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#838 Tour mit Dirk & Jens - Zottl vor dem Krankenhaus

24.01.2024 Besuch in der Notfallaufnahme

 

 

Moin zusammen,

 

in 11 Monaten ist Heiligabend! Nicht mehr lange hin. Besorgt schonmal Geschenke! Nicht für uns sondern für alle, die ihr sonst so mögt.

 

CO-PILOT....HÖR AUF HIER IM BLOG RUMZUPFUSCHEN!!!!

 

Och menno... *schlurfende Geräusche, er macht sich vom Acker*

 

Ja, also moin zusammen, Kai hier. Der "Chef" von diesem verrückten TCL-Team. Wir stehen in Cannobio, Italien, am Lago Maggiore. Die Sonne ist am aufgehen, um uns rum auf dem Innerstädtischen Parkplatz schon Leben. Mit Ausschlafen war heute nicht. Ist aber wohl auch besser, immerhin sind wir mit Dirk unterwegs. Der ist ein früher Vögler...äh...nee...CO-PILOT, GEH AUS MEINEM KOPF....der ist ein früher Vogel und somit müssen wir uns ja auch etwas anpassen. 

 

Somit also um 8 Uhr Heizung höher drehen, die spinnt weiter mit abschalten und E122H aber irgendwie bekommen wir den Zottl warm. So warm, dass ich mich vor in die Dinette traue und mein Tagwerk beginne. Lapi an und los. Schneiden, tippen, usw. 

 

Gegen 10 Uhr Kontakt zur Außenwelt. Dirk lebt auch noch, steht auch noch hier. Am anderen ende des kleinen Parkplatzes. Wir wollen uns heute noch mit Jens treffen. Schrieben ihm gestern von unserem Simplon Plan...da schrieb er zurück...zu weit. 3 1/2 h Fahrzeit, one way...echt lang. Unser Gegenvorschlag: Lukmanierpass. Von Chur 1 1/4 h...daraufhin kam keine Antwort mehr von ihm. Vermutlich ist er im Bergwerk ohne Netz und Handy. Blöd...wir wissen nun nicht wohin. 

 

Zudem will Timo evtl. auch noch kommen...ich briefe ihn nachdem Dirk und ich final entscheiden: Lukmanierpass! Doch auch von ihm kommt erstmal keine Antwort zurück. 

 

Dirk bringt uns kurz vor Abfahrt noch n Liter Milch vorbei, wir sind gestern leer gelaufen. Hat er gut gemacht...aber leider H Milch gekauft. Naja, hoffe die Gang merkt es nicht...Wird schon gehen, hoffe ich. 

 




Gegen Mittag fahren wir ab. Ich muss jedoch sofort wieder stoppen. Der Co-Pilot war wohl als letzter auf der BioToi und hat die Badtür nicht ordentlich geschlossen. Man, man, man...wann lernt der das endlich!

 

Tür zu...nu aber los. Am Lago Maggiore entlang zurück in die Schweiz. An der Grenze wieder keine Sau. Kurz vor Bressagio stoppt uns ein Heli der Baumaterial von der Straße aus den Berg hoch fliegt. Ordentlich lärm...so wird hier also gebaut. Das kann sich auch nicht jeder leisten. 

 

Als der Heli weg ist, drüfen wir weiter...verlassen den See, erreichen irgendwann wieder die Autobahn und folgen ihr gen Gotthardpass. Genauer gesagt bis Biasca. Dort, sommerliche 21°C. Dafür aber auch ordentlich Föhnsturm. Aus Norden drückt schlechtes Wetter gegen die Alpen, was zur Folge hat, dass es im Süden warm wird aber auch herftig die Täler runterstürmt. 

 

Wir fahren ab, gen Lukmanierpass. 40 km noch bis oben. Doch wollen wir nicht ganz hoch, nur bis 2 km vor der Passhöhe auf der Tessiner Seite. Mittlerweile hat sich TImo gemeldet...er kommt nicht. Keine Zeit. Zu viel Arbeit. Aber Jens sagt zu, Lukmanier schafft er heute noch auf gegen Abend. Super! 

 

Wir fahren bis Olivone mit wenig Verkehr und Sonnenschein, Temperatur deutlich zweistellig. Ab Olivone geht es dann ordentlich berghoch die letzten 12 km. Unten kein Schnee, erst nach etlichen Kilometern kommt etwas Altschnee, der nimmt immer mehr zu. In Campra liegt eine geschlossene Schneedecke bei deutlichen Plusgraden. Alles nur noch Pappschnee. Nicht mehr viel los auf den Loipen. Das tun sich nicht viele an...naja...zudem ist heute Mittwoch. Die meisten wohl auf Arbeit. So wie wir...nur halt anders. 

 

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Die Strecke ab Campra heute schneefrei. Nix mehr zu sehen von weissem Zeug auf der Strecke. Schade... Wir rollen auf weiterhin schlechter Straße den Berg hoch. Da merk ich jetzt mal den Unterschied zwischen THE GREEN MONKEY Fahrwerk des KaiMAN und jenem normalen Citroen Fahrwerk von Zottl. Da liegen Galaxien dazwischen. Im KaiMAN hab ich damals gedacht....oh...haben sie die Straße ausgebessert...fährt sich angenehmer....in Zottl jetzt denke ich: Alter, was für eine Drecksstraße mit Querfugen, Senken und Betonplatten. 

 

Bei weiterhin schöne Wetter erreichen wir nach den letzten Kurven und Höhenmetern den angepeilten Parkplatz. Der steht unter Wasser. Es taut wie blöd, Pfützen und Matsch dominieren das Bild. Von Winter zeugen nur noch die meterhohen Schneewände. 

 

Ich stelle mich ans Ende des Parkplatzes. Die Sonne scheint, es windet und tröpfelt leicht. Einmal alles. In Richtung Passhöhe sehen wir Wolken und fliegenden Nebel. Das schlechte Wetter ist nicht weit weg. 

 

Ich parke, Dirk überlegt noch 5 Minuten und parkt dann auch. Stuhl raus, in die Sonne setzen, der Hymer gibt Windschatten. So ist es herrlich. Auch nicht viel los auf dem Parkplatz. Vanlett raus, Salzstängeli, ein Topf braune Masse...kleine Stärkung zwischendurch. 

 

Danach zurück in den Van, etwas arbeiten und später bringt mir Dirk die Zwiebeln vorbei. Erst soll ich das ganze Netz machen, später meint er: 4 Stück reichen. So mache ich mich ans Werk. Und als ich gerade fertig bin, ruft es aus dem Hymer: Kai, kommt mal schnell, ich brauch deine Hilfe!

An Dirk's Tonfall erkenne ich, das was passiert sein muss. Irgendwas schwingt als Unterton mit. Gummistiefel an, raus in den Modder, schnell in den Hmyer. Keine 15 Sekunden später sehe ich Dirk. Kreidebleich im Gesicht und mit irgendwas an seinem Finger hantierend. Ich sehe Blut durchsickern....oh je...da ist was gar nicht gut!

 

Er bitten mich zu helfen, einen Druckverband anzulegen. Mit einer Hand schwierig, so helfen meine mit. Allerdings erstmal passendes Material finden. Wir durchforsten die Camper Apotheken und die Verbandskästen. Finden passendes Material und legen so Dirk einen Druckverband an seinem Finger an. Doch schon recht flott tränkt sich diese rot. Scheisse....dann spielt auch sein Kreislauf nicht mehr mit und er muss sich einen Moment hinlegen und was trinken. Oh verdammt...was ist eigentlich passiert???

 

Naja...soviel...Beil, Holz, Finger im Weg. Keine Arbeitshandschuhe an...das Beil trifft einen Finger, säbelt einen kleinen Teil des Fingernagels und der Fingerkuppe ab. Wie genau es aussieht, weiss ich bin heute nicht. Ich sah die Wunde nicht...und bin da auch sehr froh drum. 

Die Scheisse ist also etwas am Dampfen und Dirk fragt sich, ob ein Notfallbesuch im Krankenhaus Sinn machen würde. Anschauen lassen, ordentlich verbinden, Tetanusspritze. Wo ist das nächste Spital? Google Maps weiss es: Aquarossa! Na, wenn das kein passender Name zu diesem Dilmma ist, dann weiss ich auch nicht. 

 

Nach etwas hin und her will Dirk gen Krankenhaus fahren. Ich biete an, ihn mit Zottl hinzufahren. Er nimmt dankend an. Wohl besser, als wie wenn er selber fährt. 

So räume ich schnell den Beifahrersitz auf, die Bären müssen nach hinten. Niemand jammert oder mault. Der Ernst der Lage ist bei allen erkannt. Ein paar Minuten später holpern Dirk und ich die Passtraße runter zum Spital auf Tessiner Seite. 25 km...die sich extrem ziehen bis wir endlich dort ankommen. 

 

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Dirk Kreislauf fing sich zum Glück recht schnell wieder, so ist er fit als wir fahren und am Krankenhaus ankommen. Dort am Empfang werden seine Personalien aufgenommen, die Krankenkassenkarte ausgelesen und dann erklärt, wo er im Gebäude hin muss. Ich bleibe am Empfang sitzen und warte. Bis mir einfällt...ich kann ja in Zottl warten. Da hab ich es gemütlicher und kann nebenher die Zeit nutzen und arbeiten. 

 

Runde 2 h sitze ich in Zottl bis Dirk wieder auf der Bildfläche erscheint. Zwischendurch schickte er per WhatsApp Statusberichte. Soweit alles gut, Ärztin war eine Deutsche, keine Knochen verletzt, Spritze und Schmerzmittel bekommen, morgen 13:30 Uhr zum Verbandswechsel nochmal kommen und ein Rezept für Schmerzpillen gabs. 

 

Der Patient und ich fahren somit wieder den Pass hoch. War die richtige Entscheidung, die Wunde im Spital anschauen zu lassen. 

Die Fahrt den Berghoch schafft Zottl gut, nur auf den letzten 2 Kilometern wird es stellenweise verdammt glatt. Überfrierendes Schmelzwasser gibt den Reifen ein wenig Arbeit. In Kurven fahren wir teils nur Schrittempo. Doch schaffen wir es unter dem Strich gut zurück zum Parkplatz und zum Hymer. Der steht verlassen dort. Wo ist Jens? Der müsste doch schon hier sein? Der wollte um 15 Uhr in Chur los. Jetzt ist es nach 18 Uhr. Gab es dort auch Probleme?

 

Eine kurze WhatsApp bringt die Antwort. Er steht OBEN auf dem Pass. In Sturm und schlechtem Wetter. Wir hatten wohl verpasst, ihm genau mitzuteilen, wo wir sind. Sorry dafür Jens! Er macht sich kurz darauf auf den Weg zu uns. Denn hier ist das Wetter deutlich besser. 

 

15 Minuten später ist Jens bei uns. Und hat sogar Essen dabei. Hat eine schnelle Bolognese auf dem Pass gezaubert und nun am Start. Bei mir köcheln allerdings schon Maultschen in Brühe...somit komme ich nicht in den Bolo-Genuss. Schade! Doch sitzen wir schon bald zusammen in Oski und essen. Die Stimmung etwas durchwachsen, alle noch etwas geschockt von den Vorkommnissen bei Dirk. Aber sein Leben kommt wieder zurück, von sowas lässt er sich nicht unterkriegen. Respekt! Man andere hätte den Trip nun vielleicht abgebrochen. Doch das war zu keinem Zeitpunkt eine Überlegung bei ihm. Er ist hart im nehmen! Alle Achtung!

 

Nach der Futterzufuhr gibts noch nen Schlummertrunk und um 22 Uhr ist Schluss heute. Zeit fürs Bett. Nach Party ist heute niemandem so richtig. Morgen dann! Ist ja erst Freitag, das gemeinsame Wochenende beginnt erst.

 

Jetzt erstmal gute Nacht und bis morgen.  Viele Grüsse

Kai und Team

 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: Cannobio

abends: Parkplatz unterhalb Lukmanierpass

 

Unsere heutige Route: ca. 150 km

 

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