#1207 Schottland - Abschied von den Shetlands

Donnerstag/Freitag, 29/30. Mai 2025 Rückfahrt und Aberdeen

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Hallo zusammen, 

 

wir stehen auf der Insel Yell auf den Shetland Inseln. Ruhige Nacht, ruhiger Morgen, ruhiger Vormittag. Die einzigen Besucher ein paar Schafe und Regentropfen. Sonst haben wir hier unsere Ruhe. Draußen grau und ein Wetter, dass mich nicht vor die Tür zieht. So bleib ich drin und arbeite. 

 

Gegen Mittag packen wir zusammen und hauen ab. 6 Meilen bis zur Fähre gen Festland. Kurz warten und drauf. Wir kommen wieder als eins der letzten Fahrzeuge mit. Bei Fähren haben wir diesmal Glück. 

 

20 Minuten dauert die Überfahrt, kostet nix. Friedrich jubiliert. Hat vergessen, dass wir ja auf der Hinfahrt 23 Pfund zahlten. Aber egal, ist er happy, ist das Team happy. 

 

Auf der anderen Seite empfängt uns schlechtes Wetter. Das kommt aus Süden und begrüsst uns mit mal mehr und mal weniger Regen sowie Wind. Wir fahren die gleiche Strecke zurück, die wir gekommen waren. Ich entsorge Müll und BioTioo Urin am gleichen Rastplatz. Von dort weiter auf unbekanntet Strecke bis Lerwick. Der Verkehr nimmt zu, das Wetter bleibt Mist. 

 

Outdoor Aktivität vorerst gestrichen. In Leerwick tanke ich noch für 1,35 Pfund. Super günstig, Festland wird da wohl nicht mithalten können. Tank halb leer....Friedrichs Grinsen entweicht aus seinem kleine, pelzigen Gesicht. Aber immerhin keine Krise, wir müssen nur halb voll machen. Das packt er so gerade.

 

Von hier aus weiter zum großen Tesco Parkplatz. Dort ist gut was los, der Parkplatz gut gefüllt, doch finde ich noch ein Eck für den dicken Zottl. Anker werfen, wir legen an....böse Blicke!

 

Draußen Regen....ich warte....Regen, Regen, Regen...ich will nicht raus...muss aber. Jemand muss Milch kaufen. Und glaubt doch nicht, dass einer der edlen Pelzträger bei dem Wetter vor die Tür geht und Milch im Tesco holt. Regen, links laufen....nee, nee...ich muss das. Also die Gummis an und raus in den Regen. Immerhin sehe ich mit Gummis nicht so nach Tourist sondern mehr nach Einheimischem aus. Hätte ich noch nen Pickup, wäre ich ein waschechter Lokal. 

 

Im Tesco, ich hab von Friedrich die Anweisung bekommen, nur 2x2 Liter Milch zu besorgen, sonst nichts, kaufe ich die Milch und zwei Twix. Friedrich kann mich mal...zahl ich von meinem Taschengeld. Dann muss ich mir nur anhören, dass ich mein Geld sinnlos aus dem Fenster werfe, aber er kann mir sonst nix...haha.

 

 




Zurück in Zottl, lege ich schnell die Sachen in den Van und laufe nochmal weg. Da steht ein Food Truck...es gibt ne Art Burger. Ich beschaffe mir einen mit Käse und Zwiebeln für 6 Pfund...esse ihn und bereue die Ausgabe. Das Geld ist das Ding nicht wert. Lasst es lieber bleiben, falls ihr mal dort seid. Nicht besonders gut. 

Friedrich funkelt mich böse an....jaja...sei einfach ruhig! 

Da schaut er überrascht. 

 

Nach diesem kulinarischen Tiefflieger arbeite ich noch bis 17 Uhr. Daten sichern dauert ewig, schon seit Tagen nicht mehr gemacht. Zudem ist die eine Western Digital SSD echt lahm. Sollte ich besser nicht mehr verwenden. Überfordert mit den Datenmengen. 

 

Um 17:30 Uhr lichte ich endlich den Anker....japp...böse Blicke und schippere los....grummeln...2 Meilen bis zum Hafen. Wetter, mal Regen mal nicht. Rush Hour in Lerwick, die Kreisel gut gefüllt, aber kein Stau. Ruckzuck sind wir am Hafen beim Check-in. Ich darf meinen Namen sagen, bekomme mein Ticket und befahre das Gelände. Stelle mich an und denke mir: Zieh ich mir doch mal schnell noch meine Schuhe an, dann muss ich das nachher auf dem Schiff nicht. 

Gedacht...gemacht...und als ich wieder hochschaue, ist die gesamte Reihe vor mir, und wir stehen ganz hinten...leer. Das letzte Womo biegt gerade gen Fähre ab. Alter....Anschnallen, Gang rein, los....und hinter her. Das geht ja hier mal flott. 

 

Kurz darauf stehen wir geparkt auf der Northlink Fähre die uns nun in 12 h nach Aberdeen bringt. Durch die Nacht. Für knapp 190 Pfund. Ohne Kabine. Nicht wirklich eine große Freude. Es waren keine Kabinen mehr buchbar. Der Kahn voll. 

 

Ich begebe mich auf Deck 6. Setze mich ins Restaurant und warte...gehe raus...wieder rein...warte....um kurz vor 19 Uhr wieder raus....es geht los. Leinen los, wir legen ab. Danke Shetlands für eine echt coole Zeit. War toll, hat Spass gemacht. Wir haben nicht alles gesehen, aber doch so viel, dass wir wissen: lohnt sich hier hin zu kommen. Aber: vorbuchen der Fähre macht durchaus Sinn!

Rückwärts vom Kai, drehen und ab aufs Meer. Ich gehe wieder rein, der Sprühregen bei unter 10 Grad echt keine Offenbarung. Suche mir einen Platz, abreite bis 20:15 Uhr. Und als ich aufstehe um mir ne Tagessuppe zu holen...ist alles schon zu. Huch...wie jetzt? Wasn hier los? Nix geht mehr. Bekomme nix mehr zu essen. Scheisse!

 

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Leicht frustriert setze ich mich wieder und arbeite weiter. Noch viele Stunden. Das Restaurant leert sich, irgendwann bin ich der einzige noch wache Mensch hier. Zwei weitere kabinenlose Menschen schlafen auf den Sitzbänken. Ich erst gegen 2 Uhr und bin gegen 4 Uhr schon wieder wach. Uff...das ist nicht viel. Aber ich bekomme die Kurve wieder nicht mehr. 

Der Laptop Akku fast alle, die Steckdosen hier britisch bescheuert. So hänge ich am Handy und surfe. Das Bord-WLAN reicht dafür aus. Da alle anderen noch pennen, ist die Geschwindigkeit tatsächlich brauchbar. 

 

Gegen 7 Uhr, pünktlich, laufen wir in Aberdeen ein. In Zeitlupe. Es dauert ewig bis alle endlich zu den Fahrzeugen dürfen. Erst als der Dampfer angelegt hat. Immerhin gibt mir das noch Zeit, zu überlegen, wie es weiter geht heute. 

Weit fahren will ich erstmal nicht. Wir bleiben in Aberdeen. Am Strand, der Promenade, gibts Parkplatze for free. Dies unser Ziel. Dort parken, essen, schlafen und irgendwann, wenn ich wieder wach bin, weiter oder Aberdeen anschauen. Je nach Wetter. 

 

So, jetzt aber zu Zottl, einsteigen, etwas warten und ab vom Boot. Hallo Aberdeen. Grau, Regen, kühl....nicht einladend. Wir fahren schnell zur Promenade, doch ist die verkehrsreicher als gedacht. Dort oben stehen macht keine Sinn. So weiche ich auf Plan B aus, muss dafür aber drehen und einen riesen Umweg fahren, komme zurück zur Promenade, fahre am Golfclub rechts und treffe auf einen Parkplatz hinter dem Deich. Ruhiger und leer. Perfekt. Hinter uns die Driving Range. Wenns also n Schlag lässt, ist es ein Golfball. 

 

Ich werfe mir schnell ein 3Bears Porridge mit Zimt ein und als das in mir ist, geh ich ins Bett. Komplett im Eimer wieder. Dieses Nächte durchmachen...ich bin zu Alt für den Scheiss. Ich glaub ich schlaf sofort ein...und bin ne ganze Weile weg. 

 

Um 11 Uhr wache ich auf...höre Regen....schlafe wieder ein. Um 13 Uhr wache ich wieder auf...warm irgendwie...ist die Heizung angesprungen? Nee, die ist ja kaputt....Blick raus...teils sonnig...aha...das erklärts...uff....wach und vorbei mit schlafen. 

Aufstehen, paar Sachen am PC machen und um 15 Uhr fahren wir ab. Zum Parkplatz Union Station, nahe der Innenstadt. Die schauen wir uns an. Zwar nicht mehr sonnig, aber trocken und kein Regen in Sicht. Somit keine Ausrede parat!

 

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Wir fahren also 2 Meilen gen Innenstadt, finden den Parkplatz, passen so gerade durch die Schrankenanlage, ziehen rechts ein Ticket, fahren zweimal im Kreis und dann finde ich eine passende Lücke für uns. Rückwärts rein...nicht perfekt, wir sind ein klein wenig zu große...aber egal. Wir stehen. Ich mache mich auf den Weg Downtown. 

 

Zwei Straßen wetier und einen Berg hoch bin ich dort. Gefühlt sind große Teile Aberdeens derzeit Baustelle. Die Stadt aus grauem Granit hat ihre schönen Ecken. Kleine Bereiche sind Fussgängerzone und schön  gemacht. Gefällt mir, ist aber noch ausbaufähig. 

Wie immer in Großstädten, sind auch schräge Gestalten unterwegs die betrunken sind und/oder rumschreien. Nach 2 Wochen Inselleben ist das...gewöhnungsbedürftig. 

 

1,5 h vergnüge ich mich in Aberdeen bis ich dann wieder zurück bei Zottl bin. 6 Pfund zahle ich fürs Parken...man erzähle dies bitte nicht Friedrich. Er sieht das noch früh genug auf der Kreditkartenabrechnung. Das Zahlen auch nicht so einfach, den einzigen Parkautomat finde ich erst nach Sucherei. Zahlen per KK easy möglich. 

 

Wir fahren ab. Das neue Ziel: Aberfeldy. Dort morgen eine Aufgabe für mich in einer Whisky Destillery. 2 h Fahrt, 100 Meilen. Die ziehen sich. Anfangs zweispurige Autobahn, irgendwann einspurig...dann Single Track Road mit riesen Pfützen und sogar einer Straßenüberflutung. Hier muss es kürzlich viel geregnet haben. Auch Matsch auf der Straße. 

 

Irgendwann treffen wir auf die A9, folgen ihr eine handvoll Meilen, biegen gen Aberfeldy ab. Oh...und schau mal...ein Schild...Highland Chocolatier....das muss ich mir morgen auch anschauen. Erstmal aber schlafen.. Ich bin schon wieder ziemlich müde, brauch dringend ne Pause. Doch der abgedachte Schlafplatz ist belegt. Ein britischer Camper steht dort schon. Nach steiler Single Track Road Anfahrt also große Ernüchterung. Zudem voll im Wald, keine Chance so mit einem Satellit kommunizieren zu können. Wir drehen und fahren wieder ab.

 

Auf der Hauptstraße stoppe ich nochmal...suche nach einer Alternative...finde aber vor Aberfeldy nix gescheites mehr. Genervt, müde und echt durch fahren wir nach Aberfeldsy, vorbei an Chocolatier und Destillerie. Müssen wir morgen ein paar Meilen wieder zurück fahren...wird Frieder so richtig freuen. 

In Aberfeldy, einem süssen kleinen und schicken Örtchen, links, 5 Meilen bergauf...Hochland...Wanderparkplatz an einem Industriewald...steht auch schon ein britischer Camper. Doch der Parkplatz groß genaug, dass dort auch gut zwei Camper mit gut Abstand parken können. Ich parke uns hin, Motor aus....uff. Kopfschmerzen und platt. 

 

Schnell noch Pasta mit Tomatensoße kochen und essen und um 23 Uhr liege ich völlig erschlagen im Bett. Ich glaub, die nächsten Tage muss ich mal wieder n Tag Pause einlegen oder es etwas entspannter angehen lassen. Ich bin echt platt....

 

Gute Nacht und bis morgen. Viele Grüsse

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

abends: Bei Aberfeldy im Hochlandwald

 

Unsere heutige Route: ca. 600 km

 

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