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#901 Frankreich - Zurück im Mittelalter und in Deutschland

31.03.2024 Ostersonntag - Hoch oben aufm Berg

        

Schönen guten Morgen, 

 

ich liege noch im Bett, als ich aufwache! Kein schlechter Start in den Tag, oder? Doch ziemlich schnell stelle ich fest, ich lieg da zwar noch, aber zwei andere fehlen! Co-Pilot und Friedrich glänzen an diesem Ostersonntag mit Abwesenheit! Letztes Jahr waren wir Ostern in Irland. Dieses Jahr in Frankreich und die beiden sind nicht mehr im Bett.

Dabei ist es erst 9:30 Uhr...huch..schon so spät?!! 

Kurz drauf fällt mir ein...verdammte Zeitumstellung. Eine Stund geklaut...es ist eigentlich erst 8:30 Uhr. 

 

An der Co-Pi und Frieder Situation ändert das aber nix. Ich schwinge mich aus dem Bett und tapse vor in Richtung Dinette. Und nun ratet mal, wen ich da antreffe? Genau, den großen Weis(s)en und den kleinen Braunen! Aber viel erschreckender ist, was noch so auf dem Tisch steht: Eier! Besser gesagt: ein Sixpack Eier! Die, die in der Spüle stehen und darauf warten, dass sie gegessen werden. 

Die zwei Pelzträger waren heute also schon auf Eiersuche und haben sie gefunden. Na super....aber schlimmer ist: überall liegen Verpackungen von Kinder Riegeln. Und die Pappschachtel ist leer! Alle weg gefuttert. Und ein schlechtes Gewissen haben sie scheinbar nicht. Der Co-Pilot hat noch letzte Schoggikrümel im Mundwinkel. Oh man....

 

Auf diesen Schock erstmal einen Tee! Den trinke ich gemütlich in der Dinette. Und da die Schoggi Geschichte ist, steht wenig später die Whisky Flasche auf dem Tisch und bei den beiden Fellfüßen. Deutlich vor 12 Uhr und die beiden geben sich an diesem Ostersonntag schon die Kante. Unfassbar. 

Immerhin Flauschy ist noch normal...doch...als ich nach hinten schaue, hat sie ne Schladerer Flasche in der Tatze, prostet den Jungs vorne zu und zieht sich die Sonnenbrille über die Augen. WAS IST NUR LOS HIER!!!

 

Ich nehme eine Flasche Wasser und trinke einen Schluck!

 




Als nächstes ziehe ich Socken und meine Wanderstiefel an, kurze Hose und Winterjacke dazu und los gehts. Ich will hoch zur Burg und der mittelalterlichen Stadt, Vieux village médieval d'Allan.

 

Zusammen mit meiner DJI Pocket 3 mache ich mich auf den Weg. Erstmal ordentlich den Berg hoch, kurz drauf mit Regen und Gegenwind in der Ebene weiter und zack...da stehen die Ruinen. 

 

Seit 1988 wird hier auch wieder aufgebaut und restauriert. Die ersten Mauern stammen aus dem 12. Jahrhundert. Über die Jahrhunderte hinweg wurde das Dorf immer weiter ausgebaut und erweitert. Neue Festungsmauern kamen vom 16. bis 18. Jht. hinzu. Doch seit 1907 wohnt hier niemand mehr. Warum?

 

Naja, das Leben zu beschwerlich. Zudem wurde unten im Tal das neue Dorf gegründet. 1857 bekam dieses einen eigene Pfarrei und wurde zum einzigen Gemeindezentrum ernannt. Das Dorf auf dem Berg musste dann früher oder später aussterben. 

 

Es ist ein interessanter Rundgang, man sieht, das hier restauriert und an der Erhaltung gearbeitet wird. Ich habe Spaß, die schmalen Wege zu laufen und einige dunkle Ecken gibt es auch noch. Spannend! Und da wir hier auch gut genächtigt haben, alle Daumen und Tatzen hoch für diese Location. 

 

Der Regen und Sturm legt sich zum Glück auch irgendwann und so kann ich alles auch in Trockenheit bestaunen. Im Anschluss, zurück zum KaiForceONE und fahrfertig machen. 

Die Gang sitzt mit Whisky in der DInette und ist betrunken. Ich lege sie vorsichtig nach hinten. Nur nicht zu sehr schütteln, sonst kommt Watte retour. 

Flauschy, die auch einen in der Krone hat, darf vorne Platz nehmen. Abfahrt!

 

Die nächsten 9 Stunden und 650 km machen wir kurz hier: wir fahren ohne einen Cent Peage zu zahlen durch Frankreich. Das geht, braucht aber Zeit. Am Ende haben wir einen Verbrauch von 10,8 Liter eine Durschnittsgeschwindigkeit von 61 km/h. 

Es ist eine schöne Fahrt, durch Landstriche, die ich so noch nie gesehen habe, An Lavendelfeldern vorbei ,durch den französischen Jura. Aber es dauert halt.... Wer es eilig hat, dem bleibt nix anders übrig, als Autobahn zu fahren. Und wer mit größeren und breiterem Fahrzeug unterwegs ist, sollte Google Maps nicht vertrauen. Diverse male sind wir Straßen gefahren, die nur bis 3,5 Tonnen freigegeben waren. Aber schee wars und wenig Verkehr an diesem Feiertag. Erst gegen Abend wurde es etwas voller. 

 

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Getankt wird unterwegs noch. Diesel wie AdBlue. AdBlue war ja gestern schon am Anschlag und der Sprinter meinte im Cockpit Display: reduzierte Motorleistung! 

 

Heute also AdBlue getankt. Und das ist echt etwas blöd beim Sprinter. Der Einfüller ist vorne rechts (aus Fahrersicht) unter der Motorhaube. Die muss also auf. Das ist an sich kein Problem, doch ist es heute ziemlich windig. Der Wind kommt von vorne. Die Motorhaube also auf, mit einem eingerasteten Stab gehalten (so wie in den 80er Jahren), dass sie offen stehen bleibt. 10 Liter AdBlue rein aus der Zapfsäule. Das muss reichen. Der verdammte Scheiss kostet hier 99 Cent pro verdammter Liter. 

 

Als ich fertig bin mit tanken, nimmt der Wind plötzlich zu, starke Winböen rauschen heran. Ich hab meine Hand zum Glück schon oben an der Motorhaube weil diese ziemlich wackelt und dann sehe ich: der Windruck hat sie so angehoben, so dass der Haltestab sich gelöst hat. Hätte ich meine Hand nicht schon oben am Deckel gehabt, wäre sie einfach zugeknallt. Ohne Rücksicht auf Verluste! Scheiss gefährlich das Ding! Dicker Daumen runter an Mercedes! Das geht besser! Vor allem bei so einem teuren Basisfahrzeug.

 

Zudem: Der Sprinter ist hoch! Wer kleiner als 1,80 m ist und oder kurze Arme hat, kann ohne Tritthilfe die Motorhaube gar nicht ganz öffnen. Wer denkt sich so einen Mist aus bei Mercedes?

Alle anderen Hersteller schaffen es, den Adblue Einfüllstutzen beim Dieseleinfüllstutzen zu platzieren. Das birgt zwar die Gefahr, dass man im Suff mal AdBlue in den Dieseltank läppert, teuerer Fehler, aber immerhin bringt einen dabei keine Motorhaube um. Naja, egal, weiter geht die Fahrt!

 

Es wird irgendwann dunkel, wir jagen durch den regnerischen Jura, fahren gen Mulhouse, kommen auf die Autobahn, es regnet schon seit zwei Stunden. Mich nervt weiterhin das Sprinter automatische Fernlicht. Schaltet sehr langsam ein, reagiert beim Abschalten auf Licht des Gegenverkehrs träge, ich muss es manuell machen weil ich sonst dauernd gelichthupt werde. Wäre das mein Van, ich würde mir erstmal fette Kühler LED Scheinwerfer nachrüsten die wirklich SOFORT Licht machen und nicht erst nach 3 Sekunden. 

 

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Es ist 23 Uhr als ich Deutschland erreiche und 23:30 Uhr, als ich die Autobahn bei Freiburg Nord verlasse. Diesel wird langsam weniger, wir sollten mal noch tanken wenn wir morgen heizen wollen. Leider vergesse ich es in Freiburg und jage nun durchs Glottertal. Kurvig, bergan...20 km noch.

 

Hätte nix dagegen, jetzt dann mal anzukommen. 2 km vor meinem Ziel....Tanke in St. Märgen...1,70 Euro der Diesel...Schnäppchen. Voll machen. Friedrich bekommt es in seinem Whisky Delirium nicht mit. Flauschy ist es egal. Glaub, die pennt. Hat die Sonnenbrille noch immer auf. 

Meine Kreditkarte lässt mich am Zahlautomat mal wieder im Stich. So zücke ich die Maestro, die tut. Uff....

 

2 km später trifft mich dann schier der Schlag. Statt auf einem leeren Parkplatz, komme ich an einen total vollgeparkten Parkplatz an. Menschen, Autos...Jubel, Trubel, Heiterkeit. Hier ist Osterparty....am Ostersonntag! Die Schwarzwaldhalle ist die Party Location und der Parkplatz von Christian und Katta ist voll.

Aber: Sind die eigentlich noch hier oder vor dem Trubel geflüchtet? Ich fahre auf den PP. Echt eng. Ich muss höllisch aufpassen. Nicht noch auf den letzten Kilometern den Sprinter kaputt fahren. Im mittleren Teil sehe ich Emma...das wohl dickste Auto auf dem Hof. Innen kein Licht...Mitternacht...die schlafen schon. Ich rolle daran vorbei und bis weit weg auf eine fast leere Wiese. Unser Platz für die Nacht. Morgen parke ich dann um!

 

Und weil der Hunger groß ist, schnell noch ein paar Toastscheiben einwerfen, Schluck trinken und ab ins Bad und Bett. War ein langer Fahrtag heute. Aber auch schön. Der Sprinter macht, bis auf sein Fernlicht, echt Spaß auf der Straße. Der Motor zieht willig in allen Lebenslagen, das Getriebe schaltet Butterweich und die Straßenlage ist gut, nicht mehr so hart seit ich mit 3 Bar in den Reifen fahre statt mit über 5.

Der Sprinter ist etwas besser als der MAN des KaiMAN. Motor leiser und kräftiger, Cockpit mehr Mäusekino und mehr Assistenten (Lane Assist schalte ich noch immer sofort aus, gibt wohl nix nervigeres). Und der Sprinter ist höher als der MAN, also mehr Bodenfreiheit. 

Doch das erkauft man sich mit einem saftigen Mehrpreis beim Sprinter. Und der MAN kommt im MJ 2025 auch mit Mäusekino Cockpit und jeglichen Assistenten. Dazu soll es eine neue Motorvariante mit über 200 PS. Auf den bin ich echt gespannt!

 

So, nun aber mal gute Nacht. Ich muss ein paar Stunden ruhen. 

 

Viele Grüsse

Kai und Schlaf-Flauschy

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog vom Vortag, abends

abends: 44.498918, 4.796192

 

Unsere heutige Route: ca. 750 km

 

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