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#398 Tromsø - Treffen mit Emma

07.04.2022  Parkplatz an der 91 vor Tromsø, ab nach Tromsø, Date mit Emma

 

 

Moin zusammen,

 

Heute ist es soweit. Nach seelischer Vorbereitung während der letzten Tage, wollen wir es heute wagen. Gar nicht so einfach nach vielen Wochen oder gar Monaten ohne nennenswerte Städte. Heute aber, Tromsö! Wir wagen den Gang in die Großstadt im hohen Norden. Wenn das mal gut kommt…hoffentlich wissen wir noch wie Ampeln und Kreisverkehre funktionieren. 

Zur Sicherheit schaut sich Friedrich noch ein paar YouTube Videos diesbezüglich an und brieft dann vor allem den Co-Piloten nochmal. Der sitzt mit großen Augen da und ich hab das Gefühl, er hört zum ersten mal von all den „Verkehrsvorschriften“.

Der Morgen startet gemächlich. Nur kein Stress. Erstmal wie immer alles erledigen und schauen, wo wir hin müssen in Tromsø. Ich möchte nochmal einen Reparaturversuch für meine kaputte Canon EOS R6 unternehmen. Versuch ist es wert, auch wenn die Hoffnung gering ist.

Gegen Mittag starten wir Zottl’s Pferde und reiten von unserem Parkplatz runter. Die Nacht war ruhig, heute morgen stoßweise immer wieder Verkehr. Vor allem aus Richtung Fähre. 

Gestört hat mich das allerdings nicht weiter. Die Wattefraktion auch nicht. 

 

So düsen wir nun über Rumpelpiste bis an den Fjord und stoßen auf die E8 nach Tromsö. Hier stellen wir uns der Zivilisation und treffen gleich mal auf den ersten Blitzer und jagen danach weiter in Richtung Großstadt.

 




Nach 20 Minuten erblicken wir sie…die große Brücke auf die Insel auf der ein Großteil von Tromsö liegt. Mit all seinen Bars, Museen, Shopping Malls, Flughafen und alles was sonst noch zu einer Großstadt gehört.


Da wir zu einer Shopping Mall wollen (verwirrend, dass ich das hier jetzt tatsächlich schreibe, halte ich mich in sowas doch eher ungern auf) überqueren wir die imposante Brücke. Wobei sie schöner anzusehen ist aus der Ferne als drüberzufahren. Die hohen Schutzzäune ruinieren etwas die Sicht. Man kann übrigens auch zu Fuss drüber. 

 

Wir nehmen lieber Zottl, denn hier ist ordentlich Verkehr. Auf der einen Seite hoch, auf der anderen runter…da wären wir. Friedrich schaut in alle Richtungen, der Co-Pilot ist völlig überfordert und schließt vorsichtshalber mal das innere Auge. Eine echte Hilfe…wieder mal!

Gleich nach der Brücke rechts, dann wieder links und schon sind wir in einem Tunnel und plötzlich taucht ein Kreisverkehr vor uns auf, im Tunnel(!)…aha…und kaum haben wir uns von der Überraschung erholt…kommt der nächste Kreisverkehr. Wieder IM TUNNEL!
Die Norweger und ihre Straßen und Tunnels. Was die so alles unterirdisch bauen, ist schon der Knaller.

 

Als der Tunnel uns auf der anderen Seite ausspuckt, stehen wir wieder im trüben Sonnenschein und sind kurz darauf an der Mall die direkt beim Flughafen liegt. Geparkt wird davor, weitere Womos stehen hier auch schon rum. Einen Rema 1000 gibt es hier auch. Prima!

 

Kurze Stärkung in Form von ein paar Stücken Schoggi und dann raus und ab in die Mall. Mit dabei meine defekte EOS R6. Eigentlich will ich zu Japan Photo, doch stolper ich direkt am Eingang über Elkjop und frage somit dort als erstes nach einer Reparaturmöglichkeit. An der Kasse verweist man mich freundlich an die Service Schalter. Dort ziehe ich eine Nummer, warte 15 Minuten und komme dann an einen freundlichen Herren. 

 

Der bietet die Reparaturabwicklung auch gerne an. Will schon meine Daten aufnehmen, als ich vorsichtig frage, wie lange es denn so ca. dauern würde. Seine freundliche Antwort: 3-4 Wochen sicherlich. Alles wird nach Oslo geschickt. Allein der Versand dauert schon 3-4 Tage. Ich schlucke leer… 3-4 Wochen…so lange kann ich doch nicht hier in der Region abhängen und auf meine Kamera warten. Und was mache ich, wenn es 5 oder 6 Wochen werden, Ersatzteile nicht vorhanden…das ist ja schlimmer als Lotto spielen. 

In meinem Hirn glühen die Drähte, beim Co-Pilot würde es jetzt nach verschmorter Watte riechen, bei mir kocht dagegen gleich das Hirnwasser….

 

                 

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Ich breche ab…den Denkvorgang wie auch den Reparaturversuch. Das macht so keinen Sinn. Dauert zu lange. 

 

Ich bedanke mich freundlich und ziehe wieder von Dannen. Ziemlich deprimiert…aber war ja zu erwarten. Noch nicht mal gegen Geld konnte der Prozess verkürzt werden. Oh man…

 

Auch bei Japan Photo gehe ich noch vorbei. Dort ähnliche Antworten was die Durchlaufzeit angeht. Auch haben sie kein Sony Mikrofon, das ich für Alpha 7S3 nutzen könnte. 

Noch ein wenig deprimierter verlasse ich den Laden und laufe zurück zu Zottl. Lagebesprechung. 

 

Zu meinem Glück finde ich aus der ziemlich großen Mall wieder raus, ohne mich zu verlaufen. In Zottl erstmal Mittagessen und nachdenken. Mir ist die Lust auf irgendwie alles vergangen heute. Wollte ja eigentlich noch in die Stadt…aber nee…kein Bock.

Während all dem habe ich Kontakt mit Emma off the Path. Overlander die in einem umgebauten Feuerwehr Auto unterwegs sind. Momentan sind Katha und Christian auf dem Weg nach Tromsö und wir verabreden uns für den Abend. Na…immerhin ein Lichtblick. Treffpunkt wird am Parkplatz des Skigebiets sein.

Und um meine Stimmung noch etwas weiter zu steigern, wage ich mich ein zweites Mal in die Mall…gehe zum staatlichen Likörshop und suche nach Bivrost. Whisky finde ich keinen, der ist schon laaange ausverkauft wie man mir erklärt. Naja, dann halt ein Rum, Ron Zacapa Sistema 23 Solera. Über 60 Euro die Flasche...Friedrich wird kotzen.

Wieder finde ich gut zu Zottl zurück und mache mich vom Acker. Google führt mich diesmal über die zweite Brücke, wieder zurück aufs Festland. Doch zu unser aller großen Verwunderung, ist die zweite Brücke ein ….na…was wohl…genau, Tunnel! Wieder unter dem Meer durch…Diese Norweger! Veraschen uns doch immer wieder und führen uns an der Nase herum.  Der Co-Pilot mit seinem riesen Zinken macht es ihnen aber auch leicht. 

 

Co-Pilot und Friedrich, mit Vorfreude auf Brücke und gute Sicht, entsprechend verärgert und geben mir die Schuld, dass die Norweger hier einen Tunnel gebaut haben…hä????

 

Den Parkplatz am Skigebiet erreichen wir 15 Minuten später, nach nur einmal falsch abbiegen.

Und dort steht, einsam und verlassen, ein rotes ehemaliges Feuerwehrauto, ein Steyr mit Kofferaufbau. Und vorne steht große drauf wer es ist Emma Of The Path. Katha und Christian mit ihren drei Hunden und einem 13 Tonner. Wow…wir parken uns daneben und fühlen uns sofort ziemlich klein und zerbrechlich. 

 


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Kurz darauf begrüssen wir uns, die beiden sind uns sofort sympathisch, ihre Hunde ebenfalls, nur Lotte muss sich mal kurz an mich gewöhnen. 

 

Und da es draußen kühl ist, sitzen wir kurz darauf im Inneren in großer Höhe und unterhalten uns über alles mögliche was mit Reisen, Camping, frei sein, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu tun hat.

 

Die beiden stehen am Beginn ihrer Weltreise, Haus vermietet, Hausstand in einem Container und seit Februar on the Road. Folgt ihnen gerne auf Instagram wenn euch interessiert, wo es sie überall hin verschlägt und was sie so erleben. 

 

Und da wir ja nun schon in einem geräumigen Fahrzeug mit 3 Kg Daewoo Waschmaschine sind, nein, hole ich nicht meine Schmutzwäsche, aber nutzen wir den Backofen für ein leckeres Abendessen das Christian zaubert. Nudeln, Lachs, Gemüse…alles in ne Auflaufform und mit lecker Käse überbacken. ÜBERBACKEN…ein BACKOFEN….der Wahnsinn!

Zu diesem Fahrzeug findet ihr irgendwann noch ein separates Video, dass wir am Tag drauf filmen werden. 

 

Und wie wir so nach einem leckeren Abendessen beisammen sitzen, wird es nochmal hell draußen…ein Fahrzeug kommt…ein RICHTIG GROSSES Fahrzeug. Scania, 6x6, Schweizer Kennzeichen, 11 m lang, Motorradbühne…ein krasses Teil. 14 Liter Hubraum, so 600 PS und n Verbrauch der irgendwo bei 30-40 Liter Diesel liegt. Der Hammer! Und der Aufbau…vom Feinsten.

 

Wenige Minuten später sitzen Mike und Regina mit uns in Emma und die Unterhaltung wird Truck-lastiger. Ich höre mit großen Augen und Ohren zu und lerne über die Probleme, Herausforderungen und Vorteile solcher Riesen Trucks. 

 

Innerlich frage ich mich, mal abgesehen vom Preis der bei diesen Trucks zwischen 300.000 und 800.000 EUR liegt, ob das auch was für mich wäre irgendwann. 

Was mich definitiv abschreckt, sind: Größe, Preis und Gewicht. Sowas limitiert. Doch Platz, Robustheit, Komfort, Höhe des Wohnbereichs, sind sicherlich Pluspunkte…nicht zu vergessen die riesige Zuladung die solche Fahrzeuge bieten. 

 

Gut muss ich mich nicht heute Abend entscheiden. Wir haben ja unseren guten Zottl der uns bis hier her gebracht hat und bisher unsere Bedürfnisse fast vollständig erfüllt. 

Und wie wir so gemütlich beisammen sitzen, gibt es noch etwas frischen Rum aus Zottl, das ein oder andere Bierchen und viele Geschichten. 

 

Gegen Mitternacht…oder war es 1 Uhr(?)…beenden wir den Tag und ich husche zurück in Zottl. Treffe auf einen Co-Pilot der neugierig die Emma anschaut und einen Friedrich, der sich die Mütze über die Augen gezogen hat und schon fast pennt. Will er mir damit was sagen?

 

Na egal, ab ins Bett Jungs. Morgen ist auch noch ein Tag. Es soll sonnig werden und ich will in die Stadt. Was ich nicht weiss…der Tag wird anders kommen…

Mehr dazu im nächsten Blog und Video.

Viele Grüsse aus Tromsö

 

Kai und das Rum Team

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