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#90.5 Silvester Tour - Abschied, Gedanken und Ende

Guten Morgen zusammen,

 

da liege ich nun also, in Zottl, auf 1.800m, bin soeben aufgewacht, 7 Uhr und kann es nicht ganz fassen. Ich bin vor dem Wecker wach! UND: WO ist die Zeit hin? War nicht gerade der 26.12.2019 und ich bin zu Hause mit großer Vorfreude auf die Silvester Tour abgefahren?

Jetzt schreiben wir den 04.01.2020, ein neues Jahrzehnt ist angebrochen, im übernächsten kann ich mich berenten lassen und ich liege hier und frage mich, wie ich Montag wieder im Bergwerk sitzen soll. Meine Motivation dafür ist noch nicht im Jahr 2020 angekommen.

 

Wir sind noch nicht zu Hause, aber ziehen wir doch mal ein kurzes Fazit zu diesem Trip. Im warmen Bett geht das ja ganz gut.

 

Über alles kann ich sagen: toll wars!

Tolles Wetter, tolle Leute, tolle Schlafplätze, gutes Essen, entspannte und harmonische Stimmung. Die Gruppe hat gut funktioniert und wir haben viel gelacht und hatten ne Menge Spaß.

 

Die Funkgeräte haben uns das Leben erleichtert, auch wenn die Bedienung noch nicht top funktioniert. Oftmals kommen Mitteilungen nicht an oder man musste nachfragen. Liegt aber eher am Bediener als am Gerät. Ich vermute, man muss den Senden Knopf erstmal drücken, dann kurz warten und dann anfangen zu labern. Und nicht…drücken und gleichzeitig anfangen zu labern. Die weiteste Distanz die wir mal testen konnten waren in der Ebene aus den Vans raus 3 km. Zu dem Zeitpunkt war Ädu zurückgefallen und wir haben uns anhand der Autobahnkilometer Schilder am Straßenrand orientiert.

 

Was ich sehr schade fand, dass Ralf und Gertrud nach den ersten zwei Nächten und ihrem Abstecher gen Cinque Terre nicht wieder zu uns gestoßen sind.  Ich mag die beiden und hätte sie gerne wieder gesehen. Doch die Interessen/Ziele waren unterschiedlich und so kamen wir leider nicht mehr zusammen. Das ist völlig ok, jeder hätte auf der Tour zu jeder Zeit aussteigen oder anders fahren können. Wir sind zusammen unterwegs wenn es passt, wenn es einem, mehreren nicht passt und andere Interessen anliegen, dann kann man sich trennen. Genau das ist ja das Praktische wenn jeder mit seinem eigenen Van fährt und flexible ist. Somit, alles prima.

 

Im Vergleich zu meiner Solo Tour letztes Jahr, war diese Tour nicht ganz so…wie soll ich sagen…erholsam. Denn, mit mehreren Leuten ist auch immer mehr los. Mehr Organisation, mehr besprechen, mehr überlgen, mehr Spaß, mehr Action, mehr Essen und Trinken…vieles von diesen Dingen ist absolut positiv, dient aber nicht immer der Erholung. J 

Was sich auf jeden Falls als Lessons Learned herausgestellt hat: vermeide im Winter oder bei kühlen Temperaturen eine Tour mit mehr als 4 Menschen. Vier Menschen passen abends noch zusammen in einen Van und können gemeinsam Essen, Trinken und sich unterhalten. Fünf geht gerade noch…dann sitzt einer im Raumbad oder steht in der Küche. Aber 6+x geht einfach nicht mehr in der kalten Jahreszeit.

 

Zottl hat wieder alles gut mitgemacht, Batterie war kein Problem, durch fast tägliches fahren, war immer genug Strom im Bauch.

 

 

                

V&E in Italien: es gibt einige Stationen entlang der Autobahn. Allerdings zum Teil in recht desolatem Zustand, Wasser defekt oder abgestellt, kein ordentlicher Schwarzwasser Ablass, Wasserhähne die lose rumhängen usw.

 

Falls ihr euch fragt, was der Trip gekostet hat, so kann ich die Frage nicht beantworten. So ein Trip kostet, was er kostet. Diesel und Maut war sicher der größte Kostenblock, Camping oder Stellplätze haben wir nicht genutzt, somit keine Ausgaben. Unter dem Strich vermute ich einfach mal: für das was wir erlebt und gesehen haben, war es ein günstiger Urlaub.

 

Unsere Stellplätze hatten wir immer von P4N. Doch auch hier haben wir mal wieder gelernt, dass manche Plätze die dort verzeichnet sind, nicht aufgehen. Ferner, mit 4-5 Vans einen Platz zu finden ist auch nicht ganz ohne. Den ein oder anderen mag es nerven, auf diese Art und Weise Plätze zu suchen, mir macht es jedoch Spaß. Ich sehe es als Herausforderung und ein klein wenig Nervenkitzel und Abenteuer. Und einen schönen Spot haben wir immer gefunden.

 

Doch kommen wir zurück in die Gegenwart. Ich glaube, ich sollte mal aufstehen und die Heizung höher stellen und mich anziehen. Raus aus den Federn. Die Jungs lass ich mal noch liegen, seit sie gestern den Schnee sahen, sind sie schon fast wieder gen Winterschlaf entschwunden. Kann es ihnen nicht verdenken.

 

Aufstehen, Heizung von 12 auf 19 Grad….anziehen, durchs Bad, Frühstück fällt aus, wir wollen um 8 Uhr abfahren. Clemens, der Pössl 2WIN R Plus vom Autohaus Melzer, muss heute spätestens um 14 Uhr wieder in Jestetten sein. Und wir hängen hier noch voll in den Alpen rum.

 

Ich geh also mal vor die Tür und sage zu meinen Nachbarn im Clemens guten Morgen. Die sind schon ziemlich beschäftigt. Müssen ja ihr Hab und Gut alle wieder in Taschen und Koffer packen. Ich erbe noch ein paar Lebensmittel, Kartoffeln, Käse, Milch, Reisnudeln… Auch mein Federbett und Kopfkissen wandert wieder zurück in Zottl. Oh und einen kleinen Besen erbe ich noch. Den hatte Katja von Dietmar bekommen auf dieser Tour. Jetzt fährt der Besen halt ein wenig in Zottl mit. Beim nächsten Treffen mit Katja wandert der Besen dann wieder zurück zu Katja und in den Nugget. Der soll nämlich in Kürze repariert werden und so ist Katja wieder mobil.

 

 

    

Als alles gepackt und umgeladen ist, lassen wir die Motoren an und verlassen den schönen Parkplatz unterhalb des Lukmanier Passes. Die Strecke führt weiter bergauf, die Sonne schaut noch kurz zu wie wir weiter ziehen….bis….wir um eine Kurve biegen, oben auf dem Pass sind und das Wetter umschlägt.

 

Nebel, Wolken und grusig begrüßen uns hier oben. Da wird weder gehalten noch sieht man viel. Weiter…in die Galerie rein und in dieser am Stausee entlang. Aus der Galerie raus werde ich deutlich langsamer, wer weiss wie die Straßenverhältnisse hier sind. Nix schlimmeres als aus einer Galerie oder einem Tunnel rauszuschießen und plötzlich auf Schnee und Eis zu treffen. Daher besser langsam!

 

Ein wenig verblasener Schnee liegt auf der Fahrbahn, ansonsten aber gut zu fahren und keine Probleme. So cruisen wir den Pass runter bis wir in Disentis eintreffen. Dort halten wir uns gen Flims/Laax und treffen irgendwann auf die Autobahn. Diese führt uns bis kurz vor Zürich. Dort wird entsorgt und Tschüss gesagt zu Katja, Ursula und Clemens. Die Reise endet hier. Ich fahre nach Hause, Katja, Ursula und Clemens nach Jestetten und dann nach Heidelberg mit dem Zug. Dort gibt sie noch ein Seminar am Sonntag.

 

Liebe Katja, liebe Ursula, es war toll mit euch! Danke, dass ihr euch auf das Abenteuer, mit einem Leihvan mit uns zu reisen, eingelassen hattet. Ich hoffe sehr, wir sehen uns bald wieder auf einer gemeinsamen Tour. Für Katja beginnt nun aber erstmal wieder das echte Arbeitsleben. Guten Restart wünscht unser Team! Fahrt gut nach Hause.

Tja…und schon sind die drei weg…und wir bleiben etwas bedröppelt zurück. Werden noch fast vom LKW überfahren, gehen entsorgen und dann noch Zottl’s Pelz waschen. Am Waschplatz bei der Subaru Garage Nussbaumer in Rothenthurm lasse ich einen 50 CHF Schein in den Automat und komme mir dann vor wie in Las Vegas…50 Waschmünzen spuckt das Teil aus…kling, kling, kling…

 

30 Minuten später ist Zottl wieder sauber, ich ziemlich eingesaut und nass, ab nach Hause. Ausladen.

 

Den Rest des Samstags verbringe ich mit Video schneiden. Gegen 2 Uhr gebe ich auf, gehe schlafen und wache am Sonntag erst wieder um 09.30 Uhr auf. Neben mir Schnarchen die Bären weiter, die sind nun komplett im Winterschlaf.

Ich tapse zur Kaffeemaschine…man sind die Wege weit in der Wohnung…lasse einen Kaffee aus meiner Jura Maschine, schalte Wlan und Laptop an und mache dort weiter, wo ich um 2 Uhr nachts aufgehört hatte.

 

Unterbrochen wird die Schnittarbeit erst zwei Stunden später. Gemüse schneiden für meine Suppe. Nach dieser Unterbrechung Esse ich zu Mittag (Chili von Katja). Anschließend geht es weiter mit schneiden bis 17 Uhr. Ein wenig Bewegung brauch ich noch, also ab ins Fitnessstudio, eine Stunde quälen, duschen und wieder nach Hause. Suppe zum Abendessen mit Hackfleisch Bällchen. Lecker aber….HEISS…autsch!

 

Bis Mitternacht arbeite ich weiter am Laptop, komme gut voran und falle ziemlich müde ins Bett. Morgen wieder arbeiten…oh man…ich könnte mir schöneres vorstellen.

 

Danke, dass ihr uns wieder so zahlreich begleitet hab. Freut uns unheimlich und wir freuen uns auf weitere schöne Touren in 2020. Und richtig freuen wir uns darauf, sagen zu können: dieses Jahr kommt Jens zurück :).

 

Last but not least nochmal ein großes DANKESCHÖN an das Autohaus Melzer und sein Team für die kostenlose Überlassung eines Pössl 2WIN R Plus. Eine tolle Geste die wir sehr zu schätzen wissen und die Katja und Ursula das Mitreisen ermöglicht hat.

 

Liebe Grüsse von uns

 

Co-Pilot, Friedrich, Zottl, Kai und die Teilzeit Flauschy

 

GPS Koordinaten der Übernachtunsplätze:

Parkplatz nahe des Lukmanierpasses: 46.546449, 8.818703

 



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