· 

#852 Spanien - Neuschnee, Skigebiete und eine Zitadelle

10.02.2024 Noch immer Winter auf dem Col du Portalet

        

Schönen guten Morgen, 

 

Samstag morgen in Spanien. Heute vielleicht warm, sonnig, sandig und blauer Himmel?

Blick raus...äh...nein! Wieder alles weiss. Nicht so viel Schnee wie gestern, aber vermutlich sind 10 cm hinzu gekommen. Der Schneeräumer kratzt draußen schon durch die Gegend, die Temperatur kälter als gestern, knapp minus 2 Grad. Winter!

 

Ich mach mich aber erstmal an die Arbeit. Da die Schneelage nicht krasser ist als gestern, muss das auch nicht im Detail nochmal gefilmt werden. Daher...ab an den Rechner. Blog für das heutige Video tippen und jenen von gestern. Da gestern gut was los war, dauert das länger als sonst. 

 

Zwischendurch werfe ich mir ein paar Toasts ein und tippe fleissig weiter. Im Anschluss wird geschnitten...und nebenher mit einer Hirnhälfte überlegt, wo wir heute noch hinfahren könnten. Draußen derweil noch immer leichter Schneefall, windig. Keine Sonne zu sehen. Dafür ein Kommen und Gehen an PKW. Schneeballschlachten sind zu beobachten und meine Nebenparker mit dem Wohnwagen, graben ihr Auto aus. Die waren gestern Abend irgendwann gekommen und hatten keine schlauere Idee, als sich einen Parkplatz neben uns hinzustellen. Wohlgemerkt, der Parkplatz war völlig frei! 

 

Die Dusche im THE FORCE wird heute auch getestet. Das WC muss raus, sonst wird es nass und steht komplett im Weg und im Wasser. Auch die Holzbodenabdeckung kommt raus sowie die Magnettaschen von STYYL. Klorolle ebenfalls. Duschvorhang einmal rum ziehen und los kanns gehen. Die Tür lasse ich auf, so hat man etwas mehr Platz und knallt nicht dagegen. 

Der Duschvorhang, anhänglich und nervig. Da braucht es Magnete. Damit bekommt man den in den Griff. 

 

Die Platzverhältnisse sonst gut. Allerdings hab ich ein Problem mit dem Wasser. Der Druck, Druckwasserpumpe, ist gut. Doch die Temperatur des Wasser ist schwierig einzustellen. Ich bekomme kein stabiles lauwarmes Wasser hin. Meist ist es kurz angenehm, dann wird es entweder kochend heiss oder arschkalt. Beides ist Mist. Wie man so entspannt und angenehm duschen soll, ist mir ein Rätsel. Diese Verhalten zeigt sich intensiv, wenn man den Mischer nicht voll aufdreht auf maximalen Wasserfluss. 

 

Bei vollem Wasserfluss, ist es besser, allerdings verbrauche ich so viel zu viel Wasser. Die Temperatur bleibt so etwas stabiler und verlässlicher. Dennoch verliere ich auch dann immer wieder unnütz Wasser, um die Temperatur einzustellen. Das nervt. Wasser ist nicht unendlich an Bord. Das war im KaiMAN und auch in Zottl deutlich besser. Nicht hilfreich ist, dass der Mischer während des duschens nicht sichtbar ist. Er ist hinter dem Duschvorhang. Ertasten, blind drehen....hoffen, dass die Temperatur passt. 

Ein echtes Duschvergnügen war der erste Waschgang auf jeden Fall nicht. 

 

Ich werde das im KaiForceONE weiter testen und beobachten, vielleicht werd ich mit der Zeit ja noch schlau aus der Wassergeschichte. 

 




 

Gegen Mittag trete ich auch mal vor die Tür. Die Temperatur leicht über Null, der Schnee pappig. Unser Van ist ziemlich schneefrei. Was mich wundert. Auf dem Dach liegt kaum was. Auch sonst nur Eiszapfen unten am Van. Vermute, der Wind hat dafür gesorgt, dass auf dem Dach wenig liegen bleibt. Danke Wind! Ich hab nämlich keinerlei Schneeräumequipment dabei. Schließlich fuhren wir ja nach Spanien und nicht nach Skandinavien. Oder bin ich doch mal irgendwo falsch abgebogen???

 

Die Lage ist also entspannt für uns, wieder rein in den Van und fahrfertig machen. Die Heizung hält sich gut, auch wenn die Pumpe weiterhin laut tackert. Dafür ist das Bett im Heck einfach Bombe. Die Matratze top und die Breite von 2 m für einen Querschläfer ein Traum. Mein bisheriger Lieblingsort im Van. 

 

Das Aufräumen dauert es Momentli, nach einem Tag stehen fährt einiges frei rum, was verstaut werden muss. Die Frontscheibe erinnert an eine Tropfsteinhöhle. Nur Motor und Klimaanlage bräuchten wohl zwei Tage um die zu trockenen, also schnell mit dem Lappen drüber. Der Sprinter springt ohne Murren an, die Aufbaubatterie nur noch bei 20%. Wir müssen fahren und hoffen, dass der Booster heute halbwegs Ampere in die Batterie pumpt.

 

Also los. Halbkreis über den noch verschneiten Parkplatz, auf die schwarz geräumte Straße und den Berg runter. Die Sicht halbwegs gut, ein wenig drückt sogar die Sonne durch. Wir verlassen den Col du Portalet mit seinen rund 1.800 m und suchen mal das Tal. Ziel ist Jaca. Dort will ich stoppen und mir etwas Kultur aneignen. Hoffentlich klappt das auch. 

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Die Fährt läuft problemlos. Google Maps navigiert uns, wir passieren zwei oder drei Skigebiete. Alle offen. Dafür, dass hier bis vorgestern null Schnee lag, sind die jetzt echt fix. Allerdings sehen die Talabfahrten schrecklich aus. Brauner Schnee...das macht doch keinen Spaß! Aber die Parkplätze voll! 

 

Uns spült es noch an einem Parkplatz vorbei, Müll weg bringen und weiter. Bei Sainanigo kommen wir aus den Pyrenäen raus, biegen auf die A23 ab und folgen ihr bis Jaca.

Dort wühlen wir uns in die Innenstadt und zur Ciudadela de Jaca/Castello de San Pedro. Auf Google Maps war ein großer Parkplatz zu sehen. Den gibts auch. Doch ist er erstens voll und zweitens mit einer 2.10 m Höhenbarriere verstehen. Danke dafür, Jaca! Toll gemacht. 

 

So fahre ich langsam am Parkplatz vorbei, will meinen Plan schon aufgeben, als ich einen freien Parkplatz entlang der Straße entdecke. Das könnte reichen, gut sind wir nur 6 m lang. Rückwärts manövriere ich den Sprinter in die Lücke. Perfekt! Auf Anhieb stehe ich perfekt. Natürlich nur, weil Flauschy mich so toll eingewiesen hat. Ohne sie, würde ich wohl jetzt noch rumkurbeln. Gut, hat sie heute Dienst und nicht der Co-Pilot. Rückwärts einweisen endet mit ihm meist mit unschönen Worten und Beschuldigungen. 

 

14 Uhr ist es...ich hab Hunger. Schnell das Essen von gestern aufwärmen, mit frischen Tortellini verlängern. Lecker! Meine Sterneküche wird immer besser. In der Soße schwimmen nun Spaghetti aus Norwegen, Tortellini aus Island und nun auch noch jene aus Deutschland. Läuft!

 

Danach noch etwas arbeiten, Video hochladen, 4G Netz super. Da braucht es kein Starlink. Um 16 Uhr ist alles erledigt, ich schnappe meinen Rucksack und die Kamera und laufe los. Als ich gerade abschließe, fährt ein Polizeiauto vorbei. Sehr gut...wir liegen also auf deren Route. Dann hoffen wir mal, dass der Sprinter nachher noch da ist und alles drin. Gesichert hab ich ihn per Lenkradschloss von STYYL

 

Die Zitadelle muss ich halb Umrunden, komme dann zur Zufahrt und laufe über eine Minizugbrücke in den alten Steinbau rein. Der Souvenirshop ist nicht der Ticketverkaufsraum. Für das Ticket muss ich schon durch das Drehkreuz und dann dort am kleinen Häusli zahlen. 8 Euro kostet der Eintritt. Und dann gehts los...laufen...erst außen, dann innen. 

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Die Gemäuer gut erhalten, Baustart 1592, fertiggestellt 1670. Architekt war ein Italiener...vielleicht erklärt das die lange Bauzeit? Vermutung von Friedrich!
Gebaut wurde die Zitadelle in Zeiten der Religionskriege in Europa.

Warum hier? Die Grenze ist nah und wichtige Passstraßen nach Frankreich mussten gesichert werden. 

1968 wurde die Zitadelle restauriert, das erklärt den guten Zustand. Heut sind darin Museen untergebracht und auch noch Militär. Jaca selbst eine Militärstadt. 

 

Das regelmäßige Fünfeck steht hier also schon verdammt lange und ähnelt mit seiner Form vielen anderen Forts aus ähnlicher Zeit in Europa. Hab ich da in Irland nicht auch schon eines angeschaut?

 

2 Stunden bin ich im Fort beschäftigt. Besuch lohnt. Das Miniatur Museum echt cool gemacht. Die Gebäude in gutem Zustand. Alles wird in Schuss gehalten, moderne WCs und sauber. Toll auch der riesige Exerzierplatz in der Mitte der Zitadelle. Und im Hintergrund die Ausläufer der Pyrenäen. Hat was. Besuchsempfehlung! Und auch nicht voll heute, obwohl Samstag ist. Meist spaziere ich alleine durch die Museen. 

 

Gegen 18:30 Uhr bin ich zurück am Van. Der Rückweg, direkt am Burggraben entlang, auch noch gut Besucht von Spaniern. Die große Grünfläche lädt zum spielen ein und lässt Hundeherzen höher schlagen. 

Ich versuche noch einen Drohnenstart, würde das Fort gerne noch von oben anschauen, nur kurz...aber Militärzone und Sperrgebiet. Flug nur mit Freigabe. Dafür braucht es Netz, das hat die Drohne gerade nicht. Also zurück zum Sprinter, Fernbedienung mit Wlan verbinden.

 

Ich stehe vor der Schiebetür draußen, die Drohne liegt drinnen, als wirklich GENAU auf höhe meiner Schiebetür zwei Polizeiautos halten. Erst denke ich, die sind wegen mir hier....doch beachten sie mich gar nicht. Unterhalten sich kurz 2 Minuten und fahren dann weiter. Ich wag das gar nicht zu filmen...will hier ja nicht auffallen. Die scheinen hier wegen Fasching etwas in Alarmbereitschaft zu sein. 

Naja, wie auch immer: ich sehe das als Zeichen, hier lieber doch nicht zu fliegen. Packe die Drohne wieder ein, mache uns Fahrfertig und bin weg. 

 

Erstmal schnell noch hier zum kostenlosen Stellplatz mit V&E. Der liegt 7 Minuten weg von uns. Zwar falsche Richtung, aber egal. Sehen will. 

Dort angekommen....voll der Platz. Kein einziger Ausländer, alles Spanier! Platz für rund 20 Fahrzeuge. Für die Entsorgung muss ich anstehen. Zwei Vans sind vor mir noch dran.

Die V&E ist sauber und funktioniert. So lasse ich mein Duschwasser von heute Morgen ab und leere den Urinbehälter der BioToi. Frischwasser ist noch bei 80%. Das reicht noch ne Weile. Weiter!

 

25 Minuten Fahrt liegen noch vor uns. Jaca verlassen wir in westlicher Richtung. Kurz auf die Autobahn A21. In Puente la Reina de Jaca fahren wir ab und noch 10 Minuten gen Süden. Nach Bailo den Berg hoch und in der ersten Linkskurve rechts weg.

 

Äh...stimmt das auch? Schotterweg...ausgewaschen, matschig, riesige Pfütze. Gut haben wir Allrad Antrieb dabei. Der Sprinter rutscht kurz im Matsch etwas, fährt dann aber problemlos den leichten Hügelweg hoch. Oben wird es eben. Nach dem Regen ist die Wiese recht matschig. Aber mit Allrad easy zu machen. Ohne...ich weiss nicht. Das könnte ins Auge gehen. 

 

Ich parke den Rhön Camp und bin angekommen. Dunkel mittlerweile. Sterne sind zu sehen. Könnte schlimmer sein. Vor die Tür zieht es mich jedoch nicht. Den Matsch schaue ich mir morgen an. 

 

Den Abend verbringe ich mit einer Tafel Schokolade und Final Cut, meinem Schnittprogramm. Bis Mitternacht arbeite ich noch an einem Video. Dann reichts. Zeit fürs Bett. Findet Flauschy auch und winkt den Tag ab. 

 

Morgen gehts hier weiter. Wie genau...das weiss hier noch keiner. Es ist Sonntag. Alles gechillt. 

 

Gute Nacht und bis morgen.

 

Kai und Flauschy

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: Passhöhe wie gestern

abends: 42.502124, -0.819898

 

Unsere heutige Route: ca. 90 km

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:



Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0