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#310 Der erste Tag & ein Premium Dinner in St. Gallen

Hallo zusammen

Bei diesem Blog fällt es mir etwas schwer, einen Anfang zu finden. Soll ich mit gestern oder heute Anfangen? Wenn mit heute....mit dem Morgen oder erst ab Nachmittag. Ach, ich weiss auch nicht...
Oder vielleicht doch noch ein Kommentar zu Anfang der Woche? Oh man...echt nicht einfach diesmal.

Gut, wir schreiben heute den 29. Oktober. Ein sicherlich denkwürdiger Tag in meinem Leben, daher bekommt er etwas mehr Aufmerksamkeit. Ebenso der 28. Oktober...also fangen wir dort an.

 

Donnerstag, 28. Oktober:
Mein letzter Arbeitstag bei LG Schweiz! Und ich glaub es schier nicht, aber ich bin in Lausanne. Nochmal ein Kundenmeeting. Es geht also bis zum Schluss Vollgas. 10 Uhr rein beim Kunden, um 12 Uhr fertig. Im Anschluss fahrt nach Hause und nochmal an die Mails. Bis sage und schreibe 21 Uhr sitze ich an meinem letzten Arbeitstag noch am LG Rechner und tippe ganz zum Schluss noch meine Abschiedsemail. Klicke auf SENDEN...und das wars! Über 8 Jahre aktives arbeiten für LG Schweiz gehen heute halbwegs zu Ende. Im Anschluss setze ich mich noch an meinen PC und schneide bis nach Mitternacht.


Was kommt nun? Erstmal stehen 2 Monate Urlaub an. 2 Monate, in denen ich noch etwas unterwegs bin, mit Freunden, alleine und natürlich die Vorbereitung von Zottl vorantreibe. Wir wollen Mitte Januar 2022 ja aufbrechen nach Skandinavien. All das wird es mir leider nicht ermöglichen, nochmal 2 Wochen Auszeit zu nehmen und weg zu fahren. Denn schon nächste Woche, 5. November, hab ich Termin bei SüdBadenVan für den Einbau meiner BioToi Trenntoilette.


Anmerkung zur BioToi:
Nie, nie wieder.....würde ich einen Van ohne TrockenTrennToilette / Komposttoilette kaufen! Die BioToi ist der absolute Knaller! Ich bin sowas von restlos überzeugt von der Toilette und dem Konzept, dass ich meine Begeisterung echt im Zaun halten muss. Seit 2 Monaten fahre ich damit nun rum, ohne jegliche Überlegungen zur Entsorgung zu machen. Hier und da mal den 10L Urin Kanister leeren. Aber braune Masse? Nope! Nix.

Erst jetzt, so nach 2 Monaten intensiver Nutzung der BioToi, werde ich den Feststofftank mal leeren. Das Verquirlen geht etwas schwerer, ein Anzeichen dafür, dass man entleeren sollte. 

Ansonsten, völlig entspanntes reisen. Keine Umwege für Entsorgung, keine Sorgen machen, wo die nächste Entsorgung sein könnte, keine Sucherei, kein Stress, keine drohende Überfüllung. Einfach nix! Urin kommt in ganz normale Toiletten, meist entlang der Autobahn oder jeder andere öffentliche Toilette. 
Ich liebe die BioToi! Ich war echt skeptisch, konnte mir nicht vorstellen, dass dieses Konzept wirklich funktioniert, nicht stinkt! Aber Leute, was soll ich schreiben: das Klo stinkt nicht! Es riecht nicht! Die BioToi ist einfach nur geil. Auch der Urin stinkt nicht, mit Zitronen/Wasser Mischung (so 1:10) nach jedem urinieren sprühen, trockenwischen, alles gut.
Klopapier wandert nicht in den Feststofftank bei mir, sondern in eine separate Tüte, die mit dem Hausmüll rausfliegt. 

 

Unterm Strich: beste Entscheidung ever! Danke liebe Katja und lieber Sascha, dass ihr mich davon überzeugt habt. Einfach nur genial! Volle Empfehlung! Auch vom Co-Pilot. Einzig Friedrich ist nicht so happy, er ist einmal abgerutscht und...naja...könnt ihr euch ja denken....er war etwas grummelig danach!


Im Anschluss an den BioToi Einbau folgen weitere Termin für Vorgespräche zu anderen An- und Einbauten, auch sind einige Wochenenden bereits für Treffen mit Freunden verplant. Weihnachten steht auch noch im Weg, Silvester ebenso. Aber ich will nicht jammern....2 Monate frei zu haben, bei voller Bezahlung, ist nicht ganz schlecht.

Freitag, 29. Oktober

Aufwachen...und jetzt? Langeweile? Nix zu tun? Nicht wissen wohin mit mir? Nein, nein, nein, nein!
Meinen ersten Urlaubstag verbringe ich mit nix von all dem. Nach dem Aufstehen direkt an meinen Laptop, Schnittprogramm öffnen und los geht's. Blöd ist, dass mein Handy auf lautlos gestellt ist, und ich somit einen immens wichtigen Anruf verpasse. Diesen sehe ich erst gegen 15:30 Uhr... 

Die Zeit verfliegt bis dahin super schnell. Ich bereite parallel zum Schneiden auch gleich die Sachen für das Wochenende vor. Heute Abend treffen mit Jens, Bettina & Arthur....und Bettina kocht. Jens hat also mal frei. Und wenn ich wüsste, was mich erwartet...gut weiss ich es nicht!

 

Um 15:30 Uhr sehe ich den Anruf und rufe die ominöse Telefonnummer an, die mich um 09:30 Uhr anrief. Es antwortet Carrosserie Grab in Schwyz...Zottl ist fertig, ich kann ihn holen!
Ja verdammt...voll vergessen...die haben ja noch Zottl. Der war die ganze Woche dort, Reparatur Hagelschaden. Den muss ich noch holen bevor es ins Wochenende geht! Ups...

 

45 Minuten später stehe ich bei Grab vor der Tür, treffe auf einen Zottl der so sauber ist, dass man ihn eigentlich besser die nächsten 6 Wochen in eine beheizte Garage stellen sollte. Doch nix da, schnelle Übergabe und ab ins Wochenende. Hm...aber irgendwas fehlt...wenn ich nur wüsste was...oder wer! Komisch! 

Auf halber Strecke nach Hause fällt es mir wie Schuppen von den Augen...Co-Pilot und Friedrich sitzen noch zu Hause. Die hatte ich aus Zottl in die Wohnung mitgenommen. Wollte nicht, dass die beiden den armen Beulendoktor und Lackierer zum Wahnsinn treiben. 

Also, ab nach Hause, die beiden Pappnasen abholen und dann ab durch die Mitte, zum Kanton St. Gallen. Sind heute bei Sax irgendwo aufm Berg.

 

Zu Hause natürlich riesen Aufregung, die beiden sitzen schon auf heißen Kohlen auf dem Sofa und wollen in Zottl getragen werden. Zudem wandern sogleich auch noch ein paar andere Sachen mit. Abfahrt!
Tja, hätte ich den Anruf heute morgen schon entgegengenommen oder gesehen, hätte ich jetzt keinen solchen Stress und müsste nicht bei Nacht den Schlafplatz anfahren. Ich Depp!

 

                 

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So düse ich also auf der Autobahn gen Chur, fahre in Sargans links gen St. Gallen und irgendwann bei Oberrüti wieder von der Autobahn. Von hier geht es recht gemächlich durch ein paar Orte und später angenehm entspannt den Berg hoch. Neuer Straßenbelag, recht breit aber einspurig, durch Wald und mit leichter Steigung. Sehr hoch stehen wir heute nicht. Einige Kilometer gondel ich so vor mich hin, bis vor mir ein hoher Van auftaucht. Mist!

Das Jens schon da ist, war mir bekannt, aber jetzt sind sogar die beiden Aargauer Bettina & Arthur mit ihren beiden Hunden knapp vor mir angekommen. So bekommt unser Team wieder die rote Laterne...naja...kennen wir ja! Am Co-Pilot prallt das auch ab, Friedrich ärgert sich aber einen Bär. Ich denke nur: hätte ich euch nicht noch abholen müssen, wäre ich jetzt nicht letzter. Das laut zu sagen, traue ich mich jedoch nicht...Friedrich würde durch die Decke gehen mit seinem Wattekopf.


Auf dem geteerten und halbwegs ebenen Waldparkplatz sind wir nicht ganz alleine. Ein grüner (oder war er blau)  VW T Schlagmichtot steht dort auch noch rum mit zwei Insassen. Ich parke erstmal und steige aus.

 

Jens ist schon fleißig am Feuer machen. Scheint schon ne Weile hier zu sein der Bub. Servus! Er klärt sogleich auf, dass es ne coole Feuerstelle gibt, Holz rumliegt, Mülleimer vorhanden und die Hütte neben der Feuerstelle offen ist und Sitzgarnituren drin stehen. Auf Google Maps war all das nicht zu sehen. Cooler Spot! Super rausgesucht!

 

Das Wetter für Ende Oktober sehr mild, mittelstarker Föhn der durch die Bäume raschelt hier und da, aber nicht bis zum Boden durchgreift. Der Abend kann also am Lagerfeuer stattfinden. Aber erstmal Hallo zu Bettina, Arthur und ihren beiden Fellnasen. Und da es schon 19 Uhr durch ist, bereitet Bettina gleich das Essen. Neugierig und hungrig wie ich bin, will ich natürlich wissen, was es leckeres gibt.

 


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Ochsenkbäckchen mit Knödeln und Rotkraut. Als ich das höre, muss ich erstmal kurz schlucken. Ochsenbäckchen? Noch nie gegessen! Und das alles im Van kochen???
Naja, wie sich herausstellt, hat Bettina alles vorgekocht und muss nun nur noch aufwärmen. Krass! Damit muss sie ja Stunden beschäftigt gewesen sein! Wahnsinn!
Meine Skepsis bezüglich der Bäckchen verfliegt, als ich mal am Topf schnuppern darf. Der Geruch haut mich schier aus den Latschen und mein Hunger potenziert sich mit einem Schlag. Wow!! 

Das die Knödel selbst gemacht sind, bekomme ich in meinem Hunger-Delirium so gerade auch noch mit. Bettina, Du bist echt der Hammer! Ich bin gespannt, wie all das schmeckt.

 

Das finden wir so 30 Minuten später heraus. Das erste Bier steht schon angetrunken auf dem Tisch, gegessen wird heute in der Hütte, so müssen wir kein böses Campingverhalten zeigen. Jens sorgt für Rotlicht mit einer Funzel, so sehen wir halbwegs, was wir essen. Zu Not muss halt noch die Stirnlampe herhalten. Das wichtigste Utensil auf dunklen Parkplätzen.

Jetzt aber...Essen auf den Teller und probieren. Und was soll ich sagen, es ist schlichtweg grandios. Das Fleisch zart wie Butter, die Soße fantastisch lecker, die Knödel ein Gedicht und auch das Rotkraut schmeckt top. Ein solches Essen hab ich noch selten genießen dürfen. Das wird mir wohl ewig in Erinnerung bleiben. Ganz lieben Dank, Bettina! Dies sicherlich die Krönung meines ersten Urlaubstages und meines, übertrieben gesagt, neuen Lebens. Wow! So kann es weiter gehen!

       

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Da Nach dem Essen, der Magen ist so gedehnt, dass sich bewegen echt gefährlich anfühlt, schaffen wir es so gerade noch ans Lagerfeuer und zum ersten Schnaps. Jens legt Holz nach und wir chillen am Feuer und warten... Warten? Ja, warten!


Zum einen darauf, dass uns hier eventuelle jemand killt. Denn überall knackt und raschelt es. Säße ich hier alleine...ich glaub...naja...ich bin nicht ängstlich...aber es fühlt sich komisch an. Da wir jedoch zu viert sind, hoffe ich einfach, dass ich nicht der Erste bin, der ins Gras beißt. 

Doch nix passiert, niemand beißt irgendwo rein...äh...naja...stimmt nicht ganz. Nachdem wir so 1-1,5 h am Feuer sitzen, der Magen einen Füllstand erreicht hat, dass so gerade wieder was rein geht, kommt Bettina mit einem New York Cheesecake um die Ecke? Kennt ihr? Schonmal gegessen?
 
Das ist ein Cheesecake, der schon alleine durchs Anschauen, sicherlich 500 Kalorien in die Wage wirft. Und wehe man isst ihn... Doch genau in diesen Genuss kommen wir  nun. Bettina, entweder will sie mich killen oder sie meint es gut mit mir, schneidet mir ein extra großes Stück ab. Normalerweise ist so ein Stück Käsekuchen kein Problem für mich, doch schon nach dem ersten Gäbeli stelle ich fest...japp...original New York Cheesecake. So gehaltvoll, das mein Stuhl schon leise zu ächzen beginnt. Aber gleichzeitig so lecker, dass der Magen, der ja eigentlich erst Normallevel erreicht hat, einfach ignoriert wird. Rein mit dem Kuchen...man ist der lecker!
Mit den letzten Bissen kämpfe ich dann aber doch ziemlich...aber Kuchen liegen lassen...no Way! Der muss rein! Sowas leckeres bekomme ich die nächsten Jahre nicht wieder! Naja, stimmt nicht, da jeder nur ein Stück schafft, ist noch Kuchen für morgen übrig. Freu mich schon drauf.
Aber jetzt erstmal ein zweiter Schnaps auf diesen Kuchen! Sonst mache ich heute Nacht kein Auge zu weil all das späte Essen im Magen liegt wie ein Felsklotz. Prost!

 

Irgendwann, als der Magen sich wieder etwas normalisiert hat, ist es dann auch Zeit um an der Matratze zu horchen. In Zottl, als ich Co-Pilot und Friedrich von dem überragenden Essen erzähle, bekomme ich nur starre Blicke zurück. Scheint, sie stehen weder auf Ochsenbäckchen noch auf Cheesecake...aber als ich vom Schnaps erzähle, scheint besonders bei Friedrich ein Auge zu funkeln...jaja...du alte Schnapsnase!

Jetzt aber ab ins Bett mit uns. Morgen ist ein neuer Tag und wir fahren einen weiteren neuen Schlafplatz an...und der ist mal richtig cool!

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai und Team



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