
30.1.2025 Kein Vortrieb mer!
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Hallo zusammen,
willkommen zurück. Direkte Fortsetzung von Blog #1003. Mit Dirk unterwegs, er wartet auf mein Feedback zur Strecke hoch zum Glaspass. Ich fahre mit Loder AT voraus...es wird einspurig, verschneit, nicht mehr schwarz geräumt. Hier und da ein Kieselsteinchen. Anfangs kommen wir klar, auch als es etwas steiler wird. Kurvig. Durch Wald....eine steile Steigung...die Reifen verlieren ihren Grip. Wir bleiben stehen. 10 m vor einer rettenden Haltebucht. Wir stehen am Straßenrand, PKW kommen noch vorbei, ein Bus allerdings nicht. Und der fährt hier auch noch ab und an.
Im Cockpit herrscht kurz Ruhe. Motor aus. Rechts die zwei, starren geradeaus. Tun so, als wären sie nicht da. Ich denke mir: FUCK! Was jetzt? Keine Ketten dabei. Auf meine 255/55 R18 passen keine Ketten drauf. Kein Platz im Radkasten mehr. Scheisse! Und jetzt? Wie sollen wir hier weg kommen? Rückwärts bergab? No way! Vorwärts geht aber auch nix. Kies, Sand oder Zweige sehe ich auch keine die ich unterlegen könnte. Gummimatten...hm...vermute aber, das wird auch nix. Zu steil.
Gut, dann muss das Schneenetz her. Das liegt im Gasfach, sehr clever. Erstmal halben Keller ausräumen. Immerhin finde ich das Michelin Ultra Grip Evo 18 Schneenetz. Nagelneu. Noch nie verwendet. Gekauft im Sommer als ich auf 18" Borbet CW7 umstieg. Hoffentlich bekomme ich sie drauf und taugt das Netz was.
Da ich keine Ahnung habe...Bedienungsanleitung...aha...easy...einfacher als Schneeketten. Zumindest auf dem Papier. Das Netz wird über den Reifen gestülpt. Per Gummiband legt es sich hinten an den Reifen. Ruckzuck gemacht. Links wie rechts. Dann ein Stück vor oder zurück. Ich entscheide mich für zurück. Halber Meter. Im Anschluss Netzt komplett über den Reifen ziehen, in der Mitte der Felge fixieren. Fertig. Das war einfach. Auch nicht zu stramm. Ging gut über die 18"er drüber. Aber so ganz glauben, dass wir nun problemlos anfahren, kann ich trotzdem nicht.
Motor an, Handbremse los, Kamera aus dem Fenster, los. Ohne durchdrehen, als stünden wir auf Asphalt, fährt Zottl an der Steigung los. Komplet problemlos. Krass! Ich bin baff. Kann es schier nicht glauben. Wir retten uns in die Ausweichstelle. Uff...somit aus dem Weg. Kurz überlege ich: umdrehen oder weiter bergauf. 1,3 km noch. Hm....Dirk schreibt, er kommt nicht. Fährt ins Tal runter. 1,3 km noch...wie viel schlimmer kann es werden? Gang rein, Kupplung kommen lassen, ab in die Steigung. Weiter bergauf. Wir fahren immer bis zum Ende! So auch heute. Kneifen gilt nicht. Zumal wir ja schon fast da sind.

Es geht weiter ordentlich bergauf. Kurvig, Wald, kein Gegenverkehr. Erster Gang, das Michelin Netz, eine zugelassene Schneekette, greift perfekt. Fährt sich aber super ruhig. Kein Vergleich zu Schneeketten die deutlich ruppiger abrollen. Vom Netz spüre ich null. Außer, dass wir top Traktion haben. Bergauf fahren, als wäre da kein Schnee und Eis. Super Seitenführung. Wir rutschen keinen Zentimeter. 40 km/h darf man mit dem Netz max fahren. Mit Ketten in der Regel 50. Was ich allerdings für zu schnell halte.
Wir ziehen uns den Berg hoch, kommen aus dem Wald, großer, schräger Parkplatz, wir fahren ganz hoch, dort etwas ebener und ich parke uns hin. Uff....kurz durchschnaufen. Wie sieht das Netz aus?
Es hängt perfekt über die Reifen. Besser geht nicht. Ich lass es dran. Muss ja morgen auch noch wieder runter kommen. Mit Netz sicherer als ohne. Bisher bin ich echt begeistert vom Netz. Leichter als Ketten, schneller drauf, genauso gut am Berg. Geil!
Für den Platz hier oben dürfen wir bezahlen. 24 CHF soll er kosten. Für nix. Zahlen im Gasthaus etwas die Straße weiter. So mache ich mich auf den Weg, bergauf. Zahlen klappt super. Nett und schnell. Ruckzuck bin ich zurück bei Zottl. Ab an den Rechner und etwas arbeiten.
Das Wetter bessert sich. Der Himmel wird immer blauer. Die Sonne strahlt von oben auf uns. Grandios....ich muss vor die Tür...Stuhl....Kaikao....und etwas genießen...bis die Sonne hinter den hohen Bergen verschwindet.
Vorher flog noch der Co-Pilot ne Runde mit der DJI Mavic 3 Pro. Hoch und weit!
Ohne Sonne....minus 6 Grad...die Heizung läuft auf 1850 m problemlos. In Zottl schön warm. So arbeite ich noch weiter. Der Parkplatz leert sich. Irgendwann stehen wir hier komplett alleine. Die Hochfahrt hat sich gelohnt.
Als Abendessen gibts Reste. Maultaschen, Würstli, Nudeln in einer Suppe. Muss alles weg und wärmt schön.
Gegen Mitternacht wage ich mich nochmal vor die Tür für ein paar Video und Fotoaufnahmen. Dann gehts ins Bett mit uns. Dürfte wohl eine ruhige Nacht werden. Gute Nacht und bis später.
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31.1.2025 Hoch auf 2.100 m
Schönen guten Morgen,
gut geschlafen bis 8 Uhr hier oben auf 1850 m. Minus 8 Grad. Frostig heute morgen. Im Van angenehm warm.
Der Himmel freundliche, von schlechtem Wetter noch nichts zu sehen. Nach etwas Arbeit, einer Runde vor der Tür und Absprache mit Dirk: 11 Uhr unten im Tal. Treffpunkt. Wir fahren zusammen nach Juf hoch. Da waren wir schon ewig nicht mehr. Kostet zwar auch 25 CHF der Platz dort oben. Aber was will man machen.... Friedrich kotzt etwas...immerhin müssen wir heute nicht noch tanken.
Mit unserem Michelin Schneenetz machen wir uns auf den Weg bergab. Komplett easy. Super Traktion bergab. Kein Rutschen. Nix. Absolut genial. Kein Gerappel, absolut ruhige Fahrt. Das Netz ist echt der Hammer! Ich liebe es!
Als nach 3 km wieder Asphalt unter uns ist, stoppe ich, baue das Netz super easy ab, fege es frei von Schnee und werfe es in den Van. Soooo viel einfacher als Ketten!!!
Auf Gummi rollen wir runter ins Tal nach Thusis, dort kurze Müllentsorgung und weiter auf die Autobahn gen San Bernardino. Nach dem Bärenburg Tunnel, dem Lieblingstunnel meiner MItreisende, rechts ab ins Avers, gen Juf.
Im ersten Dorf treffen wir auf Dirk. Vor einer Minute angereist, es ist 10:30 Uhr. Beide sind wir früh unterwegs heute. Er war allerdings schon aktiver und hat seine Schneeketten probiert. Also das Aufziehen. Evtl. brauchen wir die Dinger ja nachher wieder. Einen kurzen Schnack später, Motor an und los. Ab nach Juf auf über 2.100 m. Im Winter. Mit dem Van. Schon sehr geil hier!
Die ersten 15 km von total noch zu fahrenden 20 km düsen wir durch Wald, am Bach entlang, über Brücken, bergauf, teils ordentliche Steigungen und auch Serpentinen. Langweilig wirds nicht. Durch ne fette Schlucht geht es auch noch. Die Ecke hier beliebt bei Eiskletterern.
Die Straße in top Zustand. Schwarz geräumt, gesalzen. Alles bestens. Erst knappe 5 km vor dem Ziel endet dies. Die Straße weisser und vereister. Allerdings weniger steil. So dass wir entscheiden, es ohne Netz oder Ketten zu versuchen. Die Loder AT #1 machen einen prima Job auf diesem Untergrund. Kein Rutschen, keine Traktionsprobleme, wir fahren auf dem Schnee und Eis Untergrund locker die letzten Kilometer bis Juf. Der Parkplatz vor dem Dorf extrem vereist. Aber auch damit kommen die Loder klar. Kein schlechter Reifen bei Schnee. Dirk hab ich mal wieder abgehängt, er kommt erst etwas nach mir an.
Auf dem Eis des Parkplatzes kommen seine Räder schließlich endgültig an die Grenzen. Er kommt nicht mehr weiter. Dabei müsste er nur noch 5 m fahren. Wie er sagt, hatte er auch auf der Anfahrt auf dem Schnee und Eis Probleme. Das ASR hat munter geblinkt und die Reifen gut gescharrt. Sind die Reifen nix, ist sein vieles Gewicht auf der Hinterachse schuld? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Ich weiss auch nicht, welche Reifen er genau fährt. Zumindest im Winter keine Loder AT.
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Da ich schon sauber geparkt habe, kann ich nun zuschauen, wie Dirk Schneeketten für die letzten 5 m und für morgen runter ins Tal montiert. Er macht das gut, das Üben hat sich gelohnt. Problemlos sind die niederländischen (!) Schneeketten drauf. Dank seiner Luftfederung hat er genug Platz im Radkasten um sie problemlos zu montieren.
Und mit Ketten...alles kein Problem. Auch auf purem Eis null Traktionsprobleme. Die letzten 5 m schafft er easy. Wir merken uns: NIE OHNE KETTEN IN DIE BERGE!
Nach all der Aktion erstmal Pause. Ich frühstücke um 12 Uhr und arbeite nebenher. Erst um 14 Uhr trete ich vor die Tür und laufe ne Runde durch Juf. Immer wieder schön in dem kleinen Dorf. Kühe, paar Häuser, eine Toilette, Geburtstafeln und das Ende der Straße. Hier hört gefühlt alles auf. Doch die Sonne schaut vorbei und über mir kreist eine Drohne. Sicherlich Dirk auf Spaziergang.
Zurück im Camp suche ich weiter nach einer Möglichkeit, den Stellplatz zu zahlen. Werde dann an einem entfernt und einsam stehenden Schild fündig. Ein QR Code führt mich zu Parknsleep. Da muss ich mich aber erst noch anmelden bevor ich zahlen kann. So ein Mist. Ich verschiebe es auf später.
Da Schnappe ich mir lieber Drohne und den Co-Pilot und er geht in die Luft....
Und wie es hier noch weiter geht. Erfahrt ihr im nächsten Blog. Kommt Jens wirklich? Gibt es Neuschnee? Wie geht der morgige Tag weiter? Schauen wir mal was passiert.
Bis zum nächsten Blog und viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: Glaspass
abends: Juf
Unsere heutige Route: ca. 60 km
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Jutta Schmidt (Samstag, 01 Februar 2025 09:10)
Guten Morgen Kai,
nun folge ich dir und deiner Bärenbande drei Jahre. Ich möchte dir danken für die vielen entspannenden Stunden mit den Videos am Abend. Eingestiegen bin ich zur Skandinavien - Reise 2022, die ich mir neben deinen aktuellen Beiträgen,jetzt zum xten Male anschaue. Ich frage mich,wie schaffst du das alles??? Da kommt man kaum mit dem Schauen und Lesen nach. Qualitativ sind die Videos einschließlich deiner meist humorvollen Kommentare große Klasse,in keiner Weise langweilig. Doch übernimm dich nicht. Ich denke da ans Ende der Islandreise. Danke für alles. Eine gute Zeit allein und mit Freunden wünscht dir
Jutta (80)