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#395 Zottl Upgrade und die Nase des Co-Piloten

04.04.2022 Montag,  865 an dem Fluss nach Storslett alte E6 Passhöhe

 

Moin,

 

10 Uhr, Montagmorgen, ich schlafe irgendwie wieder ziemlich lang.  Fast zu lang. Muss wohl langsam darüber nachdenken, mir wieder einen Wecker zu stellen. Aber nur langsam….

Langsam geht dieser Montagmorgen auch weiter. Ich bleib noch bis 11 Uhr im Bett liegen. Warum nicht? Kommentare, PayPal Bedankungen, YT Kommentare…das geht alles am Handy und auch ziemlich gut im liegen.

Neben mir pennen meine Mitreisenden. Co-Pilot hat seine Nase mit seinem Schal gesichert, um ja sicherzustellen, dass sie wieder ganz grade wird nach seinem Sturz. Das wird sich nachher noch herausstellen, die Abschlussuntersuchung nach seinem Sturz steht noch aus.

 

Gegen 11 Uhr dann aber mal raus aus den Federn und rein in die Dinette. Blog tippen und andere Arbeiten am Laptop. Alles was halt so anfällt. Und so richtig komme ich heute auch nicht in die Gänge. Weiss auch nicht was los ist…wir haben keinen so richtigen Plan wohin und wie weiter.

Ist das Reisemüdigkeit nach 2,5 Monaten intensivem Unterwegssein? Oder liegts am Montag…ach…egal, ich geh erstmal ne Runde fliegen.

DJI Mavic Pro in die Luft, nach 20 Minuten landet sie wieder. Guter Flug, keine Probleme. Allerdings fliege ich noch immer mit meinem alten Samsung S8 (Danke Ralf) und sollte mal auf iPhone 13 umstellen. Mir fehlt aber das passende Kabel von Controller zum Handy. Wobei mir morgen einfallen wird…das ich einen USB auf USB-C Adapter gefunden habe….vielleicht hilft das ja weiter. 

 

 




Nach dem Flug…rein in Zottl, aufwärmen. Die Sonne scheint zwar und es sieht warm aus, ist es aber nicht. Die Nacht über -12°C, jetzt über Tag knapp unter null. 

 

Ich glaube, ich esse irgendwann auch noch n Happen und gehe dann wieder raus um Zottls Radkästen von Schnee und Eis zu befreien. Die sind so zugesetzt, das die Reifen in Kurven schon am Eis schleifen und bei Bodenwellen die Reifen ebenfalls am Eis anschlagen. Das kann nicht gesund sein. Da Tauwetter nicht in Sicht ist, müssen meine Hände mit einem Schraubenzieher dran glauben. Eine elends Arbeit! Aber ich habe nach 45 Minuten Erfolg vorzuweisen. Vorne ist das Eis entfernt, hinten rechts auch. Nur hinten links keine Chance. Aber vorne war wichtig und hier ist nun wieder mehr Luft. 

 

Nach dieser Aktivität….aufwärmen. Vor allem die Finger, zwei sterben mir gefühlt fast ab…

Im Anschluss…klar machen für die Abfahrt. Ich wecke um 15 Uhr (!) Co-Pilot und Friedrich. Schnell machen wir die Nasen-Abschlussuntersuchung beim Co-Pilot. 

Dafür wird er auf den OP-Tisch…äh Dinettetisch gelegt und seine Nase akribisch vermessen. Sie muss 3/4 höhe des iPhone 13 Pro Max (oder wie das Ding auch immer heisst) erreichen, dann ist sie wieder heil und der Co-Pilot gesund.

Unter den wachsamen Augen von Doktor Friedrich vermesse ich. Gaaaanz genau! Das hier bloss nix falsch läuft. Auch Dr. Friedrich schaut gaaanz genau hin. Ist sich anfangs nicht ganz sicher, lässt mich nochmals länge und Umfang vermessen, checkt die Historischen Daten in seinem Laptop, schaut skeptisch, lässt mich nochmals den Durchmesser der Nasenspitze nachmessen.

Ich glaub so langsam, er macht das nur um mich zu ärgern...will aber keinen Streit provozieren und folge brav seinen Anweisung. Auch der Co-Pilot lässt alles brav über sich ergehen. Bewegt sich keinen Millimeter und in seinen Augen sehe ich...hm...ja was...Hoffnung, Bangen oder doch Belustigung...Schwierig zu sagen.

Nachdem Dr. Friedrich alle Daten in seinen Laptop eingegeben hat, folgt das Ergebnis: Alles wieder ok! Co-Pilot 100% fit. Keine Krankschreibung.

 

So wirklich happy wirkt der Co-Pilot nach dieser Diagnose nicht. Glaube, er hatte auf ne Krankschreibung für ne ganze Woche gehofft...

 

Und schon sind wir unterwegs…rumpeln die ganze Strecke zurück nach Storslett. Stoppen an einem Parkplatz mit Mülleimer und was steht da noch so rum?? Ein Pflug! Ein fettes Schneepflug Schild. Völlig herrenlos und alleine. Zum Mitnehmen, oder? For Free? Kein Preisschild dran.

 

                 

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Schnell hole ich zwei M15 Schrauben, einen Schraubenzieher und mache mich an die Arbeit. Ruckzuck ist der riesen Pflug am ORC Kuhfänger montiert. Zottl geht vorne nun zwar leicht in die Knie, aber Druck auf der Vorderachse ist ja gut. Ist ja schließlich die Antriebsachse!

 

Während ich so vor mich hinarbeite, kommt aber doch etwas das schlechte Gewissen hoch. Gehört der vielleicht doch jemandem? Ist er evtl. defekt weil hier Hydrauliköl am Boden ist? Hat auch Gebrauchsspuren, ein älteres Modell. 

 

Nach einer kurzen Teambesprechung, fällen wir eine einstimmige Entscheidung. Zu auffällig! Und wir wollen hier ja nicht aus Versehen was klauen! Wir sind ehrliche Leute.
So baue ich schweren Herzens den Pflug wieder ab. Schade, nach 2,5 Monaten Kampf mit Eis und Schnee, wäre das Teil für die restliche Zeit eine große Hilfe gewesen. 

 

Tschüss Pflug….und weg sind wir. Stoppen in Storslett bei nun bewölktem Himmel am REMA 1000. Einkaufen für 70 Eur und fahren dann auf der E6 weiter. 

Unsere Planlosigkeit hat sich etwas gebessert. Wir haben nun einen Plan. Hier kommt gleich einer neuer Tunnel, aber die alte E6, die über den Berg geht, gibts auch noch. Und auf der Passhöhe ist ein schöner Parkplatz. Das soll unser Ziel sein. Doch wäre es natürlich zu einfach, dort direkt hinzufahren.

Google Maps führt uns erstmal falsch! Die Abfahrt die Google vor dem Tunnel angibt, gibts nicht mehr. Die ist jetzt 500 vorher. Google Maps weiss davon aber nix. So müssen wir erstmal fluchend durch den nebligen 4 km langen Tunnel. Auf der anderen Seite meint Google, biegt hier rechts ab, dann fahrt ihr halt von der anderen Seite hoch zum Parkplatz. 

 


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Ja, f**** you Google Maps…da ist keine Abfahrt mehr! Zum Glück kommt auf der gegenüberliegenden Seite ein großer Parkplatz, den steuern wir an zum Müll und BioToi Urin entsorgen, Camper Toiletten dürfen hier nicht entsorgt werden, und für eine Runde nachdenken.

Was machen? Zurück durch den Tunnel? Oder weiter und den Schlafplatz vergessen. Die Straße hoch zum Pass evtl. nicht mal geräumt. Warum sollten sie dort auch räumen, es gibt ja nun den Tunnel. Bin schon kurz davor den Parkplatz abzuschreiben, reisse mich dann aber zusammen und fahre zurück durch den Tunnel, biege danach ab auf die alte E6 und jage jetzt auf teils eisiger Strecke, die jedoch teils gesplittet ist, den Berg hoch. 

 

Und zu meiner riesen Überraschung, blockiert uns nicht irgendwann eine Schranke oder so was, sondern eine 3 Meter hohe Schneemauer! Allerdings erst, nachdem wir den Passparkplatz erreicht haben. Ist das geil! Man bin ich froh, sind wir zurück gefahren. 

Auch wenn wir keine Hoffnung hatte, es hat geklappt! Genial! Und auch sonst keiner hier. Ein PKW, der aber nach unserer Ankunft abfährt. Wir sind hier alleine. Hammer! Um uns rum Berge und Ruhe. Die Passstraße geschlossen, zu Fuss ginge es noch weiter. Ein einsames Fahrrad steht hier rum, angekettet an einem Schild…seltsam…Schneeschuhspuren führen davon weg…hm…

So parke ist Zottl auf den Parkplatz. Angekommen. Kurz darauf finde ich zwar ein nettes Schild, dass darauf hinweist, dass dies kein Campingplatz ist und man nach kurzer Rast doch bitte weiterfahren solle.
Campingverhalten machen wir keins, schon auf der ganzen Tour nicht, und „kurze Rast“ ist ja Auslegungssache. Morgen Vormittag sind wir wieder weg. Wenn das nicht kurz ist, weiss ich auch nicht. 

Wir parken hier praktisch nur. So wie das Fahrrad!

 

Was passiert sonst noch? Die Steinschleuder kommt vorbei, ich winke dem Fahrer zu, er winkt zurück, eine Fahrradfahrerin und n Fußgänger kommen noch vorbei. Und zwei Autos später am Abend. Das wars!

Der Himmel klart zwar noch auf, doch ist in Sachen Polarlichter nix zu sehen. Um die zu fotografieren, müssten wir auch wieder ein Stück den Berg runter fahren, dort dann tolle Sicht auf die Bucht. Doch am Himmel tut sich nicht viel.

Ich mache die Suppe von gestern heiss, sitze am Laptop und schneide Video #374 und frage mich….wohin soll es von hier aus gehen?

 

Gegen halb eins ist das Video fertig und ich auch. Co-Pilot und Friedrich sehen auch geschafft aus. Ab ins Bett und gute Nacht allerseits.

 

 

Viele Grüsse

Kai, der gesundete Co-Pilot und Doktor Friedrich

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