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#899 Spanien - Wieder alleine! Kilometer machen und Stausee

28.03.2024 Gründonnerstag in Spanien

        

Schönen guten Morgen, 

 

um viertel nach neuen wache ich  auf. Huch...ganz schön lange geschlafen heute. Als erstes schaue ich nach dem Wetter, Wind und wohin. Komme jedoch auf keinen grünen Zweig und irgendwann gegen 9:45 Uhr klopft es am Van. Das müssen meine Nachbarn sein. Gestern Abend waren ja noch Mona und Niko angereist und hatten auch hier genächtigt. 

 

Also mal schnell raus aus dem Bett, anziehen und vor die Tür. Moin!

 

Die Drei sind bereits abfahrbereit und wollen los. Ihr Ziel heute: Sete in Frankreich. Das ist mir deutlich zu weit für heute. Somit sagen wir nochmals Tschüss und die beiden drehen ihren 7 m Sprinter und fahren ab. Heute treffen wir sie wohl nicht mehr wieder. 

 

Doch auch ich mache mich fahrbereit. Ohne Frühstück, ohne Baddurchgang. Ich möchte vom Berg runter sein, bevor hier die ersten Feiertagsbesucher hoch tigern. Heute morgen war schon jemand hier, der den Grillunterstand geöffnet hat. Vermutlich ist hier ab irgendwann mehr los. 15 Minuten später lasse ich den Motor an, neben mir der verschlafene Co-Pilot und Friedrich. Beide schauen noch etwas müde aus der Wäsche, quasi so, wie ich mich fühle. Los!

 

Kamera aufstellen, steile Rampe hoch, Kamera wieder holen und schon rollen wir durch den Wald bergab und später in der Ebene durch die Orangenhaine. Es riecht nach Zitrusfrüchten...lecker. Kein Verkehr, kein Mensch, es hat niemand mitbekommen, dass wir hier waren. Super!

 

Weit kommen wir jedoch nicht. Am Sportplatz und Freibad ist schon Schluss. Ich wollte nur schnell vom Berg und Spot weg. Hier am Sportplatz gibts Parkplätze, dort stelle ich meinen KaiForceONE hin und begebe mich in mein Büro. Dinette, Laptop, Maus...und los. Blog anpassen, jenen für die Einreise nach Marokko. 

 




Nach getaner Arbeit, Motor an und weiter. Kilometer machen. Das Ziel ist heute, Barcelona deutlich hinter uns zu lassen. Runde 500 km liegen vor uns. 

 

Wir verlassen Sellent, hier gäbe es noch ein Dorf anzuschauen mit Amphitheater und schönem Park. Doch das ist zeitlich heute nicht drin. Wir sind im Rückreisemodus. Da ist der Focus auf fahren gelegt. 

 

10 km später sind wir auf der Autobahn. Gut was los, man merkt, das bald Ostern ist. Alle wollen irgendwohin. Dennoch kommen wir erstmal staufrei voran. Tank nur noch halbvoll, irgendwo müssen wir noch tanken. Allerdings nicht auf der Autobahn. Die Wucherpreise akzeptiert Friedrich nicht. 

Aber 350 km kommen wir noch mit dem was wir im Tank haben.

 

Ich stecke mir Noise Cancelling Kopfhörer rein und höre Jean Luc Bannalec - Bretonischer Ruhm weiter. Schönes Buch, lese bzw. höre seine Krimis echt gerne. Der Ausgang ist dann auch überraschend. 

 

Als nächstes Buch folgt dann THE CIRCLE von Dave Eggers. Ganz andere Thematik, aber auch interessant und regt etwas zum Nachdenken an, wie transparent eine Gesellschaft sein muss und wie allwissend ein Unternehmen. 

So abgelenkt, und mit immer mal wieder hefitgem Seitenwind aber Sonnenschein und bis zu 24 Grad, jagen wir auf spanischer Autobahn gen Norden. Irgendwann sehe ich jedoch, wir brauchen mal etwas Diesel. So suche ich mit Hilfe von Google Maps eine Tankstelle neben der Autobahn, fahre kurz darauf ab, 2 km Umweg und tanke voll. 1,47 Euro. Günstiger als die 1,60 - 1,70 Euro auf der Autobahn. Dennoch, wir brauchen viel, der Gesamtbetrag bei 100 Euro. Zu viel für unseren kleinen, braunen Finanzbär Friedrich. Er schaut erst verzweifelt, dreht sich dann weg und vergräbt sein trauriges Gesicht in des Co-Piloten Pelz. Oh je...in Marokko hat er sich so gut gehalten, aber jetzt, wieder täglich tanken, ist einfach zu viel für seine Watte. 

 

Ich fahre ab, über die Straße, auf einen großen Parkplatz und parke. Mittagspause um 15 Uhr irgendwas. Wo wir sind, keine Ahnung...aber noch sicher 150 km vor Barcelona. Ich wärme mir meine Tortellini Reste von gestern auf und werfe sie ein. Hinterher noch schnell zwei Vanille Puddings. Gut...Magen erstmal beruhigt. Wir können weiter.

 

Zurück auf den Highway, Kopfhörer rein und Hörbuch hören. Bisher keine Leichen, aber seeerhr viel Transparenz und Firmenwissen.

 

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Es ist nun 16 Uhr, wir rollen immer mehr auf Barcelona zu, der Verkehr wird immer dichter, wir sehen unterwegs auch mal das Meer und irgendwann stehen wir.

Stau....Google Maps hatte es bereits angekündigt. Zum Glück nur ein kurzer Stau, sah vor ner Stunde noch viel übler aus. Unfall auf der linken Spur, zwei PKW haben sich heftig touchiert. Kein Krankenwagen, aber ne Menge verbogenes Blech. Habt ihr super gemacht...man!

 

Immerhin, nach der Unfallstelle läuft es wieder besser. Zwar noch immer gut was los, aber kein Stau. Die Zeit verrinnt, wir passieren Barcelona ohne es wirklich zu sehen. 

 

Irgendwann, die Sonne schon schräg am Himmel, stoppe ich nochmal und suche nach einem Schlafplatz in der Nähe. Fündig werde ich in 60 km Entfernung. 20 km weg von der Autobahn, oberhalb eines Stausees. Ist ein Versuch wert. Also los. 

 

Wir verlassen die Autobahn auf Höhe Capmany La Vall und folgen der GI-502 in Richtung Westen und Berge. In Darnius müssen wir scharf links, kommen vorher noch an einem kostenlosen Stellplatz vorbei, der aber verdammt gut gefüllt ist. Gäbe zwar noch Platz, aber auf sowas hab ich heute echt keine Lust. Daher folge ich nun der schmaleren Nebenstrasse ohne Namen. 

Ein kleines Schild an der Straße verwirrt mich...Zelten verboten oder so ähnlich ist dort angezeigt. Doch bin ich so schnell daran vorbei, das ich es praktisch gar nicht gesehen habe. 

Nach der leichten Steigung, oben rechts und auf Asphalt wird nach kurzem Dirt Road und Schotter. Erst eben, dann ansteigend und etwas ausgewaschen. Ganz praktisch, höher gelegt zu sein und Allrad dabei zu haben. Wobei ich vermute, das Zottl das auch noch packen würde. 

 

So rumpeln wir unserem Ziel immer näher und als wir oben sind...steht da schon einer! Zum Glück nur ein PKW. Der Besitzer am fotografieren. Besteht also die Hoffnung, dass der noch wieder davon fährt. Zelten darf man hier ja nicht...hüstel....

 

Ich steige aus, grüße freundlich, mache ein paar Aufnahmen. Stehe in Wind und Sturm. Tolle Blick über den 3/4 leeren Stausee (Boadella Reservoir) und bewaldete Berge. Sieht hier ja fast aus wie im Schwarzwald. Mein Feuer machen heute Abend kann ich mir auch ans Bein streichen. Bei so viel Wald und Holz, NO WAY Feuer zu machen. Zu gefährlich. Zu hohe Waldbrandgefahr. Und das noch bei dem Sturm. So plane ich im Kopf also schon um. 

 

Der PKW fährt nach 20 Minuten weg, so kann ich mich aus dem Weg parken und den kurzen 6 m Sprinter rückwärts in die Parkbucht manövrieren. Funktioniert prima. Wir sind angekommen. Die Sonne weg. Der Wind da. Hoffen wir, das niemand mehr kommt oder uns Ärger macht. 

 

 

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Da der Hunger im Team groß ist, mache ich mich sogleich ans Werk. Salatsoße aus Essig, Öl, Pfeffer, Salz, Knobi und etwas Senf machen. Meine Salatsoße mache ich IMMER selbst. Gekaufte kommt mir nicht auf den Salat. Find es immer lustig: die Menschen essen Salat, schütten en Mass gekaufte Salatsoße drauf, ohne zu schauen was drin ist und wieviele Kalorien drin stecken... Aber jeder wie er mag.

 

Gurke in schmale Scheiben schneiden, hab meine Gurkenreibe nicht dabei, also schneide ich in Zeitlupe von Hand. Tomate vierteln, Eisbärsalat schneiden. Hühnchen anbraten. Alles in eine Schüssel....Mahlzeit. Oh man schmeckt das genial! Das gibts morgen gleich nochmal!

 

Draußen mittlerweile dunkel, der Wind rauscht durch die Bäume, komische Tiergeräusche dringen durch das offene Dachfenster in den Van. Ich esse, arbeite im Anschluss und um 23 Uhr habe ich genug gesehen für heute. Ab ins Bett mit mir und den anderen. Morgen ist auch noch ein Tag. 

 

Der Sprinter hat heute übrigens gut gearbeitet, 550 km, Verbrauch 10,5 Liter. Das geht in Ordnung. Es klappert weiterhin nix im Rhön Camp, alles funktioniert noch wie am Anfang. Top verarbeitet der Van. 

 

Nu aber Augen zu und ab ins Bett. Wird Zeit. Das Blog schreiben vergesse ich komplett...

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog vom Vortag

abends: Mirador del Serrat del Sentinella, 42.359788, 2.827316

 

Unsere heutige Route: ca. 600 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Reyhan (Montag, 29 April 2024 13:13)

    Empfehlenswerte Alternative zu Jean Luc Bannalec : Gil Ribeiro, die Leander Lost-Reihe.

    Falls Du sie noch nicht kennst. Weiterhin gute Fahrt