicht bewohnt. Doch pennen will ich hier nicht. Alles sau schräg. Da bemerke ich einen weiteren Weg. Führt einStück den Hügel hoch. Probieren wir es. Läuft! Der KaiMAN macht alles brav mit.

 

Doch bin ich froh, hab ich für all diese Wege Allrad dabei. Mit Zottl wäre ich hier nicht lang gefahren. 

 

Wir kommen oben aufm Hügel an, finden eine ebene Fläche und parken. Hier gibts laut Google Maps noch alte Flakstellungen der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg. Die sehe ich aber wohl erst morgen so richtig, denn jetzt ist es bereits fast dunkel.

 

Angekommen. Feierabend. Das Fahren auf Eis und Schnee ist irgendwie anstrengender. Ich bin hundemüde, könnte ins Bett gehen. Das frühe eindunkeln hilft nicht unbedingt, dass man sich fitter fühlt. 

 

 



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Als Nachmittagssnack hätte ich ja jetzt Lust auf Kekse tunken. Doch hab ich es verpasst, welche zu kaufen. Kann immer noch nicht glauben, dass meine vielen Prinzenrollen schon vernichtet sind. Würd mich nicht wundern, wenn ich doch irgendwann mal noch eine im KaiMAN finde. 

 

Draußen nix los, also ab nach hinten und den Laptop starten. Blog für übermorgen klar machen. Dabei geht mir wieder Apple auf den Sack, genauer gesagt, das MacBook. 

Es hat die Eigenart, das simple Funktionen plötzlich nicht mehr tun. So wie das verkleinern von Fotos oder das Erkennen von externen Festplatten. Beides momentan mal wieder der Fall. Dieses Phänomen hab ich immer, wenn es ein Update für die Kiste gibt, dass noch nicht installiert ist. So auch heute. Ich muss erst 2,6 GB runterladen, installieren….nochmal den PC runter fahren und wieder hoch…bis alle Funktionen wieder normal laufen.

Kennt ihr das Phänomen von eurem MacBook Pro mit M1 Max auch? Mir geht das echt auf die Nerven. 

Kann Apple nicht einfach sagen: „Alter, Update, mach!“ 

 

Das mein Cloud Speicher voll ist und ich endlich welchen KAUFEN soll, können sie mir ja auch permanent als Message mitteilen. Das nervt übrigens genauso!

 

Äh…ja…irgendwann läuft die Kiste also wieder und ich kann weiterarbeiten und komme auch an die Daten der externen HDD. 

 

Gegen 20:30 Uhr hechte ich vor die Tür. Polarlicht am Himmel. Heute eigentlich ein intensiver Show Abend. Ein wenig ist auch zu sehen, doch die Wolken überwiegen am Himmel. So macht das keinen Sinn, stelle ich sehr bald fest. Nach einigen Bilder bin ich wieder im Van und mache mir Sandwich. Hot Dogs kann ich heute nicht schon wieder essen. Brauch n Tag Pause. 

Zum Essen gibts Hörbuch, DER VERDÄCHTIGE von John Grisham. Gutes Buch. Aber was er mit dem Schluss, den letzten 10 Minuten, sagen will, ist mir unklar. Gefühlt, sind ihm da die Ideen ausgegangen für ein gescheites und dem Buch würdiges Ende.

 

Immer wieder schaue ich nach dem Essen raus ob sich am Himmel etwas ändert. Nope…nix. 

 

Gegen Mitternacht klappe ich das MacBook zu. Feierabend. Ab ins Bett mit uns. Co-Pilot und Friedrich sind der selben Meinung, wie mir scheint. Die viele Dunkelheit ohne Winterschlaf macht ihnen zu schaffen wie mir scheint. 

 

Während die Bande also schnell einschläft, schreibe ich noch 3/4 dieses Blogs bis ein Uhr. Und bevor mir im Bett der Laptop auf den Kopf knallt, oder umgekehrt, mache ich dann auch lieber Schluss und tippe den Rest morgen früh.

 

Gute Nacht und bis zum nächsten Blog Beitrag.

 

Viele Grüsse

 


Kai und Team

 

GPS Koordinaten:

morgens: 70°22'12.5"N 25°43'01.0"E

abends: 70.326813, 25.386934

 

Unsere heutige Route: ca. 148 km

 

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