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#426.5 Senja - Abgebrannte Senja Trolle & BioToi braune Masse Wechsel

Mittwoch, 11. Mai 2022,   Straumsbotn nach Gryllefjord (Besser nicht beim Essen lesen, es geht um die BioToi und braune Masse!)

 

 

Moin,


was hören meine Ohren da heute morgen um 9 Uhr…es regnet. Die Tropfen zerplatzen auf Zottl’s Pelz und hinterlassen dabei einen dumpfen Ton. Eigentlich ein gemütliches Geräusch, zum liegen bleiben, kuscheln und wieder einschlafen. 

Doch zum Kuscheln ist keiner da, die beiden neben mir schlafen noch tief und fest, und einschlafen kann ich auch nicht. 

 

Somit….steh ich mal auf. Und sitze, nach der Runde durchs Bad, schon bald in der Dinette und haue auf die Tastatur meines MacBooks ein. Sozusagen mein Frühsport…für die Finger!

 

Im Anschluss, es regnet noch immer, falle ich aus dem Van und stehe vor der Tür. Hab ja gestern frische braune Masse für meine BioToi angesetzt, also einen Kokosziegel mit 600 ml Wasser vermischt, mal schauen wie es dem jetzt geht. Steht im Keller, in einer Tüte in einem Eimer. 

 

Nach der ersten Inaugenscheinnahme, sieht es gut aus. Der Ziegel ist weicher und ich kann ihn nun vollends zerbröseln. Im leichten Nieselregen eine schöne Aufgabe. Diesmal geb ich mir auch etwas mehr Mühe als letztes mal. Zerlege wirklich jeden noch verblieben Bollen. Je fluffiger die Masse, desto besser macht sie ihren Job. Also: Kampf den Bollen. 

Nach einigen Minuten gewinne ich, bin zufrieden mit dem Ergebnis und packe wieder alles zurück in den Keller. Den Wechsel mache ich nachher direkt beim Mülleimer. 

 

Gegen Mittag ist  Zottl fahrfertig und wir düse ab. Silvio bleibt noch, er will nochmal die Küste zu Fuss abschreiten und unter jeden Stein schauen. Danach ist mir bei diesem Wetter eher nicht. 

 

 




So juckeln wir den schmalen und mit Schlaglöchern versehenden Weg zurück vor zur Straße, biegen auf die 84 ab und fahren 800 Meter. Schon stehen wir wieder. Vor der Brücke auf der wir gestern unseren Seeteufel fingen. 

 

Jetzt aber will ich hier am Kompostklo und Müllcontainer meine braune Ware der letzte 7 Wochen loswerden. Es wird Zeit.

Der Verquirlmechanismus läuft schon seit längerer Zeit schwierig und funktioniert auch nur, weil ich einen längeren Hebel in Form einer Ratsche habe. Mit dem normalen BioToi Hebel hätte ich den Quirl wohl nicht mehr bewegen können. 

 

Bevor es los geht, alles bereit stellen:
Einmalhandschuhe

Küchentücher

Müllbeutel

Die neue Masse

 

Im Anschluss hole ich den Behälter mit der braunen Masse aus der BioToi, immer schön dran denken, vorher die Kurbel abzuziehen, sonst geht er nicht raus, und trage ihn vor die Tür. Das geht easy! 

 

Es gibt ja tatsächlich Trenntoiletten Hersteller, da muss man für den Wechsel der braunen Masse das ganze Klo vor die Tür zerren. Was für ein Schwachsinn! Sowas kann sich auch nur jemand einfallen lassen, der selbst noch nie campen war. 

Mach das mal bei Regen oder einem engen Camper…oh…ja…genau wie jetzt…in Zottl bei Regen. 

 

Die bereit liegende Tür stülpe ich über den braune Masse Eimer und drehe diesen auf den Kopf. Vieles fällt freiwillig heraus, jedoch nicht alles. Am Boden halten sich einige Brocken tapfer. 

Daher die Einmalhandschuhe die mittlerweile an meinen Fingerli sind. Mit denen löse ich schnell den Rest, schütte ihn in die Tüte und putz die letzten Reste mit einigen Tüchern der Küchenrolle heraus. Fertig! 

Insgesamt dauert das nur wenig länger als die Entleerung einer normalen Chemie Toilette, allerdings muss ich es nur alle 6-8 Wochen machen und nicht alle 3-4 Tage. 

Zudem: Wieder stinkt nix! Ich „wühle“ hier in meiner Kacke der letzten ca. 7 Wochen. Und es stinkt null. Durch die Handschuhe fühlen sich die Reste die ich lockere eher warm an.
Gut, weitere Details erspare ich euch, hoffe, ihr seid nicht gerade am Essen während ihr das lest. Falls ja, selber Schuld, Warnhinweis oben nicht gesehen und gelesen.

 

                 

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Der ökologische Müllbeutel mit meiner BioMasse fliegt in den Container für Restmüll. Theoretisch hätte ich das alles auch hier in die Komposttoilette schütten können…hm…

 

So, jetzt noch schnell die neue Masse in den Feststoffbehälter Der BioToi schütten. Alles wieder verräumen. Fertig! 

Urin entleere ich hier nicht, denn eine V&E Station kommt gleich noch bei den Trollen. 

 

Einiges an Kacke leichter düsen wir nun weiter. Über die Brücke und an der Küste entlang auf übler Piste. 

 

3 km später in Finnsaeter stoppen wir aber schon wieder. Am Stell- und Parkplatz für die Trolle. 

Hier gibts ne ordentliche V&E, sogar mit Bodeneinlass für Grauwasser und auch Frischwasser ist am Start. Alles funktioniert und ist sauber. Das Einzige was fehlt: ein Mülleimer! Aber Müll bin ich ja ohnehin vorhin schon los geworden. 

 

Schnell den Urin ausleeren und dann mal bei den Trollen vorbei schauen. Einige stehen noch rum, aber das Meiste ist weg. Vor 4 Jahren standen hier noch riesige Trolle, die sogar begehbar waren. Doch ist all dies im letzten Jahr abgebrannt. Vermutlich ein Kurzschluss eines Heizlüfter lies hier alles sich in Luft und Rauch auflösen. 

Das Ganze sieht ziemlich verlassen aus. Nur eine Schubkarre und ein Kärcher mitten auf dem Weg, deuten darauf hin, dass hier noch Leben ist. 

 

Eins dieser blöden, weissen Schneehühner kräht im Wald herum und fliegt schimpfend davon. Die Dinger kann man jagen und essen, hab ich gehört….

Der Platz, wo früher die Trolle standen, ist leer, Anzeichen eines Brandes gibt es keine mehr. Vielleicht kommt hier ja was neues hin, denke ich, als ich mich zurück zu Zottl begebe. Motor an weiter!

Der Stellplatz ist übrigens kostenlos. 

 

 


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Was nun folgt ist übel! 

Erstmal noch über Rumpelpister, dann über gute Straße und dann…Schotter, Baustelle! Erstmal steht mir ein riesen Straßenbaufahrzeug im Weg, das Kies auf einem neuen Teilstück der Straße verteilt. Ich warte und schaue wie es über die Baustelle kriecht und den Schotter umherschiebt. 

 

Im Anschluss kann ich drüber fahren und rolle kurz darauf durch die übelsten Schlaglöcher meines Lebens. Immer wieder kommen nach normalen Schotterpassagen Abschnitte mit fetten und tiefen Löchern. Halbe Krater. Schritttempo ist dafür schon fast zu schnell. 

 

Hier wird die gesamte Strasse von einspurig auf zweispurig ausgebaut. In Senja wird momentan enorm viel Geld in Straßenbauprojekte gesteckt. Viele Baustellen und all die schönen lauschigen Straßen werden „verbessert“. Das nimmt natürlich etwas den Charm der Strecke, macht das Fahren aber angenehmer….wenns denn mal fertig ist. Momentan ist es teilweise eine Tortur für Zottl und die mitfahrende Besatzung.

Der Co-Pilot, schon leicht genervt vom vielen Regen und der Angst, sein kostbarer Pelz könnte feucht werden, bekommt nun auch noch seine fast noch kostbarere Watte durchgerüttelt und womöglich verschoben. Und all das auch noch ohne Bamsemums oder M&Ms…Supergau!

 

Friedrich hingegen schaut nur warnend…ja, ja…ich fahre langsam durch die vielen Löcher und mache Zottl nicht kaputt. Alter, du nervst, Friedrich! 

Er schaut noch warnender nach diesem Ausspruch…

 

Irgendwann ist die Schottergeschichte vorbei und wir jagen mit 60 km/h über neu geteerte Piste. Wow! Super Job den sie da gemacht haben. Fährt sich klasse! Wir können sogar fast auf 70 beschleunigen. Mal wieder Zottl etwas durchpusten. Oh…btw…wir brauchen in 1.500 km AdBlue. Die Anzeige hat sich gemeldet.

 

 

So legen wir also die letzten Kilometer am Wasser und im Wasser zurück, bis wir irgendwie in Ballesvika rechts abbiegen, die Stichstraße bis ans Ende fahren und am Friedhof und einem Strandparkplatz stehen. 

 

Und wie der Tag weiter geht, das lest ihr dann im nächsten Blog. 

 

Viele Grüsse

 

Kai und die Regenbären. 

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Gleiches Video wie in Blog #426:

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