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#663 Roadtrip Irland - Der letzte volle Tag, Glenveagh-Nationalpark

26. April 2023 - Warten auf den Akku Glenveagh-Nationalpark

  

Moin Leute, 

 

gestern Abend auf dem Parkplatz des Glenveagh-Nationalpark angekommen, genächtigt und heute?

Gepennt top, sehr ruhig. Keinerlei Störungen. Um 10 Uhr wache ich auf, draußen noch nicht viel los. Der Himmel eher grau, die Sonne nur durch den grauen Schleier zu sehen. Aber: trocken! Und das soll es die nächsten Stunden auch bleiben. Regen wäre auch doof für das was ich machen will. 

 

Heizung an, aufstehen und in der Dinette einige Dinge erledigen. Gegen Mittag lade ich den eScooter aus, ziehe mich warm an und düse los. Das Ziel der 4 km entfernte Park im Nationalpark. Mit Castle und See. Doch unklar ist: darf ich mit dem eScooter überhaupt in den Park? Für den eScooter musste ich mir auch einen Hack einfallen lassen. Beide Reifen verlieren ja immer schneller Luft. Somit vor der Abfahrt Reifen füllen und nun auch den kleinen Einhell Kompressor dabei. Akku betrieben, hab ich ihn nun auf den eScooter geschnallt mit zwei Expandern. Perfekt, steht vorne auf dem Trittbrett, somit auch nicht im Weg weil ich eher hinten stehe. Prima Sache. So kann ich zwischen pumpen wenn die Luft alle ist. 

Aber eben: kommen wir überhaupt so weit? 

 

Auf Google Maps sieht der Weg geteert und top aus. Somit spricht eigentlich nix gegen mein Vorhaben. Doch als ich mich auf den Weg mache, eben diesen top geteerten Weg zu befahren, sehe ich ein Schild: Fahrräder verboten. Gleichzeit ruft mir ein Busfahrer etwas zu. Ich fahre aber erst an ihm vorbei, auf das Verbotsschild zu, drehe dann ab und fahre zu ihm. Entschuldige mich, dass ich nicht sofort reagiert habe, weil ich am filmen war. 

Er, super freundliche, kann man nicht anders sagen, erklärt mir, dass ich den Weg leider nicht fahren darf. Der ist nur für die Elektrobusse, die hier die 4 km Strecke hin und her fahren um Touris zu transportieren. Da schaue ich wohl etwas bedröppelt und er meint: Hey, aber du kannst da lang fahren und zeigt auf einen geschotterten Weg  den sich Fahrräder, und Fussgänger teilen müssen. Breit, guter Zustand und meine Miene hellt sich sogleich auf. Ich bedanke mich bei ihm für den Hinweis, wünsche ihm noch einen einen schönen Tag. Dann zieh ich los...komme aber nicht weit.

 






Mein Blick fällt auf die Akkuanzeige des eScooters der nur 2 Balken zeigt. Das ist nicht viel für 8 km die vor uns liegen. Eigentlich müsste er das schaffen...aber wer weiss...vielleicht auch nicht. Ich überlege hin und her, fahren und später schieben riskieren? Oder umdrehen?

Ich entscheide mich fürs Umdrehen. Ich hab keinen Bock auf dem Rückweg schieben zu müssen. Aus Erfahrung weiss man ja, dass Batterien gegen Ende deutlich Leistung verlieren und schneller leer sind, als einem lieb ist. Daher: drehen und zurück zu Zottl. Nix wars mit Nationalpark...naja...nicht ganz...so schnell geb ich nicht auf. 

 

Inverter anschmeissen, Roller anschließen und zwei Stunden mit 200 Watt laden. In der Zwischenzeit beschäftige ich mich mit Daten schaufeln, Blog schreiben und anderen Dingen ,die in den letzten Tagen liegen geblieben waren. Langweilig wir mir ja nie.

 

Nach zwei Stunden zeigt der Rolle 4 von 5 Balken. Das reicht. Alles ausstellen und abziehen, Reifen wieder aufpumpen und los. 

Das lustige ist: im Video ist von dem Umdrehen und laden nix zu sehen...das wisst nur ihr Blogleser. Ja, Blogleser wissen manchmal etwas mehr. 

 

Filmisch setze ich genau dort an, wo ich vorhin aufgehört hatte. Da sich das Wetter null geändert hat seither, wird das im Video auch niemand merken. Solche "Fakes" mache ich übrigens nur gaaaaaaaaaanz selten. 

 

Die Fahrt in den Nationalpark rein ist ziemlich cool. Wenig los, tolle bergige aber karge Landschaft. Der See kommt irgendwann in Sicht. Besuch lohnt. Bedenkt man, dass man hier for free nächtigen darf, es Mülleimer gibt und der Parkbesuch auch sonst nix kostet. Coole Sache!

 

Ohne große Schwierigkeiten, aber mit einmal aufpumpen des Hinterrades komme ich am Castle Park an. Ab hier muss ich schieben. So sagt das Schild. Mache ich auch erst, doch da ausser mir hier niemand ist, rolle ich später mit Schrittgeschwindigkeit vor mich hin. Ein Stückchen bergauf und schon sehe ich das top erhaltene Castle. Man kann Teile davon gegen Geld besichtigen.

Ich parke den Roller beim Fahrradständer und gehe mich umschauen. Laufe durch den teilweise blühenden Park. Fake Rosen, Fake Apfelbäume die wohl Kirschbäume sind (oder anders rum), Ahornbäume die mit roten Blättern rumstehen. Echt schön und nicht viel los. Einen SWISS Way finde ich noch. Warum er so heisst, erschließt sich mir nicht so richtig. Aber egal. Gepflegt und schön.

Zurück am zum Castle am See entlang, finde ich den Pool des Castles, einen Steg und schaffe es sogar noch auf einen der Türme. Cool! Hat Spass gemacht. Wetter hält so knapp...tröpfelt hier und da ein wenig. Von Regen mag ich da aber nicht sprechen. 

 

Und als ich alles gesehen habe, ab ins Kaffee. Salted Caramel Cake mit Schoki Überzug und ein Flat White. Beides zusammen rund 10 Euro und ein Gedicht. Ne halbe Stunde gönne ich mir eine Pause, dann gehts zurück zu Zottl. Bei etwas stärkerem Wasser von oben, aber noch immer kein eechter Regen. Ah...Luftaufpumpen muss ich hinten auch nochmal. Das Mitnehmen des Kompressors hat sich definitiv gelohnt. 

 

Hatte ich es hin easy genommen, geb ich dem eScooter auf dem Rückweg etwas die Sporen. Natürlich nur, wenn gerade keine Fußgänger auf dem weg sind. Sobald ich die erspähe, drossle ich das Tempo massiv und fahre in Schrittgeschwindigkeit an ihnen vorbei. 

 

               

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Angekommen bei Zottl wird alles verräumt und Zottl klar gemacht für die Abfahrt. Das Ziel? Ja...gute Frage. Dublin, logisch, aber wo pennen?

Ich schaue noch mal bei P4N und finde einen Spot in Richtung Hafen am Meer. Kostenlos nachts von 17-11 Uhr. Cool...hoffentlich stimmt das noch. 

 

Leider, und das hab ich unterschätzt, sind es von hier 3,5 h bis Dublin. Ein Teil der Strecke führt durch Nordirland.

So düsen wir los. Zurück nach Letterkenny, dann irgendwann sind wir plötzlich in Nordirland...ohne je eine Grenze gesehen zu haben oder Kontrollen....und ne Stunde später sind wir wieder zurück in Irland, auch ohne Grenze. Super! Läuft! Wenig Verkehr, 19 Uhr schon durch und wir gondeln immer weiter gen Dublin. Straßen okay, wir können mit 90-100 km/h über die Nationalstraßen jagen und erreichen später noch die Autobahn. 

 

Kurz vor Drogheda verlassen wir die Autobahn, Google meint, ab hier wird sie mautpflichtig, und auf Maut hat Friedrich der alte Knauser heute keine Lust. Daher...etwas Landstraße. Kurz telefoniere ich noch mit meinen Eltern, dann sind wir irgendwann wieder auf der M1 und kurz darauf in Dublin.

Gefühlt müssen wir mitten durch die Stadt. Zum Glück nach 21 Uhr und keine Rush Hour. Dennoch, es kostet mich meine volle Konzentration uns durch den Dschungel aus Einbahnstraßen, normalen Straßen, links fahren...und plötzlich in ner Einbahnstraße dann doch mal rechts fahren, zurecht zu finden. Um mich rum Verkehr, gefühlt tausende Ampeln, Fahrradfahrer, Taxis, Autos... In Großstädten ist links fahren auch nach 5 Wochen Irland noch immer eine Sache, die besondere Beachtung benötigt. 

Und zu guter Letzt hoffe ich, dass unser Schlafplatz aufgeht. Es gibt keinen Plan B. Wenn der nix ist, sind wir aufgeschmissen. Also Daumen drücken!

 

Ohne Verfahren, bin ich stolz auf mich...oh...nee...stimmt nicht..einmal fahre ich falsch, was aber kaum Einfluss auf die Route hat, erreichen wir gegen 21:30 Uhr das Zielgebiet. Und das Glück ist uns hold. Der Parkplatz hat zwar ne Höhenbeschränkung, die ist aber zur Seite geklappt, wir kommen drauf, finden noch einen Parkplatz und sind angekommen. Bis 11 Uhr morgen früh dürfen wir hier kostenfrei parken. In die Innenstadt von hier aus sind es so 20 Minuten, das Viertel nicht runtergekommen sonder solider Mittelstand, Tanke in der Nähe, alles prima. Sieht sicher aus. 

 



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Zeit für Abendessen. Ich will mir gerade Porridge machen, zu mehr bin ich heute nicht in der Lage, als ich draußen Stimmen höre und als ich raus schaue, hat ein Ire seine Motorhaube offen und hantiert mit nem langen, dicken Kabel. Hm...Batterie platt? Der stand dort gerade schon mit Standlicht an.  

Da fällt mir mein kleine Starthilfebox, ich nenne sie gerne den Power Butler ein, der ist auch sofort zur Hand.

Ich gehe raus, biete meine Hilfe an und ne Minute später läuft der Motor des Iren wieder. Das kleine Starthilfeteil ist echt einfach nur geil. Das findet der Womofahrer neben mir auch. Ein Deutscher, der hier in Irland arbeitet und im Camper wohnt. Martin mit Berliner Kennzeichen. Wir unterhalten uns noch ne Dreiviertelstunde, dann gehts für mich wieder an den Herd. Porridge bauen, essen, arbeiten und schlafen stehen für heute noch auf dem Programm. 

 

An dem Programm ändert sich auch nix. Ich zieh es durch. Liege um 1 Uhr im Bett und hoffe auf eine ruhige Nacht hier in der Nähe des Dubliner Hafens. 

 

Ein letztes mal gute Nacht aus Dublin. 

 

Viele Grüsse

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 55.057843, -7.938032

abends: 53.324784, -6.206636

 

 

Unsere heutige Route: ca. 264 km

 

 

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