· 

Wir müssen wieder ins Tal und schlafen in den Weinbergen

Die Nacht war angenehm ruhig hier oben. Keine Störungen. Erst am Morgen fuhr das ein oder andere Auto hier vorbei. Wahrscheinlich Weinbauern die ihrem Auto diese Steigungs-Tortur jeden Tag antun. 

 

Ein Blick aus meinem Dachfenster zeigt mir wiederum einen blauen Himmel. Das ist genau der Booster, den ich benötige um aus den Federn zu kommen. Es ist 7:30 Uhr. 
Der Plan für heute sieht vor, einige wichtige Emails heute Vormittag zu bearbeiten und gegen Mittag den Platz zu verlassen und noch einen Termin wahrzunehmen.

 

Eins nach dem anderen. Erstmal Frühstück und Kaffee und vor die Tür schauen. Es ist noch ein wenig frisch, der Tag verspricht aber toll zu werden. Dieses Wetter macht das Reisen, Leben, Arbeiten im Kastenwagen noch schöner als es ohnehin schon ist. 

 

Nach dem Früstück kommt der Laptop auf den Tisch, der Huawei Router wird angeschmissen und die externe Antenne auf Zottls Dach magenetiesiert. Aber das Coolste: meine Fliegengittertür kommt das erste mal zum Einsatz. Es ist schon warm genug, um die Schiebetür offen zu lassen. Ich glaube ich das erste mal möglich seit ich Zottl besitze. Kaum sitze ich und beginne zu arbeiten, knallt auch schon der erste Brummer gegen die Fliegengittertür...Ha, ha!!! :) 

Wer früh an seinen Emails sitzt, kann auch früher Mittag machen. Ich nutze diese Pause und lasse nochmals die Drohne in die Luft. Ich will noch etwas die verschiedenen Aufnahme- und Bildeinstellungen testen. Dafür benötigt es noch etwas Flugzeit. Meine Flugskills benötigen auch noch etwas Schliff. Alle meine Akkus sind wieder voll, kann los gehen.
Die Fliegerei klappt schon immer besser. Allerdings geht der Puls weiterhin etwas hoch sobald die DJI Mavic Pro etwas weiter weg ist und man sie nur noch schlecht erkennt. Ansonsten fliegt sie aber weiterhin top, steht super in der Luft, sehr exakt und präzise zu steuern. Eine wahre Freude sie über die Weinberge und Bäume fliegen zu sehen.
Nach einer Akku Ladung höre ich auf, es ist doch wieder etwas böig und das macht mir ein wenig sorgen. 

Im Anschluss wärme ich die Reste vom gestrigen Abendessen auf und bereite Zottl auf die Abfahrt vor. Ich muss wieder vom Berg runter da ich am frühen Nachmittag noch einen Termin habe. 

       

Ich verstaue alles, hoffentlich so, dass nix rumfliegt, aufspringt oder klappert und als alles erledigt ist, drehe ich den Zündschlüssel und setze Zottl in Bewegung. Hoffentlich kommen wir reibungslos den Berg wieder runter. Meine größt Sorge gilt dem Gegenverkehr. An der falschen Stelle, könnte das wirklich eine unangenehme Sache werden. Kurz bevor ich auf den Weg rolle, kommt noch eine Auto den Berg hoch. Ich deute das als gutes Zeichen, denn seit ich hier stehe, kamen nie zwei Fahrzeuge in kurzen Abständen den Berg hoch. Nach der Logik dürfte mir also niemand entgegenkommen. Los gehts. Ersten Gang rein....hochschalten brauch ich nicht, so wie es hoch ging, geht es auch weder runter, in Gang Nr. 1.

Die ersten Meter sind noch nicht so steil, erst so nach 150 m beginnt der steile Abschnitt. Langsam taste ich mich um die Kurven. Schlängel mich dem Hang entlang in die Tiefe. Es ist sau steil. Und erst jetzt merke ich wirklich, wie ENG es hier ist. Zwischen Außenspiegel und Fels liegen teilweise 5 cm. Gestern bei der Anfahrt hatte ich das gar nicht so gemerkt....da war die Traktion und Gegenverkehr meine größte Sorge. 

Manche Anblicke hier runter lassen einem schon ein die Augen größer werden. Links geht es im freien Fall den Hang runter, geradeaus steil nach unten, rechts ist die Felswand nur ein paar cm weg. Interessante Straße!

 

Ich fahre sehr vorsichtig, schaffe jede schmale Stelle ohne Feindberührung und auch Gegenverkehr ist keiner unterwegs. Irgendwann biege ich um die letzte Kurve und bin wieder unten im Dorf. Kurz mal durchschnaufen und ab gehts gen Conthey zum Termin.  

Nach dem Termin ist vor dem Wochenende. Juhu!!! Nach etwas hin und her Überlegerei, entscheide ich, von heute (Freitag) auf morgen (Samstag) noch im Wallis und in der Gegend zu bleiben. Meine Suche nach schönen Übernachtungsplätzen gestaltet sich schwierig, die tollen Plätze welche ich finde, liegen alle noch unter oder im Schnee. Daher bleibe ich im Tal, fahre ein paar km und erreiche einen Parkplatz in den Weinbergen, nah an meinem Parkplatz auf dem ich bei meinem letzten Westschweiz Besuch stand. 

Auf dem Parkplatz bin ich auf jeden Fall nicht alleine, ein altes Womo steht da schon rum mit einem jungen Pärchen aus Frankreich drin. Nach Small Talk ist mir allerdings nicht, ich muss noch ein paar Emails bearbeiten bevor es ins Wochenende geht.

Als die abgearbeitet sind, packt mich die Kreativität. Ich suche ja noch nach einer sauberen Lösung, Zottl per Gieskanne zu befüllen, ohne das es ewig dauert und/oder die Hälfte daneben läuft. 

Es bedarf eines Gießkannen-Systems, das kompatibel zu meinem im Wasserzulauf eingelegten Wasserschlauch ist. 

Also beginne ich:

Schnappe mir meine grüne 10 Liter Standard-Gießkanne und meine extra gekaufte Gardena Schlauchverbinder 3/4 Zoll (GSV) .So wie sie ist, passt die Kupplung aber nicht auf den Ausguss der Gießkanne. Ich muss erst noch am grauen Befestigungsring des GSV innen Material entfernen, so dass ich den Ring über den Ausguss der Gießkanne schieben kann. Wie mache ich das jetzt...hm...mir fällt mein Schweizer Taschenmesser ein, schön scharf und robust. So beginne ich damit, das Material zu entfernen bis der Ring sich gut über den Ausguss der Gießkanne schieben lässt.

Im Anschluss stecke ich den GSV auf den Gießkannen Ausguss und schraube diesen mit dem bereits aufgesteckten grauen Ring fest. Passt perfekt! 

An den GSV komm dann noch eine Gardena Kupplung an welche ich dann wiederum einen Schlauch mit Gardena Schlauchverbinder ankopple. Fertig ist das Meisterwerk.

Ich bin gespannt wie es sich beim Ersten Einsatz verhält. Werde es euch wissen lassen.

 

Im Anschluss an mein Meisterwerk, passiert es dann. Ich biege einmal zu viel an meinem Ministativ. Es knackt....und zack...werden aus einem Teil zwei Teile. Die Kamera fällt aus 20 cm höhe auf den Dinette Tisch, wobei ich sie noch etwas abfangen kann. Am Stativ Kopf sehe ich eine Bruchstelle. Das wars dann wohl mit Stativ. Verdammt! Und jetzt? Filmen ohne Stativ ist sehr mühsam, eigentlich unmöglich.

Schnell ist klar, ein neues muss her. Mit HIlfe von Google begebe ich mich auf die Suche, bleibe beim Joby GP3-BHEN Gorillapod SLR-Zoom mit Kugelkopf hängen. Online kaufen? Nee, dauert zu lange! Muss ich mir irgendwo offline beschaffen. In Conthey gibts einen Media Markt und Fnac.

Preisvergleich:

Media Markt: 114 CHF

Fnac: 84 CHF

Online als Referenz: 84 CHF. 

 

Entscheidung: morgen gehts zu Fnac ein neues Stativ kaufen. Juhu! Mal wieder was kaufen :)

Der Rest des Tages geht irgendwie rum, leider mal wieder zu windig zum fliegen, so gibt es nur eine kurze Platzrunde und eine flotte Landung Abends mache ich mir noch mein Hackfleisch mit Reisnudeln und Gemüse und gebe mich dem Editieren von Videos hin. Gegen Mitternacht hab ich es gesehen und geh pennen.

 

Wünsche eine geruhsame Nachtruhe und bis morgen.

 

Kai

 

GPS Koordinaten:

1. Übernachtungsplatz: 46°12'48.8"N 7°15'02.6"E

2. Übernachtungsplatz: 46°12'25.4"N 7°13'44.0"E

=> zu meinen GPS Karten für Freistehplätze, Ver- und Entsorgung

Kommentar schreiben

Kommentare: 0