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#645 Roadtrip Irland - Gap of Dunloe und Killarny bei Tag & Nacht

8. April 2023 - Ein langer Tag

  

Moin,

 

was für ein elendes Geräusch...kommt aus der Küche. Himmel, kann das mal einer stoppen! Das ist ja übelst! Aber wer soll es stoppen...Co-Pilot hat heut frei, Friedrich auch. Flauschy....nee, die macht sowas nicht. Also, muss ich wohl raus in die Kälte und den Handy Wecker abstellen. 7:30 Uhr....verdammt früh für Samstag. Sofort noch die Heizung auf volle Touren bringen und ab wieder unter die Bettdecke. Bei Kälte steh ich nicht auf. Nie!

 

Die Heizung macht ihren Job, auch wenn sie kürzlich wieder angefangen hat, ab und an zu qualmen. Warum auch immer! Eigentlich wollte ich um 8 Uhr los, das klappt nicht ganz, die Heizung braucht etwas länger heute, ist frisch draußen. Und grau. Und ein wenig Nieselregen fällt. Doch ist der Wind nicht mehr ganz so stark wie gestern Abend. 

 

Ja, da stehen wir, am Head vom Gap of Dunloe und müssen nun hier runter. Nix wildes, aber früh sind wir dran um den aus der anderen Richtung einströmenden Touristen voraus zu kommen. Daher...Abfahrt um 8:15 Uhr. Mit der Drohne in der Luft. Wieder mal eine fahrerische und fliegerische Meisterleistung. Nix geht kaputt, trotz gut Wind, trotz nah stehender Wände. Einige wenige Autos kommen uns entgegen, Locals, keine Touris. Ich kann halbwegs in Ruhe fliegen und fahren. Das genießen kommt dabei allerdings ein wenig zu kurz. Die Strecke das Tal runter kurvenreich, eng und einspurig. Mystisch, grau, dunkel, dann noch der See mitten an der Engstelle. Zwei enge Brücken kommen noch, die Letzte so eng, dass ich hinten rechts nur 2-3 cm von der Mauer weg bin. Hatte vor der Brücke wohl nicht weit genug ausgeholt vor lauter Stress mit der Drohne. 

 

Und dann findet die Drohne, ihr Akku ist leer und sie will zurück fliegen. Diesen automatischen Rückflug zur Startpostition verhindere ich mit meiner Nase, fahre und fliege weiter. Doch irgendwann verbleiben nur noch 2 Minuten Restflugzeit, jedoch keine Ausweichstelle an der ich stoppen könnte. Der Stresslevel steigt. Denn im schlimmsten Fall sucht sich die Drohen selbst einen Landeplatz...und das könnte nicht gut enden. 

Nur gut, ist gerade niemand vor oder hinter mir...ich stoppe mitten auf dem Weg, Straße will ich das nicht nennen, hole die Drohne in Windeseile vom Himmel, werf sie in Zottl und fahre weiter. Uff....was ein Stress, und das noch vor 9 Uhr. 

 






Kurz darauf fahren wir über die letzte Brücke, die Wish Bridge. Wenn man hier drüber fährt, soll man sich was wünschen. Vergesse ich prompt. Hab aber gehört, das gilt auch noch nachträglich beim Videoschnitt. Da fahr ich ja noch einige mal über die Brücke und wünsch mir dann was Ordentliches. 

 

Einen knappen Kilometer später kommt links ein kleiner Parkplatz für ein paar PKW. Leer. Ich stelle mich drauf. Pause. 9 Uhr. Bis zum Ende der einspurigen Strecke ist es jetzt nur noch n Kilometer, das kann ich später auch noch mit Gegenverkehr fahren. 

 

Was ich die nächsten 1,5 Stunden feststelle während ich frühstücke und arbeite:

Praktisch der gesamte Touriverkehr, also Mopeds, Radfahrer, Pferdekutschen, Autos, Fußgänger, alles kommt vom Nordeingang in das Gap of Dunloe. Ich kam vom Süden. Vom Süden kommt aber sonst niemand! Nur der ein oder andere Einheimische mit Auto und meist mit Anhänger. Sonst kommen alle von Norden.

Wenn ihr das Gap of Dunloe also über Tag fahren wollt, dann fahrt von Norden an. Ich war in absoluten Randzeiten unterwegs, daher hat es von Süden gut geklappt. 

 

Und es ist echt der Teufel los. Ostersamstag und alles strömt ins Tal rein. Vermute, die meisten nur bis zur Wish Bridge. Ein echter Touri Magnet. Bin ich froh, kann ich dem Treiben entspannt aus Zottl zuschauen. Da draußen wollte ich jetzt nicht mitmischen. 

 

Gegen 11 Uhr purzel ich aber doch nochmal kurz aus Zottl. Mein Parkplatz voll, hinter mir geht ein Weg auf n Berg hoch. Sicher ne schöne 1 h Wanderung. Aber nicht heute bei grau und starkem Wind. Da hab ich echt keine Lust drauf. Ich verfolge heute meinen Plan von gestern weiter. 

So packe ich, nach einigen Fotos draußen, langsam zusammen und bin gegen 12:30 Uhr abfahrbereit. Dann mal los. Hoffentlich kommt nicht so viel entgegen. 

Unser Ziel: Großstadt Killarney!

 

               

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Den Kilometer bis zur zweispurigen Straße schaffen wir gut, 3 Autos und 1 Kutsche plus zig Fußgänger. Hätte schlimmer sein können. 

 

Bis Killarney sind es nun nur noch 11 km. Die schaffen wir flott und stehen schon bald auf dem Lidl Parkplatz. Wir müssen a) einkaufen und b) gibts hier nen Mülleimer. Zwei Müllbeutel werden somit entsorgen, als Gegenleistung kaufe ich etwas ein bei Lidl. Klopapier und Küchenrolle plus einige andere Dinge.

 

Nach dem erfolgreichen Einkauf fahre ich nach Killarney rein, parke auf einem Parkplatz der zwar eine Höhenbeschränkung hat, diese aber zur Seite gedreht ist. Nach einer Runde über den PP finde ich einen super passenden PP und mache ne kurze Pause, nur um mich danach mitten rein in Killarney zu werfen. Mit Kamera und Ton. Uff...Killarney ist ne sehr lebendige Stadt. Viele Leute, Shops, Pubs und Autos. Die fahren auch wieder überall. Und viele davon. Stau durch die Hauptstraße. 

Einen riesen Wollladen finde ich noch und darf darin auch filme. Hier sieht man, was aus all den Schafen und ihrem Fell wird. Und wenn ich könnte wie ich wollte, dann hätten wir wohl ab hier einen neuen Mitreisenden. Aber Leute, wie haben keinen Platz für weitere Mitreisende. In Zottl ist es voll. Übervoll!

Daher auch meine Bitte an alle, die uns Pakete schicken. Bitte keine Kuscheltiere. Wir lieben sie, aber es passen keine mehr in Zottl. Und der zukünftige Leih-MAN ist noch kleiner. Und bitte auch nichts was man hin legen, stelle, oder hängen kann. Auch dafür ist kein Platz mehr. Leider! Auch zu Hause nicht. Ab Mitte Mai habe ich keine Wohnung mehr. Nur noch ein vollgestopftes Zimmer. Da ist wirklich null Platz mehr für irgendwas. Leider. 

 

Ich laufe ohne Plan, brauche nix und suche nix. Folge der Hauptstraße biege mal hier mal da ab und komm am Ende am Café Curious Cat vorbei. Von Katzen zwar nix zu sehen, aber ich gönne mir einen Irish Coffee. Der kostet Friedrich 6 Euro, ist nicht übermäßig groß, hat aber einen guten Schuss drin und schmeckt. Ein knappes Stündchen pausiere ich, danach setze ich meinen ganz eigenen Stadtrundgang fort. Stromere durch kleine Gasse, ohne Autos und schleiche noch bei der St. Marys Cathedral vorbei. Großer, grauer Bau. 

 

Im Anschluss per Zebrastreifen über die Straße und in den nahen Park der schon der Killarney National Park ist. Breite weg, kaum noch was los. Gehet auf 18 Uhr zu. Viel grün, alte Bäume und ich laufe natürlich gleich mal völlig falsch. Will eigentlich in Richtung Zottl laufen, latsch schlussendlich aber in die entgegengesetzte Richtung. Eh ich das schnalle, dauerts n Moment.

 



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Also umdrehen, Zottl mit Hungerast finden und als ich endlich zu Hause bin, schnell zwei Bratwürste in die Pfanne. Hunger wie die Sau. Und wenn ihr nicht wollt, dass euer Teller schmutzig wird, dann legt einen Tortilla drauf. Funktioniert super!

 

Nach dem Essen schneide ich noch 2 h und mache mich danach nochmal auf den Weg vor die Tür. Etwas die Stimmung einer irischen Grossstadt einfangen an einem Ostersamstag. 

Und es ist praktisch wie vor 20 Jahren in Limerick. Die Mädels, halbe Kinder, aufgetakelt in Miniröcken oder Hotpants....alter...wir haben 11 Grad und Wind...die müssten morgen alle tot sein. Die ersten Angetrunkenen laufen auch schon etwas schräg durch die Gegend. Aus den Pubs flutet Musik die Straßen. Aufgedonnerte Twens laufen gackernd durch die Straßen...oh man...wo bin ich denn hier gelandet? Irgendwie fühle ich mich leicht fehl am Platz. 

Hatte eigentlich vor, in nem Pub noch ein gemütliches Guinness zu schlürfen, doch sind die alle brechend voll und laut. Das schreckt mich so ab, dass mir die Lust auf Guinness vergeht. Ich glaub, ich mach das lieber mal unter der Woche und dann in Ruhe und ohne dabei taub zu werden. 

 

Bis 22:30 Uhr stromere ich noch durch die Gasse, dann zieht es mich zurück zu Zottl. Noch etwas schneiden und gegen 1 Uhr liege ich zufrieden im Bett. Flauschy ebenfalls.

Am Morgen wollen wir zeitig aufbrechen. Wohin und was machen ist jedoch noch nicht entschieden. 

 

Jetzt erstmal auf eine ruhige Nacht hoffen und was später ist, entscheiden wir dann noch früh genug. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 51.994343, -9.644249

PP Strickeen Mountain: 52.035869, -9.636484

abends: 52.057416, -9.511438

 

Unsere heutige Route: ca. 14 km

 

 

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