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#928 Schottland - Eine coole Single Track Road ans Ende

13.05.2024 Das Wetter schlägt übel um

        

Schönen guten Morgen, 

 

Schottland ist einfach schön und entspannt. Parkplätze die nichts kosten und kein No Overnight Parking Schild haben. Ist zwar fraglich, wie lange das noch so geht, bis sie auch hier merken: hey, Touristen und Camper sind Cash Cows, die kann man melken. Aber bisher, danke liebe Schotten, scheint ihr die Touristen noch nicht als Melkkühe zu sehen. 

 

So waren wir heute also bei Southend, dem Ende von Kintyre. Es ist bereits 9:30 Uhr.  Draußen herrscht ein trüber Himmel vor, gaaaanz leicht drückt die Sonne durch die Wolken durch. Von Sonnenschein kann aber bei weitem nicht die Rede sein. Noch weiss ich aber nicht, was noch auf uns zu kommt heute. 

 

Dann mal aufstehen und an den Rechner. Das Video hat es über Nacht hochgeladen. Super Sache! Auch haben wir noch Netz. Seit dem letzten Ausfall läuft die YESIM eSIM wieder reibungslos. Das erfreut mich! Hoffen wir, es geht so weiter. 

 

So tippe ich mal den Blog von gestern und trete im Anschluss vor die Tür. Windiger als gestern, kühler, aber landschaftlich schön und noch trocken. Allerdings weiss ich mittlerweile was heute noch kommt. Unser Team Meteorologe schrieb heute...es wird Regen geben! Viel Regen. Zwei tagelang Regen. Aussichten...da würde ich am liebsten direkt wieder ins Bett gehen, mir die Decke über den Kopf ziehen und nichts tun. ABER: wir wurden die letzten Tage auch wettertechnisch ziemlich verwöhnt. Hatten top Wetter. War klar, dass es irgendwann umschlagen muss. Also alles halb so wild. Überleben wir...

 

 




Mein Weg vor der Tür endet am Strand. Langgestreckt liegt er vor mir, leer und mit schönen Dünenhügeln rechts von mir. Robben soll man hier sichten können. Doch heute ist kein Robben Wetter. In welcher Sonne sollen sie sich wärmen...es gibt ja keine.

 

So drehe ich dem Strand den Rücken zu und marschiere zurück zu Zottl und daran vorbei. Hier soll es noch einen Fussabdruck geben. Und zwar von St. Columba. Einem irischen Abt und Missionar. Der hatte es sich in Irland verscherzt und versuchte dann sein Glück in Schottland. Bücher kopierte er, Wunder soll er bewerkstelligt haben. Doch seinen Fussabdruck finde ich hier nicht. 

 

Dafür stehen hier Schafe im hohen Kraut, eine Quelle gibts es und endlich treffe ich hier auch mal auf einen schönen Friedhof. Das gehört ja auch zu unseren Touren. Schön gelegen am Meer, toller Blick, alte Gräber aus 17 und 1800 aber auch aus der Neuzeit. 

 

Nach der Totentour suche ich noch Columbas Höhlen auf. Muss an den Mega Schafen vorbei und finde schlussendlich in der größten Höhle drei Riesenschafe vor. Eins steht auf, sieht mich wohl eher als Eindringling als als Freund. 

 

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Die große Höhle schaue ich mir also lieber nur von aussen an, geht 15 m in den Berg, dann ist Schluss. In die kleine zwänge ich mich rein, muss dafür den Rucksack ablegen weil ich sonst nicht reinpasse. Kann auch nur gebückt laufen und nach wenigen Metern ist dann auch schon Schluss. Vorsichtig wenden und wieder raus. 

Die dritte Höhle ist eigentlich keine Höhle sondern eher eine Ausbuchtung im Fels. Von hier sehe ich Zottl und ich glaub, der will weiter. Also zurück zum Van und Abfahrt. 

 

Montag, Co-Pilot und Friedrich müssen wieder nach vorne. Freiwillig passiert das logischerweise nicht. Ich muss sie erstmal wecken und nach vorne wuchten. Uff...der Co-Pilot ist irgendwie nach Marokko schwerer geworden. 

 

Zottl springt willig an, Rückwärtsgang rein und los gehts. Wir müssen heute auch mal so langsam wieder BioToi Urin entsorgen, geht mir noch durch den Kopf. Doch ein öffentliches WC sehe ich hier keines. 

 

Das Ziel: ein Leuchtturm, Mull of Kintyre Lighthouse. 7 Meilen von hier. Wir queren also die Bucht, vorbei an einzelnen Bauernhöfen und begeben uns danach ins Hochland.

Holla die Waldfee ist das ne Strecke. Steil und geradeaus geht es hier den Berg hoch. Zweiter Gang, 30 km/h und Zottl überlegt, ob er das schafft oder wir doch in den ersten müssen. Krass die Single Track Road die uns nun erwartet. Schnurgerade und Sack steil geht es hier auf welligem Asphalt den Berg hoch.

Die Sicht nach links wird dabei immer cooler. Anhalten und fotografieren ist jedoch nicht. Anfahren wollte ich hier nicht. Somit hoffe ich auch, dass jetzt nix von vorne kommt. Ausweichbuchten gibt es kaum. Und wenn, dann sind sie klein. 

Oben auf dem Berg....wieder runter...Blick in die nächste Bucht. Wow! Wieder ne kleine Farm unten und danach...der nächste Anstieg. Wieder ähnlich steil, nun jedoch weg vom Meer. Das haben wir im Rücken. Wieder der zweite Gang am Limit. Filmen, lenken auf welligem Belag, Kameras bedienen. Ich bin am Anschlag. Der Co-Pilot sitzt seelenruhig neben mir und macht...nix. Friedrich schaut wenigstens etwas kritisch. 

 

Auf engem Weg kommen nun auch noch Fussgänger mit zwei Hunden entgegen. Ich muss das Tempo drosseln, es geht wieder steil bergauf, als ich auf die Höhe der Mensch und Hund Gruppe komme, macht einer der verdammten Viecher einen Schritt gen Straße, ohne dass es sein Leinenhalter merkt. Ich fahre lieber noch ein Stück weiter nach rechts und merke dann, wie das rechte Vorderrad vom Asphalt kommt, in den weicheren Untergrund  neben dem Weg. Fuck...nicht gut...der ist weich. Ich merke, wie der Reifen an der Asphaltkante entlang nagt und versuche, Zottl wieder voll auf den Asphalt zurück zu bringen. Doch dauert es einen Moment. Wir werden bei der Aktion auch langsamer, ich muss in den 1. Gang schalten und noch mehr nach links lenken... Nach einigen Metern greift der rechte AT sich die Asphaltkante und zieht sich wieder hoch...uff... Das hätte auch ins Auge gehen können! Hier ist alles feucht und matschig neben der Straße. 

 

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Weiter gehts. Steil bergauf. Der Abhang nun rechts von uns. Was den Co-Pilot etwas irritiert und erschreckt. Mit deutlich größeren Augen schaut er nun starr geradeaus. Ach Friedrich wattet schwächer und versucht sich leicht zu machen. 

Na geht doch, noch Leben im Team!

 

Oben angekommen, erreichen wir die Wolkenuntergrenze. Das Tröpfeln, welches uns seit der Abfahrt begleitet, wird nun etwas stärker. Wir fahren kurz durch Nebel, jedoch bergab, so dass wir wieder aus dem Nebel raus kommen und den kleinen Parkplatz und ein Gatter quer über die Straße sehen, mit Schild, auf dem geschrieben steht:

 

End of public road

Turn here

 

Okay....klare Ansage. Rechts parken 4 Autos, gut was los hier oben, ich muss mich in den Wendehammer stellen, parke rückwärts rein und ganz ans Ende. So können PKW hier weiterhin noch wenden. Eine Dauerlösung ist das aber nicht. Das Wetter wird zusehends schlechter. Die Wolken werden an uns vorbei gepustet. Der Wind legt zu, der Regen auch. Das sieht nicht gut aus für ne outdoor Aktivität. Runter zum Leuchtturm führt eine Straße, 300 Höhenmeter auf kurzer Distanz. Eigentlich wollte ich dort heute noch runter. Doch bei dem Wetter? Die Lust hält sich massiv in Grenzen. Erstmal Frühstück und arbeiten. Zwei Balken 5G...am Ende der schottischen Welt. Nicht schlecht. 

 

1 Stunde später, mit leckerem 3Bears Porridge im Bauch, ja, auch beim Rest vom Team, starte ich den Motor und parke um. Wir sind mittlerweile alleine hier oben. Die Parkplätze frei. Die sind zwar recht schräg, aber bergab geparkt geht das schon. So schlafen wir bergauf. Perfekt. Wir standen schon deutlich schlimmer. 

 

Und so entscheide ich auch: wir bleiben die Nacht hier. Heute weiter zu fahren, macht keinen Sinn. Das Wetter ÜBERALL total verregnet. Ein riesen Regengebiet überquert uns heute und auch morgen. Da ist draußen oder am Himmel nix zu holen. Wir sitzen es aus. Mittwoch soll es nämlich wieder super sonnig werden laut Team Wetterfrosch Christian. 

 

Den Nachmittag arbeite ich also vor mich hin. Schneide ein aufwändiges Video, jenes von Anglesey. Plötzlich ist es 18:30 Uhr...dann 20:30 Uhr...HUCH!!! Co-Pilot und Friedrich sitzen entspannt neben mir, schauen mir bei der Arbeit zu und lauschen dem Wind und Regen. In Zottl läuft die Heizung, wir haben es schön. Und gleich auch noch Suppe auf dem Tisch. 

 

Gegen 1 Uhr stoppe ich meine Schneidaktivitäten. Sichere aber noch Daten von all meinen SD Karten auf die Samsung SSD und ziehe davon dann noch eine Sicherungskopie auf eine andere SSD. Somit sind wir etwas besser vor möglichem Datenverlust gesichert. 

 

Gegen halb drei liegt das Team endlich im Bett. Draußen...Regen und Wind...drinnen...Heizung auf 12 Grad und Federbett. Herrlich. Lieblingsort in Zottl wieder gefunden. Wunderbar. 

Morgen gibts auch keinen Stress. Das Wetter mies, somit alles entspannt. Wird ein Arbeitstag werden. Erst gegen Abend soll das Wetter sich bessern. Schauen wir mal. 

 

Jetzt erstmal gute Nacht und bis morgen.

 

Viele Grüsse

Kai und Team Bär

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog von gestern

abends: Mull of Kintyre Lighthouse Parkplatz, 55.308816, -5.786788 

 

Unsere heutige Route: ca. 15 km

 

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