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#711 Island - Freistehen, Piste F752, F26, F910

Montag, 10. Juli F752, F26 und F910, Freistehen in Island

 

 

Moin,

 

Aufwachen gegen 10:30 Uhr. Draußen windig und ziemlich leer. Die Meisten sind schon wieder auf der Piste nach irgendwo. Wir nicht. Aufstehen, Heizung, anziehen…vor die Tür. Mal zahlen gehen so gegen 11:15 Uhr. 

An der Rezeption ist niemand, also schaue ich mich etwas um, laufe zu Toiletten und Umkleide. Dort treffe ich auf die Betreiber dieser kleinen Oase und darf dann 2500 ISK zahlen. Per Kreditkarte, wie bisher überall. Ich hab noch keinen Cent Bargeld benötigt. 

 

Nach einem sehr netten und längeren Gespräch mit dem Betreiberehepaar, führe ich meinen Rundgang fort und komme dort hin, wo es richtig interessant wird. Denn im Preis inklusive ist ein Dipp in den warmen Pool. Ein Hot Pot. Dieser wird von einer warmen Quelle gespeist und ist wirklich perfekt temperiert. Und er ist leer! 

Schnell zurück zum KaiMAN, umziehen. Bewaffnet mit Kamera und Handtuch laufe ich zum Pool….da ist er jedoch nicht mehr leer. Drei Jungs sitzen drin. Ende zwanzig. Da sie sich aber ganz rechts aufhalten, kann ich dennoch problemlos filmen. 

 

Dann mal nix wie rein, der Wind ist affenkalt…das Wasser: herrlich! Traumhaft! Hier geh ich nie wieder raus…aber Vorsicht: sau rutschig. Mittig im Pool liegen zwar Gummimatten, bis ich dort aber bin, versuche ich tunlichst, nicht auszurutschen und dabei Kamera oder Mikro zu versenken. 

 

Der Pool ein Naturpool, eingefasst mit Steinen, und fast ein infinity Pool. Mit den drei Jungs komme ich etwas später ins Gespräch, drei Köche aus dem nahen Akureyri. Haben heute frei und hängen hier ab. Ein Deutscher, n Finne und ein Kroate. Hier trifft man wirklich auf alle und jeden. Ganz Europa ist im Sommer auf Island zum Arbeiten. 

 

Später kommt noch ein Ehepaar mit Teenager in den Pool. Wird langsam voll…dann noch ein älteres Ehepaar und zwei weitere Kids. 

Und wie ich so in dem warmen Wasser rumliege, sehe ich plötzlich sich was bewegen. Hä…was war das denn? Ich muss das Gesehene erstmal verarbeiten, mich fragen ob ich das gerade wirklich gesehen habe, beantworte mir das selbst mit JA und frage dann in die Pool Runde auf Englisch:
Hat jemand zufällig da vorne ein Handy aufs Gras an den Pool Rand gelegt? Das ist nämlich soeben in den Pool gerutscht. 

 

Japp, die Mutter des Teenagers geht mal kurz auf Tasttauchgang und fischt ihr Handy aus dem Pool. Bedankt sich und legt es nun in sichere Entfernung. Gut sind die modernen Handys heute ja alles halbwegs wasserdicht. 

 

Mit der Zeit leert sich der Pool. Zwei Kid, Bruder und Schwester, vielleicht 10-12 Jahre, kommen später noch wieder dazu. Und die fangen dann doch tatsächlich an, Schnick, Schnack, Schnuck zu spielen und „Ich sehe was, was du nicht siehts“. Da bin ich echt platt…ich dachte, die heutigen Kids kennen sowas nicht mehr und hängen nur noch am Handy. Jetzt fehlt nur noch, dass sie mit Viereckenraten starten…. Doch soweit kommt es nicht. 

 

 






Ja, aber es kommt wie es kommen muss: irgendwann hab ich alles ausgesessen! Ich bin der Letzte! Alleine im Pool. Hat nur 1,5 h Wartezeit in schön warmem Wasser gedauert. Geil! 

Noch ein paar Videoaufnahmen, kurzer Geheimtipp und dann begebe ich mich auch wieder an Land. Bei dem kalten Wind jedoch echt eine üble Überwindung. 

 

Schnell in den KaiMAN, trocken legen und klar machen fürs Ablegen, äh..Abfahren. Viele Kilometer liegen noch vor uns und es ist bereits 15 Uhr. So was der heutige Tag eigentlich nicht gedacht. Aber so einem Pool kann ich einfach nicht die kalte Schulter zeigen. Da muss ich rein…und zwar lange! Das ist isländische Badekultur die ich hier adaptiere!

 

Wir begeben uns auf die F752 und folgen dieser vieeeele Kilometer durch das Hochland. Mal schnell, mal langsam. Anfangs keine Flussdurchfahrten. Dafür Blick und Gletscher in der Ferne. Und auch Staub ist wieder ordentlich dabei, plus natürlich der Wind. Der macht der Drohne das Leben wieder schwer. 

 

Gegen Ende der F752 noch eine breite Wasserdurchfahrt. Gummistiefel an und prüfen….nur breit, nicht mega tief und auch keine dicken Steine drin. Kaum wieder an Land, kommt ein Italiener auf der anderen Flusseite an und fährt durch. Kurz darauf kommt aus meiner Richtung ein Isländer und fährt ebenfalls durch. Gut Verkehr hier!

 

Im Anschluss dürfen wir. Drohne hoch, durch und weiter. Einige Kilometer später und ein paar Autos die uns entgegen kommen, erreichen wir die F26, biegen rechts ab und folgen ihr in Südwestliche Richtung. Zustand so lala. Immer wieder unterschiedlich, steinig, wellig, okay….gemeinsam haben alle: Staub!

 

 

               

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So 20 km folgen wir ihr, dann kommt der Abzweig auf die 910 die nach Askja führt. Die Furt auf der 26 sparen wir uns also noch auf, biegen jedoch nicht gleich auf die 910 ab, denn dort steht ein Ranger Fahrzeug mit 4 Motorrädern. Karten werden gecheckt, die Route erklärt und die Hindernisse aufgezeigt. Vor allem die Furten sind da von Interesse. Ich grüsse, warte und als alles los fahren, lasse ich alle vor und tucker hinterher. 

 

Die F910 fährt sich ganz ordentlich, mal schnell und mit riesen Staubfahne, mal langsam und mit ohne Staub. Der Wind nun nicht mehr von hinten sondern von vorne. 

 

Nach einigen Kilometern kommt links ein Parkplatz, ich stoppe kurz, will eigentlich die Drohne hoch lassen, doch klingelt dann erst noch mein Telefon. Dirk ist dran. Wir labern 20 Minuten. Währenddessen wird es voll in der Parkbucht. Ein deutscher VW XY kommt entgegen, ein SUV und auch die Rangerin. Alter…bin ich hier auf ner Autobahn gelandet? Krass!

 

Die Rangerin erkennt im weiteren Verlauf, als T XY und SUV weg sind, meinen Van und kommt rüber gelaufen. So kommen wir super nett ins Gespräch. Sie gibt mir Tips für die übernächste Furt die man weit nach rechts ausholen fahren soll. Nicht durch die Stromschnellen. Letztes Jahr sind dort zwei Autos versoffen. Guter Hinweis. 

 

Dann fragt sie wo ich hin will. Ich erkläre ihr, dass ich einen Hot Pot suche, der etwas abseits der F910 liegt. 

Ja, den kennt sie, wollte sie mir auch geraden empfehlen, hin zu fahren. Da bin ich beruhigt, war mir nämlich nicht sicher, ob der Pool wirklich existiert. 

Ihr Frage drauf: wo willst du nächtigen wenn du am Pool warst. 

Ehrliche Antwort meinerseits: Naja, es ist sicherlich 20 Uhr bis ich dort bin, am liebsten dort am Pool. 

Ich mache mich auf eine Schimpftirade, Zurechtweisung oder sonst was bereit. Denn Freistehen ist ja verboten auf Island. Auch wenn ich es schon gemacht habe und ich auch schon andere gesehen habe, die ebenfalls frei standen. 

 

Doch nie dergleichen passiert. Sie meint nur: Ja, da könnte ich nächtigen, das sei in Ordnung. 

Da bin ich mal kurz echt perplex und auf meine Reaktion erklärt sie: ist man mehr als 1 h Fahrzeit weg von einem Campingplatz, darf man durch aus eine Nacht frei stehen und nächtigen. Kein Campingverhalten, ein Müll hinterlassen, nix zerstören! Alles drei versteht sich für mich von selbst

 

 



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Wenig später verabschiedet sie sich, sie will zurück zur Ranger Station. Über den Vulkan sprachen wir noch, bisher ist er noch nicht ausgebrochen, ab es kann stündlich los gehen. 

Sie wünscht mir ne gute Fahrt und viel Erfolg and der Furt und zieht von dannen mit ihrem Pickup. 

 

Ich bleibe zurück, lasse die Drohne hoch fahre ab. Bei dem Sturm gelingt der Flug jedoch nicht so toll und auch nicht lange. 

 

So düsen wir nur mit Bodenaufnahmen weiter. Doch einige später will ich es nochmal wissen mit der Drohne. Der Wind jedoch noch stärker. Beim Aussteigen passiert es dann. Der starke Wind bringt die Propeller der Drohne zum Drehen, ich passe einen Moment nicht auf und schon hab ich den Mist: zwei Schnittwunden auf dem Handrücken. Blut quillt sofort raus und ich spüre einen Schmerz und fluche. Verdammter scheiss Wind!!!

 

Die Drohen geht trotzdem in die Luft, jedoch wieder nicht lange. Die Schnitte hören schnell auf zu Bluten, schmerzen jedoch etwas. 

 

Und kaum ist all das geschehen, steuert der KaiMAN auf eine breite Furt zu. Himmel…ist sie das?

Nee…das ist ne andere…die gefährlich kommt jedoch einige Kilometer später. Das Wasser rauscht ordentlich vom Gletscher kommend an uns vorbei. Ui….na das kann ja heiter werden. Die Sonne steht schon schräger am Himmel, 19 Uhr durch. Nicht mehr viel los. Wir stehen hier alleine. Und müssen da jetzt durch. 

 

Ich erinnere mich an die Worte der Rangerin. Bogen nach rechts raus fahren, fern halten von den Stromschnellen. Drohne in die Luft…die spinnt etwas, der Gimbal wackelt, Problem beim Scharfstellen. Mist!

 

 

Tja, und wie das hier weiter geht, das lest ihr im nächsten Blog und seht ihr im nächsten Video. Drück aber schonmal die Daumen, dass wir nicht versaufen. 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens65.027522, -18.332264

abends: Furt an der F910

 

Unsere heutige Route: ca. 70 km

 

 

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