Kastenwagen Abholung im Werk

DIE HINFAHRT:

Liebe Leser, heute begeben wir uns auf eine Reise. Alles beginnt ohne Kastenwagen. Es ist 5:00 am 29. September 2017 als mein Wecker klingelt. Bin noch hundemüde, aber einschlafen ist nicht mehr. Ich muss raus...heute ist der große Tage auf den ich seit Mitte November 2016 gewartet habe. Naja, nicht ganz, aber fast!

 

Heute geht es mit meinem Globecar Händler aus Jestetten zu Dethleffs nach Isny. Dort wurde mein Globecar Campscout B endlich produziert. Er ist mittlerweile fertig und abholbereit. Oh man, hoffentlich stimmt das auch alles...nicht dass sich da jemand vertan hat!

Also, raus aus den Federn, ich muss um 7:45 Uhr in Jestetten sein. Für die Fahrt kalkuliere ich 1,5 h. Nen Happen muss ich noch (Video zum gesunden Frühstück ohne das Kühlung benötigt wird)  bevor ich mich in mein Auto werfe und losfahre.

 

Stau am Gubrist, wie immer halt, aber um 7:40 Uhr rolle ich auf den Hof des Händlers in Jestetten. Dort läuft der Betrieb schon auf Hochtouren...ich werde gerade mal so langsam wach. Kurze Begrüßung, moin...alles klar...gut....danke....schon sitzen wir wieder im Auto auf direktem Weg nach Isny. Um 10:30 haben wir Termin für die Werksführung, vorher wollen wir noch mein Auto und einen Campster "klar machen". 

Fahrt verläuft kurzweilig, viele Infos werden ausgetauscht zu unterschiedlichsten Themen, am Bodensee entlang stehen wir noch etwas dumm rum im Stau. Irgendwann sind wir dann in Isny...hab nicht auf die Uhr geschaut...war zu gespannt. 

 

VOR ORT IN ISNY BEI DETHLEFFS:

Schnell in der Verwaltung die Schlüssel für die zwei Fahrzeuge geholt, dann aufs Werksgelände zu den gelagerten Fahrzeugen. Da steht einiges rum. Innerhalb von 10s hatten wir, dank des fröhlichen Blinkens meines Campscouts B nach drücken der Fernbedienung, mein Fahrzeug vor uns. Oh man....ich wurde fast ohnmächtig...ach Quatsch, natürlich nicht!!! Der erste Gedanke war: Oh f'**** ist der hoch! Der passt nie auf meinen Parkplatz!!! Der zweite Gedanke:Leck, das is er! Oh man....dann leere...

Augen an Hirn: denk was!!

Hirn an Augen: Nee, geht nicht, bin zu happy!!!

Augen an Hirn: okay, wir gucken einfach weiter.

...

 

Da das Wetter nicht besser wurde, es hatte mittlerweile wieder begonnen zu regnen, haben wir (naja, ich nicht wirklich, ich stand im Regen und konnte mich nicht satt sehen an meinem Camper) schnell die roten Nummernschilder befestigt und sind dann flott vom Hof gerollt. Vorher noch kurz geprüft, ob es auch wirklich meine Konfiguration ist. Sah gut aus, immerhin waren Dieselheizung und Elegance Ausstattung an Bord, ein Globecar Campscout B war es auch.

 

Vom Hof zurück zur Hauptverwaltung. Dort geparkt und festgestellt, dass rückwärts seitlich einparken ohne Rückfahrkamera eine zu große Herausforderung darstellte. Somit vorwärts auf einen normalen Parkplatz gefahren. Und trotz seiner 6,4 m Länge passte er da gut drauf. Aber hoch ist er...man, man, man.

 

Jetzt ging es zur Werksbesichtigung. Die zweite Ausnahme dieses Trips. Denn Standard ist so eine Abholung auch nicht. Kunden sind da unter normalen Umständen nicht dabei.

Die Werksbesichtigung durch Klemens (mit "K"!) war toll. Die Fertigungstiefe ist beeindruckend, die interne Logistik eine Herausforderung, es fehlt einfach an Platz. Aber sehr spannend anzuschauen. Alles toll erklärt von Klemens. 

Wir haben die Kastenwagen Fertigungslinie gesehen, die Lehrwerkstatt, die gesamte Fertigung der Baugruppen und der Teile für die Baugruppen. Und als Sahnestück, durften wir noch einen kurzen Blick auf die riesige Baustelle werfen wo eine neue Halle entsteht, in der zukünftig Kastenwagen produziert werden sollen. Das war aber noch nicht genug: wir konnten kurzfristig auch noch die Fertigung des Campsters besichtigen. Spätestens da war klar: die neue Produktionshalle muss schnellstens her. Die bestehenden Hallen platzen aus allen Nähten, es wird Zeit für mehr Platz.

Ich würde hier zu gerne noch weitere Details aus Gesprächen wiedergeben, möchte aber das mir von Dethleffs, Pössl und meinem Händler entgegengebrachte Vertrauen nicht missbrauchen und spare mir daher Details. Nur so viel: wer mal die Gelegenheit haben sollte, die Produktion sehen zu dürfen, mein Rat: nicht lange überlegen. MACHEN! Lohnt sich.

 

Im Anschluss an die Führung, es war mittlerweile Mittag, so sind wir noch einen Happen essen gegangen und anschließend, ich möchte fast "endlich" sagen, konnte ich wieder meinen Campscout B besteigen. Nach kurzem Tankstopp gings zurück gen Jestetten.

 

DIE RÜCKFAHRT:

Tolles Fahrzeug! Fährt sich sehr gut, trotz seiner Länge. Als "bisher nicht SUV Fahrer" ist die Sitzposition wirklich genial. So hoch, man sieht alles gut!

 

Der Motor:

Ich fuhr die 163 PS Version auf Zitrone. Der Motor ist, wie soll ichs sagen....hm...zahm. Man merkt nicht unbedingt, dass er die Leistung hat, die aufm Papier steht. Oder ich bin von meinem Skoda zu verwöhnt, der hat 260 PS, einen V6 verbaut und läuft recht flott. 

Aber alles nicht so wild, die Zitrone ist kein Rennauto sondern ein Camper. Da gehts halt locker und gelassen zu.

Der Motor Sound ist natürlich unter Last präsent, beim "vor sich hin cruisen" aber sehr leise. Man kann sich bis 120 km/h (schneller war ich ja nu nicht), gut und in normaler Lautstärke unterhalten.

Die Motor-Bremsfunktion im Schubbetrieb ist wirklich "erschreckend" gering. Man müsste wohl vom 6. Gang 3 Gänge zurückschalten um zu verhindern, dass man bei 9% Gefälle nicht doch schneller wird.

 

Geräuschkulisse:

Meine Vmax war heut 120 km/h. Vom vorderen Heki war nix zu hören. Generell sehr wenig Windgeräusche. Selbst bei 10 cm geöffnetem Fenster war die Lautstärke angenehmer als wie wenn ich das bei einem normalen PKW machen würde.

Von dem Aufbau hinten war nix zu hören.

 

Fahren:

Bei kurzen Bodenwellen die schnell hintereinander kommen, schaukelt es schön. Ansonsten ist das Fahrwerk gut. Eher straff als weich. Geschwankt hat da gar nix. Vertrauenerweckend!

Ich bin normalerweise ein Jemand, der mit dem Auto zügig unterwegs ist. Heute war es wohl das erste mal in meinem Leben, dass ich den Tempomat auf 110 km/h gestellt habe und vor mich hin gezottelt bin. Komplett tiefen-entspannt und relaxt und mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Schließlich fuhr ich da gerade MEINEN Camper das erste mal. Und es war absolut genial!

 

Getriebe/Schaltung:

Die Schaltung läuft ohne haken, die Gänge lassen sich flüssig schalten. Sie liegen aber gefühlt sehr nah beieinander. So dass ich auf der ersten Fahrt zwei oder drei mal falsch lag. Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich bisher privat seit drei Jahren einen Skoda Superb mit DSG fahre, etwas aus der Übung was manuelles Schalten angeht. 

 

Last but not least möchte ich mich recht herzlich bei meinem Händler Auto Melzer in Jestetten, namentlich bei Hr. Schulze, bedankten. Von seiner Seite kam die Idee und die Planung des Trips.

Vielen Dank auch an die Kollegen von Dethleffs die die Tore in die heiligen Hallen geöffnet haben, die offenen Gespräche und die lockeren Umgangsformen. War eine tolle Erfahrung für mich und hat sehr viel Spaß gemacht.

 

DANKE!!!

Bilder zum Neuen, der von nun an ZOTTL (ohne "e") heißt, gibts hier.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Jens Wimmel (Montag, 09 Oktober 2017 10:16)

    Danke für diesen ausführlichen Bericht! Umso mehr ist man selbst gespannt ;-)
    Ich hoffe, bei der Überführung in die Schweiz läuft alles reibungslos und ihr könnt im Spätherbst noch einige Abenteuer erleben.

    Grüsse
    Jens

  • #2

    Kai (Montag, 09 Oktober 2017 22:41)

    Hallo Jens,

    immer gerne! � Danke fürs vorbeischauen und lesen!
    Heute kamen die Papiere, diese Woche geht es noch zum Strassenverkehrsamt zur Zulassung. Jetzt gehts plötzlich schnell und auch das Bankkonto wird erleichtert.
    Aber wenn man erstmal im Kasten sitzt und fährt, ist alles vergessen.
    Viele Grüsse
    Kai