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#94, 95, 96 Eine Mission - Ein Treffen im tiefen Wald an der Grenze

Guten Morgen,

 

Freitag 31.01.2020, ich stehe noch in Derendingen, bin ohne Wecker um 07:30 Uhr wach uns sitze pünktlich zum Bergwerksstart am Laptop und begebe mich somit ins VPN Bergwerk. Geh genauso gut wie im Bergwerksbüro. Nur ist es leiser, ruhiger, schöner, angenehmer. Keine Ablenkung durch lustige Kollegen, keine störenden weil lauten Kollegen, einfach leise und konzentriertes Arbeiten. So liebe ich es!

 

Durch ein spätes Frühstück erspare ich mir das Mittagessen und fahre pünktlich zum Termin um 13:30 Uhr beim Kunden auf den Hof. Völlig ohne Stress und Stau, denn genächtigt habe ich nur 5 Minuten weg vom Kunden.

Ne Stunde später ist der Termin rum, ich zurück in Zottl und kurz vor dem Wochenende. Doch bevor es soweit ist, muss ich erstmal zurück nach Zürich. Um möglichst dem Wochenendstau zuvor zu kommen, mache ich erstmal ein paar Kilometer. Bin 1 h später am Gubristtunnel und steh ihm Stau. So ein verreckter Sch…. Hinter dem Gubrist fahre ich den neuen Parkplatz Büsisee Süd an. Dort kann ich nochmal Ver- und Entsorgen und noch ne Stunde Emails bearbeiten. Dann ist Schluss. Ich habe Wochenende. Rechner aus. Toilette entleeren und abfahrt.

 

Aber wohin geht es eigentlich?

Das nächste Ziel ist das Grenzgebiet Schweiz/Deutschland. Ich treffe mich dort im Wald mit einem Mädel. Die hat nämlich ihren Nugget wieder flott bekommen und wir wollen morgen, Samstag, beim Autohaus Melzer vorbei. Wir sind auf einer Mission und wollen nochmal offizielle Danke sagen vor Ort. Den Platz im Wald habe ich ausgewählt, ich war schonmal dort und fand ihn gut. Hoffe, dass er Katja auch zusagt.

 

                

 

Mit Stau brauche ich knapp 2 Stunden bis Schaffhausen und dann weiter hinter in ein Seitental. Am Ende geht es bergauf, kurvig, Steil und später über befestigten Naturweg der Zottl ziemlich einsaut. Das Wetter auch nicht mehr sonnig sondern bewölkt. Immerhin trocken und nicht kalt. Und als ich auf den Parkplatz einbiege, steht da schon einsam und verlassen ein Westfalia Ford Nugget. Das wird dann wohl Katja sein.

 

Nach einem schnellen Hallo beratschlagen wir, was es zu essen geben soll. Kurz darauf packe ich meinen Grill aus, schließe ihn an meinen 10m Gasschlauch an und lasse ihn Hochheizen. Katja macht Salat und reicht mir später die Rindersteaks raus. Die sind von ihrem Freund Frank (begnadeter Hobbykoch) gesponsert und machen sich auf meinem Grill prima. Da ich auch nicht Dirk heiße, werden die Steaks auch nicht schwarz sondern genau richtig.

 

Gegessen wird im Nugget, denn wir haben festgestellt: das haben wir noch nie! Auf unserer letzten Tour war Katja ja mit einem Pössl 2WIN R Plus unterwegs und bei unserer ersten Tour im Sommer, fand die Action vor der Tür statt. Somit also eine echte Premiere: mein erstes Abendessen im Nugget. Muss sagen, sehr gemütlich, genug Platz für zwei und wir genießen einen entspannten und ruhigen Abend. Wunderbar!

Doch sind wir beide ziemlich kaputt von der Woche und so verabschiede ich mich gegen 23 Uhr gen Zottl. Stolper auf dem Heimweg jedoch noch über den Grill…mist…den muss ich noch verräumen. Besser jetzt als morgen früh. Vielleicht regnet es ja über Nacht?

 

Zurück in Zottl schnappe ich mir die auf Zuckerentzug sitzenden Mitreisenden und schleppe sie ins Bett. Mir scheint, der Co-Pilot ist etwas wiederwillig und schielt schon wieder auf die M&Ms Tüte die da rum steht…doch zu seinem Pech ist die leer! Haha….
Hoffe, morgen sind die beiden dann wieder normal und haben Zuckerschock und Zuckerentzug hinter sich.

 

Jetzt erstmal gute Nacht und bis morgen….schnarch….

     

Samstag, 1. Februar 2020, heute ist der Tag! Heute muss es sein! Keine weitere Verzögerung. Sonst kann es Probleme geben. Daher: als erste Tat nach aufwachen und aufstehen, klebe ich meine Schweizer 2020 Vignette an die Scheibe. Vorgestern gekauft, aber auch nur, weil mich die nette Dame bei der Shell Tankstelle in Biberbrugg daran erinnert hat.

Um 9 Uhr gibt es Frühstück bei Katja. Also bereits ich als nächstes Ausgleichsmasse und Kaffee zu. Schnappe mir alles plus Kamera und gehe vor die Tür. Leicht nebelig, die Bäume in den Nebelfetzen aber nicht kalt und kein Regen. Schneereste deuten darauf hin, dass wir hier etwas höher stehen, über 800 Meter hoch. Bei Katja ist schon Tag der offenen Tür, ich treffe sie beim Fegen ihres Nugget an. Die ist aber schon fleißig am Morgen. Den Besen nehme ich vor dem Mittagessen selten in die Hand.

 

So lasse ich meine dreckigen Schuhe vor der Tür und enter den Nugget. Nehme auf der Sitzbank platz und sehe schon, was jetzt kommt. Denn da steht ein Spielzeug. Wir hatten das gestern Abend schon besprochen und da Katja eine Gadget Jägerin ist, hat sie hier was spannendes stehen: einen USB Standmixer. Fassungsvermögen 480 ml, 100 Watt Leistung. Kann der was? Ich habe ernsthafte Zweifel. Doch sie besteht drauf: der funktioniert!!! Gut…das will ich sehen.

Sie ist vorbereitet, es soll einen Fruchtsmoothie geben. Banane, Papaya und noch ein paar andere Dinge wandern in den Trichter, dazu O-Saft als Gleitmittel. Im Anschluss wird alles gut verschlossen, der Mixer horizontal gehalten und angeschaltet. Einige Sekunden wird in der Horizontalen gemixt, dann der Mixer in der Vertikalen auf den Tisch gestellt. Und ich bin ernsthaft fasziniert: das Ding funktioniert! Ich bin platt. 30 Sekunden mixt das Teil. Um sicher zu gehen, dass alles zerhackt ist, lassen wir das Teil nochmal 30 Sekunden laufen. Anschließend bekommen wir einen high-end Smoothie. Wow! Sau geil! Auch haben will. Und alles mit Batteriebetrieb und Lademöglichkeit via USB. Perfekt für den Camper. Damit kann man sicher auch Suppe und andere lustige Dinge zaubern.

Der Smoothie schmeckt super und wir starten richtig gesund in den Tag.

 

Gegen 10 Uhr machen wir uns vom Acker und schlagen um 10:30 Uhr beim Autohaus Melzer auf. Da ist schon wieder der Teufel los. Alle Verkäufer im Verkaufsgespräch, Clemens begrüßt uns kurz und meint nur kurz: schaut euch Pössl Vario Concord, 499 und 545 an. Fahrzeuge sind offen. Ich hatte vorab gefragt, ob wir die Fahrzeuge anschauen und vergleiche könnten. Denn diese Kommen einem Nugget am ähnlichsten und man weiß ja nie…falls Katja mal die Nase voll von Nugget hat…möchte sie vielleicht eine Alternative.

 

So filmen wir uns also die nächsten 2 Stunden einen Elch, vergleichen, testen, bewundern, kritisieren…und am Ende steht fest: am ehesten sagt Katja der 545 zu. Zwar ca. 41 cm länger als ein Nugget, aber mit Bad, genug Schlafplätzen und gutem Keller. Die Details dürft ihr gerne dem Video entnehmen.


Um 13 Uhr habe wir alles im Kasten und sind ziemlich platt. Aber jetzt noch das, wofür wir eigentlich hier sind: wir wollen uns nochmal ordentlich bei Clemens und dem Autohaus Melzer bedanken. Und das in Form eines kleinen Geschenkes. Katja, als begnadete Fotografien (www.nacht-lichter.de), hat von dem geliehenen Pössl 2WIN R Plus auf unserer Silvestertour viele tolle Bilder geschossen. Eines davon hat sie auf Leinwand drucken lassen und dies wird nun an Clemens überreicht. Der freut sich sichtlich über diese Geste und ich bin mir sicher, man wird einen schönen Platz für das Bild am Strand der Toskana finden. Unsere Mission ist damit abgeschlossen, wir verabschieden uns und gehen einkaufen. Praktisch dass der Aldi direkt angrenzend liegt. Mit großem Parkplatz für große Autos.

 

Nach dem Einkauf, es beginnt auch gerade zu regnen, besteigen wir die Vans und fahren gen Schwarzwald. Und wir haben Glück, es regnet heute nur einmal…. Was für ein Dreckswetter. In Rottweil verlassen wir die Autobahn, fahren nach Schramberg und wollen von dort über die B462 gen Stausee Kleine Kinzig. Tja, doch leider ist die B462 gesperrt. Da schau ich blöd aus der Wäsche und fluche mal wieder laut vor mich hin als ich rechts ran fahre und mich mit Katja via Funk verständige, dass wir nur wohl eine Alternative brauchen. Nix mit Stausee. Jetzt muss Park4Night her. Wir finden eine Alternative in 12 km Entfernung, also wieder zurück nach Sulgen, dort links gen Aichhalden und nach einigen Kilometer kommen wir zu einem Waldparkplatz. Leer, matschig aber fahrbar. So parken wir uns an den Rand des Parkplatzes. Draußen stürmt und schifft es. Angekommen.

 

Ohne Mittagessen haben wir ziemlich Hunger und beschließen, jetzt bereits das Abendessen vorzubereiten. Ich will mein Raclette einweihen, Katja ist sofort dabei und so geht die Vorbereitung los. Gegessen wird in Zottl, so koche ich Kartoffeln, bereit noch Pilze zu und decke den Tisch. Katja kocht noch eine Gemüsesuppe die wir später mit dem USB Mixer nochmal zu einer Cremesuppe verfeinern werden.

 

Um 17 Uhr ist alles fertig, ich entzünde die Teelichter des Raclettes, werfe die ersten zwei Scheiben Käse drauf und los geht’s. Die schmelzen richtig flott und ein paar Minuten später können wir schon die ersten Kartoffeln mit lecker geschmolzenem Käse einwerfen. Lecker!!! Und das Raclette funktioniert top. Hätte ich nicht gedacht.

Ausgehungert wie wir sind, schlagen wir uns die Bäuche voll. Co-Pilot und Friedrich beobachten uns still und ich meine zu sehen, wie sie die Nase rümpfen. Der Käsegeruch ist wohl nicht so ihrs. Tja, das müsst ihr jetzt durch.

Auch die Cremesuppe ist super lecker, mindestens 5 Sterne, ganz fein zerkleinert, mit Sojamilch verfeinert. Ein Gedicht!

 

Gegen 19 Uhr haben wir genug. Kurz vorm Platzen würge ich die letzte Scheibe Käse in meinen Mund, Katja vernichtet die letzten Suppenreste. Im Anschluss sind wir so voll und werden sooo müde, dass wir praktisch auf der Stelle einschlafen könnten. Bevor das passiert, räumen wir auf und treffen uns dann nochmal für ein paar Stündchen in Zottl und um 22 Uhr können wir beide nicht mehr. Um 22:30 Uhr liege ich im Bett, stelle mein Handy ab und mache die Augen zu. Leck bin ich tot…..ich schlafe wohl ein, noch bevor ich die Augen zu haben.

 

Gute Nacht und bis morgen.

Viele Grüsse
Kai

 

GPS Koordinaten Schlafplatz:

Sportplatz Derendingen: 47.202820, 7.590629

Waldparkplatz Hemmental: 47.746677, 8.561327

Abends bei Aichhalden: 48.288008, 8.398407

 



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